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24.09.2009 | Extra 300S HB-MTC | Kt. Solothurn | (Missglückte Notlandung?)


stockair

Empfohlene Beiträge

Hallo zäme,

 

habe vor ca einer Stunde über meinem Haus eine Akro Maschine bei ihren Flugübungen bestaunt. Plötzlich war Ruhe am Himmel und die Maschine sank tiefer und tiefer und verschwand hinter den Häusern/ Bäumen.

Hab mir eigentlich nichts dabei gedacht, weil in unserer Region öfters Notlandeübungen stattfinden.

Dann kurz darauf Feuerwehr und Polizei mit Blaulicht und Sirenen durchs Dorf.

 

Ein kurzer Augenschein vor Ort, das Flugzeug liegt leicht beschädigt auf dem Rücken im Acker. Polizei und Feuerwehr vor Ort.

Ich konnte auch keine Immatrikulation entdecken, nur dass das Flugzeug (vermute eine Extra) in verschiedenen Grautönen lackiert ist.

Ich hoffe nicht, dass den Insassen schlimmes wiederfahren ist, vom Hörensagen weiss ich, dass die Ambulanz sie abtransportiert hat.

Die Unfallstelle befindet sich zwischen Hüniken und Horriwil (SO)

 

Nachtrag und schon in den News verzeichnet : http://www.20min.ch/print/story/28938928

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Das glaubt man gar nicht, kaum ist sowas passiert wimmelt es von Presseleuten und Fotografen. Eine Stunde später schon im Internet ....unglaublich .....

 

Das ist nichts Neues. Das macht eben das 21. Jahrhundert aus. ;)

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Meine Schwester hat das ganze von Hüniken aus mitbekommen. Sie war eine der ersten an der Unfallstelle.

 

Und "Blick" sprach als erster mit dem Toten!

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Hallo

 

Ich lese dieses Forum seit einigen Jahren mit Interesse. Was mich aber gelegentlich etwas erstaunt, dass hier ein beträchtlicher Teil der Energie verwendet wird, um andere zurecht zu weisen. Schade... Mich würde in diesem Fall (Notlandung mit Überschlag einer Akromaschine) mehr interessieren, was denn hier die Ursache war. Weiss jemand etwas konkretes? Eine Untersuchung wurde, zumindest gemäss BFU-homepage, nicht eröffnet.

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Mich würde in diesem Fall (Notlandung mit Überschlag einer Akromaschine) mehr interessieren, was denn hier die Ursache war. Weiss jemand etwas konkretes?

 

Alles was ich weiss: Offenbar gab es ein Motorproblem, worauf der erfahrene Pilot auf dem Feld notlanden wollte. Doch das Aufsetzten muss gründlich misslungen sein und das Flugzeug geriet ins Schleudern, wodurch der Propeller am Boden aufschlug und es zum Überschlag kam.

Einer der Insassen (weiss nicht mehr, ob Pilot oder Passagier) soll leichte Verletzungen davongetragen haben, der andere ist vollkommen wohlauf.

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Doch das Aufsetzten muss gründlich misslungen sein und das Flugzeug geriet ins Schleudern, wodurch der Propeller am Boden aufschlug und es zum Überschlag kam.

Ziel einer Notlandung ist, dass es keine (Schwer-)Verletzten gibt. Wenn nicht gerade Golfrasen als Notlandefeld zur Verfügung steht, ist ein Überschlag oder andere Havarien ev. kaum zu vermeiden. Ich würde das ohne Details zu wissen nicht als "gründlich misslungen" bezeichnen.

Thomas

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Ziel einer Notlandung ist, dass es keine (Schwer-)Verletzten gibt. Wenn nicht gerade Golfrasen als Notlandefeld zur Verfügung steht, ist ein Überschlag oder andere Havarien ev. kaum zu vermeiden. Ich würde das ohne Details zu wissen nicht als "gründlich misslungen" bezeichnen.

Thomas

 

Das ist korrekt, der gewählte Notlandeplatz ist alles andere als leicht anzufliegen, quer zum Anflug steht eine Hochspannungsleitung im Weg, die vermutlich sauber unterquert wurde. In einem krümeligen Acker mit ca 10 cm hohen Jungpflanzen aufzusetzen wäre vermutlich auch mit einer ganz normalen Bugrad-Maschine nicht unbedingt glimpflich abgelaufen.

 

Für mich ist diese Notlandung schon eher eine pilotische Glanzleistung und dass es dabei nur leicht verletzte gab, freut mich umso mehr. Aussteigen aus einer Extra, die auf dem Capot liegt stelle ich mir allerdings als sehr kompliziert vor .......

Wie kommt man um Gottes Willen da schnell raus ?

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  • 3 Monate später...

Kunstflugmaschinen - auch die Extra - haben im Vergleich mit anderen Kleinflugzeugen - eine hohe Anflug- und Landegeschwindigkeit. Ein weiteres Problem ist, dass aufgrund des Kunstflugprofiles der Tragflächen mit stark angestellter Nase angeflogen werden muss. Die Sicht aus dem Cockpit auf die Landepiste ist daher speziell im Final sehr eingeschränkt. Mit Schieben (Querruder links, Seitenruder rechts oder umgekehrt) wird die Sinkrate gesteuert und gleichzeitig die seitliche Sicht auf die Piste ermöglicht.

 

Im Fall einer Notlandung wirkt sich die hohe Aufsetzgeschwindigkeit natürlich äusserst nachteilig aus. Selten wird wohl ein so topfebenes, festes und genügend langes Gelände zur Verfügung stehen, dass eine Landung ohne Ueberschlag gelingen kann. Am geeignetsten wäre hierfür wohl ein freies Stück Ueberlandstrasse oder ein entsprechendes Autobahnstück. Die kurzen Tragflächen eines Kunstflugzeuges wären da geradezu ideal, um nicht seitlich irgendwo anzustossen.

 

Die Feuergefahr bei einem Ueberschlag birgt wohl ein enormes Gefahrenpotential. Da ist es wichtig, wenn der Pilot klaren Kopf behält und die Regel "Zündung und Haupt-Elektrikschalter aus, Brandhahn zu" befolgt. Die verunfallte Besatzung hat im vorliegenden Fall offensichtlich fliegerisches Können bewiesen und eine gute Portion Glück gehabt. Hoffen wir, dass es den beiden den Umständen entsprechend gut geht.

 

Tim Mach

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  • 8 Monate später...

Danke Philipp für den Hinweis. Ich wusste gar nicht, dass summarische Berichte des BFU einen solchen Unterhaltungswert haben :D. Da steht z.B.

 

  • An der Unfallstelle war kein Treibstoff ausgeflossen.
  • Nach der Bergung des Flugzeuges konnte noch ungefähr ein Liter Treibstoff aus den Tanks abgelassen werden.
  • Nach Montage eines starren Bremspropellers und nach Einfüllen von Treibstoff in den center tank sprang der Motor beim ersten Startversuch an.
  • Sämtliche Motorbedienungselemente waren in Ordnung und funktionierten normal.
  • Der Motor erreichte mit dem starren Bremspropeller die spezifizierte Nenndrehzahl, reagierte auf Lastwechsel normal und zeigte die zu erwartenden Verbrauchswerte.
  • Treibstoff- und Ölsystem waren dicht.
  • Die Anzeige des center tank funktionierte nicht.
  • Der Inhalt des center tank kann visuell nicht zuverlässig abgeschätzt werden, d.h. der visuelle Eindruck beim Blick in den Tank ist derselbe, ob der Tank nur mit wenig oder viel Treibstoff gefüllt ist.
  • Gemäss Luftfahrzeug-Flughandbuch (aircraft flight manual – AFM) besitzt der center tank einen Inhalt von 51 l, wovon ungefähr 45.5 l ausfliegbar sind.
  • In der Nähe des Tankwählhans war eine Beschriftung angebracht, die besagt, dass der center tank einen verwendbaren Inhalt von 45.5 l aufweist.

 

Und dann kommt der absolute Brüller:

 

Sowohl der Eigentümer des Flugzeuges als auch der Pilot waren der Ansicht, dass die HB-MTC mit einem center tank von 57 l ausgerüstet sei.

 

Kommentar erübrigt sich...

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Abgesehen von allem Offensichtlichen ist dieser eine Satz durchaus bemerkenswert:

Der Inhalt des center tank kann visuell nicht zuverlässig abgeschätzt werden

Ich denke, das werde ich mir merken. Möglicherweise ist das ja auch noch bei anderen Flugzeugen so, und es ist ja nicht unbedingt offensichtlich.

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Ich denke, das werde ich mir merken. Möglicherweise ist das ja auch noch bei anderen Flugzeugen so, und es ist ja nicht unbedingt offensichtlich.

 

Das ist aber ein echtes Problem, denn die Tankanzeigen sind ja auch notorisch unzuverlässig. Oder soll das heissen mit einem Messstab o.Ä. wäre es zuverlässig gewesen?

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Abgesehen von allem Offensichtlichen ist dieser eine Satz durchaus bemerkenswert:

 

Ich denke, das werde ich mir merken. Möglicherweise ist das ja auch noch bei anderen Flugzeugen so, und es ist ja nicht unbedingt offensichtlich.

 

Aber, wenn nix mehr rein geht ist er doch voll oder?

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