Eagle Geschrieben 4. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 4. Dezember 2009 :008: ...ein nicht "bier-ernst" gemeinter Beitrag... :008: Juhui, gestern bekam ich Post - von der Schweizerischen Eidgenossenschaft. So steht's auf dem Briefumschlag. Erstaunlich, dass der Postbote den Brief überhaupt ausliefern konnte, denn mein Nachname darauf ist frei erfunden. Eine Suche bei telsearch.ch ergab, dass das wohl eine fiktive Person sein muss - schweizweit nicht bekannt. Naja, immerhin, dank der BAZL-Datenbank mit allen registrierten PPL Inhabern stimmen wenigstens Vorname und Adresse. Und das ist doch schon viel. Aber Debatten über Datenschutz und –sicherheit werden ja anderswo schon bis zum Umfallen geführt :005: Das Schreiben stammt von einem Swans aus dem BAZL - neineinein, bitte nicht falsch verstehen, das ist keine Verunglimpfung oder Beschimpfung eines Beamten, bewahre: Swans ist die Abkürzung für "Swiss Aviation Notification System". Im Umschlag steckt ein lustig und farbig gestaltetes Leporello (naja, eigentlich eher ein Tryptichon, passend zur Weihnachtszeit), mit vielen Comic Zeichnungen, die mich an die Bilderbücher erinnern, welche ich letzte Woche als Weihnachtsgeschenk für meine Patenkinder gekauft habe ("Peter und Vreni auf dem Bauernhof", "Das kleine Kätzchen Mautz" und "Rudi will Pilot werden"). Vielleicht ein frühes Weihnachtsgeschenk vom BAZL an mich? Schau an! Nun, bei genauem Betrachten der Bilder wäre es sicherlich (aua, ein „sicher“heits-Wort…obwohl ich diese mittlerweile hasse wie Gift) besser gewesen, auch einen FSK-Aufdruck aufzudrucken (= „Freiwillige Selbstkontrolle“), nämlich: „freigegeben ab 10 Jahren“, denn die Personen auf der Frontseite sehen sooo grimmig aus, dass sie Kindern unter Umständen schon etwas Angst einflössen könnten (auf der anderen Seite: wer unter 10 Jahren besitzt schon einen PPL und könnte sich in die Adressdatenbank des Bazl verirrt haben…) Beim genauen Durchlesen wird jedoch klar, dass diese Mimik nicht grimmig sein soll, sondern lediglich aufmerksam – jeder guckt nämlich angestrengt, ob er auf dem Flughafen nicht doch irgendetwas Unrechtmässiges findet, was er dem Swans im BAZL melden könnte, im Sinne von „keiner zu klein, Spion zu sein“. Der Mann auf dem Tower sogar mit einem (wie in Aviatik-Kreisen üblich) High-Tech-Gerät – einem Feldstecher!. Literaturwissenschaftlich müsste man bemerken, dass dieses Leporello, mit einem Text-zu-Bild-Verhältnis von 1:9 (wobei die 1 noch durch die 4 Landessprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch zu einer 0.25 geteilt werden müsste) verdächtig nahe an die Erzeugnisse des Egmont Ehapa Verlags („Mickey Mouse“ oder „Lucky Luke“) heranreicht, mit dem kleinen Unterschied, dass die leider verstorbene Mickey Mouse Übersetzerin Dr. Erika Fuchs zu Lebzeiten für Ihre Wortschöpfungen (und das sogar zu Recht!) internationale Literaturpreise einheimsen konnte. Vielleicht hätte es medientechnisch dem Swans-Leporello gut getan, sich bei der Konkurrenz etwas „zu bedienen“. Ich denke da z.B. an lautmalerische Sprechblasen wie „Huch!“ (-> beim landenden Flugzeug, welches sieht, dass ein anderer Flieger auf die Runway rollt…) oder „Brems, quietsch!) beim Flugzeug am Boden…. oder einem „Grmpff!#@°!!!“ beim armen, armen Bordtechniker, dem der Schweiss nur so von der Stirn tropft. Stattdessen stosse ich beim spärlichen Text auf Ungereimtheiten, wie z.B. „Lesen Sie mehr über das straffreie Swiss Aviation Notification System“. Und ich Dödel war bisher immer der fälschlichen Meinung, dass das Melden von sicherheitsrelevanten Problemen an die verantwortlichen Behörden unter Strafe stehe! Gut, dass ich jetzt endlich eines Besseren belehrt wurde. Wie dem auch immer sei, das Leporello dient schlussendlich ja nur dazu, die Sicherheit in der Fliegerei zu erhöhen, und wer will das nicht? Ich auch, und vor allem: ich möchte mehr über den, Verzeihung, DAS Swans erfahren. Also, frisch ans Werk, die leicht zu merkende Internet-Adresse http://www.swans.bazl.admin.ch eingegeben und „Return“ gedrückt. Aber was muss ich da sehen? KEINE VERTRAUENSWÜRDIGE VERBINDUNG!„Dieser Verbindung wird nicht vertraut. Sie haben Firefox angewiesen, eine gesicherte Verbindung zu http://www.swans.bazl.admin.ch aufzubauen, es kann aber nicht überprüft werden, ob die Verbindung sicher ist. http://www.swans.bazl.admin.ch verwendet ein ungültiges Sicherheitszertifikat. Dem Zertifikat wird nicht vertraut, weil dem Aussteller-Zertifikat nicht vertraut wird. (Fehlercode: sec_error_untrusted_issuer)” Vielleicht täte das BAZL gut daran, seine internen Internet-Fachleute in Sachen “IT-Sicherheit” einmal aufzuklären und sicherzustellen, dass die breite Masse der Leporello-Empfänger auch Zutritt zu Swans hätten. Auf der anderen Seite habe ich diese Gelegenheit natürlich sofort genutzt, und gleich eine (anonyme, was denn sonst, wird ja auf dem Leporello auch angeboten) e-mail an swans@bazl.admin.ch geschickt um auf den unzumutbaren, sicherheitsrelevanten IT-Lapsus hinzuweisen. In diesem Sinne, frohe Festtage und weiterhin happy (and safe!) landings (ob mit oder ohne Swans) :D Thomas P.S. Ich wundere mich immer noch über den falschen Nachnamen auf dem Mailing… Ob das vielleicht ein einfacher Datenbankfehler ist, und das BAZL beim Massen-Mailing aus versehen das Datenfeld „Deckname“ für mich als sicherheitsrelevantes Risikoobjekt eingefügt hat? Ich bin nämlich (ich muss es leider gestehen und ich schäme mich auch dafür) vor ca. 6 Jahren einmal zu 3 Volten auf einem einsamen Flugplatz gestartet, allein an Bord, mit nur halber Tankfüllung, und habe es schlicht vergessen, vorher eine amtlich bestätigte W/B-Berechnung bei einem BAZL-vereidigten Notar zu hinterlegen. „Auweia!“, würde dazu wohl die Mickey Mouse „sprechblasen“… Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Hans Fuchs Geschrieben 4. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 4. Dezember 2009 Hatte diesen Brief auch. Mein neuer BAZL Name: Hans Oberholzer Wahrscheinlich ist das ein vertrauensbildende Massnahme, nach dem Motto: Melden sie ruhig alle Vorfälle. Zwar geben wir keine Garantie für Straffreiheit, aber das macht nichts, denn wir werden ja ihren Namen eh nicht auf die Reihe bringen. :D Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
selli Geschrieben 6. Dezember 2009 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2009 Die Namensverwirrung stinkt nach einem off-by-one-Fehler: Der Vorname des "Kunden" mit der Datenbank ID n wird mit dem Nachnamen des Kunden mit der ID n+1 oder n-1 verbunden. Eigentlich ist sowas ein Anfängerfehler. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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