Jetpilot82 Geschrieben 13. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 13. Oktober 2009 Hallo Leute, wird eine Bell 47 eigendlich mittels Hydraulik gesteuert oder hat sie eine rein manuelle Ansteuerung der verschiedenen Steurorgane? generell, ab welcher klasse etwa hat ein Heli grundsätzlich Hydraulik? bei Flugzeugen geht das ja ziemlich weit oben los, so haben selbst die meisten Businessjets eine manuelle Steuerung über Seile. Gruß sascha Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Heli Geschrieben 15. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 15. Oktober 2009 Hallo Sascha Bell 47: Das ist ganz unterschiedlich, je nach Typ. Und da gibt es ja duzende.. :005: Man kann allerdings verallgemeinern, dass die "neueren" Modelle eine Hydraulik am Cyclic und Collective haben. Alle in der Schweiz noch fliegenden 47er haben Hydraulik. Bei deiner zweiten Frage müsste man noch unterscheiden zwischen Hydraulik und Trimmung. Oder meinst du ausschliesslich Hydraulik? Kleinhelikopter mit geringer Masse (allgemein + Rotorsystem) haben selten eine Hydraulik. Damit meine ich z.B. R22, Hu300, En280 (Trimmung). Hu500, ein 5 Plätzer, hat aber z.B. auch keine Hydraulik, sondern eine Trimmung. Die alten R44 Astro hatten auch noch eine elektrische Trimmung, die heutigen Modelle werden nur noch mit Hydaulik ausgerüstet. Beides hat Vor- und Nachteile. Ich hoffe, dass ich dir deine Frage damit beantworten konnte. Gruss Matthias Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Andi Rotorchopf Geschrieben 16. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 16. Oktober 2009 Salü Zäme, Bei den BELL- Typen, die auf dem von Arthur Young (nicht verwandt oder verschwägert mit Malcolm und Angus Young:)) entwickelten Rotorsystem basierenden (Zweiblatt- Schaukelrotor [kardanisch aufgehängt] mit Stabistange), haben eine enorme Trägheit. Der Drehpunkt der Blattverstellung liegt enorm weit vorn (fast an der Profilnase) und erzeugt deshalb hohe Rückstellkräfte. In (oder an) der Stabistange hat es Kipphebel welche die erforderlichen Kräfte dem Übersetzungsverhältnis folgend reduzieren (Vorallem Collective; Cyclic wird die Stabistange aus ihrer Ebene gedrückt und zwar dem Gesetz der Korioliskraft folgend 90° versetzt; da die Rotorblätter auch in 90° zum Steuerinput reagieren, ist alles wieder im grünen Bereich [in einigen Viet-filmen kann man gut sehen, wie im Vorwärtsflug die Stabistange auf der vorlaufenden Seite nach unten ausschlägt]) (Der stabilisierende Einfluss der Stabistange kann durch verändern des Abstandes des Kipphebels vom Schaukelpunkt der Stabistange eingestellt werden). Jetzt ist die Folge, dass sich Steuerkräfte und Trägheit beissen: Je leichter die Steuerung gehen soll um so träger die Steuerfolgsamkeit; je folgsamer die Steuerung sein soll, umso mehr Kraft ist nötig. Mit dem Einbau einer Hydraulik kann die Mechanik so umgestellt werden, dass bei Hydr.fail zwar einiges mehr aber genügend manuelle Kraft aufgewendet werden kann den Heli sicher zu landen. Bei den grösseren Modellen verzichtete man auf die kardanische (nur noch Schlag) Aufhängung der Rotornabe, baute aber um die (auch grösser werdenden) Kräfte weiter zu reduzieren nochmals Kipphebelbrücken ein, welche entlang des Mastes verstellbar sind und praktischerweise die Collective-steuerung von der Taumelscheibe getrennt übernimmt (Kräfteteilung). Dass die Stabistange jetzt oberhalb der Rotorblätter angebracht ist spielt eigentlich keine Rolle (mehr Bewegungsfreiheit). Der freundliche Herr auf dem Bild hält gerade die Schlagdämpfer der Stabistange in je einer Hand... [Klugscheissmodus/on]Ein Bagger wird hydraulisch gesteuert; d.h. der Maschinist steuert direkt die Ventile, welche sich in der Kabine befinden (getrennt vom Hydraulikzylinder). Im Heli wird hydraulisch unterstützt; das Ventil befindet sich auf dem Hydraulikzylinder welches über eine Stange angesteuert wird und bewegt sich mit ihm (was den Hydraulikzylinder zu einem Actuator macht, wobei der Stössel am Rumpf angeschlagen ist und der Zylinder mit dem Ventil sich bewegt (Bewegt der Pilot das Steuer, so bewegt die Stange das Ventil (Schieber) in dieselbe Richtung und öffnet die Druckleitung (auch den Rücklauf auf der anderen Seite) sinngemäss bis der Zylinder sich in die Position bewegt hat an welchem der Schieber in der Mittenstellung angelangt ist und schliesst. Dies hat zur Folge, dass wenn die Hydraulik ausfällt (unbedingt HYD.OFF betätigen, damit Druck-und Rückleitung kurzgeschlossen wird und die Aktuatoren sich relativ frei bewegen lassen) weiter hin gesteuert werden kann. Zwar mit erhöhtem Kraftaufwand aber es geht. Etwas Spiel in der Steuerung gilt es auch noch zu beachten (freier Arbeitsweg der Schieber). Wie die Aktuatoren angesteuert werden (Push-pullrod, Torsionsstange, elektrisch [Analog/Digital] oder Steuerseil) ist eine andere Baustelle... Airbusse haben Seile für die Pedale und Trimmrad (Rudder und Spindelantrieb des THS (Trimmable Horizontal Stabi)... (aber nicht für Elevator)...:eek:[/off] R22 hat ein Trimmhebel, mit welchem ein Gummi (Velospinne) gespannt wird und die erforderliche Kraft nur auf Nick entlastet (Auf der Copiseite hat es ein Knopf an dem man die Gummispannung :D einstellen kann) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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