Alexander_31 Geschrieben 23. November 2009 Teilen Geschrieben 23. November 2009 Dienstag, 24. November 2009 um 13.00 Uhr Wiederholungen: Keine Wiederholungen 360° - Geo Reportage (Deutschland, Frankreich, 2004, 52mn) ARTE Regie: Wolfgang Mertin Neun lange Monate hat der Winter Sibirien im Griff, nur unterbrochen von einem kurzen heißen Sommer. Eis und Schnee und die im Frühjahr aufgeweichte Tundra machen die Fortbewegung zu Land beschwerlich, oft unmöglich. Die einzige Chance, Distanzen zu überwinden, sind in diesen Jahreszeiten die Polarflieger. Andrej Gainanow ist seit 22 Jahren als Pilot am Polarkreis unterwegs. Er bringt zum Beispiel Kinder von Rentierzüchtern nach mehrmonatiger Trennung aus dem Internat zu ihren Eltern oder Erdölarbeiter zu ihren Familien. Der Film begleitet Gainanow an Bord seines alten Mi-8-Hubschraubers. Andrej Gainanow ist angespannt. Der Pilot versucht, irgendwo in der unendlichen Eiswüste der sibirischen Tundra eine Rentierherde zu entdecken. Die Orientierung ist schwierig: Flüsse und Wege sind nicht mehr zu erkennen, alles ist eine einzige weiße Fläche. Hinzu kommt, dass die Rentierzüchter fast täglich ihren Standort wechseln. Für sie ist das Zusammentreffen mit Andrej Gainanow die erste Begegnung auf ihrem Marsch zum Eismeer nach einem Monat. Der Hubschrauber bringt Ersatzteile für ein defektes Funkgerät und Post vom Sohn Mischa aus dem Internat. Hinter der Jurte sieht man am Horizont eine rote Feuerfackel. Dort verbrennt Erdgas als Abfallprodukt der Erdölförderung ohne Rücksicht auf die Umwelt. Russland liegt inzwischen bei der weltweiten Ölförderung auf Platz eins. Auch Andrej Gainanow hilft bei der Erschließung des reichsten russischen Erdölfeldes zwischen Polarkreis und Eismeer. Das Ölgeschäft bringt Arbeitsplätze, doch es belastet auch die Umwelt, besonders in Westsibirien. Lecks in den Pipelines vergiften die Tundra. Und immer wieder geraten Rentiere in die Nähe der Bohrtürme und erkranken. Obwohl der Job in dem alten Mi-8-Hubschrauber gefährlich und anstrengend ist und schlecht bezahlt wird, kann Andrej Gainanow sich keine andere Arbeit vorstellen. Helden, so sagt man im Norden Russlands, sind nicht jene, die Orden tragen, sondern jene, die in unwirtlichen Gegenden ohne viele Worte für andere da sind. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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