HB-RSC Geschrieben 22. Oktober 2009 Geschrieben 22. Oktober 2009 Dieser Beitrag richtet sich nicht nur an an Schweizer Bürger, sondern an alle, welche sich mit unserem Dialekt auskennen: Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass ein Teil unserer Aussprache - namentlich die Betonung des (rollenden) 'R' - einer krassen Änderung unterworfen ist bzw. zunehmend in englischer/amerikanischer Sprache ausgesprochen wird.. :009: Davon ausgenommen sind einige Kantone in der Ost und Westschweiz; diese 'Seuche' grassiert anscheinend vor allem im Mittelland (und auch am Schweizer Fernsehen).. Falls das jemandem aufgefallen sein sollte, würde mich eine Stellungnahme dazu oder ein nützlicher link sehr interessieren - habe bislang erfolglos danach gesucht :002: Zitieren
Kitefreak Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Hoi Roli Es ist traurig aber wahr wenn wunderts es muss ja alles English und Cool sein. In den Kindergärten wird ja auch Hochdeutsch gesprochen so das die Kinder immer mehr von der Mundart verlieren. Mein Sohn 5 J vermischt Hochdeutsch und Mundart regelmässig, aber es muss ja so kommen wenn sie mit 4 in den Kindergarten kommen. Da sind sie noch nicht mal in Mundart 100% Sattelfest und dann gleich los und Hochdeutsch lernen. Aber nur immer so weiter wir Schweizer passen uns ja gerne allen und allem an, selbst wenn wir in 50 Jahren unsere Mundart verloren haben. Gruss Mike Zitieren
Heinz Richner Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Hallo In den Kindergärten wird ja auch Hochdeutsch gesprochen so das die Kinder immer mehr von der Mundart verlieren. gilt dies eigentlich in der Westschweiz und im Tessin auch?? Wie heisst es doch in der Bundesverfassung.... blablabla... vor dem Gesetze gleich..... keine Vorrechte.... blablabla! bonjour, Heinz Zitieren
Kitefreak Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Hoi Heinz Das kann ich Dir leider nicht sagen, aber ich denke mal eher nicht. Ja ja alle sind gleich und die einen etwas gleicher. Gruss Mike Zitieren
stefanw Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Die Vermischung von Hochdeutsch und Mundart bei kleinen Kindern ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe dies - rein subjektiv und völlig unwissenschaftlich - bis jetzt eigentlich vor allem dem zum Teil enormen Fernseh- und DVD Konsum zugeschrieben. Wenn ein Kind mehr Sprache am TV hört als in seiner realen Umgebung ist es ja nicht verwunderlich, wenn es diese Sprache in seine integriert. Zitieren
Oli88 Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Schlimm wirds doch erst wenn die Mundart-Schriftdeutsche Mischung noch mit den gebrochen Deutsch gemischt wird. Mein Nachbars Junge hat bis zur 4. Klasse perfekt Mundart und Deutsch gesprochen, in der neuen Klasse nahm die Anzahl CH Mundart sprechender Mitschüler drastisch ab, was dann zur folge hatte das er nun redet wie die Leute aus Südost Europa... Zitieren
sirdir Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Ich war früher mal auch ein Mundart-Verfechter. Heute sehe ich das pragmatischer (auch ob des Unsinns, das zugezogene Kinder hier Spanisch und Valencianisch lernen müssen). In einer globalen Welt ist es nur von Nachteil, einen 'Bauerndialekt' zu pflegen, den weltweit kein Mensch versteht und der es und zuverlässig verunmöglicht, andere Sprachen vernünftig akzentfrei zu lernen ;) Für mich ist es heute noch anstrengend, Deutsch zu sprechen und ich muss dauernd aufpassen, dass ich keine Helvetismen verwende oder gar 1:1 Schweizerdeutch auf Deutsch übersetze und mich dann kein Mensch versteht. Gut, behalten wir halt unseren Dialekt. Aber wie wär's, wenn unsere Lehrer endlich mal richtig Deutsch lernen würden? Und wenn man in der Schule Deutsch lernen würde, wie's auch gesprochen wird und nicht so wie's bestenfalls geschrieben wird? Es gibt ja Untersuchungen wonach Kinder im Vorschulalter besser (akzentfreier und natürlicher) Deutsch sprechen als nach der Schule. Da ist für einmal der Fernseher der bessere Lehrmeister... Zitieren
Mikolas Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Hey man voll krass he das isch cool man, u mach mi nid schissig man Nein im ernst es ist schon so das manche die Sprachen vermischen, fast jedes 2 Wort ist ja schon in Englisch. Ich Persönlich bin mit mehreren Sprachen aufgewachsen Da meine Eltern Emigriert sind, so meine erste Sprache Tschechisch, wurde ich im Kindergarten mit Schweizer deutsch konfrontiert. Da wir noch in Biel/Bienne wohnen ist dann bald auch Französisch dazu gekommen. Englisch hatte auch nicht lange auf sich warten lassen. Zu meinen Kindern rede ich auch Tschechisch, Sie gehen in eine Schweizer Schule und haben Freunde die Schweizerdeutsch reden. Was meiner Meinung nach wichtig ist, das man eben die Sprachen nicht vermischt. Also nicht Anglo/Deutsch oder Germano/Tschechisch (welches ich praktiziert habe) verwendet. Gruss Ahoj Ariverderci Ciao Adios cheers Au revoir Aufwiedersehen cheerio Mik Zitieren
Tis Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Hallo, naja, also ich spreche dem Schweizerdeutschen schon eine gewisse Wichtigkeit zu. Klar kann man damit nirgends in der Welt etwas anfangen. Trotzdem finde ich es wichtig, diese Tradition zu wahren. Schliesslich ist es letztendlich auch unsere Sprache, die uns unsere Identität verleiht und uns am Ende auch zu Schweizern macht. Das deckt sich mit Bestrebungen in anderen Ländern, die alten Sprachen wieder zu fördern. In Neuseeland bspw. wird -soweit ich weiss- Maori allen Kindern verabreicht, obwohl die meisten von ihnen englischer Abstammung sind und mit der Sprache der polynesischen Ureinwohner nichts gemeinsam haben. Sicherlich ist das Schweizerdeutsch oft auch eine gewisse Hürde, auch mir funkt es beim Hochdeutsch immer wieder rein. Andererseits: Wer uns nicht so zuhört, wie wir sprechen, der hat auch unsere Anwesenheit nicht verdient, oder? :009: Klar ist auch, dass sich das Schweizerdeutsch im Zuge der Globalisierung dem einen oder anderen Anglizismus oder Germanismus nicht entziehen kann. Auch das finde ich nicht weiter schlimm, sofern unsere Sprache im Kern erhalten bleibt. Ich störe mich derzeit einzig daran, dass es offenbar "in" ist, das "sch" als Todfeind zu betrachten und sich stattdessen dieses liederlichen "sh" zu bedienen. Keine Ahnung, was daran nun toll sein soll, mich friert's jedesmal und ich find's -eben- sheisse :D :D Grüessli, Tis Zitieren
AB-ZRH Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 namentlich die Betonung des (rollenden) 'R' Ich persönlich finde ja das rollende R etwas vom schlimmsten überhaupt :D Kann dem Beitrag von SirDir absolut zustimmen. Es wäre in der heutigen, globalisierten Welt sehr wichtig, dass bereits die Kinder ein gewisses feeling für Fremdsprachen erhalten (habe ich gerade feeling geschrieben? :)). Zuhause ist die Mundart gut, international gesehen verfälscht ihr Einfluss leider sehr oft die Originalaussprache. Angelo, der die Mundart von Tag zu Tag mehr vergisst... :( Zitieren
Touni Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Was nicht in auf der ganzen Welt? Die Österreicher verstehen alle mein Berndeutsch! :005: Ich sehe auch gar nicht ein warum ich perfekt Hochdeutsch sprechen sollte...globalisierte Welt...so en seich...deswegen heisst es an unseren Bahnhöfen nur noch "City"? :006: Zitieren
Airwin Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Für diejenigen, die glauben einen typisch schweizerischen (lokalen) Dialekt zu reden, können sich hier einmal selbst kontrollieren, ob dem so ist. http://dialects.from.ch/ Und vorallem, ob die Ursprungsregion noch gilt. Viel Spass dabei! Zitieren
sirdir Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Was nicht in auf der ganzen Welt? Die Österreicher verstehen alle mein Berndeutsch! :005: OK, OK... Ich sehe auch gar nicht ein warum ich perfekt Hochdeutsch sprechen sollte...globalisierte Welt...so en seich...deswegen heisst es an unseren Bahnhöfen nur noch "City"? :006: 'Schtibäng' stand da emel nie ;) Also, wie gesagt, ich habe auch mal so gedacht wie du. Dann kam ich nach Spanien und merkte, wie schön es ist, wenn man sich mit einer Hochsprache verständigen kann und nicht noch nen Dialekt lernen muss. Und ich merkte auch, dass mir meine Muttersprache nen Dreck nützt. Wie gesagt, wir können ja unseren Dialekt behalten, aber warum nicht richtig Deutsch lernen? Wozu? Nun, damit wir nicht im Nachteil sind gegenüber all den Deutschen. Schon nur dass wir so anders schreiben als wir sprechen macht vieles schwieriger. Aber Deutsch zu sprechen fällt dann sicher nochmal schwerer - zumindest mir. OK, ich sprech nun Spanisch und Englisch (Französisch habe ich leider so gut wie verlernt) und kann damit schon mit einem guten Teil der Menschheit sprechen, aber worin der *Vorteil* liegen soll, dass man seltsam spricht und einen niemand versteht..? In anderen Ländern ist es zumindest bei etwas gebildeteren Schichten üblich, in der Hochsprache zu verkehren. Nur wir Schweizer sind auf unser Bauerngetrampel auch noch stolz... Es geht ja nicht darum plötzlich anders zu sprechen als alle um dich rum, aber ich wette mit dir, hättest du Spanisch oder Englisch oder Deutsch gelernt als Muttersprache und alle um dich rum würden das auch sprechen - du würdest dich deswegen nicht schlechter fühlen. Es wäre aber eine Sprachbarriere weg. ... und ich habe gerade den Test gemacht bei Facebook... Angeblich bin ich 100% Schweizer. Konnte es fast nicht fassen ;) Zitieren
Touni Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 @Erwin Cooler Link! Mein Resultat: 100% Rüegsau, Heimberg :D @Patrick Vor allem die "jüngere" Generation Schweizer (bis 50.) sollte kein Problem mit Hochdeutsch haben. In der Schule sollte sich Hochdeutsch nur auf den Deutschunterricht beschränken. In der Sek-Zeit hat sich kein einziger Lehrer daran gehalten. Okay, einmal wurde es für eine Stunde probiert und dann aufgegeben. :005: Im Gymer gab es 2 - 3 Lehrer die habens durchgezogen. Eigentlich ist es egal, man muss nur schauen, dass dieses langweilige Hochdeutsch unsere Sprache nicht verdrängt. Zitieren
sirdir Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 @Erwin Cooler Link! Mein Resultat: 100% Rüegsau, Heimberg :D Kenn ich schon länger. Bei mir auch 100% Rüegsau, Heimberg oder auch 90%, je nach dem ob ich 'Spriese' oder 'Spriesa' auswähle. Richtig wäre lautmalerisch für mich Spriessä ;) Vor allem die "jüngere" Generation Schweizer (bis 50.) sollte kein Problem mit Hochdeutsch haben. In der Schule sollte sich Hochdeutsch nur auf den Deutschunterricht beschränken. In der Sek-Zeit hat sich kein einziger Lehrer daran gehalten. Okay, einmal wurde es für eine Stunde probiert und dann aufgegeben. :005: Im Gymer gab es 2 - 3 Lehrer die habens durchgezogen. Eigentlich ist es egal, man muss nur schauen, dass dieses langweilige Hochdeutsch unsere Sprache nicht verdrängt. Die jüngere Generation hat aber Probleme. Triff dich mal mit ner Gruppe Deutscher und du wirst es merken ;) Ich weiss ja was du meinst, aber nüchtern betrachtet ist Sprache ein Mittel zur Kommunikation. Man sollte sich verstehen, das ist die Hauptsache. Wäre es wirklich so schlimm, wenn alle Menschen die gleiche Sprache sprechen würden? Glaubst du wir wären deswegen alle gleichgeschaltete Roboter? ;) Das mit den Lehrern spiet keine Rolle. Es ist wahrscheinlich besser, die sprechen Schweizerdeutsch als das grausame 'Schweizerhauchdeutsch'. Dann behalten die Kinder wenigstens das Deutsch das sie im TV gelernt haben ;) Zitieren
HB-RSC Geschrieben 23. Oktober 2009 Autor Geschrieben 23. Oktober 2009 Interessante Diskussion, wenn auch ein wenig von der ursprünglichen Frage abweichend - immerhin wurde mir einiges etwas klarer :) Schlimm wirds doch erst wenn die Mundart-Schriftdeutsche Mischung noch mit den gebrochen Deutsch gemischt wird.Mein Nachbars Junge hat bis zur 4. Klasse perfekt Mundart und Deutsch gesprochen, in der neuen Klasse nahm die Anzahl CH Mundart sprechender Mitschüler drastisch ab, was dann zur folge hatte das er nun redet wie die Leute aus Südost Europa... Mag vielleicht etwas sarkastisch tönen, aber da weiss man immerhin, woher die Veränderung kommt.. Was meiner Meinung nach wichtig ist, das man eben die Sprachen nicht vermischt.Also nicht Anglo/Deutsch oder Germano/Tschechisch (welches ich praktiziert habe) verwendet. Wie es aussieht, ist genau das bereits Tatsache. Was mich im Grunde genommen nicht erstaunt - einzig das Tempo dieser 'Transformation' überrascht mich absolut..! :eek: Ich persönlich finde ja das rollende R etwas vom schlimmsten überhaupt :D Vielleicht hast du das schlimmste bald überstanden, denn dieses ist bekanntlich in Umwandlung; bleibt die Frage, was als nächstes fällig sein wird - vielleicht das kratzende R des Basler Dialektes..? :p Für diejenigen, die glauben einen typisch schweizerischen (lokalen) Dialekt zu reden, können sich hier einmal selbst kontrollieren, ob dem so ist. http://dialects.from.ch/ Und vorallem, ob die Ursprungsregion noch gilt. Viel Spass dabei! Bei diesem Test hab' ich erstaunlich gut abgeschnitten, es wurde immerhin eine Nachbarsgemeinde von meinem Heimat- bzw. Wohnort angegeben :008: Zitieren
AB-ZRH Geschrieben 23. Oktober 2009 Geschrieben 23. Oktober 2009 Für diejenigen, die glauben einen typisch schweizerischen (lokalen) Dialekt zu reden, können sich hier einmal selbst kontrollieren, ob dem so ist. http://dialects.from.ch/ Und vorallem, ob die Ursprungsregion noch gilt. Viel Spass dabei! Der Dialekt passt mit 100 % Übereinstimmung am besten zu den folgenden Ortschaften: Stallikon, Kappel, Meilen :009: Zumindest der Kanton stimmt schon mal :D Zitieren
Ted Geschrieben 24. Oktober 2009 Geschrieben 24. Oktober 2009 Der Dialekt passt mit 100 % Übereinstimmung am besten zu den folgenden Ortschaften: Stallikon, Kappel, Meilen :009: Zumindest der Kanton stimmt schon mal :D Angelo: Vor allem bei einer Gemeinde stimmen Deine detektivischen Fähigkeiten perfekt. Was machst Du sonst noch so? Zitieren
Thomas Geschrieben 24. Oktober 2009 Geschrieben 24. Oktober 2009 Die Farbe ist ein Mass für die Übereinstimmung. Der Dialekt passt mit 60 % Übereinstimmung am besten zu den folgenden Ortschaften: Hünenberg, Zug, Menzingen, Wollerau und Freienbach, Feusisberg, Schübelbach, Tuggen, Bilten, Mollis, Glarus, Schwanden GL, Luchsingen, Rüti Habe ich doch versteckte Wurzeln in der Schweiz? Auch wenn ich nur von 3 dieser Orte je gehört habe.. ;) Ansonsten muss ich doch leicht schmunzeln über die Definition des "Hochdeutschen" - ich habe bisher noch keinen Schweizer getroffen (übrigens auch nicht viele Deutsche), die das sprechen, was ich hochdeutsch nennen würde... Gruss, Thomas Zitieren
AB-ZRH Geschrieben 24. Oktober 2009 Geschrieben 24. Oktober 2009 Angelo: Vor allem bei einer Gemeinde stimmen Deine detektivischen Fähigkeiten perfekt. Was machst Du sonst noch so? Verstehe Deinen Beitrag irgendwie nicht ?! Zitieren
Ted Geschrieben 24. Oktober 2009 Geschrieben 24. Oktober 2009 Verstehe Deinen Beitrag irgendwie nicht ?! Ist doch schon gut. Es sind einfach Gemeinden, die ich gut kenne. Gruss Zitieren
Michi Moos Geschrieben 25. Oktober 2009 Geschrieben 25. Oktober 2009 Interessant :) Ich glaub, bis in 50 Jahren werden wir völlig andere Dialekte haben, aber dennoch ein "Mundart" sprechen, das nicht viel mehr mit dem 'Hochdeutsch' zu tun hat, als jetzt. Vor allem, weil jeder irgendwie pendelt und sich aus dem neuen Arbeits- resp. Wohnort einen gewissen Wortschatz übernimmt. Mir fällt das an mir selbst auf, aber was ist daran schlimm? Und was ist schlecht, wenn man englische Wörter für Dinge benutzt, wo es keine so prägnanten Formulierungen in unserem eigenen Dialekt gibt? Sei das jetzt irgend ein neuer Jugendslang, oder was ein technischer Spezialausdruck? Vor allem die "jüngere" Generation Schweizer (bis 50.) sollte kein Problem mit Hochdeutsch haben. Kann ich so nicht bestätigen, die jüngere Generation hat wirklich teils massiv Probleme damit. Mich eingeschlossen (beim Sprechen) Mit ein bisschen Übung bekommt mans einigermassen in den Griff, aber sicher nicht dank Schule. IMO ist das auch völlig in Ordnung, es ist wirklich eine Fremdsprache, vom Vokabular und der Grammatik. Und wenn man nicht in einer Position ist, die eine gute Aussprache fordert, was solls?? Wir passen uns schliesslich an weil die Leute aus dem grossen Kanton uns sonst nicht verstehen. Was ich übrigens immer wieder bemerkenswert finde, da wir sie ja problemlos verstehen - manchmal eine ganz nette Sache :009: Zum Thema Fremdsprachen lernen möchte ich auch noch kurz sagen, dass mir Schweizer als sehr fleissig aufgefallen sind, verglichen mit Amis, Franzosen, Deutschen etc. Das mag daran liegen, dass wir uns gerne anpassen. Praktisch jeder kann auch mindestens 2 Fremdsprachen (Hochdeutsch nicht mitgerechnet :) ) Mindestens ich für meinen Teil freue mich auch, wenn ich einer anderen Person wenigstens ein paar Dinge in deren Muttersprache sagen kann. Auch wenn ich einen Akzent habe und nicht alles perfekt mache. Aber wer schon mal einen Anglikaner gehört hat, der sich mit Spanisch versucht hat, der weiss, selbst unsere Bundesräte sprechen ein ausgezeichnetes Englisch und auch Hochdeutsch :D Dann kam ich nach Spanien und merkte, wie schön es ist, wenn man sich mit einer Hochsprache verständigen kann und nicht noch nen Dialekt lernen muss. Und ich merkte auch, dass mir meine Muttersprache nen Dreck nützt. Das stimmt, aber auch dort gibts mindestens unter der jugendlichen Generation eine Unmenge von 'Slangworten', die man in keinem Wörterbuch findet und jemand aus ner anderen Stadt nicht versteht. Machts auch wieder zu einem Dialekt. Zitieren
HB-RSC Geschrieben 25. Oktober 2009 Autor Geschrieben 25. Oktober 2009 Ich glaub, bis in 50 Jahren werden wir völlig andere Dialekte haben, aber dennoch ein "Mundart" sprechen, das nicht viel mehr mit dem 'Hochdeutsch' zu tun hat, als jetzt. Das wird m.E. kaum 50 Jahre dauern, eine Dekade dürfte völlig ausreichen.. :eek: Zitieren
Semper Fi Geschrieben 27. Oktober 2009 Geschrieben 27. Oktober 2009 Das wird m.E. kaum 50 Jahre dauern, eine Dekade dürfte völlig ausreichen.. :eek: Und um das zu verhindern, schreibe ich alle meine privaten E-Mails und SMS in mundart. :005: Da wird wohl der eine oder andere manchmal seine Mühe haben mit lesen, aber das hat ja auch was witziges.. :D Drum wünsch ich eu allnä en schöne Obig und hebed Sorg! Zitieren
jörg Geschrieben 27. Oktober 2009 Geschrieben 27. Oktober 2009 Kopf hoch ihr Schweizer... :005: Wir habens da in Deutschland nämlich nur etwas einfacher, zumindest im nördlichen Teil, wo (meist) hochdeutsch geschrieben und gesprochen wird. Man ersetzt einfach jedes zweite Wort mit dem englischen Begriff und schon gilt man als modern, wird auch von der Jugend verstanden und man kann auch wieder die Werbung in den Schaufenstern lesen. Nur die englischen Touristen nicht, bei dem Denglisch-Unsinn, aber das ist halt deren Pech... Ok, und die Deutschen die kein Englisch können, aber von denen gibts ja auch sogut wie keine mehr... (flatrate to go, Caffee-Stop und one-minute-cut sind meine Favoriten) Ein Beispiel fällt mir leider tägl. auf. Wir haben in HH seit einiger Zeit ja nun auch eine Bahnverbindung zum Flughafen, halt wie in einer richtigen Großstadt, aber die Durchsage im Zug treibt mich jedesmal fast an den Rand eines Nervenzusammenbruchs... Zuerst die deutsche Durchsage: "Dieser Zug fährt zum Hamburg Airport!" Naja, soweit so gut, aber dann die englische Ansage, falls jmd. "Hamburg Airport" nicht verstanden haben sollte:" This train goes to Hämburg Airport" Wohlgemerkt die gleiche Stimme, die jetzt auf einmal Hamburg "korrekt" neudeutsch (englisch!) mit ä ausspricht. :rolleyes: Dass man früher mal Flughafen gesagt hat, davon will ich ja garnicht erst anfangen... :rolleyes: Aber ich fange schon wieder an mich aufzuregen, das soll man Abends ja vermeiden. Mfg, Jörg Zitieren
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