Walter Fischer Geschrieben 2. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 ....habt Ihr das auch immer geweissagt:o: http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/abwrackpraemie_deutschland_usa_1.3761154.html Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 2. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Ja, war vorauszusehen gewesen. Allerdings war es trotzdem nicht unbedingt schlecht. Weil während dem letzten halben Jahr war die Krise wohl am schlimmsten, in einigen Bereichen geht es schon wieder bergauf. Ja, die Wirtschaft wächst sogar wieder (zumindest in D, F und USA). Somit hat man die ärgste Spitze des Abschwungs abgefedert. Darauf wird verschieden geantwortet: 1. "Der Aufschwung passierte nur wegen den Programmen" (u.a. der Abwrackprämie). Das mag sein. Aber genau das ist der Zweck davon. Wenn wir gar nichts getan hätten, wäre die Krise noch viel schlimmer gewesen, und wahrscheinlich auch viel länger. 2. "Die Abwrackprämie ist das falsche Programm". Das mag auch sein. Evtl hätte man mit diesem Geld sinnvollere Sachen machen können. Doch was? Wie hätte man schnell gute Programme herbekommen? Bis man ein Projekt fertig geplant hätte (z.B. neue Schienen- oder Strassennetze, Schulen, Unis, Forschungslabors), wäre die Krise vorüber gewesen. Immerhin hat man so auch was sinnvolles getan, nämlich die alten dreckigen Karren verschrottet und neue umweltfreundliche Kleinwagen gekauft. Find i guet! Dani Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 2. Oktober 2009 Autor Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Na ja, 5000 Millionen Euro Staatssubventionen für 2 Millionen hauptsächlich importierte Kleinwagen. Die Koreaner und Italiener wirds freuen:002:. Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
conaly Geschrieben 2. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Hi, und dem Kunden hats auch was gebracht: wir haben unseren alten Passat durch nen schönen Octavia ersetzen können :) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas Geschrieben 2. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Hi,und dem Kunden hats auch was gebracht Dafür sind die Gebrauchtwagenpreise in den Keller gegangen, was diejenigen belastet hat, die vor ein paar Jahren ein Neufahrzeug ohne Steuersubventionen gekauft hatten. Wir haben unseren Gebrauchten jetzt nach Frankreich verkauft, da in Deutschland über einen 8 Jahre alten, scheckheftgepflegten und mit Russpartikelfilter ausgestatteten Seat (=Audi) Turbodiesel aus erster Hand nur die Nase gerümpft wurde und wir Preisangebote im Bereich der Abwrackprämie bekamen. In Frankreich war der Wagen zu einem erheblich besseren Preis innerhalb von 24 Stunden verkauft. Dennoch - es ist schon pervers, dass man in Deutschland mit seinem eigenen Steuergeld die Entwertung seines Eigentums mitbezahlt... Gruss, Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 2. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Na ja, 5000 Millionen Euro Staatssubventionen für 2 Millionen hauptsächlich importierte Kleinwagen.Die Koreaner und Italiener wirds freuen:002:. Selbst wenn eine Mehrheit dieser Neuwagen importiert wurde - die Provision des Zwischenhandels und des Transporteurs geht immer noch ins nationale Umsatzprodukt. Das ist in der Regel ein Drittel des Kaufpreises oder so. Die Gebrauchtwagen werden nur kurzzeitig weniger wert sein. Sobald Neuwagen nicht mehr billiger sind (weil es keine Abwrackprämie mehr gibt), werden sie wieder an Preis zulegen. Es macht ja wenig Sinn, seinen Occassion gerade jetzt zu veräussern, wo die Konkurrenz durch die Abwrackprämie so gross ist. Entweder verwrackte man sein Auto oder man behielt es noch für ein oder 2 Jahre. Dani Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hans Mueller Geschrieben 2. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Und ich sah in meinem Urlaub im Erzgebirge einen Porsche 924, auf dessen Heck ein Kleber prangte: "Ich habe die Abwrackprämie überlebt." Ich mag den Ideenreichtum der Ossis, immer mehr! Plus, der Porsche ist toll im Schuss. Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 2. Oktober 2009 Autor Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Die nächste Welle aus dem Osten ist schon im Anzug, zum Beispiel der kleine, höchst ausgereifte E- Mitsubishi mit einem Riesenvorsprung an Li-Ion Technik. Da kann man dann in Deutschland erneut eine Abwrackprämie zur Erreichung Angela's hochgesteckter CO2-Ziele erwarten, und die germanischen Autobauer können sich am Drittel des Kaufpreises in Form von Abgaben die Hände reiben. Derweil z.B. eine A-Klasse seit Jahren bei ausgedehnten Test's immer noch auf die Erleuchtung einiger ergrauter Konzernmanager wartet. Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
AB-ZRH Geschrieben 2. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Hi,und dem Kunden hats auch was gebracht: wir haben unseren alten Passat durch nen schönen Octavia ersetzen können :) schade :005::D Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas Geschrieben 2. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Es grenzt schon an Verlogenheit, wenn man heute eine - nach eigenem Bekunden - veraltete Technik mit Milliarden von Euros fördert, nur um diese dann in wenigen Jahren anlässlich der Förderung neuerer Technologie wieder zu entwerten. Immerhin war wenigstens der heuchlerische Begriff "Umweltprämie" nur recht kurzlebig. Schliesslich konnte man ja auch einen Audi A2 zugunsten eines Audi Q7 abwracken... Gruss, Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Heinz Richner Geschrieben 2. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Hallo und trotzdem war diese Aktion 'Abwrackprämie' eine der schlausten Staatsausgaben überhaupt, denn, zu einem kleinen Teil Staatsgeld ist ein grosser Teil Privatgeld mitgeflossen, welches sonst immer noch auf den Bankkonten liegen würde und damit der Wirtschaft rein gar nichts bringt. Die Regierungen haben schon wesentlich blöder Geld verschwendet, als mit solcherlei Deals! Gruss Heinz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 2. Oktober 2009 Autor Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Na ja, sagen wir mal, dass nun in kleinen Monatsraten die Leasingzinsen wieder zu den bevorschussenden Instituten zurückfliessen:005:.http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C64819D7E1B05B60928/Doc~EE980BAE11D2541C18B31549538FF921B~ATpl~Ecommon~Scontent.html Sicherlich hat da manch einer im Subventionswahn so ein Wägelchen beschafft, dessen Geld wegen der Rückzahlungsverpflichtungen im Konsum nun fehlt. Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas Geschrieben 2. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Genau, Walti... wieder haben Leute Kredite am Hals, die vielleicht besser ihr 9 Jahre altes, abbezahltes Auto hätten weiterfahren sollen, anstatt sich einen Dacia Logan zu leasen und mit deutschem Steuergeld die Arbeitsplätze in Rumänien zu subventionieren. Irgendwie müssen auch die Leasingraten aufgebracht werden. Nimmt mich wunder, wie viele faule Autokredite die Banken in den nächsten Jahren abschreiben können... Leidtragend sind in D jetzt vor allem die freien Autowerkstätten, denn es wurden 2 Millionen PKW von der Strasse genommen, die oftmals dort gewartet bzw. repariert wurden. Die Neufahrzeuge haben zum einen längere Serviceintervalle und gehen zum zweiten zur Inspektion aus Garantiegründen eher in die Markenwerkstätten. Aber die Bedeutung kleiner und mittlerer Betriebe wird in Deutschland ja ohnehin überschätzt... Gruss, Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 2. Oktober 2009 Autor Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Und gab es da nicht auch so eine anerkannte Untersuchung, wonach die Oekobilanz sogar leicht besser wäre, würden die alten Schwarten ausgefahren? Aber gut, Oeko kommt nach dem Sattwerden. Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hans Mueller Geschrieben 2. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 2. Oktober 2009 Noch einer, welcher die Abwrackkatastrophe überlebt hat: (Geklaut bei Thomas) Man darf sich das gar nicht vorstellen. Es bricht das Herz. Hans Zusatz noch: Aber die Bedeutung kleiner und mittlerer Betriebe wird in Deutschland ja ohnehin überschätzt... Genau, hauptsache keine arbeitslosen Zusammenpapproboter in Deutschland oder sonstwo. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Heinz Richner Geschrieben 3. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 3. Oktober 2009 Hallo Leidtragend sind in D jetzt vor allem die freien Autowerkstätten @Thomas: du als erfahrener, intelligenter Mensch weisst doch ganz genau: die Waage ist niemals auf beiden Seiten oben, es ist niemals nur Tag oder nur Nacht, sogar ein Geldschein hat immer zwei Seiten. Zudem: Leasing ist nicht grundsätzlich schlecht. Leasing-Firmen bleiben Besitzer des Objektes, falls ein Ausfall entsteht, können die das verkraften, genauso wie ich im Jahr weniger als 1% Debitoren abschreiben muss. Gruss Heinz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas Geschrieben 3. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 3. Oktober 2009 die Waage ist niemals auf beiden Seiten oben, es ist niemals nur Tag oder nur Nacht, sogar ein Geldschein hat immer zwei Seiten. Richtig, nur ist mir lieber, wenn es "Tag" ist für die Betriebe in Deutschland, so lange Steuersubventionen dafür eingesetzt werden. Von der Abwrackprämie haben hauptsächlich ausländische Hersteller profitiert, da die deutschen Automobilhersteller eher im Premiumsegment vertreten sind. Einzig VW und abgeschwächt Opel hatten einen spürbaren Vorteil, doch auch deren Kleinwagen kommen meines Wissens zu grossen Teilen aus Südamerika (Fox) oder Spanien (Corsa, Polo). Der Audi-Händler meines Vertrauens hat hingegen lediglich 3 Fahrzeuge durch die Abwrackprämie abgesetzt. Bei Mercedes und BMW dürfte die Lage ähnlich aussehen. Sicherlich hat der Autohandel profitiert, doch dürfte diese Aufwärtsbewegung auch nur ein - wie Walti schrieb - Strohfeuer ohne besondere Nachhaltigkeit sein, die nun wohl in eine grosse Rabattschlacht münden wird. Zudem: Leasing ist nicht grundsätzlich schlecht. Leasing-Firmen bleiben Besitzer des Objektes, falls ein Ausfall entsteht, können die das verkraften, genauso wie ich im Jahr weniger als 1% Debitoren abschreiben muss. Was hat die Leasingfirma bzw. kreditgebende Bank von einem Objekt, das mangels Nachfrage rapide an Wert verliert? Eine solide Kredit- bzw. Leasingvergabe an solvente Kunden hätte mittelfristig für mehr Stabilität gesorgt. Wenn ich in der deutschen Boulevardpresse in den vergangenen Monaten die Diskussionen verfolgt habe, dass es eine Frechheit sei, wenn Sozialhilfeempfängern (ALG 2 oder auch bekannt als Hartz 4) die Abwrackprämie als Einkommen angerechnet würde - dann frage ich mich ernsthaft, welche Bank denn Leuten, die knapp über dem Existenzminimum leben müssen, einen Kredit oder ein Leasingangebot für ein neues (!) Auto geben? Da sind die Ausfälle doch schon vorprogrammiert - und war nicht genau das, nur eben im Immobilienbereich, einer der Auslöser der Krise? Gruss, Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 3. Oktober 2009 Autor Teilen Geschrieben 3. Oktober 2009 Das Wahnsinnige an den vielen positiven Prophezeiungen ist, dass diese schon kurz nach der allgemeinen Proklamation dieser weltweiten Finanz-und Wirtschaftskrise gestreut wurden. Für mich schon fast unheimlich. Wenn dem so wäre, könnte man getrost dort weiterblenden, wo vor ganz kurzer Zeit ein "Päuschen" abgehalten wurde. Diesen Schalmeienklängen glaube ich einfach nicht, sondern blicke sorgenvoll auf die täglich steigende Arbeitslosenzahl hüben, wie drüben. Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas Geschrieben 3. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 3. Oktober 2009 Noch einer, welcher die Abwrackkatastrophe überlebt hat:(...) Man darf sich das gar nicht vorstellen. Es bricht das Herz. Der von Dir gezeigte ist von einer Abwrackung hoffentlich auch noch sehr weit entfernt ;) Insgesamt hat es wohl folgende "Old-/Youngtimer" erwischt, auch wenn die Liste nicht vollständig ist: - Audi 50: 5 Stück - BMW 700: 7 Stück - Citroen 2 CV: 76 Stück - Citroen SM: 5 Stück - Ford 12m: 7 Stück - Ford Capri: 14 Stück - Ford Taunus: 18 Stück - Mini (das englische Original): 138 Stück - Opel Manta A/B: 8 Stück - Opel Kapitän / Admiral / Diplomat: 5 Stück - Opel Rekord (bis einschließlich E2): 45 Stück - Porsche 924: 31 Stück - Porsche 944: 17 Stück - Renault R4: 17 Stück - Sachsenring Trabant (alle Modelle): 335 Stück - VW Typ 1: 170 Stück - VW Porsche 914: 5 Stück - VW Scirocco (1 und 2): 273 Stück Quelle: Initiative Kulturgut Mobilität Ich denke, man kann davon ausgehen, dass die allermeisten dieser Fahrzeuge ohnehin in schlechtem Zustand waren, denn es dürfte niemand einen guten VoPo 914 oder Citroen SM für 2,500EUR weggeben (wenn doch, bitte bei mir melden!). So gesehen dürften sich die Verluste an historisch wertvollen Fahrzeugen sehr in Grenzen halten. In England hingegen hat der Riley-Club, dem ich angehöre, mit einigem Verwaltungsaufwand einen 55 Jahre alten Riley RME vor der Verschrottung gerettet - hier die Geschichte dazu: http://www.rileyrmclub.org.uk/#scr Gruss, Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Frank Hadeler Geschrieben 4. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 4. Oktober 2009 Meiner Ansicht nach war die Abwrackprämie eine wohlplatzierte populistische Maßnahme, die aber im Gesamten gesehen keinerlei anhaltende positive Auswirkungen zeigt, welche die immensen getätigten Außgaben rechtfertigen würden. Punkt 1: Jeder, der sich durch die Abwrackprämie ein Auto gekauft hat, hätte dies früher oder später sowieso getan, er hat lediglich den Kauf um kurze Zeit vorgezogen. Ergo: Unterm Strich wird kaum ein Auto zusätzlich gekauft. Das Absatzloch nach Auslaufen der Prämie (siehe Artikel) wird gravierend sein (taucht aber erst nach der Bundestagswahl auf). Punkt 2: Wer sich ein subventioniertes Auto kauft, muss immer noch eine Menge Geld aufwenden. Er wird dieses Geld nicht für andere größere Anschaffungen ausgeben, oft erwähnt in diesem Zusammenhang: Möbelkäufe. Ergo: Die Abwrackprämie stellt einen eigentlich unzulässigen, weil die Märkte verzerrenden Eingriff in das Investitionsverhalten der Bevölkerung dar. Punkt 3: Der Gebrauchtwagenmarkt erlitt einen heftigen Einbruch, ältere, günstige Fahrzeuge für unter 2500€ waren logischerweise kaum noch zu bekommen. Auch hier sind Existenzen kleiner Unternehmer bedroht worden. Ergo: Eine weitere Marktverzerrung. Punkt 4: Der Umweltgedanke ist gleich doppelt ad absurdum geführt. Erstens: Ältere Autos mit eventuell (dies ist bei der Prämie nicht einmal Vorraussetzung) höherem Treibstoffverbrauch und/oder Schadstoffausstoß wären in einer "Gesamt-Umweltbelastungs-Bilanz" (ich erfinde das Wort mal...) deutlich günstiger, als Neuwagen zu produzieren - mit all den Emissionen und Ressourcen-Verbräuchen, die damit einhergehen. Zweitens: Ein Haufen sog. Altautos, die mit Sicherheit zu den global gesehen oberen 10% der Autos gehören, ausgestattet mit Sicherheitsgurten, Airbags und geregelten Katalysatoren, werden verschrottet, während in Afrika, Indien oder Südamerika massenweise PKW die Umwelt belasten, welche vom Standard hiesiger Altautos Ewigkeiten entfernt sind. Umwelt- und Klimaschutz muss global gedacht werden! Ergo: Der Umweltfaktor bei der Abrwackprämie hat ausschließlich negative Auswirkungen. Punkt 5: Für die Abwrackprämie war schlicht kein Geld vorhanden. Der Staat Deutschland legt für 2009 eine Rekord-Neuverschuldung vor, die Gesamtschulden wachsen auf über 1,5 Billionen Euro - schon 2006 machte allein die Zinslast (ohne jede Schulden-Tilgung, im Gegenteil) 16% des Staatshaushaltes aus. Das ist das Geld, das an anderer Stelle fehlt. Ausschließlich nicht stimme ich der Kritik zu, durch die Abwrackprämie würden lediglich ausländische (Kleinwagen-)Marken gestärkt werden. Dieser Kritikpunkt ist kleinkariert, letzlich produzieren deutsche Unternehmen genauso im Ausland und ausländische Unternehmen haben Zulieferbetriebe aus Deutschland. Ebenso sitzen die (vermeintlich) profitierenden Händler in Deutschland. Natürlich muss investiert werden, man kann Wirtschaft sicherlich auch durch Maßnahmen ankurbeln - aber es muss mit Augenmaß geschenen und nicht als Wahlkampf-Geschenk an eine Autofahrer-Nation. Deutlich besser wären allgemeine Konsumgutscheine gewesen, letzlich aber gleichbedeutend mit einer Senkung der Mehrwertsteuer (vorübergehend). Vielleicht könnte man die Höhe der Mehrwertsteuer vom Konjunkturverlauf abhängig machen? Ich weiß es nicht. Es gibt so viele Ideen, ein Großteil von denen ist sicherlich Müll - ganz genau wie die Abwrackprämie. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 4. Oktober 2009 Autor Teilen Geschrieben 4. Oktober 2009 Hallo Frank, Du schreibst: "Ausschließlich nicht stimme ich der Kritik zu, durch die Abwrackprämie würden lediglich ausländische (Kleinwagen-)Marken gestärkt werden. Dieser Kritikpunkt ist kleinkariert, letzlich produzieren deutsche Unternehmen genauso im Ausland und ausländische Unternehmen haben Zulieferbetriebe aus Deutschland. Ebenso sitzen die (vermeintlich) profitierenden Händler in Deutschland." Diese "Kleinkariertheit" kann ich nicht nachvollziehen. Letztlich verbietet sich einem derart verschuldeten Staat jegliches "freiwillige" Geschenk an konkurrierende Mitbewerber in anderen Staaten. Deine "Aufrechnung" hat bestimmt eine gewisse Grösse, erreicht aber niemals den Nettogewinn der fremdem Lieferanten. Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sirdir Geschrieben 4. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 4. Oktober 2009 Besonders daneben an der Aktion fand ich, dass die alten Autos weder als Ersatzteillager, noch als Exportfahrzeug nach 'Aussereuropa' verwendet werden durften. Wenn ich denke, was für Autos da verschrottet werden und was in Afrika, Indien usw. rumfährt... absolut *pervers*. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 4. Oktober 2009 Autor Teilen Geschrieben 4. Oktober 2009 Genau! Und wie viele der zwangsverschrotteten (unter Aufsicht) Wagen noch über 2500 Euro wert waren. Oder auch einen geringeren, aber dennoch mehrere hundert Euro hohen Wert aufwiesen. Letztlich bezahlen diesen Wahl-Propaganda-Gag alle Steuerzahler wieder zurück. Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Frank Hadeler Geschrieben 4. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 4. Oktober 2009 Letztlich verbietet sich einem derart verschuldeten Staat jegliches "freiwillige" Geschenk an konkurrierende Mitbewerber in anderen Staaten. Vielleicht denke ich an der Stelle zu global: ich würde nicht von "Mitbewerbern in anderen Staaten" reden. Diese Unterscheidung darf ein Staat bei der Förderung irgendwelcher Industrien nicht machen, sie wäre nicht mehr zeitgemäß und von der Realität überholt. Letzlich sind alle heutigen Automobil-Konzerne global player mit weltweit verstreuten Produktions- und Entwicklungsstandorten, erst recht auf der Ebene der Zuliefererbetriebe. Ob das immer gut ist, ist eine andere Frage, aber es ist ein Fakt, den die Globalisierung mit sich bringt. Ihr Schweizer habt da vielleicht noch eine andere Art von Patriotismus. Wenn in Deutschland das Argument ertönt "Abrwackprämie? Damit helfen wir doch nur den Franzosen und Japanern!", dann ist das in 99% der Fälle unreflektiert, mindestens nationalistisch angehaucht und verkennt völlig, dass Deutschland selbstverständlich auch davon profitiert, wenn ein deutscher Peugeot-Händler einen Peugeot verkauft, der in Tschechien oder in Spanien produziert wurde - bzw. die Zulieferbetriebe, die vielleicht zu noch größerem Anteil in Deutschland sitzen als bei manch deutscher Marke. Nichtsdestotrotz gelten natürlich alle anderen Argumente gegen die Abwrackprämie, ich denke wir sind da einer Meinung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas Geschrieben 4. Oktober 2009 Teilen Geschrieben 4. Oktober 2009 Ausschließlich nicht stimme ich der Kritik zu, durch die Abwrackprämie würden lediglich ausländische (Kleinwagen-)Marken gestärkt werden. Dieser Kritikpunkt ist kleinkariert, letzlich produzieren deutsche Unternehmen genauso im Ausland und ausländische Unternehmen haben Zulieferbetriebe aus Deutschland. Ebenso sitzen die (vermeintlich) profitierenden Händler in Deutschland. Ich bleibe aber bei meinem Kritikpunkt, auch wenn Du ihn "kleinkariert" findest. Laut BAFA-Statistiken waren die Hauptprofiteure (gemessen am Anteil der Verkäufe im Kleinwagensegment im Verhältnis zu ihrem Marktanteil) folgende Marken: Kia - 338% Hyundai - 231% Mazda - 160% Subaru - 152% Honda - 129% VW - 125% Nissan - 117% Seat - 112% Daihatsu - 109% Mitsubishi - 103% Ford - 102% Verlierer waren u.a. Opel - 94% Mercedes/Smart - 54% BMW/Mini - 30% Wie gross ist der Anteil deutscher Zulieferer bei Kia, Hyundai etc? Und wo werden die kleinsten Fahrzeuge (Fox) aus dem VW-Konzern gebaut? Ganz sicher nicht in Wolfsburg oder Emden... Gleichzeitig gab es - wenn man schon die inländische Konjunktur ankurbeln wollte - keinerlei Anreize für solventere Käufer, die kein Schrottauto bei der Hand hatten. Ich hatte mich bei Audi und VW im Sommer nach einem Neuwagen (A4/A5, Passat) erkundigt und bekam vergleichsweise magere Prozente... mit einem abwrackprämienfähigen Auto hätte es deutlich bessere Angebote gegeben, aber der geringste Teil der Fahrer von im Schnitt 14.5 Jahre alten PKW (Quelle: BAFA) dürfte sich, auch mit einem Zuschuss von 2,500EUR, einen Wagen in der Preisklasse von 30-50,000EUR, wo eben die meisten einheimischen Hersteller angesiedelt sind, leisten wollen. Und von welcher Transaktion bleibt mehr Geld im Inland, auch unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette? Beim Verkauf eines Audi A4 (0-2,500EUR Prämie)oder von 3 Kia Picanto (0-7,500EUR Prämie)? Gruss, Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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