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FS9 Grüße aus Puerto Rico!


RescueBär

Empfohlene Beiträge

Nachdem hier die Rufe nach ausführlichen Screenshot-Berichten laut geworden sind, habe ich noch einen schönen Trip mit der Leipzigair nach Puerto Rico aus dem letzten Winter rausgekramt! :009:

 

Here we go: :D

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Nachtflug LHA 3065 Frankfurt - San Juan

 

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Donnerstag, 16:00 Ortszeit FRA: "Beeeep ... beeeep ... beeeep" schreckt mich mein Handywecker aus einem todesähnlichen Schlaf. Ich brauche erst ein paar Sekunden, um mich zeitlich und örtlich zu orientieren. Nein, das ist nicht mein heimisches Bett und auch meine Frau liegt nicht neben mir, sondern ich blicke auf ein leeres Kopfkissen.

Ein ununterbrochen auf- und abschwellendes, gedämpftes Röhren erinnert mich wieder daran, wo ich bin: dies ist das Drehkreuz Europas, der Flughafen Frankfurt. Ein Blick auf die zweckmäßige, nicht übertrieben schöne Einrichtung des Zimmers zeigt mir, daß ich mich genauer gesagt im Holiday Inn am Flughafen befinde. Ich bin nur deshalb nicht daheim bei meinen Lieben, weil wir gestern abend erst mit fast 2h delay aus Rio angekommen sind und ich deshalb meinen Anschluß nach München verpasst habe. Wie auf Kommando setzen wieder die bekannten Kopfschmerzen ein, die man durch das ständige hin- und her-jetten zwischen den Zeitzonen bekommt. "Schöne Sch****" denke ich mir, "kein Wunder daß sich der Körper irgendwann nicht mehr auskennt!" Wärend ich mich unter die Dusche begebe, lasse ich die letzten zwei Tage nochmal Revue passieren. Der Umlauf nach FRA-BGL-FRA ist echt mörderisch - erst fast 12h on duty, dann einen kurzen lay-over von weniger als 8h in Rio und dann das Ganze wieder retour. "Wer hat mir nur erzählt daß Pilot ein Traumberuf ist?!" frage ich mich grummelnd, während die Dusche den letzten Rest Müdigkeit von meinem Körper spült und ich darauf hoffe, daß die Kopfschmerztabletten endlich ihre Wirkung entfalten.

 

Donnerstag, 16:45 Ortszeit FRA: Nach einem sportlich-kurzen Check-Out im Hotel genehmige ich mir den ersten von noch vielen weiteren Kaffees und schlinge hastig ein, ja was ist es eigentlich - Frühstück? Abendessen? runter. "Scheiß Zeitumstellung ..."

Der Tag hätte noch so schön werden können - vor mir lagen eigentlich drei freie Tage, die allerdings heute morgen von unserer geschätzten Frau Nimmich militärisch kurz und knapp am Telefon zunichte gemacht wurden:

"Ja ich weiß wie spät es ist, stellen Sie sich mal nicht so an! Herr Armer, unsere Planung für Sie hat sich verändert! Krankheitsbedingt müssen Sie heute noch den Nachtflug nach San Juan unternehmen ... Ja, Sie sind der Einzige, der dafür in Frage kommt, die Personaldecke ist derzeit etwas dünn ... Tja, Ihr Pech mit dem Verpassen Ihres Fluges ist unser Glück ... Jetzt haben Sie sich mal nicht so, Ihnen winken drei Tage Karibik auf Firmenkosten, bevor Sie dann am Freitag den Retourflug von Nassau aus übernehmen! Ihre Crew erwartet Sie um 1615z im Crew-OPS, gute Reise!"

Also mache ich mich jetzt mal auf den Weg, um meine Crew zu treffen und unseren Flug in die Karibik zu planen. "Hoffentlich ist die Kiste flott, hat uns ja gestern schon 2h gekostet" denke ich noch so bei mir. Ich werde mich noch wundern ...

 

Donnerstag, 17:20 Ortszeit FRA: Einigermaßen pünktlich treffe ich im Crew-OPS ein, wo ich schon von versammelter Mannschaft erwartet werde. Während die Purserette sich nach kurzem Bekanntmachen mit Ihrem Team verzieht um Ihr Preflight-Briefing durchzuführen, treffe ich auf Alex,meinen Co für diesen Flug. Die Freude ist groß, weil wir schon länger nicht mehr zusammen on-duty waren und gut zusammenspielen. Mir schwarnt allerdings nichts Gutes, wenn ich daran denke, wie wir es schon zusammen haben krachen lassen - und die Karibik ist bestimmt nicht der schlechteste Ort dafür!

 

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Die Briefing-Unterlagen sehen soweit nicht schlecht aus - Enroute-Wetter weist bis auf das scheußliche naß-kalte Winteretter über Deutschland keine groben Auffälligkeiten auf. Die Maschine ist fast pünktlich wieder on-block gekommen, also haben sie meinen delay wieder ganz gut reingeholt. Doch was sehe ich da? Auf dem Briefing klebt ein post-it, auf dem zu lesen ist: "D-AASH temporär zu Wartungsarbeiten außer Betrieb, Ersatzmaschine im Einsatz!"

"Toll", meine ich zu meinem Co, "wer weiß was sie diesmal für eine Möhre aufgetrieben haben!" Mit Ersatzmaschinen hatte ich schon so meine Erfahrungen gemacht ... Anscheinend muss das Problem, daß uns in Rio zwei Stunden gekostet hat, doch sofort behoben werden. Das restliche Briefing verläuft unspektakulär, ich ordere lediglich noch zehn Prozent respektive zehn Tonnen mehr Sprit, da wir größtenteils Gegen- und Seitenwind zu erwarten haben und ich bei so langen Flügen weitab von irgendwelchen Alternates gerne lieber etwas zuviel Sprit im Bauch der Maschine weiß.

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18:00 Ortszeit FRA: Der Crewbus hat uns an der Maschine abgesetzt. Und wen erblicke ich da - die TF-AMI! Nomen est Omen, eine "alte Freundin" von mir - wegen diesem 'Miststück' hatte ich einmal schon fast die RWY-Befeuerung in Tel Aviv abrasiert! Warum gerate ich immer an die ausgeleierten Kisten von LowCost-Carriern?

 

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Mit einem flauen Gefühl im Magen klettere ich die hintere Gangway hoch und flüchte vor dem Schneeregen ins Innere der Maschine.

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Angenehm überrascht entere ich die Treppe zum Upper Deck – die haben tatsächlich die alte gammlige Bestuhlung gegen etwas zeitgemäßes ausgetauscht! „Es geschehen noch Zeichen und Wunder!“

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Hier ist also unser Arbeitsplatz für die nächsten Stunden Zumindest ist die Kiste schon am Strom angeschlossen.

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Hi,

 

ja, auf diesen Bericht freue ich mich auch schon. Allerdings werde ich morgen erst um 16:30 reinsehen, hoffe bis dorthin dass der Bericht fertig ist und ich ihn genießen kann :005:

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Nachdem ich mit meinem F/O’s ausgeknobelt hatte, wer den Outside-Check durchführt - vier Streifen haben manchmal ihre Vorteile – beginne ich derweil, die Maschine zu konfigurieren.

 

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Aufgrund der relativ geringen Beladung (GW 326,6t) können wir eine initial cruise altitude von 36.000 Fuß einstellen.

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Wegen dem relativ starken Seitenwind (170/17) entscheiden wir uns gegen einen einen de-rated takeoff.

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V1, VR, V2 sind festgelegt, die Trimmung richtig konfiguriert

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Auch die Navaids müssen noch gerastet werden

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Da wir bei dieser Wetterlage über die 25R via BIBOS6F rausgehen werden, hacke ich dies schon mal in den FMC ein.

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Der Outside-Check verläuft ohne Auffälligkeiten – Alex hat ein paar Fotos zu „Dokumentationszwecken“ gemacht, damit wir beweisen können, mit welcher Maschine wir uns heute ’abgeben’ mussten.

 

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Das Departure- und Arrival-Routing passt, die Anzeige im ND schaut gut aus.

 

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Alex ist durchweicht vom Outside-Check zurück – mit säuerlicher Mine schließt er die Cockpittür und läßt sich in den rechten Sitz fallen

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So langsam sollten wir off-block gehen! Ich frage bei der Cabin Crew nach, die vertröstet mich aber, weil noch ein paar Paxe abgängig sind. So verstreichen die Minuten …

 

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Verdammt, schon wieder fast 10min delay – hoffentlich kommen wir dann zügig weg ohne langes Anstehen am Holdingpoint!

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Endlich können wir mit dem Ablegen beginnen – die Türen sind zu, Pushback- und Startup-Clearance sind eingeholt.

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Okay, der Pusher gibt uns die Freigabe zum Engine-Start! Dann laßt uns mal Druck im Fuelsystem aufbauen und die Brenner anwerfen!

 

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„Pushback completed, ready for taxi“

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Mit einem sonoren Dröhnen laufen unsere vier GE-Treibsätze im Idle, alle relevanten EICAS-Meldungen sind abgearbeitet, Flaps gesetzt - wir sind bereit zum Rollen und holen uns die entsprechende Clearance ein.

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Wie erwartet erhalten wir die Anweisung zur RWY 25R zu rollen; hier ein Bild auf dem Weg dorthin.

 

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Am Holdingpoint angelangt können wir einen ANA-Jumbo beim Auflinieren beobachten … das Wetter ist echt scheußlich.

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Wenn der schicke LH-Retro-Inbound durch ist, sollte sich die noch zwischen uns und dem Takeoff befindliche LH 737 auch endlich aus dem Staub machen.

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Passing FL100 – alle überflüssigen Lichter werden ausgeschaltet und wir nehmen noch mehr Fahrt auf.

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Wir haben mittlerweile unsere Reiseflughöhe erreicht und geben den ’Saftschubsen’ das Zeichen für die Ausgabe der ersten Getränke.

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Ach, sind ja nur noch etwas über 4000nm bis zum Ziel! *ironie*

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So langsam ist es Zeit, den Koffein-Pegel im Blut wieder zu erhöhen. Ich spreche mich mit Alex ab, daß ich als Erster eine kurze Pause einlege und ihm dafür nen Kaffee mitbringe.

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Nach etwas Smalltalk kehre ich auch wieder an meinen Arbeitsplatz zurück.

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Etwa neun Stunden nach unserem Abflug in EDDF erreichen wir die ersten Ausläufer der Karibik und überfliegen die dunklen Niederländisch-Antillen mit St. Maarten und dem Airport.

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Der ACARS-Ticker spuckt die letzten Wetterdaten für TJSJ aus – sie lassen keine Probleme erwarten:

TJSJ 242356z 04012KT 10SM SCT041 SCT055 26/18 A2998

 

Wir beginnen mit den Vorbereitungen für den Descent, rasten u.a. die Navaids.

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Vor uns sind schon die ersten Lichter von San Juan zu erkennen

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Über dem SJU-VOR werfen wir einen ersten Blick auf den Airport

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Über den Dächern der Stadt drehen wir auf den Anflugkurs ein

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Established ILS RWY08, Flaps 30, 145kts

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Etwas versetzt vom Localizer gehen wir in den händischen Endanflug

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Touchdown and reverse thrust!

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Während die Paxe aus der Maschine stömen, beginnen wir mit den Parking & Secure-Checks. Mit einem letzten Foto verlassen wir das heruntergefahrene Cockpit.

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Ich mache noch einen Rundgang um die Maschine, um mich zu akklimatisieren und auf den immer noch nicht eingetroffenen Crew-Bus zu warten.

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Mit einem letzten Blick auf die TF-AMI steigen wir in unser Shuttle … eigentlich ist sie ja doch ganz schön – und Probleme hat sie diesmal auch nicht gemacht! Vielleicht werden wir ja doch noch so etwas wie „Freunde“, wie es in ihrer Regi steht.

 

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Ich hoffe, der Bericht gefällt, obwohl es ein Nachtflug ist! :)

 

Verwendete Addons:

PMDG Boeing 747

AEROSOFT - Mega Airport Frankfurt 2005

AEROSOFT - AES

IMAGINESIM - San Juan

Ground Environment

Ultimate Terrain Europa

FS Global 2005

ActiveSky 6.5

 

Meine anderen Screenshot-Berichte:

- Goodbye Phuket!

- Grüße aus dem "duftenden Hafen"

- Grüße vom anderen Ende der Welt

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Hallo Tommy!

 

Dein Bericht gefällt mir wirklich sehr gut, sieht professionell aus, auch die Bilderauswahl passt.

Gegen längere Einleitungstexte habe ich nichts, ganz im Gegenteil, etwas Story kommt im Flusi immer gut. Allerdings kommt mir deine schlechte Laune und die Abwertung der Maschine gegenüber mir persönlich etwas zu krass rüber.

Und warum eigentlich so viele Posts?

 

Trotzdem sehr gelungen, vielen Dank dafür!

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Hi Tommy ...

 

ganz toller Bericht und sehr stimmungsvolle Shots ... vor allem die aus dem Cockpit. Klasse ! einziger Kritikpunkt meinerseits: weniger Bilder sind manchmal mehr ;) ... anonsten top ... vielen Dank für`s Zeigen :) ...

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