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TV-Tipp 24.11.09; MDR; 21:15 - 21:45; Echt - das Magazin zum Stauenen - Flugzeugabsturz


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Das Magazin zum Staunen

 

 

 

Datum Sendezeit Länge

Di., 24.11. 21:15 Uhr 29:30 min

 

Moderator Sven Voss begibt sich für "Echt!" in eine höchstgefährliche Situation. Gleich zu Beginn der Sendung steht er direkt neben einem brennenden Flugzeug. Flammen mit über 500 Grad Celsius schlagen ihm entgegen. Keine einfache Situation. Was in diesem Falle allerdings eine Übung ist, hat einen sehr ernsten Hintergrund. Denn jeden Tag geraten irgendwo auf der Welt Flugzeuge in Brand. Dann zählt jede Minute, um Leben zu retten. Deshalb üben Feuerwehrleute immer wieder unter realistischen Bedingungen, gegen so ein Inferno anzukämpfen. Wie schaffen es die Männer, ein Feuer dieser Größe in kürzester Zeit zu löschen? Und welche Technik kommt dabei zum Einsatz?

 

Außerdem:

- Die schwersten Feuerkatastrophen in der Geschichte der Luftfahrt

- Die Geschichte der Flugzeugbrandbekämpfung

- Crash-Detektive untersuchen jeden Flugzeugunfall

 

 

Moderation

Sven Voss

 

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MDR FERNSEHEN

04360 Leipzig

 

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Di, 24.11.2009

21:15 Uhr

 

Wiederholung:

Do, 26.11.2009 | 10:00 Uhr

 

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ECHT! | 24.11.2009 | 21:15 Uhr

 

Wo man Flugzeugbrände löschen lernt

Flugzeugunfälle sind zum Glück selten. Doch wenn ein Flugzeug abstürzt oder über die Landebahn hinausschießt, sind die Folgen oft dramatisch. Auf Flughäfen eilt dann die Feuerwehr zu Hilfe. Doch wo lernen Feuerwehrleute, was in solchen Situationen zu tun ist? Zum Beispiel in Berlin: Hier wird an einem Hightech-Simulator der Einsatz im Ernstfall trainiert.

 

 

Während Sie dies lesen, bewegt sich rund eine viertel Million Menschen in einem Flugzeug durch die Luft. Wahrscheinlich werden sie sicher und ohne nennenswerte Zwischenfälle ihr Ziel erreichen. Denn die Gefahr, mit einer Verkehrsmaschine zu verunglücken, ist relativ gering. Dennoch kommt es immer wieder zu tragischen Unfällen mit Flugzeugen. Das bislang dramatischste Ereignis in diesem Jahr war der Absturz eines Airbus A 330 der Air France über dem Atlantik in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni 2009. 228 Menschen fanden dabei den Tod.

 

 

 

Tragisches Unglück: Ein A 330 der Air France stürzte über dem Atlantik ab. Tage später bergen Helfer einen Teil des Leitwerks.Gefürchteter Flugzeugbrand

Am häufigsten ereignen sich Zwischenfälle mit Flugzeugen aber nicht unterwegs, sondern beim Start und während der Landung. Glück hatte zum Beispiel der ehemalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering. Er saß am14. September 2009 in einer Fokker 100, deren Hauptfahrwerk sich beim Anflug auf Stuttgart nicht ausfahren ließ. Die Maschine landete auf dem Bugfahrwerk und dem Heck. Müntefering und alle anderen Menschen an Bord hatten Glück. Die Landung hätte auch anders enden können. Am meisten gefürchtet ist in solchen Situationen der Flugzeugbrand. Er entsteht häufig, wenn die Tragflächen beschädigt werden oder reißen, denn in ihnen befinden sich die Haupttanks des Flugzeugs. Kerosin kann entweichen und sich entzünden. Dann ist schnelle Hilfe erforderlich, denn der Flugzeug-Kraftstoff verbrennt unter sehr hohen Temperaturen, denen der Rumpf nur zwei bis drei Minuten standhalten kann.

 

 

Helfer im Ernstfall

Um im Falle eines Falles Menschenleben retten zu können, gibt es auf jedem Flughafen in Deutschland eine eigene Feuerwehr. Sie ist auf Rettungen nach Flugzeug-Unglücken spezialisiert.

 

 

Training für die Retter

Auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld steht eine in Deutschland einzigartige Anlage: Ein Simulator, an dem Feuerwehrleute solche Einätze trainieren. Er besteht aus einem großen Flugzeugrumpf, der immer und immer wieder in Brand gesetzt werden kann. Von einer Schaltzentrale aus wird das Szenario mit Hilfe eines Computers gesteuert und kontrolliert. Auf einem Bildschirm in der Zentrale lässt sich das Flugzeug erkennen. Es ist umgeben von einer Fläche, die aus 35 Sektoren besteht, die per Mausklick gezielt in Brand gesetzt werden können. Auf diese Weise lässt sich das ganze Gefahrenspektrum vom kleinen Brand bis hin zu einem Großfeuer simulieren.

 

 

Technik schützen

Einer, der Übungen an diesem Simulator leitet, ist Helge Schill. Der Zugführer von der Feuerwehr des Schönefelder Airports, weiß auch, warum schon vor der Brandsimulation unter der Flugzeughülle ein Sprühnebel erzeugt wird: "Unter dem Flugzeug steckt wichtige Sensortechnik. Die würde beim dem heißen Feuer beschädigt werden. Deshalb wird sie mit dem Sprühnebel gekühlt."

 

 

Flammendes Inferno

Dann geht es los: Aus unterirdischen Tanks strömen große Mengen Flüssiggas auf den Flugzeugkörper - bis zu 500 Kilogramm pro Minute. Sobald das Gas ferngezündet worden ist, breitet sich das Feuer aus. Binnen kurzem steht das ganze Flugzeug in Flammen. Die Temperaturen steigen, nicht nur außen, sondern auch im Inneren des Rumpfes. Bei einem richtigen Unfall blieben nur zwei bis drei Minuten, um Menschen aus der Feuerhölle zu retten. Soviel Zeit hat die Feuerwehr, um im Notfall den Einsatzort zu erreichen und das Feuer zu löschen. Aber ist das immer möglich? Helge Schill erklärt: "Das hängt von der Situation ab. Wenn wir schon wissen, dass das Flugzeug beim Anflug ein Problem hat, dann stehen wir schon an der Landebahn bereit. Anders ist das bei einem plötzlichen Absturz, dann gibt es bei uns den 'Crashalarm'!"

 

 

 

Der "Panther 8x8" transportiert 12.000 Liter Wasser. Das reicht für zwei Minuten.Mit Hightech an die Flammen

Den Einsatzort erreichen die Feuerwehrleute mit dem "Panther 8x8". Dieses Fahrzeug hat gigantische Ausmaße und ist außerdem hochmodern ausgestattet. Es kann sogar unbeschadet durch Feuer fahren, denn ein nach unten versprühter Sprühnebel verhindert, dass die Flammen auf das Fahrzeug übergreifen. Ein 1.000 PS starker Motor sorgt dafür, dass es mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde sein Ziel ansteuern kann. Diese Kraft ist auch nötig, denn der "Panther" transportiert 12.000 Liter Wasser und zusätzlich Pulver für den Löschschaum. Das reicht gerade einmal für zwei Minuten, denn im Einsatz werden pro Minute 100 Liter Wasser oder Schaum per Joystick über zwei Hochleistungsspritzdüsen auf die Flammen geschossen. Für nächtliche Einsätze verfügt das Löschfahrzeug außerdem noch über eine Flutlichtanlage.

 

 

Effektiv gelöscht?

Am Simulator lässt sich aber nicht nur das Löschen üben. Es lässt sich auch analysieren, ob die Löschtechnik richtig eingesetzt wurde: Unter der Fläche des Brandsimulators befinden sich Sensoren, die registrieren, wie viel Wasser auf die Fläche auftrifft. Diese Daten gehen an den Computer im Leitstand. Und der ermittelt so, ob genug Wasser zum Einsatz kam, um den Brand zu löschen.

 

 

Simulieren in Leipzig/Halle

Feuerwehren aus ganz Deutschland trainieren in Berlin-Schönefeld ihre Fähigkeiten. Nicht mehr lange wird diese Anlage die einzige in Deutschland sein: Im nächsten Jahr wird auf dem Flughafen Leipzig/Halle eine weitere solche Anlage entstehen. Dann lassen sich auch in Mitteldeutschland Situationen trainieren, die hoffentlich nie eintreten werden.

 

 

Zuletzt aktualisiert: 24. November 2009, 16:19 Uhr

 

 

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ECHT! | 24.11.2009 | 21:15 Uhr

 

Die Unfall-Detektive

In Braunschweig gibt es eine Halle, in der die Überreste von Flugzeugabstürzen liegen. Die Halle gehört zur Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, kurz BFU. Mitarbeiter der Behörde nehmen die Wrackteile akribisch unter die Lupe. Sie wollen ermitteln, was die Ursache des jeweiligen Flugzeugabsturzes war.

 

 

Instrumente überprüfen

Wichtige Hinweise geben dabei die Kontrollarmaturen aus dem Cockpit. Selbst wenn sie bei dem Unglück zerstört worden sind, lässt sich in einigen Fällen noch erkennen, an welcher Stelle sich zum Beispiel der Zeiger des Geschwindigkeitsmessers im Moment des Aufpralls befand oder mit welcher Schubstärke die Triebwerke gerade gefahren wurden.

 

 

 

Die Black Box des Flash Airline Fluges 604, der im Januar 2004 ins Rote Meer stürzte. Bei dem Unglück starben 148 Menschen. Es wurde wahrscheinlich durch einen Fehler des Piloten verursacht.Flugdaten analysieren

Die wichtigsten Daten aber liefert der Flugschreiber, die "Black Box". Sie befindet sich in einem besonders stabilen, feuerfesten Gehäuse in jeder Verkehrsmaschine, kann aber trotzdem bei einem Absturz in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine Black Box ist eigentlich auch nicht schwarz, sondern signalrot und besteht aus zwei Teilen. Der eine ist der "Flight Data Reorder" (FDR). Dieser Flugdatenschreiber zeichnet die wichtigsten Parameter eines Fluges auf, darunter Flughöhe, Reisegeschwindigkeit, Triebwerksleistung oder Steuerbewegungen. Je nachdem, wie der FDR beim Absturz beschädigt wurde, kann es eine Weile dauern, bis er sein Geheimnis preisgibt. Mit den Daten und einem speziellen Computerprogramm sehen die Experten dann den Flugverlauf als Animation. Hier erkennen sie, welche Informationen dem Piloten vorlagen, wie er das Steuer bewegt hat und in welcher Lage sich das Flugzeug befand. Aus diesem Bild und den einzelnen Daten lassen sich Rückschlüsse auf ein mögliches technisches Versagen oder einen Pilotenfehler ziehen.

 

 

 

Die Black Box des Fluges Comair 5191, der im August 2006 über Washington abstürzte: Die Piloten hatten eine zu kurze und zudem unbeleuchtete Startbahn gewählt. 49 Menschen starben.Gespräche und Geräusche aus dem Cockpit analysieren

Der andere Teil der Black Box ist der "Cockpit Voice Recorder" (CVR). Er befindet sich in einem feuerfesten Gehäuse und zeichnet in einer Schleife die letzten 30 Minuten im Cockpit auf. Dabei werden zum einen die Gespräche der Piloten analysiert: Wie wurde der Funkverkehr geführt? Wie haben die Piloten die Anweisungen der Flugsicherheit befolgt? Hat sich das Unglück angekündigt oder traf es die Cockpit-Crew völlig unvorbereitet? Gab es Unstimmigkeiten zwischen dem Flugkapitän und seinem Kopiloten? Zum anderen werden die Hintergrundgeräusche beurteilt: Gab es einen Knall oder etwas anderes Ungewöhnliches? Welche Alarmsignale waren im Cockpit zu hören? Finden die Ermittler Antworten auf diese Fragen, erhalten sie ein besseres Bild vom Unfallhergang.

 

Im letzten Jahr gab es rund 200 Unfälle in Deutschland, vom kleinen Segelflieger bis hin zu Jet. Dabei starben insgesamt 45 Menschen. Dennoch ist Fliegen die sicherste Art des Reisens: Jedes Jahr starten und landen in Deutschland 80 Millionen Menschen mit einem Flugzeug. Die Untersuchungen der BFU machen das Fliegen noch sicherer: Oft münden sie in Empfehlungen für Hersteller oder Ausbilder, wie sie mögliche Unfallursachen ausschließen können.

 

 

Zuletzt aktualisiert: 24. November 2009, 17:57 Uhr

 

 

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ECHT! | 24.11.2009 | 21:15 Uhr

 

Die Geschichte der Feuerwehr

Manche Städte mussten immer wieder neu anfangen. Ihre Chroniken berichten von Feuersbrünsten, die alles in Schutt und Asche legten.

 

 

 

Mit der Entwicklung des Flugwesens bildeten sich die Flughafenfeuerwehren.Kein Wunder, dass die Menschen schon immer fürchteten, die Kontrolle über das Feuer zu verlieren und Vorkehrungen treffen wollten. Brandmauern sollten bei einem Feuer das Übergreifen der Flammen von einem Haus zum anderen verhindern, Wächter spähten von Türmen, um frühzeitig Brandherde zu entdecken und Helfer zu alarmieren. Nur im Entstehen ließ sich ein Feuer vielleicht noch löschen. Hatten sich die Flammen einmal ausgebreitet, bestand kaum noch Hoffnung. Es fehlte schlicht und einfach an der technischen Ausrüstung: Lange Zeit hatte man dem Feuer nicht mehr als ein paar Eimer Wasser entgegenzusetzen.

 

 

 

Eine Feuerspritze aus dem Jahr 1887Die Entstehung der Feuerwehr

Mitte des 19. Jahrhunderts bestand die Ausrüstung schon aus handgezogenen Leiterwagen und Handdruckspritzen. Im Jahr 1847 tauchte erstmals das Wort "Feuerwehr" auf. Bald ließ man die Wagen von Pferden ziehen. Doch mit der Erfindung des Automobils war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Feuerwehrfahrzeuge motorisiert waren. Die Motorisierung machte die Einsatzfahrzeuge nicht nur schneller, sie diente gleichzeitig als Antrieb für die Wasserpumpen, was die Effektivität der Einsätze erheblich steigerte.

 

 

 

Eine Großübung auf dem Münchner Flughafen.Feuerwehren an Flughäfen

Flughafenfeuerwehren bildeten sich erst mit dem Ersten Weltkrieg, als sich der Krieg auch am Himmel abspielte. Nach dem ersten Weltkrieg nahm der Flugverkehr zu. Es entstanden Flugplätze und Fliegerhorste. Damit stieg auch die Bedeutung eigener Feuerwehren. Die Entwicklung der Technik schritt weiter voran. Mit der Zeit wurde Wasser durch Löschschaum ersetzt. Ein Bericht der "Neuen Deutschen Wochenschau" aus dem Jahr 1955 zeigt, das man bei den Flughafenfeuerwehren auch Piloten rekrutiert hat. Man wollte ihre Erfahrung auch bei Notfällen am Boden nutzen können.

 

 

Die Entwicklung geht weiter. Die Feuerwehren in Städten und auf Flughäfen geben weiter ihr Bestes, um Brände mit moderner Technik möglichst effektiv zu bekämpfen und Menschenleben zu retten.

 

 

Zuletzt aktualisiert: 24. November 2009, 15:46 Uhr

 

 

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