mathias Geschrieben 2. September 2009 Geschrieben 2. September 2009 In diesem Bericht gehts um die Fortsetzung meiner Reise von China bis Singapore. Schon zum dritten mal war ich in Laos, und wieder fast den ganzen erlaubten Monat! Das Ziel war mit dem Motorrad einige abgelegene und schwer erreichbare Gebiete im Nordosten zu besuchen. Ein grosses Gebiet war wegen verschiedenen Problemen für Besucher lange nicht zugänglich, kann jetzt aber mit genügend Zeit und Geduld bereist werden. Doch beginnen wir in der Haupstadt von Laos, in Vientiane. In mühsamen tagelangen Busfahrten von Oudomsai via Louang Prabang kam ich hier an, um ein anständiges Motorrad zu mieten, das mich in zwei Wochen über Reisfelder, durch Urwälder, Flüsse und verträumte Dörfer führen soll. Wegen dem ausnehmend guten Wetter fuhr ich zum That Louang wenig ausserhalb vom Stadtzentrum. Dies ist der bekannteste und bedeutendste Buddhistische Bau von ganz Laos. Und ganz sicher der glanzvollste! Der grösste Flughafen von Laos, Wattay International Airport liegt nur wenige km westlich vom Zentrum. Immerhin 9 oder 10 (je nach wochentag) Internationale Flüge werden hier täglich abgefertigt. Dazu kommen die nationalen Flüge und einige Bewegungen von Charter oder Militärmaschinen, und schon ist der Platz fast so betriebsam wie z.B unser Belpmoos:p Neben dem täglichen Morgenflug von Lao Airlines verbindet auch China Eastern täglich Kunming mit Vientiane. Es gibt einige RDPL- registrierte Flugzeuge in Laos die von der Armee als auch Zivil genutzt werden. Spielt bei solchen Antonov- Abkömmlingen aber überhaupt keine rolle, hauptsache sie fliegen! Mit Lao Air wollte ich einen Inlandflug von Phongsali nach Vientiane buchen, doch alle Kontaktversuche von Zuhause mit dieser Firma scheiterten. Vor ort staune ich, es gibt die Firma doch noch, die Caravans fliegen täglich, je nach Saison nach Sam Neua, Seno, Saignaboury und Phongsaly. Diese Destinationen hat Lao Airlines, die "grosse" Airline des Landes mit der ausserdienststellung der kleinen Harbin Y-12 aufgehoben. Der Domestic Terminal erinnert doch mehr an einen kommunistischen Baustil als an einen Regionalflughafen in einem tropischen Land. Durch den leider vergitterten Ausblick auf der Aussichtsplattform im Internationalen Terminal sieht man alle Bewegungen auf der Einzigen Start- und Landebahn. Doch die Terrasse ist nicht immer offen, und das tropische Hitzeflimmern.... das sind hier die täglichen Herausforderungen.:005: grösser ist nur die Herausforderung, die wirklichen goodies hinter den Büschen in Bewegungslosigkiet zu sehen. AN 12, IL76 und eine Mil 26, die selbst vom Quartier hinter dem Airport noch gut bewacht wird.:mad: Endlich gehts auf eigenen Rädern los, die ersten Stunden noch auf schnurgeraden Landstrassen. Nach Paksan biege ich links ab, die Landschaft ist grün, nur ein rotstaubiges Band durchzieht die Landschaft. Bald schon kommt mir ein Teil vom verwertbaren Urwald auf der Strasse entgegen. Das Abholzproblem war vor nicht allzulanger Zeit täglich in den Medien, doch der Fokus hat sich verschoben und hier wird weitergesägt. Kurz vor Sonnenuntergang fehlt von Thasi, meinem Zielort für heute noch jede Spur. Dafür fehlen ab hier die Brücken:eek: Nachdem das Floss der locals unter meinem Töff einfach versinkt, bleibt nichts anderes als den Fluss fahrend zu durchqueren. Die strömung ist stark und das Wasser kommt über die Räder. Doch Hondas Konstrukteure wissen wieso der Luftfilter am höchstmöglichen Punkt angebracht ist:) Doch die Lastwagenfahrer trotzen den schlechten Strassen mit einfachsten mitteln. Das kleine Dorf Thasi findet man in keinem Reiseführer, trotzdem kam ich bei einer netten Familie unter und erlebte eindrücklich deren einfachen Lebensstil kennen. Navigation ohne GPS, da wirds spannennd! Nach vielen Flussüberquerungen wird die Strasse plötzlich wieder besser. Im einzigen Dorfladen interessiert mann sich für die Karte. Das ist wohl wie mir jemand eine chinesische Karte der Schweiz zeigt. Und die Uebersetzung von Ortsnamen von Laotisch ins Englische führt oft zu vielen verschiedenen Resultaten, schon mein Reisefürher und die Karte benennen finden oft recht unterschiedliche Bezeichnungen für das das gleiche. Er machte mir klar dass dieses Wesen bald im Kochtopf landen wird:005: Der Alltag der Lastwagenfahrer Hier wird eine grosse Strasse gebaut, das Holz muss ja auch vernünftig abtransportiert werden. Die locals nehmen die Stundenlangen Wartezeiten gelassen, schliesslich verbessert die Strasse auch Ihr leben. Nein, das ist keine Strasse! Das ist der alte Flugplatz in Phonsavan mit seiner spannenden Geschichte, wenn er denn erzählen könnte. Rätselhaft sind auch diese Steinkrüge, die in verschiedenen Grössen über die ganze Region verteilt schon seit vielen Jahren die Forscher beschäftigen. Niemand weiss sicher was ihre Erbauer damit vorhatten. Einig ist man sich nur dass sie von Steinbrüchen stammen die zum Teil weit weg sind, und der Transport dürfte mit hilfe von Elefanten stattgefunden haben. Mir gefällt die Story, wonach der Zweck der Krüge die Aufbewahrung von Reiswein war, der für ein Fest nach dem erfolgreichen Kampf gegen ein feindliches Heer bestimmt war.:D "zufällig" bietet die eine Stelle mit den Tonkrügen auch einen überblick über den militärischen Teil vom Flughafen Phonsavan. (oder auch Xieng Khouang genannt) Hier rostet der einstige Stolz der Luftwaffe. Gut bewacht stehen die MiG 21 neben der Ausbildungskaserne. In der Abflughalle herrscht kein Stress, obwohl fast alles Handarbeit ist. Mir gefällt die Waage! Endlich kommt dieXiàn MA-60 Phonsavan ist nach dem Krieg neu aufgebaut worden und unterscheidet sich deshalb von anderen Laotischen Städten. Es ist ein offenes Geheimnis dass der Handel mit Vietnam, dessen Grenze nicht weit ist, für die Region wirtschaftlich bedeutend ist. Für mich gehts durch die kalten und oft wenig besiedelten Berge der Provinz Houaphan weiter. Lokale Wasserkraft sorgt für etwas Licht am Abend Nach drei Tagen komme ich in Louang Prabang an, endlich wieder bei warmen Temperaturen. Mitten in der gemütlichen Stadt ist ein Hügel (Wat Phousi) der mir sehr gelegen kam. und noch schnell etwas Höhe vernichten... Die Kollegen von Bangkok Air machen es eleganter... Bangkok Air fliegt mehrmahls täglich von Bangkok, in Konkurrenz zu Lao Airlines. Der einzige Jet im Liniendienst ist die Fokker70, die täglich von Hanoi via LPQ nach Siem Reap und zurück fliegt. Der Flughafen soll ausgebaut werden damit vier B737 gleichzeitig abgefertigt werden können, und die Landebahn wird um 600m auf 2800m verlängert. Bis diese Pläne umgesetzt werden kann es dauern, und mir ists recht wenn statt Air Asia`s A320 noch richtige Regionalflugzeuge zu sehen sind! Die MA 60 sind das rückgrat der Lao Airlines Flotte. Doch dieses Jahr sollten noch zwei weiter ATR72 dazu stossen. Einer dieser chinesischen EC 155 nachbauten ist bereits im Einsatz, zwei weitere machen Schulungsflüge, allerdings noch mit B-registration. Wer sowieso in Luangprabang ist und Flugzeugen nicht abgeneigt, dem sein eine Fahrt an den kleinen Airport wirklich empfohlen. Wir sind übrigens nicht die alleinnutzer von Drive-in Restaurants, das funktioniert hier auch;) Am nächsten Tag gehts wieder mit dem Moto weiter Von Phonsavan aus gehts auf eine weitere spannende etappe durch die kaum beschriebene südwestliche Ecke der Tonkrugebene. Eine Barriere erinnert an Zeiten als schon hier die Durchfahrt kontrolliert wurde. Die karge Landschaft im Morgenlicht. Ein letzter zwischenhalt kurz vor der ehemaligen US-Militärbasis Long Cheng, noch weiss ich nicht ob ich überhaupt durchgelassen werde. Offizielle infos gibt es nicht, doch im Gebiet gibt es immer noch viele Kontrollposten der Lao Army, da es zwischen ehemaligen US Verbündeten Einheimischen und der Lao Armee bis vor kurzem ab und zu Kämpfe gab. Wer mehr zum schwierigen Thema wissen will, googelt nach lao und Hmong oder klickt hier. So eine Landschaft habe ich noch nirgendwo sonst gesehen. Mitten in diesen hügeln war die geschäftige Landepiste welche sogar B707 gesehen haben soll. Die Kontrollposten konnte ich glücklicherweise mit etwas Geduld und Diplomatie passieren, doch die 15 kmh Durchschnittsgeschwindigkeit liessen mich das Tagesziel nicht erreichen und sagen wohl etwas über die Strassenverhältnisse aus. Am nächsten Tag auf der Piste von Vang Vieng:) Sowas fällt nicht schwer nach Staub und Schütteln während vielen km. Auf der letzten etappe von Vang Vieng nach Vientiane mache ich einen Umweg über Napheng. Dort gibt es nach einer schönen Fahrt durch einen Nadelwald einen künstlichen Stausee. Fast alle Bewohner sind weggezogen, nur ein Paar lebt noch in einem ganzen Dorf. So ähnlich stelle ich mir einen kanadischen See vor... doch hier ist wieder klar wo wir sind. Am nächsten morgen finde ich beim vorbeifahren ein Museum mit zwei staubigen Relikten. Das Museum steht wohl erst kurz vor der Eröffunung anlässlich eines Jubiläums der Armee, doch die Wächter haben nichts gegen einen frühen besucher:) Wenig später tausche ich den Töffsitz gegen einen Fensterplatz in Vietnams A320. Der schöne Gast in VTE, deshalb war auch die Terrasse geschlossen. Ob man wohl über neue Flugzeuge verhandelte, z.B die TU214 für Lao Airlines? Ich hoffe der Einblick in ein wenig bekanntes Land hat gefallen! Gruss mathias Zitieren
Johan "Bigfoot" Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 Danke Mathias Fur diese Super Beitrag! Sehr schone Bilder. Gruss Bigfoot. :cool: Zitieren
Romair Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 Hallo Mathias Besten Dank für Deinen superperfekten Blick in ein fast unbekanntes Land. Gruess Roger Zitieren
Bruno LSMA Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 Hallo Mathias Kaum in Worte zu fassen, die Bilder sind einfach nur toll. Ich beneide dich um so eine Reise. Vielen Dank für die genialen Bilder. Zitieren
Sebastian K. Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 Hey mann, Suuuper Reisebericht!!! Traumhaftes Land und geniale Fotos... Bei dieser Art von Tourismus lernt man Land und Leute wirklich gut kennen! Ich kann mir auch vorstellen, dass man sich mit Zweirad öfter überlegt, für welche Motive man die Cam jetzt wieder auspacken soll - Du hast es dir jedenfalls gut überlegt:008::):) Zitieren
mamo Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 schöne fotos!! danke fürs mitnehmen auf deine reise :008: Zitieren
Bastian B. Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 Immerhin 9 oder 10 (je nach wochentag) Internationale Flüge werden hier täglich abgefertigt. Dazu kommen die nationalen Flüge und einige Bewegungen von Charter oder Militärmaschinen, und schon ist der Platz fast so betriebsam wie z.B unser Belpmoos Ich wünschte, Bern hätte 9 oder 10 internationele Flüge pro Tag. :cool: Tolle Fotos und schöne Fortbewegungsart. Ich denke, so lernst du Mensch und Land tatsächlich hautnah kennen - auch wenn's vielleicht ein bisschen mehr Mut braucht, als sich im klimatisierten Bus durch die Gegend chauffieren zu lassen. Hut ab. Zitieren
B787 Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 Schlichtweg genial - der Wahnsinn! :) Mehr muss ich wohl gar nicht sagen... Vielen Dank fürs mitnehmen! Zitieren
Katanaflieger Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 Vielen Dank für die klasse Bilder und den schönen Bericht.:) Da bekommt man echt Fernweh... Schöne Grüsse Barbara Zitieren
Danilo Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 Ich hoffe der Einblick in ein wenig bekanntes Land hat gefallen! Und wie! Erneut hast du mit diesem Beitrag über deine erlebnisreiche Reise durch Laos eine Topleistung geliefert! Sehr sehenswerte, interessante Bilder, die zum längeren Betrachten verleiten sowie ein spannender Kommentar zeichnen den Fotobericht aus. Einzelne Bilder könnte ich mir gut in Postergrösse an der Wand vorstellen, z.B. dieses: Und es bleibt mir, wie es andere User in deinem China-Beitrag schon festgestellt haben, nur zu sagen: Obwohl ich auch Motorrad fahre, hätte ich für eine solche Reise den Mut wohl nicht. Schön, dass es dafür andere wagen, wohlbehalten zurückkehren und spannende Fotoberichte ins Forum stellen. Herzlichen Dank! Gruss Dani Zitieren
Sandy Siegenthaler Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 wundervolle impressionen! ich würde mich ebenfalls nie trauen, eine solche reise zu machen. aber dass es sich lohnt, zeigt jedes deiner bilder sehr eindrücklich! danke fürs zeigen! Zitieren
tristarfan Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 Wunderschöne Bilder von einer echt eindrucksvollen Reise! Vielen Dank fürs teilhaben lassen!!! Michael Zitieren
bleuair Geschrieben 3. September 2009 Geschrieben 3. September 2009 Jesses Mathias, das ist ja ein Ding... ein Ding der Möglichkeit, selbst wenn der gemeine Flightforum-Coach-Potato sich das nie ausmalen würde. Nicht mal im FS würde man in solche Gegenden reisen... Unglaublich eindrückliche und erlebnisreiche Reise in fremdes Land. Ich weiss gar nicht, welches Attribut ich für Dich verwenden soll, aber irgendwie würde ich Dich als cool bezeichnen. Chapeau und danke fürs Mitnehmen! Zitieren
Soggi Geschrieben 5. September 2009 Geschrieben 5. September 2009 Vielen Dankf fürs Zeigen, wirklich ein Superbericht. Zitieren
blackswan Geschrieben 5. September 2009 Geschrieben 5. September 2009 Super Bilder, danke dir! Hat jemand eine Ahnung wo sich dieses Basis genau befand, die Karte von Wikipedia kenne ich. Ein Google-Earth Link wäre toll. cheers, tobi Zitieren
mathias Geschrieben 6. September 2009 Autor Geschrieben 6. September 2009 Vielen Dank für alle Kommentare!! @tobi: der einfachste weg ist von phonsavan 6 stunden südwestlich zu fahren:cool: sonst hilft dieses verzeichnis mit dem link zu allen lima Sites in Laos: mit freundlichem Gruss mathias Zitieren
blackswan Geschrieben 7. September 2009 Geschrieben 7. September 2009 Wen es interessiert. http://maps.google.com/maps?ll=19.106634,102.92462&z=15&t=h&hl=de cheers, tobi Zitieren
Alexander Pichler Geschrieben 12. September 2009 Geschrieben 12. September 2009 So muss ein Abenteuer aussehen! Zitieren
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