Hägar Geschrieben 15. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 15. Oktober 2009 OT: War die Viscount pressurized? ;) Aber sicher. Aufgrund der etwas speziellen Rumpfkonturen im Bereich des Cockpits war die Viscount sogar eines der Flugzeuge, dem man die Druckkabine "ansah". Gruss Ruedi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Tigerstift Geschrieben 15. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 15. Oktober 2009 Erwähnt wird auch ein Vorfall, bei dem sich ein ganzes Dach-Segment auf Reiseflughöhe verabschiedet und doch sind alle Passagiere heil unten wieder angekommen :009: Gruss Dany http://de.wikipedia.org/wiki/Aloha-Airlines-Flug_243 ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Touni Geschrieben 15. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 15. Oktober 2009 Die Geschichte mit dem heraussaugen kann ich mir irgendwie nicht vorstellen? Zumindest in einem abgeschlossenen Cockpit nicht. Kleine Rechnung dazu: Flugzeug mit 500 kts auf FL400 (-56.5°C) und Innendruck von der Normatmosphäre auf 3000m Höhe (-4.5°C) Das gibt mit dem Staudruck genau (läppische) 40.3 kPa Druckunterschied. Jetzt muss ich noch schauen, wie man die Luftstörmung durch den Druckausgleich berechnet. Wie gross ist so eine Frontscheibe? etwa 0.4 m^2 ? Den Rechnungsweg würde ich gerne angeben, aber ohne Latex-Unterstützung? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Tim Mach Geschrieben 15. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 15. Oktober 2009 Aber sicher.Aufgrund der etwas speziellen Rumpfkonturen im Bereich des Cockpits war die Viscount sogar eines der Flugzeuge, dem man die Druckkabine "ansah". Gruss Ruedi Wie gesagt, mir ist nicht bekannt, ob der Vorfall über dem Iran in einer Viscount geschah. Die gegenüber anderen Airliner-Typen aussergewöhnlich grossen runden Fenter (ein absolutes Sichtvergnügen für die Passagiere) hätten jedenfalls nach meinem Empfinden den normalen Körper eines Erwachsenen ohne weiteres hindurchgelassen. Die viermotorige Viscount mit den extrem nach vorne ausladenden Motorengondeln (Turboprop) flog zwar nicht in den Höhen heutiger Jets, eine Druckkabine war jedoch auch bei Reiseflughöhen unterhalb 10'000 Metern unerlässlich. Uebrigens: Die DC-4 flog noch ohne Druckkabine, während die Kolbenmotor angetriebenen Viermots (DC-6, DC-7 und Super-Constellation) allesamt bereits Druckkabinen besassen. Die in der Schweiz ansässige restaurierte Super-Constellation besitzt dagegen keine Druckkabine mehr, da sie nur für relativ "erdnahe" Rundflüge eingesetzt wird. Tim Mach Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sheckley666 Geschrieben 15. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 15. Oktober 2009 Die Geschichte mit dem heraussaugen kann ich mir irgendwie nicht vorstellen?Zumindest in einem abgeschlossenen Cockpit nicht. Kleine Rechnung dazu: Flugzeug mit 500 kts auf FL400 (-56.5°C) und Innendruck von der Normatmosphäre auf 3000m Höhe (-4.5°C) Das gibt mit dem Staudruck genau (läppische) 40.3 kPa Druckunterschied. Jetzt muss ich noch schauen, wie man die Luftstörmung durch den Druckausgleich berechnet. Wie gross ist so eine Frontscheibe? etwa 0.4 m^2 ? Den Rechnungsweg würde ich gerne angeben, aber ohne Latex-Unterstützung? 40 kPa Druckunterschied bedeuten immerhin eine Kraft von 400 Newton pro Quadratdezimeter - so wenig ist das nicht, immerhin die Gewichtskraft von 40 kg auf einer Fläche, die kleiner als die Fläche des Gesichts eines erwachsenen Menschen ist. Das Problem dürfte durch einen kräftigen Luftwirbel im Cockpit entstehen, denn selbstverständlich muss im Mittel die gleiche Luftmenge aus dem Cockpit herausströmen wie hinein. Dabei werden die Strömungs-Geschwindigkeiten in derselben Größenordnung liegen, wie die Flugzeuggeschwindigkeit. Ein nur teilweise in dieser Strömung sich befindlicher Pilot erfährt also durch den Staudruck Kräfte, die sein Gewicht schon übersteigen können. Grüße, Frank Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas Linz Geschrieben 15. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 15. Oktober 2009 Hast Du auf 8 Stunden Flügen die Schultergurte geschlossen? Ich nicht. Ich bezweifle dass die Beckengurte (siehe BAC 1-11) in so einem Falle ausreichen würden. Da rutscht man unten durch. Drum immer auch ein Dessert zum CrewMeal "verschlingen";) Mein längster Leg war bis dato 6h50min. :o Du hast schon Recht, der Schultergurt ist offen. Allerdings habe ich immer Becken-und Beingurt geschlossen. Ich denke, da verkeilt man sich eher im Falle eines Falles, anstatts herausgesogen zu werden. Gruß Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
wabis Geschrieben 15. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 15. Oktober 2009 @Erich Ob da wirklich was raus gesogen wird? Du hast dort oben etwa eine Luftdichte von 1/8. (stimmts?) und bist mit ca. 900 km/h unterwegs. Im Vergleich etwa 110 km/h auf dem Boden. Jetzt müsste man noch den Druckunterschied ausrechnen. Aber ich würde mal meinen, da wir nix raus gesogen? Ich habe Euch die Formeln für die Berechnung der Luftdrücke auf meiner Homepage zusammen mit einer Beispielberechnung zusammen gestellt: Druckabfall bei Verlust einer Frontscheibe Ergebnis der Berechnungen: Angenommen unser Flugzeug fliege auf FL350 (h = 10'668 m) mit einer Geschwindigkeit von Ma 0.8. Der statische Luftdruck in dieser Höhe beträgt nach Formel (2): 23'842 Pa Zum Vergleich: Luftdruck auf Meereshöhe: 101'325 Pa Aufgrund des Luftstaus im Cockpit (berechnet nach der Formel für den totalen Druck in einem Pitot-Rohr) herrscht dort jedoch der höhere Druck von: 36'343 Pa Dies enstpricht einem statischen Luftdruck wie er in einer Höhe von 7'856 m herrschen würde. Die Gefahr bei einem Verlust der Frontscheibe besteht nur ganz kurz, bis sich der Luftdruck auf die 23'842 Pa abgebaut hat. Je grösser das Leck, umso schneller baut sich der Druck ab und umso grösser ist in diesem Moment die Strömung der Luft, die aus dem Loch entweicht. Wie gross diese Strömung ist, hängt zudem von der Luftmenge ab, die im Raum ist. Wenn die Türe zum Cockpit dicht ist, so kann nur die Luftmenge im Cockpit auf einen Schlag durch das Loch entweichen. Die Luft aus dem Flugzeug entweicht danach nur sehr langsam durch Ritzen. Ist jedoch die Cockpit-Tür offen, so entweicht eine sehr viel grössere Menge an Luft auf einmal. Ob man aus dem Loch gesaugt wird, hängt also von der Geschwindigkeit ab, mit der die Luftmenge entweicht und vom Luftvolumen, das auf einmal entweicht und wie schnell die Luftmenge entweichen kann. Wenn nur eine kleine Menge Luft sehr schnell entweicht, reicht der Impuls vermutlich nicht aus, eine Person aus dem Fenster zu ziehen. Wenn der Druckausgleich hergestellt ist, gibt es ausser Luftverwirbelungen im Cockpit keinen gefährlichen Sog mehr, sofern es nicht durch ein zweites Loch irgendwo Durchzug gibt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sheckley666 Geschrieben 16. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 16. Oktober 2009 Ich habe Euch die Formeln für die Berechnung der Luftdrücke auf meiner Homepage zusammen mit einer Beispielberechnung zusammen gestellt: Druckabfall bei Verlust einer Frontscheibe Ergebnis der Berechnungen: Angenommen unser Flugzeug fliege auf FL350 (h = 10'668 m) mit einer Geschwindigkeit von Ma 0.8. Der statische Luftdruck in dieser Höhe beträgt nach Formel (2): 23'842 Pa Zum Vergleich: Luftdruck auf Meereshöhe: 101'325 Pa Aufgrund des Luftstaus im Cockpit (berechnet nach der Formel für den totalen Druck in einem Pitot-Rohr) herrscht dort jedoch der höhere Druck von: 36'343 Pa Dies enstpricht einem statischen Luftdruck wie er in einer Höhe von 7'856 m herrschen würde. Die Gefahr bei einem Verlust der Frontscheibe besteht nur ganz kurz, bis sich der Luftdruck auf die 23'842 Pa abgebaut hat. Je grösser das Leck, umso schneller baut sich der Druck ab und umso grösser ist in diesem Moment die Strömung der Luft, die aus dem Loch entweicht. Wie gross diese Strömung ist, hängt zudem von der Luftmenge ab, die im Raum ist. Wenn die Türe zum Cockpit dicht ist, so kann nur die Luftmenge im Cockpit auf einen Schlag durch das Loch entweichen. Die Luft aus dem Flugzeug entweicht danach nur sehr langsam durch Ritzen. Ist jedoch die Cockpit-Tür offen, so entweicht eine sehr viel grössere Menge an Luft auf einmal. Ob man aus dem Loch gesaugt wird, hängt also von der Geschwindigkeit ab, mit der die Luftmenge entweicht und vom Luftvolumen, das auf einmal entweicht und wie schnell die Luftmenge entweichen kann. Wenn nur eine kleine Menge Luft sehr schnell entweicht, reicht der Impuls vermutlich nicht aus, eine Person aus dem Fenster zu ziehen. Wenn der Druckausgleich hergestellt ist, gibt es ausser Luftverwirbelungen im Cockpit keinen gefährlichen Sog mehr, sofern es nicht durch ein zweites Loch irgendwo Durchzug gibt. So sehr ich deinen und Tounis Aufwand schätze, so wenig glaube ich doch, dass man mit statischen Druckbetrachtungen die Gefahr realistisch abschätzen kann. Grüße, Frank Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.