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Flugschein trotz Körperbehinderung?


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Geschrieben

Hallo liebe Leute,

ich habe folgende Frage, da ich im Internet bei der Suche auf Google nichts genaues gefunden habe:

Kann ich trotz einer Behinderung (Gdb laut Ausweis 100, Grunderkrankung Spina Bifida mit Hydrocephalus im Volksmund auch als "offener Rücken" bezeichnet) einen Flugschein in der Bundesrepublik Deutschland machen, oder ist mir das untersagt? Und falls es möglich ist, habe ich dann Einschränkungen oder Auflagen zu erwarten? Ich würde mich über Antworten sehr freuen, in der Hoffnung, dass ich einen Flugschein erwerben darf, um endlich mal real zu fliegen statt immer nur im Flight Simulator.

Vielen Dank für eure Antworten im Voraus!

Geschrieben

Hallo Julian

 

Kenne mich da leider nicht so aus. Aber vielleicht kannst Du mal einem Flugmediziner anrufen. In der Schweiz musst Du sowieso als erstes ein "Medical" von einem Fliegerarzt bekommen.

 

Hoffe, dass es klappt!

Gruss

Urs

Geschrieben

Hallo Julian

 

Das muss wohl im Rahmen der erforderlichen Medical-Untersuchung individuell abgeklärt werden. Für den Privatpilotenschein ist ein JAR-Medical Class 2 nötig. Dazu kannst du dich mit einem Fliegerarzt in deiner Umgebung in Verbindung setzten:

 

http://maps.google.com/maps?hl=de&client=safari&rls=en&lr=&um=1&ie=UTF-8&q=fliegerarzt+Rheinberg&fb=1&hq=fliegerarzt&hnear=Rheinberg&ei=DSfoSrXvEpOMsAaIk-2SDg&sa=X&oi=local_group&ct=image&resnum=1&ved=0CB0QtgMwAA

 

Das klappt schon! :)

Geschrieben

Wenn es finanziell etwas relaxter zugeht, könnte man über eine Sport-Pilot-Licence in den USA nachdenken, deren medizinische Voraussetzung an den Führerschein gekoppelt ist. Ich habe inzwischen einen guten Freund in den USA kennengelernt, der mir bei einer Messe mal im Display "in die Quere" gekommen ist. Wir hatten uns dann an der Parking Position getroffen, der Kerl öffnet die Haupe und holt dann seinen Rollstuhl vom 2. Sitz, klappt ihn neben dem Flugzeug auf und wechselt. In den USA läuft das über Able-Flight, teilweise auch über Stipendien, wenn die Geschichte gut genug ist, Sponsoren zu locken. Ich hab den Kerl wieder getroffen in Daytona bei einer Micro-Biz-Jet Show/Verkaufsveranstaltung und die hatten mal eben raz-faz 30.000 $ Spendengelder zusammen, mit denen dann die Ausbilder, Flugzeuge und Betriebsmittel subventioniert werden. Wenn es dann einigermaßen entspannt zugeht, kann man mit 1-2x Urlaub in den USA pro Jahr aviatische Selbsterfahrung sammeln. In DACH höchstens mit den zulassungsfreien Minimum-Geräten, sofern die Ausbildung das Medical nicht vorsieht.

 

Karsten

Geschrieben

Vielen Dank für eure Mitteilungen, klingen ja gar nicht so negativ, ich habe nämlich fast schon damit gerechnet, dass ihr mir nur sagen könnt "nein, vergiss es, die lassen dich keinen Flugschein machen!"

Die Möglichkeit in den USA sitz finanziel bei mir nicht drin, ich wäre daher auf eine Flugausbildung innerhalb Deutschlands angewiesen. Kennt sich jemand damit genauer aus, was bei der Untersuchung beim Fliegerarzt alles gecheckt wird?

Danke für eure Antworten!

Geschrieben

o.k., dann die harte Tour.

 

JAR FCL 3 Bis auf Amputation, Suizid und Schwangerschaft für einen Laien wahrscheinlich nicht lesbar. Deshalb:

 

Fliegerarzt Liste - dort jemand aussuchen, der hinreichend erreichbar ist. Dort einen Termin geben lassen zu einem "Informellen Gespräch". Das ist GAAAAANZ wichtig. NIE zur Untersuchung, in Deinem Fall immer nur zur Information. Dann nimmst Du Deine Krankenakte mit, laß Dir von Deinem Normal-Arzt vielleicht eine Expertise zum Verlauf und Status Quo geben und diskutiere mit dem Arzt die CHANCEN, ein gültiges Medical zu kriegen. INFORMELL deshalb, weil das Gespräch dann unter Euch bleibt. Wäre das eine Medical Untersuchung und würde er ablehnen müssen, waäre die Ablehnung und der Grund aktenkundig, Du könntest also keine Spielräume nutzen.

 

Vorweg könntest Du dich mal mit einem eher unangenehmen Zeitgenossen unterhalten, dessen Kontaktdaten Du hier findest: Trouble-Seeker. Der Typ wirkt wie ein Magnet für alle Probleme mit Medicals in Deutschland und wird schnell zum "militanten" Streiter - manchmal echt nervig. Er ist aber selbst Arzt und kennt sich in einigen Fachgebieten scheinbar wirklich aus. Man muss nur eine gewisse Leidensfähigkeit in der Kommunikation mit ihm haben.

 

Karsten

Geschrieben

Super, danke für die Links! Sind gott sei dank mehrere Ärzte bei, die im Umkreis von 30km meines Heimatortes sind, werde mich mal um einen Termin zum informellen Gespräch dort kümmern. Danke, ihr macht mir echt viel mut, dass es entgegen meiner ersten Annahme etwas werden könnte mit meinem Flugschein! *Freudensprünge mach*

Geschrieben

Hi,

 

es gibt einen Verband international.

 

"International Wheelchair Aviators"

http://www.wheelchairaviators.org/

 

und national

 

Rolliflieger

http://www.rolliflieger.de/

 

 

Dort findest Du fachkundige Hilfe.

 

Grundsätzlich kann man sogar OHNE MEDICAL! fliegen, mit einer Sondererlaubnis.

Es besteht sogar die Möglichkeit mit einem LBA Mitarbeiter im Cockpit zu fliegen, wobei Du ihm zeigst wie eventuelle Einschränkungen (wenn überhaupt vorhanden) von Dir ausgeglichen werden können. Danach gibt es entweder ein uneingeschränktews Medical oder eben eine Sondererlaubnis.

 

Das mit dem Fliegerarzt ist auch richtig aber eben wie gesagt

 

NUR INFORMELL!!!

 

Wenn die Daten nach einer eventuellen Ablehnung einmal beim LBA sind, führt kein Weg mehr am Sondergenehmigungsverfahren vorbei.

Und , JA richtig!! das ist teuer!!!

Eventuell kann man auch mal verschiedene Fliegerärtze durchprobieren, eventuell kennt sich einer mit deiner Behinderung gut aus und weiss dass es keine Einschränkung gibt - zack hast Du dein Medical. Alles ist möglich. Sei vorsichtig und beharrlich, dann wird das auch was!!

Letztendlich hängt es zu einem grossen teil von Dir und deinerm Willen sowie deinem Talent ab.

Es gibt Leute die fliegen das glaubst Du nicht...

Schau mal auf den Seiten der beiden verbände nach Du wirst staunen und Mut fassen, glaub mir.

Mein Freund Andrew Lourake hat bis vor kurzem noch amerikanische Politprominez geflogen unter anderem mit der Airforce Two, er flog den Vizepräsidenten, den Präsidenten und das ganze who is who der Ami Politik.

 

Und Andrew trägt eine Beinprothese:eek::eek:

 

Er ging jetzt im August in Ruhestand nach 22jahren Airforce Dienst.

 

Wenn die Amis ihre Politiker von einem Amputierten fliegen lassen dann kannst Du sicher privat fliegen

 

 

VIEL GLUECK!!!

Geschrieben

Hi an alle,

 

ich finde es schwer in Ordnung dass auch Rollstuhlfahrer den Segelflugschein bekommen können. Ich finde sowas nur genial :008:

 

Viele Grüße,

Lukas :)

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