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Ist der Beruf wirklich so hart?


Verkehrspilot1994

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Da es auch noch sowas wie Arbeit gibt, fehlt mir leider die Zeit und Lust, das Ganze durchzulesen. Eine kurze Zusammenfassung deinerseits wäre bestimmt nicht vekehrt und auch im Sinne eines Forums.

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Ich habe schnell (<2') den Beitrag durchgelesen: Ein Forenbeitrag aus 2002-2008, der über 5 Seiten (mit zT essayverdächtigen Beiträgen) das Thema "Traumberuf Pilot" erörtert.

 

Eine coole, zufällig quergelesene Passage ist sicher dies hier:

 

Wie würde eine Stellenanzeige heutzutage aussehen...?

 

Deutsche Firma mit Sitz in Düsseldorf sucht international erfahrenen leitenden Angestellten mit Ingenieursstudium der Fachrichtung Luft- und Raumfahrttechnik, sowie den Zusatzqualifikationen "Logistik", "Gefahrgut", betriebliche Ökonomie, Psychologie, Meteorologie und Stress-Management.

 

Auslandserfahrung von Vorteil, aber nicht Bedingung, fließend Französisch, Spanisch und Englisch.

 

Wir suchen einen Mitarbeiter, der - sozial ungebunden - flexibel auf die Erfordernisse eines bilateralen Marktes reagieren kann.

 

Er sollte dienstleistungsoptimiert denken und bereit sein, die Verantwortung für das Handeln Dritter zu übernehmen, deren Tätigkeiten er nicht einsehen kann.

 

Als Leiter eines kleinen Teams ist er für die Koordination dienstlicher Belange bei Auslandseinsätzen zuständig, auch obliegt ihm die Optimierung sämtlicher Betriebsprozesse an dem ihm anvertrauten Investitionsgut.

 

Wenn Ihnen Temperaturschwankungen von bis zu 30° innerhalb weniger Stunden nichts ausmachen, Sie den Jetlag innerhalb kürzester Zeit überwinden können, Sie strahlungsimmun- und stresserprobt sind, Sie sich gerne mit fremder Lebensart auseinandersetzen, Ihnen soziale Kontakte unwichtig sind und Sie sich mit einem Gehalt von 3500 € /Monat identifizieren können, dann bewerben Sie sich unter.......

 

Erinnert fast ein wenig an nff ;) Jedoch keine Antwort auf eingangs gestellte Frage. Muss auch weiterarbeiten :rolleyes:

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Meiner Meinung nach nicht so ernst nehmen! Pilots.de ist ein Jammerhaufen! Da treffen sich hauptsächlich frustrierte zum gemeinsamen mies machen, egal welches Thema.

 

Klar, nach knapp zwei Jahren vorne rechts mag mein Kommentar noch nicht so große Aussagekraft besitzen. Ich sehe immer wieder Kollegen, die nach 10-15 Jahren keinen Bock mehr haben. Umgedreht gibt es bei uns aber genauso viele, die sehr zufrieden sind. Die Vor- und Nachteile sind bekannt, ich zähl sie aus meiner Sicht trotzdem noch mal auf.

 

Nachteile bei uns (Holiday-Charter)

- Fließbandarbeit .. immer die gleichen Handgriffe, Callouts, Briefings, Flüge STR-PMI-STR-PMI-STR etc.etc.etc.

- Frühes Aufstehen

- Betteln müssen um freie Wochenenden -> soziale Kontakte sind schwerer zu erhalten..

- Schlechte Planbarkeit (einen Monat im Voraus)

 

Vorteile

- Vergleichsweise viel Freizeit für das Geld

- Es wird keine Arbeit mit nach Hause genommen.

- Gute Urlaubsmöglichkeiten dank verbilligter Reisemöglichkeiten

-

- Und dann gibt es halt doch immer noch die Seiten, warum wir die Fliegerei so lieben: Sonne, Wolken, Wetter, Paris von oben bei Nacht. Tage wo das Fließband nicht laufen will, wo alles zusammen kommt. Tage an denen wieder klar ist, dass wir keine Statisten sind, die dem A/P zuschauen. Tage an denen man mit super netten Kollegen unterwegs ist und fröhlich, mit spannenden Erlebnissen nach Hause kommt.

 

Meiner Meinung nach ist die größte Gefahr, sich die schönen Seiten durch die Routine und die permanenten Wiederholungen zu zerstören. Aber das kommt wirklich auf die Persönlichkeit an. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Freude nicht so schnell verlieren werde, auch wenn bei mir morgen früh der Wecker um 3:50 klingelt und ich zum dritten Mal diesen Monat nach Jerez fliege. Ich glaube auch, dass die frustrierten in der Runde, wenn Sie die Lizenz verlieren würden, doch gelegentlich ein wenig wehmütig wären!

 

Also lass Dir nichts vermiesen!

 

Gruß,

Berni

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Nach einigen Stunden Jump-Seat habe ich immernoch den großen Wunsch Pilot zu werden. Natürlich bin ich da noch viel zu unerfahren um mir eine richtige Meinung zu bilden.

Dennoch konnte man merken, dass es die Cpt. und F/os erfüllte, auch wenn man um 4 Uhr aufstehen musste.

Ich weiß ja nicht bei welcher Airline der Autor dieses Beitrages ist, aber 3500 Euro netto? Ich glaube so wenig gibt es weder bei AirBerlin, Lufthansa oder Swissair!

Ich glaube, mir würde vll der Job nach 20, 25 Jahren auch wegen der teilweisen Eintönigkeit zum Hals raushängen. Aber die Lh bietet es ja z.B. an, teilzeit zu fliegen, und parallel Tätigkeiten am Boden auszuüben.

Ich habe eher Angst davor, dass die Automatisierung des Cockpits in den nächsten Jahren zunimmt, und der Pilot entgültig zum Systeminformatiker mutiert, und noch nichtmal mehr Start/Landung selber steuert.

 

 

mfg Johannes

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......... weder bei AirBerlin, Lufthansa oder Swissair!...........

mfg Johannes

 

Ach, wenn es doch auch nur die Swissair noch geben würde ! :007: :D

 

Gruässss

Andy :)

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Na ja also 3.500 € netto sind bei vielen Firmen eher viel zu hoch gegriffen!

Fuer den durschnittlichen Buerolistenjob mit halbjaherlichem Winterhochnebeldeckel definitiv ein Spitzensalaer...!

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In Deutschland muss man in der freien Wirtschaft, um 3500 EUR Netto zu verdienen, mindestens 4-5 Jahre Wirtschafts- oder Ingenieurwissenschaften studieren und 3-5 Jahre Berufserfahrung mit entsprechenden Gehaltssprüngen gemacht haben! Keiner meiner guten Freunde die Jura, WiWi, IngWi oder Medizin studiert haben, hatten ein Einstiegsgehalt größer 2800 Netto! Man sollte den von Papi finanzierten möchtegern Knöpfchendrückern mal eine Matheklausur aus dem Grundstudium WiWi oder Maschbau geben, dann vergeht denen aber ihr Hochmut!

 

Cheers,

Berni

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Wenn man mehr in der Luft, als am Boden ist, dabei leckeres Gratisessen bekommt, und die meiste Zeit zum Fenster raus schauen darf, wie soll man da noch zum Geldausgeben kommen?

 

Gruss Walti:005:

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und der Pilot entgültig zum Systeminformatiker mutiert

 

Deshalb mache ich eine Lehre als Informatiker Systemtechnik:005:

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Hoi Joel,

 

Du hast insofern Pech, dass das Forum "Pilots.de" nichts anderes ist als eine Ansammlung von Gefrusteten ist.

Bei vielen Postings dort bin ich überzogen, dass der Autor nur schreibt, was er von einem Kollegen, der eine Schwester hat, deren Mann einen kennt, dermal gehört hat, dass alles grundsätzlich schlecht, im Vergleich zu früher grottenschlecht und für heutige Verhältnisse schlicht eine Zumutung ist.

Hast Du dort in den letzten fünf Jahren mal was positives gelesen, es sei denn alle freuen sich über irgendeinen Streik?

 

Hart? Ja, z.B Simulatorchecks sind belastend, sie sind in einem gewissen Sinn auch existenzbedrohlich.

 

Ansonsten gibst Du nach der Arbeit deine Papiere ab und gehst nach Hause. Dort hast Du einfach Feierabend, ohne Dir (im Normallfall) irgendwelche Gedanken über das Kommende oder Vergangene machen zu müssen.

 

In Berufsgattungen, in denen ähnliche Saläre bezahlt werden, nimmst immer etwas mit nach Hause, seien es nun Akten oder reale Probleme.

 

Wenn alles soooo schlecht wäre, wie es im gesagten Forum dargestellt wird, würden die Gesellschaften wohl gröbere Rekrutierungsprobleme haben. Dass sie das nicht haben, kannst Du bei pprune.com in der "wanabee"-Sektion nachschauen.:008:

 

Schönen Abend noch allerseits (ich armer Kerl muss überübermorgen fliegen, freue mich riesig und empfnde es definitiv nicht als allzu hart).:D

 

Tomi

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Pilot werden ist echt hart.

Es kostet Unmengen Geld bis die nötigen Lizenzen vorhanden sind.

Unendlich viel Zeit muss in die Ausbildung investiert werden.

Nach der Ausbildung gibt es keine Firma, die auf dich wartet.

Wenn du dann doch einen Job bekommst, bist du häufig unterwegs und du verdienst nicht viel. Es gibt keine Boni.

Fehler können schwere Konsequenzen haben.

Du wirst dauernd gechecked, gescreent und überwacht.

 

Man muss doch schon etwas verrückt sein, wenn man diesen Job machen will.

Oder?

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Ein einfacher Beruf ist es nicht, viel Schoenes wirst Du erleben und leider auch sehr viel Mist, gerade in der heutigen Zeit wo die Airlines sparen und manchmal geradezu mit der Sicherheit gespielt wird was wiederum an den Nerven zieht.

Der Beruf kann nicht verglichen werden mit dem eines Busfahrers, Buerolisten oder gar eines Managers. Der Manager baut Mist, Hunderte werden arbeitslos, Milliarden verlocht, der Manager geht und kassiert noch ein paar Millionen. Macht der Pilot Mist so stirbt er und noch ein paar Hundert mit ihm.

Abgesehen von der langen Ausbildung und Checks, dann meist Jahre in miesen Flugbetrieben mit miserablen Zustaenden werden vieleicht ein paar in der gluecklichen Lage sein in einer vernuenftigen Firma mit gutem Salaer und Arbeitsbedinungen zu arbeiten. Trotzdem hast Du folgende Checks jedes Jahr vor Dir auf Du Dich besser immer vorbereitest da Du sonst per sofort arbeitslos sein wirst (von wegen keine Arbeit nachhause nehmen):

 

1) LPC/OPC Simulator Check, alle 6 Monate

2) Line Check

3) Medical Check

4) SEP Emergency Procedure Check

5) CRM

6) Security

 

Dann kommen noch etliche andere Kurse oder Transition Trainings, Audits von Luftaemtern oder der eigenen Airline.

 

Dann Nachtfluege die Dich ans koerperliche Limit bringen, Jetlag, Klima Aenderungen, Kosmische Strahlung, Laerm, Abgas, schlechter Frass etc..., Aerger mit Passagieren, Stress mit der ATC. Wenn Fehler passieren seitenlange Reporte, Gang ins Chefpiloten Office etc. Ja und die Lebenserwartung sei bei Piloten bei 67 oder so.

 

Ich will hier nicht Schwarzmalen, der Job hat auch sehr viele schoene Seiten, aber vorallem wenn man in einer Firma arbeitet wo man anstaendig entloehnt wird und vernuenftige Flugdienst Zeiten hat. Man sieht die Welt, hat relativ viel Zeit fuer Freizeit etc.

 

Der Vergleich mit dem Busfahrer hinkt. Wenn ich hinten im Flugzeug sitze moechte ich Einen vorne haben der weiss was er macht, genauso wie wenn ich beim Zahnarzt bin oder im Spital unter dem Messer liege. Ein Fehler kann in dieser Branche fatal enden.

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Ja und die Lebenserwartung sei bei Piloten bei 67 oder so.
Gibt es dazu Fakten?

 

Allenfalls beziehst Du Dich auf einen irreführenden Artikel zu diesem Thema, den die New York Times vor über 30 Jahren veröffentlichte, und dessen Inhalt in Aviatikkreisen heute noch gerne erwähnt wird. Im «NZZ Folio» war Ende der 1990er-Jahre ein kurzer Artikel darüber zu finden:

 

http://www.nzzfolio.ch/www/d80bd71b-b264-4db4-afd0-277884b93470/showarticle/3d3ee1ba-5b66-4d8a-8f98-fb5da54f71c4.aspx

 

Martin

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Der Beruf kann nicht verglichen werden mit dem eines Managers. Der Manager baut Mist, Hunderte werden arbeitslos, Milliarden verlocht, der Manager geht und kassiert noch ein paar Millionen..

 

 

Was mich immer wieder faziniert ist dieser glasklare durch keine überflüssigen Differenzierungen getrübte Blick vieler Kollegen auf die Welt außerhalb des Cockpits.

 

Wolfgang

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@Miguel

 

Ich glaube du machst es dir etwas einfach bei deinen Vergleichen mit Managern, Bürolisten und Busfahrer. Bei allem Respekt vor dem Pilotenberuf, aber wenn ein Busfahrer für nur eine Sekunde nicht aufpasst, dann ist seine Karriere auch dahin und sein Bild und ev. noch sein Name sind in der Presse. Kein Mensch kümmert sich darum, wie ihm tagtäglich zumute ist, wenn er sein Postauto auf frisch verschneiter und rutschiger Strasse eine enge Bergstrasse hinauf und hinunterzirkelt. Aber er hat gleich vollste Aufmerksamkeit, wenn ihm auch nur das kleines Malheur passiert.

 

Und ich sehe in meiner beruflichen Umgebung so etwa jeden Monat einen Nervenzusammenbruch (neuerdings wohlklingender "Burn Out"), also Leute, die ihre Gesundheit, nicht nur einfach ihren Job verlieren, weil sie eigentlich nur ihre Arbeit gut machen wollten. Wohlverstanden, das sind keine hochbezahlten Manager. Soviel zum Thema "Arbeit mit nach Hause nehmen".

 

Ich zweifle keinen Moment daran, dass der Pilotenberuf höchst anspruchsvoll ist, aber es ist sicher nicht der einzige. Es gibt viele Berufe, z.T. sogar wesentlich schlechter bezahlte, wo Leute sich buchstäblich opfern müssen, um zu überleben. Dazu kommt noch eine sehr individuelle Empfindung, wie jeder selbst mit seiner Verantwortung umgeht, bzw. umgehen kann.

 

Und nebenbei: Auch ich musste mein Studium voll und ganz aus dem eigenen Sack bezahlen, ohne Stipendien, ohne reiche Eltern, und musste alle Schulden mühsam wieder zurückbezahlen, tonnenweise Prüfungen bestehen, etc. etc. Das ergibt mit dem mehrjährigen Lohnausfall wesentlich mehr als was eine Pilotenausbildung kostet und es ist auch viel Stress dabei. Eine Pilotenausbildung ist sicher teuer, aber andere Berufsgruppen sind deshalb nicht etwa 'billiger'.

 

Grüsse,

Berchi (der nicht etwa Gewerkschafter ist)

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Ich bin baff weg erstaunt! Ich empfinde es als wirklichen Luxus, dass man sich heute einen Beruf aussuchen kann. Eine der Erungenschaften der modernen Welt. Man kann sich auch mal den falschen Beruf aussuchen, aber dann kann man das auch ändern. Die Freiheiten haben wir. Es gibt natürlich auch Notwendigkeiten, aber nirgends steht geschrieben, dass Freiheit auch immer fremdfinanziert ist.

 

Pilot ist ein Job. Punkt. Entweder WILL man das, oder man macht eben etwas anderes. Die einen nehmen materiell oder gedanklich Arbeit mit nach Hause, die anderen nicht. Die einen Leben ihren Job, die anderen leben etwas anderes und brauchen den Job, um das zu finanzieren. Pilots.de ist die größte, mir bekannte Versammlung von Persönlichkeiten, die (aus meiner Sicht) ihren Anspruch nicht hinreichzend mit der Realität abgleichen konnten und auf der nie endenden Suche nach einem Mythos sind. Sowas gäbe es z.B. auch als Schornsteinfeger.de, wenn in der Berufsgruppe eine höhere Affinität dazu zu finden wäre, dauernd öffentlich über ihr Leid zu klagen.

 

Werft mal einen Blick auf PilotundFlugzeug, P24, Streckenflug - überall das gleiche Thema. Die bitterböse Welt, die den süßlich guten Piloten nur Steine in den Weg schmeißt. Es muss am Mythos Pilot liegen, dass einige einfach ein Problem damit haben, dass sie glaube, die Öffentlichkeit würde ihre Tätigkeit nicht hinlänglich würdigen. Monetär oder mit Fanfarenträgern.

 

Aber zum Glück gibt es noch ein paar, die einfach nur Fliegen gehen und weniger darüber palavern ...

 

Karsten

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@mds

Interessanter Artikel. Nein das hat mir mal ein ca. 64 jaehriger Arbeitskollege erzaehlt zu Beginn meiner Karriere. Und man sollte bedenken dass die Piloten frueher viel weniger und tiefer geflogen sind wie heute. 900-1000 Std pro jahr auf FL 400 sind heute weitgehend die Norm.

 

@Maxrpm

Frag mal die Kollegen Brugisser, Honegger, Dose, Corti etc mit wievielen Mio die abgehauen sind, ganz zu schweigen von anderen Branchen. Und das erstaunliche daran ist dass die Typen dann einfach wieder neu einsteigen in einem anderen Betrieb als waere nichts geschehen.

 

@Berchi

Ich kenn das Lastwagenfahren auch, und natuerlich ist es eine anspruchsvolle Arbeit aber man kann es mit dem Pilotenberuf trotzdem nicht vergleichen. Der Bus hat eine Bremse das Flugzeug nicht.

Das mit dem Studium stimmt, nur das Studium ist vom Staat finanziert, die Pilotenausbildung musst Du heutzutage selber berappen.

Zudem muss auch mal gesagt werden dass die meisten Piloten, ich denk jetzt mal so 70% sehr wenig verdienen. Man denke daran wie wenig die Crossair Piloten verdient haben. Die Diskrepanz zwischen Aufwand, Arbeit, Verantwortung und Bezahlung ist einfach sehr gross.

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Das mit dem Studium stimmt, nur das Studium ist vom Staat finanziert, die Pilotenausbildung musst Du heutzutage selber berappen.

Etwas off-topic, aber eine kurze Replik sei gestattet. So einfach ist dieser Vergleich eben auch wieder nicht. Mein Studium liegt zwar schon einige Jahrzehnte zurück, hatte mich damals, wenn ich Lohnausfall, Unterkunft und alles weitere einrechne, schon weit über 100'000 CHF gekostet; heute wären das locker 250-300'000 CHF. Wohl verstanden, das hatte es mich gekostet. Was der Staat an die Schule zahlte, das weiss ich nicht, ich hatte jedenfalls vom Staat nichts erwartet und nichts bekommen.

 

Der Bus hat eine Bremse das Flugzeug nicht.

Genau deshalb hatte ich das Beispiel von der schneebedeckten, rutischen Bergstrasse gebracht. Ich behaupte übrigens nicht, dass Busfahren auch nur annähernd so anspruchsvoll ist wie einen Airliner zu fliegen, aber wenn der Busfahrer Mist baut (siehe dein Posting weiter oben), dann ist es um ihn und seine Passagiere genau so schnell geschehen wie beim Piloten, oder etwa nicht?

 

Die Diskrepanz zwischen Aufwand, Arbeit, Verantwortung und Bezahlung ist einfach sehr gross.

Das kann man wahrscheinlich nicht bestreiten. Glaubt man an marktwirtschaftliche Gesetze, dann wird das so lange nicht ändern wie es Leute gibt, die um jeden Preis Pilot sein wollen.

 

Grüsse,

Berchi

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@Berchi

Also den Lohnausfall hat mein bei der Pilotenausbildung auch und dann noch meist Jahre in miesbezahlten Jobs.

 

Ich sag nur wenn heute jemand flugbegeistert ist und Pilot werden will muss er sich dem hier Geschriebenen auseinandersetzen. Reich wird man in diesem Job nicht, im besten Fall wenn man Glueck hat eine gut bezahlte Arbeitsstelle sowie in anderen Berufen. Ich wage jedoch zu behaupten dass ein Studium vorzuziehen ist, vorallem auch aus Rueckversicherung sollte einem der Pilotenberuf nicht mehr gefallen oder man ein medizinisches Problem bekommt und so ploetzlich den Job aufgeben muss.

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[Off Topic on]

So einfach ist dieser Vergleich eben auch wieder nicht.

In der Tat.

 

Die Semestergebühren von durchschnittlich ca. 700 Fr. sind bloss ein symbolischer Beitrag für ein Universitätsstudium. Für ein 10-semestriges Studium würde man 7'000 Fr. bezahlen. Das wäre gerade mal ein Drittel der PPL-Kosten.

 

Der Pilot muss seine Ausbildungskosten (100'000-150'000 Fr.) vollständig selber übernehmen. Von den Steuern kann nichts abgezogen werden. Auch ein Pilot hat während der Ausbildung Erwerbsausfall und muss Lebenshaltungskosten bezahlen.

 

Ob bei Ausbildungen, bei Steuern oder wo auch immer: es gibt keine absolute Gerechtigkeit. Es bringt nichts zu jammern. Man muss halt nach den Spielregeln spielen.

[Off Topic off]

 

Aber es gibt einem ja auch eine gewisse Befriedigung, wenn man etwas geschafft hat, das nicht einfach war. Eben gerade, weil man es trotzdem gemacht hat.

 

Ich würde meinen Job gegen keinen anderen tauschen.

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Man darf nicht ausser Acht lassen, daß sich die Rahmenbedingungen des Berufsbildes "Pilot" in den letzten 20 Jahren massiv verändert haben. Nicht wenigen Piloten erscheint diese Veränderung quasi als Verlust früherer Vorzüge oder dessen, was sie sich erwartet haben mögen. Und dies läßt sich derzeit nicht nur bei den Piloten beobachten, sondern in vielen anderen Bereichen auch. ...

 

Gruß

Johannes

 

Wenn damit das Bild des braungebrannten Piloten gemeint ist, der bei ca. 10 Stunden Arbeit pro Woche plus Gratis-Stewardessen und Kellnerinnen 5-stellig pro Monat verdient hat und dabei nur in Nobel-Hotels untergebracht war, so dürfte jedem betriebswirtschaftlich angehauchten Betrachter klar sein, dass dieses Bild ... Lücken hat - spätestens wenn ein Sanierer den Laden betreten MUSS. Wer diesem Bild dennoch krampfhaft hinterher träumt, der kann ja auch weiter träumen, er wird nur nicht die Erfüllung finden. Auch andere Berufsbilder haben sich geändert und man mag Veränderung betrachten wie man will. Aber das einzig wirklich Beständige ist nun mal der Wandel und der "Kampf" gegen den Wandel, den man nicht haben will.

 

Das haben Freiberufler und Selbstständige jeden Tag ...

 

Karsten

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Aber es gibt einem ja auch eine gewisse Befriedigung, wenn man etwas geschafft hat, das nicht einfach war. Eben gerade, weil man es trotzdem gemacht hat.

Genau. Das gilt auch für "ein Studium". Erschreckend, wie undifferenziert da polemisiert wird. Ja, die Flughöhe von gewissen Schreibenden oben lässt nur den Schluss zu, sie seien abgehoben.

 

Man vergisst nur allzuleicht, dass auch die Lehrer Eurer Kinder durch ein Studium gingen, auch die Lebensmittelingenieure, welche Eure sonntäglichen Leckereien kreieren, haben studiert, die Architekten, welche Euer Hüsli zeichneten, mussten untendurch, wir vergessen auch die Anwälte nicht, welche für Euch bei der Rechtsschutzversicherung endlich den leidigen Streit mit dem Nachbarn besiegeln - und zum Schluss sind da noch die Ärzte, welche Piloten überhaupt in die Luft lassen, die haben sogar promoviert. :D

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P.S.: Übrigens leben die meisten Berufsbilder betreffend Nachwuchs von positiven Klischees, die sich zwangsläufig und auch selbständig in der Gesellschaft etabliert haben.

Das ist eigentlich ein sehr gutes Beispiel, danke Johannes für diesen Vergleich. Wäre schön, von diesen positiven Seiten auch ein bisschen was zu lesen. Muss ja nicht von Piloten kommen ;)

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