Kjeld Geschrieben 23. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 23. Dezember 2009 Hallo zusammen, habe gerade folgendes Interview auf spiegel.de gefunden: http://www.spiegel.de/reise/deutschland/0,1518,668581,00.html Nun bin ich im Moment nicht in Europa und kann die Lage auch als "Amateuer" nicht beurteilen, aber ich habe das Gefühl, als ob sich die Menschheit immernoch nicht damit abfinden kann, dass es Naturgewalten gibt, die den Menschen inmobil machen. Um das ganze auf den Punkt zu bringen: Im Interview wird gefragt, wie so eine Situation in EDDF passieren konnte. Einige sicher verständliche Schwächen wie zb Just in Time Anlieferung von Enteisungsmittel werden aufgezeigt. Aber der Punkt ist doch: Da sitzen bei einem Schneechaos PAXe fest, die schreien Lautstark wie es denn sein könnte, dass sie einen Tag Urlaub verliehren, während Flughafenmitarbeiter, Controller und Piloten an ihre Grenzen gehen um trotz des nun wirklich ungewöhnlichen Wetters einen Flugbetrieb zu ermöglichen. Und dann kommt die Presse an und fragt warum in der heutigen Zeit man bitte nicht unabhängig von der Natur ist. Da ja auch viele Schweizer in diesem Forum sind auch die Frage: Hat es bei euch in Zürich besser geklappt die letzten Tage? Liegt es an der Unvorbereitetheit der Deutschen oder an den schlimmen Bedinungen? Und vll auch die etwas spekulative Frage: Ein Flugzeug kann heutzutage Schnee, Sturm, Gewitter(ausläufer), Nebel und starkem Regen trotzen. Müssen wir damit nicht zufrieden sein oder wird irgendwann mehr möglich sein? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Tis Geschrieben 23. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 23. Dezember 2009 Grundsätzlich bin ich schon auch der Meinung, dass wir irgendwo die Grenzen akzeptieren müssen, welche die Natur uns setzt. Gerade bspw. bei kräftigen Winden gibt es nun wirklich nicht viel, was man dagegen tun kann. Beim Schnee sehe ich das etwas anders: Da hängt vieles von gutem Management und Koordination ab. Klar lässt sich das als Stubenpilot so leicht sagen, aber immerhin habe ich über die letzten Tage ein paar Eindrücke sammeln können :) Wir waren gebucht auf LH/LX HEL-FRA-ZRH. De-Icing in Helsinki ging für unseren A320 in rund 2 Minuten von statten, schon waren wir weg. Im Hinweg (HEL-RVN) auf dem De-Icing-Pad, im Rückweg (HEL-FRA) am Gate. Vor zwei Jahren durfte ich mal einen Winterflug ab FRA miterleben. Unsere 737 nach ZRH musste mehr als eine Stunde warten, bis sie nur schon mal mit Enteisen drankam. Die Prozedur selber dauerte dann auch nochmals ziemlich lange - 5 Minuten waren es sicher. Nun ist mir auch klar, dass HEL und FRA in punkto Traffic nicht zu vergleichen sind. Auch haben die Finnen wohl mehr mit Schnee zu tun und sind daher besser auf diese Situation eingestellt. Ich denke aber, dass man auch in FRA speditiver arbeiten könnte - dazu bräuchte es aber wohl mehr Enteisungsgerät und/oder Personal und/oder Enteisungsflüssigkeit. Und da kommt dann wahrscheinlich die Kosten-Nutzen-Frage ins Spiel: Lohnt es sich für FRA, die Enteisungsflotte stark zu vergrössern um alle 2-3 Jahre mal einem Hyper-Schneesturm Paroli bieten zu können, oder ist es wirtschaftlich sinnvoller, in diesen Abständen halt eine Schliessung hinzunehmen? Dass sich die Passagiere bis zu einem gewissen Grad darüber aufregen, kann ich schon verstehen. Wenn es nur um Punkt-zu-Punkt-Verbindungen geht, kann man es ja vielleicht noch eher verkraften, wenn man verspätet ist, holden oder gar diverten muss. Aber denke an alle Leute mit Anschlussflügen: Da hängt für jeden ein ganzer Rattenschwanz dran; Anschlussflug, ggf. darauffolgende Flüge, Hotelbuchungen, Meetings, etc. Wenn das alles den Bach runter geht, nur weil FRA beim Schneemanagement nicht 100%, sondern nur die (meistens genügenden) 95% investiert, ist das schon ärgerlich. Was mir aber viel mehr Eindruck machte, war die Tatsache, dass offenbar FRA City einem Komplettausfall des Airports gar nicht gewachsen ist: Wie auf Fernsehbildern zu sehen, mussten die Passagiere auf Feldbetten oder gar auf dem Boden am Flughafen übernachten, weil die Hotels gar nicht alle gestrandeten Passagiere aufnehmen konnten. Mit anderen Worten: Die Flughäfen sind zu solch riesigen Gebilden angewachsen, dass sie leicht eine ganze Region lahmlegen können. Irgendwie ähnlich wie die UBS und die Schweiz :D Und nicht nur die Flughafen-Umgebung ist betroffen, sondern auch andere HUBs! Helsinki selber bspw. kämpfte zwar auch etwas, hatte die Situation aber eigentlich im Griff. Trotzdem sah der Timetable am Abend so aus - weil die Finnair-Flüge nur mit Verspätung aus Europa zurückkehrten und auch weil die Anschlussflüge dann teilweise warten mussten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Tis Geschrieben 23. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 23. Dezember 2009 Eigene Schneechaos-Story (passt gerade so schön) :D Wie gesagt, HEL-FRA-ZRH. Der LH-Flieger trudelte schon 2h zu spät in HEL ein, da sie lt. Captain in FRA zwei Stunden aufs Enteisen warten mussten. Damit konnten wir unsere FRA-ZRH-Connection eh schon vergessen - und auch wenn nicht; Swiss strich den Flug sowieso, da ihr Flieger wiederum vor der Frankfurt-Rotation 4 Stunden in MAN steckenblieb. Der 7€-Essensgutschein der LH war eher lächerlich, da man damit in Helsinki knapp ein Fläschchen Wasser und einen Schokoriegel erstehen konnte. Aber anyway... Wir hatten uns also auf eine Nacht in FRA eingestellt und gondelten nun dem Main entgegen. Die Crew tat wirklich ihr möglichstes und begann schon eine Stunde vor der Landung, die Transfergates und die schnellsten Wege dorthin auszurufen. Der Captain stellte eine schnelle Landung in Aussicht und die Transferpassagiere (auf mindestens 15 verschiedene Flüge, von Nizza über Guangzhou bis Jo'burg) waren zuversichtlich. Als wir im Anflug 25L/R waren, wurde die Anflugrichtung auf 07L/R gedreht. Dort endlich angekommen, wurde der Airport erst für 20min Räumung geschlossen, und dann definitiv. Eine Diversion nach Köln war die Folge. Wie gesagt, die Crew agierte vorbildlich: Während der Holdings wurden die Passagiere mit Snacks bei Laune gehalten, und für die Bekanntgabe der Diversion trat der Captain sogar selber in die Kabine. Dies alles hilft den Transfer-Passagieren jedoch wenig. Ihre Pläne sind erstmal über den Haufen geworfen. Wie die Reise (für die man vielleicht grosse Summen Geld ausgegeben und viele Abmachungen getroffen hat) weitergehen soll, kann einem niemand sagen. Denn während in CGN Kranich um Kranich eintrudelt, ist das Personal dort natürlich völlig überfordert. Erst war nicht einmal klar, ob der Flug später nach FRA weitergehen sollte, oder ob eine Übernachtung in Köln anstand. Schliesslich entschied man sich für letzteres. Am Taxistand schlugen sich der heissblütige Supervisor, die ebenso heissblütigenden Taxifahrer und die drängelnden Passagiere beinahe die Köpfe ein. LH versprach "weitere Informationen" für "den nächsten Morgen". Dass einem damit als Transitpassagier, dessen gesamte Reise soeben in Gefahr ist, wenig geholfen ist, ist klar. Wir hatten es hier relativ einfach: ZRH liegt zum einen fast ums Eck', zum anderen kannten wir als Aviatikfans die möglichen Connections. Kaum im Hotel (dieses hatte die LH übernommen) angekommen, hatten wir schon den GWI-Morgenflug nach Zürich gebucht. So gings denn morgens um 7 los, und um 8 Uhr waren wir schon zuhause. Wohl hatten die anderen Passagiere zu diesem Zeitpunkt noch immer keine weiteren Informationen. Nur schon für uns war das etwas ärgerlich. Meinem Kollegen ging ein Arbeitstag drauf, mir einer der (ohnehin schon knapp bemessenen) Prüfungs-Lerntage. Dass die nur 2 Stunden Schlaf auch etwas dürftig waren, kommt noch dazu. Die Auslagen können wir von LH einfordern - und sonst sind die 119€ für den Flug (übrigens günstiger als die Bahn) auch nicht alle Welt. Natürlich ist das aber ein Klacks gegenüber den Folgen für andere Reisende - viele von ihnen werden wohl noch jetzt nicht dort sein, wo sie eigentlich sein sollten. Weitere Flüge verschieben müssen, Hotels stornieren - vielleicht sind die hart erarbeiteten Ferien futsch, ein wichtiger Deal geplatzt, oder Weihnachten fallen ins Wasser. Und da ist dann ein gewisser Unmut schon verständlich. Umso mehr, wenn man aus Finnland anreist, und sich auch bei 40cm Neuschnee pünktliche Busverbindungen und einen reibungslosen Flugbetrieb gewohnt ist...:D Aber eigentlich war unser gesamter 3-tägiger Lappland-Trip vom europäischen Schneechaos geprägt. Und dies, obwohl wir in weiser Voraussicht überall mindestens 2,5h Umsteigezeit eingeplant hatten: - ZRH-MUC/LX: Flieger etwas verspätet, da erst gerade von einer gestrichenen LCY-Rotation abgezogen. 30 Minuten Wartezeit, kein Problem - MUC-HEL/LH: Flieger war da, aber die Crew sass in CDG fest. Abflug mit 3h Verspätung. Der Anschlussflug nach Lappland schien unerreichbar, stattdessen fanden wir uns nach ausgiebiger Recherche mit dem 12-stündigen Nachtzug (mit umsteigen um 0 Uhr und 4 Uhr, lovely!) ab. - HEL-RVN/AY: Die Überraschung: Wegen verspäteter Ankunft des Finnair-Airbus aus Europa war der Flug auch 30min verspätet. Nach einem Sprint durchs gesamte Terminal waren wir 2min vor dem neuen Check-in-Schluss vor Ort und erwischten den Flug doch noch - sehr verschwitzt allerdings - RVN-HEL/AY: Operierte 2h late, da der Flieger zu spät von einer Europa-Rotation zurückkam. Wegen dem ganzen Durcheinander (siehe Timetable oben) herrschte nun auch in HEL das pure Chaos, und wir mussten 1,5 Stunden auf unser Gepäck warten. Damit verschob sich das eingeplante City-Sightseeing auf 1Uhr-3Uhr morgens, mit entsprechendem Schlafmanko - HEL-FRA-ZRH/LH: Siehe oben... - Clou an der Sache: Der einzige pünktliche Flug des gesamten Trips war der des Billigcarriers Germanwings CGN-ZRH. Sowieso lief zumindest heute morgen in CGN alles reibungslos - nur der einzige Lufthansa-Flug war natürlich verspätet :D :D Ehrlich gesagt, entspannte Ferien sehen anders aus. Wir haben viel Zeit verloren, und Stunden mit bangem Warten, rechnen und (teuren) Alternativen-Recherchen via iPhone verbracht. Dabei konnten wir das ganze vergleichsweise locker angehen; es war ein reiner Spass-Trip, es ging um nichts, und auch etwaige Umwege hätten wir mit Interesse mitgemacht. Wenn dann aber noch viel auf dem Spiel steht, wird's etwas nervenaufreibend... So, und nach dem vielen Text noch ein Bildchen zum Thema. Aus Lappland, wo der Flugbetrieb auch bei -20°C und Dauerschneefall reibungslos klappt...;) Grüessli, Tis Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gusti Geschrieben 23. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 23. Dezember 2009 Wir waren gebucht auf LH/LX HEL-FRA-ZRH. Man hätte ja auch AY oder KF HEL-ZRH buchen können... Gruss Gustav Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Tis Geschrieben 23. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 23. Dezember 2009 Man hätte ja auch AY oder KF HEL-ZRH buchen können... Gruss Gustav Hätte man in unserer Situation nicht; wir mussten unsere Star-Alliance-Meilen loswerden. KF ist zwar in der Allianz, lässt sich aber nicht mit Meilen buchen. AY ist bekanntlich oneworld. Die Gebuchte ist die einzige Verbindung, mit welcher ein Meilenflug möglich ist (abgesehen von einer Verbindung via CPH). Ein direkter ZRH-HEL mit Swiss wäre mir (schon vor dem Schneechaos) sehr viel lieber gewesen. Aber eben... Grüessli, Tis Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
flospi Geschrieben 23. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 23. Dezember 2009 Ich bin am Montag 10 Stunden in Madrid hängen geblieben. Natürlich kann ich keine generelle Aussage machen, wie einzelne Fluggesellschaften ihre Paxe bedient haben. Aber mir ist aufgefallen, das vergleichsweise zu wenig Personal an den Schaltern war. Da hätten viele Gesellschaften nacharbeiten müssen und kurzfristig mehr Personal aufbieten müssen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 23. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 23. Dezember 2009 Es wird nie mehr in solchen Situationen einen annähernd guten Service mehr geben. Es wird am Personal gespart, wo es nur geht und gleichzeitig ist der homo tourismo immer weniger bereit, für eine Leistung einen anständigen Betrag zu bezahlen. Glaubt jemand hier noch an Wunder? Welcome in the reality:009: Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Varga Geschrieben 23. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 23. Dezember 2009 Es wird am Personal gespart, wo es nur geht und gleichzeitig ist der homo tourismo immer weniger bereit, für eine Leistung einen anständigen Betrag zu bezahlen. Ein Unternehmen kann den Personalbestand nicht nicht auf den Extremfall ausrichten. Bei solchen extremen Situationen wie gehabt, hat es schomimmer Probleme gegeben. Gruss Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Markus79 Geschrieben 24. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 24. Dezember 2009 Es wird nie mehr in solchen Situationen einen annähernd guten Service mehr geben. Es wird am Personal gespart, wo es nur geht und gleichzeitig ist der homo tourismo immer weniger bereit, für eine Leistung einen anständigen Betrag zu bezahlen. Ein solcher Fall hat nur wenig mit Personal oder Kosten sparen zu tun... Wenn Lastwagen mit Enteisungsflüssigkeit im Stau stecken, wenn sämtliche Hotels der Stadt voll sind etc. etc. Du kannst ja nicht extra Hotels bauen oder 50% mehr Angestellte beschäftigen für einen Fall, der vielleicht 2-3 mal pro Jahrzehnt eintritt. Dies sollte betriebswirtshaftlich eigentlich logisch sein... Es gibt halt auch im 21. Jahrhundert noch Situationen, in denen die Natur stärker ist als der Mensch, und das ist auch gut so. Seien wir doch froh, dass wir nicht fast jedes Jahr von solchem Schneechaos betroffen sind sondern dass es ein Ausnahmeereignis ist... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 24. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 24. Dezember 2009 Es gibt fast überall nur noch just in time, so auch bei diesen Enteisungsflüssigkeiten. Sonst müsste man ja wie früher eine Lagerhaltung am Einsatzort aufrechterhalten mit Personal, dass dieses auch bewirtschaftet. Somit haben wir es auch hier mit einem Kosteneinsparproblem zu tun. Nun ist dummerweise der "Just in time"- Fahrer in einen Stau geraten, wegen den misslichen Verhältnissen, deren Auswirkungen zu lindern, leider nicht auf seinen geografischen Koordinaten lagen. Und just in time kommen dann postwendend die Kommentare wegen der unberechenbaren Natur. Etwas unbeholfen, wie mir scheint. Und die armen Eurostar-Passagiere, die einfach ihrem Schicksal überlassen wurden, wissen nun wenigstens, dass die Natur an allem schuld war. Wie soll man auch wissen, dass Züge einfach stehen bleiben, wenn sie von kalter Luft gekühlt in einen warmen Tunnel rauschen? Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Peter Guth Geschrieben 24. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 24. Dezember 2009 hallo Kollegen, die Ursachen für solch ein Gewusel sind doch eigentlich bekannt, nämlich oft genug eine Verkettung folgender Umstände: *zu knappe Umlaufzeiten, insbesondere im europäischen Luftraum, mit unzureichenden Ausgleichs-Zeitreserve beim Turnaround. *Verhängnisvolle Addition der Verspätung, mit denn abgelaufenen Slots und zeitraubender Neuordnung *bewußte Verzögerung beim Off-Block, um verspätet ankommenden Paxen von Companyflügen einen Weiterflug zu ermöglichen *dadurch verlängerte Blockage einer eigentlich frei werdenden Gateposition. Das wiederum erfordert ggf. eine andere Parkposition nachfolgender Maschinen, z.B. auch auf der Ramp. Daraus resultiert dann ein sofort erforderliches geändertes Händling der kpl. Groundstaff *steckenbleiben der Gepäck- und Servicefahrzeuge auf sekundären Bodenflächen, die nicht zur Räumkategorie eins gehören *Vereisung der Abflußanlagen zur Abscheideranlage, sodaß ggf. nur in geringerem Umfang ein De-Icing vorgenommen werden darf *unzureichender Kälteschutz des Groundequipments *Räumfahrzeuge kommen nicht "nach", insbesondere bei Taxiways, sodass "Einbahnstrecken" mit Staubildung entstehen, auch im Zulauf/ Ablauf zur De-Icing Area *Verlängerte Stoppways landender Maschinen, weniger Abrollvorgänge durch relatives Vollausnutzen der ganzen Pistenlänge *daraus resultierende verlängerte Staffelung des einfliegenden Traffics Das sind nur einige der realen Hintergründe, die pro Einzelfall ggf. nur wenig "Mehrzeit" erfordern, in der Summe aber eine bedrohlich Zeit-Addition mit sich bringt. Die Situation wird um so schlimmer, je mehr Traffic ein Airport abwickelt. Faustregel: die Zeitverzögerungen steigen "quadratisch" an und sind nicht ohne weiteres vergleichbar mit anderen Flughäfen, die unter solchen Tageszeiten etwas weniger an Anflug- und Abflugverkehr bewältigen müssen. Und, man muß über den Teller-Rand des "Abflug-Mikrokosmos" hinaus schauen: wie ist die Lage am Zielflugplatz, kann man da runter, oder welche Verzögerungen ergeben sich zum Zeitpunkt der Ankunft dort... mit allen Konsequenzen wie Fuelcalculation, Händling am Alternate, Auswirkungen auf weitere planmäßige Umläufe dieser Maschine. Auch schade, wenn es aus widrigen Umständen eine Airline mehr trifft, als die andere. Logischerweise sind das dann vermehrt die Kollegen, die sowieso mit Turnaroundzeiten am aller untersten Zeit-Limit kämpfen und bereits bei feinem Wetter keine eine Minute Zeitreserve mehr haben. In der Summe ist das Ganze also erheblich komplizierter, als von den Fluggästen mal eben "ratz-fatz" festgestellt wird. Woraus sich dann rasch weitere geistige Gülle entwickelt, in dem "man(n)" feststellt "...mit dem Carrier XX oder YY flieg ich nicht mehr, die kriegen das nicht gebacken..." Frohe Weihnachten Peter Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Varga Geschrieben 24. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 24. Dezember 2009 Und die armen Eurostar-Passagiere, die einfach ihrem Schicksal überlassen wurden, wissen nun wenigstens, dass die Natur an allem schuld war. Wie soll man auch wissen, dass Züge einfach stehen bleiben, wenn sie von kalter Luft gekühlt in einen warmen Tunnel rauschen? Das kommt davon, weil die Züge nicht richtig getestet wurde. In Wien steht eine von den grössten Klimakammern, wo die SBB ihre Züge testen lässt. Was die SBB kann sollten andere auch können. Unsere Züge stehen bei einer Fahrt durch den Gotthard- oder Lötschbergtunell auch nicht wegen Kondenswasser oder Schneestaub still. Sorry etwas OT. Gruss Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Markus79 Geschrieben 24. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 24. Dezember 2009 Unsere Züge stehen bei einer Fahrt durch den Gotthard- oder Lötschbergtunell auch nicht wegen Kondenswasser oder Schneestaub still. Deswegen vielleicht nicht. Aber rede mal mit Passagieren, welche auf der Gotthard- oder Lötschberglinie regelmässig mit dem Cisalpino unterwegs waren, über Zuverlässigkeit von Zügen auf dieser Strecke... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Varga Geschrieben 25. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 25. Dezember 2009 mit dem Cisalpino unterwegs waren, über Zuverlässigkeit von Zügen auf dieser Strecke...Und wer hat bis jetzt diese Züge bauen lassen, betrieben und gewartet? Es ist/war nicht die SBB. Gruss Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ErnstZ Geschrieben 25. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 25. Dezember 2009 Und wer hat bis jetzt diese Züge bauen lassen, betrieben und gewartet? Es ist/war nicht die SBB. Aber ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem die SBB zu 50% beteiligt war und deshalb auch mit 50% in der Verantwortung... Zudem interessiert es den Passagier nicht, wer verantwortlich ist, er ist einfach verärgert. Die Swiss kann bei ihren Flügen, welche z.B. durch die Helvetic durchgeführt werden, bei Problemen auch nicht einfach sagen, sorry die Flieger werden nicht durch uns betrieben und gewartet... Man kann die Situation in der Schweiz sowieso nicht mit dem Eurotunnel vergleichen, dieser ist mehr als dreimal länger... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
flospi Geschrieben 25. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 25. Dezember 2009 Aber ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem die SBB zu 50% beteiligt war und deshalb auch mit 50% in der Verantwortung... Nur das sie bei den Italienern immer auf taube Ohre gestossen sind, was zu der Auflösung von Cisalpino führte (zum Glück). Zudem interessiert es den Passagier nicht, wer verantwortlich ist, er ist einfach verärgert. Die Swiss kann bei ihren Flügen, welche z.B. durch die Helvetic durchgeführt werden, bei Problemen auch nicht einfach sagen, sorry die Flieger werden nicht durch uns betrieben und gewartet... Die Situation ist doch eine andere. Die SBB hatten keine Alternativmöglichkeiten, da sie vom Rollmaterial her am Anschlag waren. Die Swiss könnte wahrscheinloch problemlos mit einer anderen kleinen Fluggesellschaft einen neuen Whetleasevertrage machen, wenn Helvetic nicht gut unterwegs ist! Man kann die Situation in der Schweiz sowieso nicht mit dem Eurotunnel vergleichen, dieser ist mehr als dreimal länger... Wart mal bis der Gotthard Basistunnel fertig ist ;-) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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