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PPL im Ausland


flyjunkie

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Hoi Zämä

 

Ich habe vor, in nächster Zukunft die PPL-Ausbildung in Florida zu machen.

Ich würde gerne vorher in der Schweiz die Theorieausbildung absolvieren, da ich mich nicht zuhause nur hinter Büchern vergraben möchte.

Müsste ich dann den written test in den USA noch machen?

Wenn ja, stimmen die Prüfungen in etwa überein?

Könnt ihr mir ev. noch andere schöne Länder für eine Ausbildung empfehlen?

:confused:

Ich freue mich auf eure Antworten:007:

 

Liebi Grüess

Manuel

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Hallo Manuel

 

Aus deinen Fragen geht leider nicht hervor, ob du eine JAR-PPL oder eine nationale, also in Florida eine FAA-PPL, anstrebst. Weiter ist nicht klar, welche Flugzeugklasse zu meinst; ich nehme mal an, du meinst die üblichen einmotorigen Flugzeuge für 'Landbetrieb'.

Ich würde gerne vorher in der Schweiz die Theorieausbildung absolvieren, da ich mich nicht zuhause nur hinter Büchern vergraben möchte.

Müsste ich dann den written test in den USA noch machen?

Im Falle einer JAR-PPL solltest du dich an die entsprechende Flugschule wenden, ob die gegebenenfalls eine im Ausland bestandene Theorieausbildung und -prüfung akzeptieren können/dürfen/würden. Im Falle einer FAA-PPL ist es üblich, wenngleich auch nicht nötig, dass die Theorieausbildung vorher z.B. im Selbststudium gemacht wird. Dafür gibt es Theoriebücher und Videolehrmittel mit Lehrstoff und allen Prüfungsfragen, z.B. von Gleim, King Schools oder Sporty's. Typischerweise legt man dann die Theorieprüfung in den ersten Tagen nach Ankunft in den USA ab, damit man sich nachher voll auf die praktische Ausbildung konzentrieren kann.

Wenn ja, stimmen die Prüfungen in etwa überein?

Im Falle einer JAR-PPL sollte das eigentlich gegeben sein. Im Falle einer FAA-PPL erübrigt sich die Frage, da es hier keine FAA-Theorieprüfungen gibt, bzw. nicht sinnvoll sind. Anders formuliert: JAR sollte überall JAR sein, und FAA-Prüfungen sind auch überall identisch, aber JAR und FAA unterscheiden sich ziemlich stark.

 

Für den Fall einer FAA-PPL hier kurz noch ein paar Gedanken im Telegrammstil:

  • Für die Theorieprüfung brauchst du die Unterschrift von einem Instruktor. Das besorgt dir in der Regel der Verlag des Kurses kostenlos, oder jeder andere FAA-Instruktor (auch in der Schweiz).
  • Ein videokurs hat gegenüber gedrucktem Lehrmaterial den Vorteil, dass man sich auch sprachlich/akustisch schon sehr gut an die englische/amerikanische Terminologie gewöhnen kann.
  • Für den Theoriestoff solltest du - je nach Lernvermögen und Lehrmittel - etwa 50-100 Stunden Lernaufwand einplanen.
  • Zur Info: Es gibt sog. Part-61- und Part-141-Schulen. Beide haben exakt dasselbe Ziel, d.h. die praktische Prüfung ist identisch, aber Part-141-Schulen dürfen das mit etwas weniger Flugstunden erreichen, da sie strengere Auflagen erfüllen und die Ausbildung etwas straffer führen müssen. (Als Ausländer dürftest du 95%-ig in einer 141-Schule landen.)
  • Mit einer FAA-PPL kannst du nachher in der Schweiz nur mit amerikanisch immatrikulierten Flugzeugen fliegen, oder aber du musst deine Lizenz in der Schweiz validieren lassen oder sie konvertieren. Alle drei Varianten sind nicht so einfach ohne weiteres möglich; du solltest dir der Konsequenzen bewusst sein.
  • Zum sicher sein könntest du dir überlegen, das Medical bereits hier zu machen. Dr. Leon Sze in Zürich macht z.B. beide Medicals, für JAR und FAA. Das erste FAA-Medical ist gleichzeitig dein Lernflugausweis, den du damit auch schon hättest.
  • Du brauchst dann noch einen Background-Check der TSA mit einem gewissen Papierkrieg und Fingerabdrücken; die Flugschule wird dich darüber informieren.

 

Es gibt übrigens auch Flugschulen in Florida, bei welchen du (mit etwas Mehraufwand) sowohl die JAR- als auch die FAA-PPL machen kannst.

 

Könnt ihr mir ev. noch andere schöne Länder für eine Ausbildung empfehlen?

Typische 'Fliegerländer' sind noch Südafrika, Kanada und Australien. Allerdings nützen dann diese Lizenzen nicht sehr viel in der Schweiz und müssten wiederum validiert oder konvertiert werden.

 

Hoffe das hilft etwas (wenn auch etwas über die eigentlichen Fragen hinaus...). Das Thema wurde übrigens in diesem Forum schon oft diskutiert; sicher findest du noch weitere Informationen.

 

-- Hene

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Sali Hene

 

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich bin einfach nicht Freund von homelearning. Möchte lieber ins Klassenzimmer sitzen und mich unterrichten lassen.

Ich habe tatsächlich schon viel Nützliches im Forum gefunden, allerdings nichts über diese Schulsache.

 

Gruss Manuel

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Hi Manuel

 

Ich selbst habe die PPL auch in den USA gemacht.

Ob du jedoch Klassenzimmerunterricht hast oder nicht, ist denke ich, ganz unterschiedlich.

Ich bin einige Dinge mit meinem FI durchgegangen, habe jedoch 90% der Theorie zuhause (in den USA) gelernt.

 

Noch eine Bemerkung am Rande, falls du die PPL nur aus Kostengründen in Florida machen möchtest und danach jedoch nur in der Schweiz/ Deutschland fliegen möchtest, würde ich dir Persönlich davon abraten.

Ich selbts hatte extreme schwierigkeiten mich in die engen schweizer Lufträume und Regelwerke einzugewöhnen.

Ich würde es nicht mehr so machen, denn es ist eifacher zuerst das genaue/penible zu lernen und erst danach die Freiheit des fliegens zu erleben ;)

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Sali Sven

 

Ich denke ich verstehe was du meinst. Vielleicht vergeht dann einem auch die Lust aufs Fliegen...:(

Du meinst also es sei leichter die Ausbildung in der Schweiz zu machen und danach noch Stunden in Florida zu sammeln?! Wie wäre es dann mit der Lizenzenfrage?

Ich möchte, wenn ich die US-PPL mache, gleich 3-4 Monate weg. Also vom Finanziellen her habe ich mein "Sparziel" so wie so hoch gesteckt.

 

Was würdest du übrigens für eine Ausbildung empfehlen in Bezug auf die Konvertierung?

 

Gruss Manuel

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Hallo,

also ich kann Sven's Aussage aus eigener Erfahrung nicht nachvollziehen. Ich habe selbst im Sommer 2008 den US-PPL erworben und dann im Anschluß gleich noch auf 100h Total Time aufgefüllt. Damit war die Konvertierung in AT, von einer kleinen bürokratischen Hürde beim Funksprechzeugnis abgesehen, kein Problem. Ich habe die beiden Theoriefächer nachgelernt, beides überschaubar und Air Law gibt einem ja gute Einblick in nationale Procedures. Dann habe ich eine theoretische Einweisung von einem FI des Vereins, dem ich hier beigetreten bin, mit speziellem Augenmerk auf Alpenflug erhalten und wir sind 2h geflogen. Danach bin ich direkt zum Skills Test angetreten und habe ohne Probleme bestanden. Ich finde nicht, dass Fliegen diesseits des Atlantiks grundlegend anders funktioniert. Klar, die Procedures sind etwas anders und Fliegen in den Bergen erfordert etwas mehr Rücksichtnahme auf die Gegebenheiten und Wetterphänomen als im flachen Florida.

Aber damit muß ich mich sowieso auseinander setzen. Wenn jemand nördlich des Alpenvorlandes seinen JAR-PPL erwirbt, dann hat er auch nur begrenzt Ahnung von Föhnsituationen und ähnlichem.

 

Also, ich würde das jederzeit wieder so machen, denn so habe ich FAA & JAR-PPL, mehr als 100h Gesamtflugerfahrung und NIT(A) für den Preis eines bloßen JAR-PPL bei einer örtlichen Flugschule erhalten. Natürlich setzt das voraus, dass man auch genügend Zeit in den USA verbringen kann.

 

Gruß,

Mike

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Ich finde nicht, dass Fliegen diesseits des Atlantiks grundlegend anders funktioniert.

Im Prinzip einverstanden, aber wie so oft, wenn Menschen und Meinungen im Spiel sind, hat die Sache nicht nur eine einzige Lösung wie eine mathematische Gleichung. Bei einer Umschulung zwischen USA und Europa kommt es sehr stark auf die persönliche Einstellung und das Engagement von Fluglehrer und Pilot an. Es gibt Fälle, bei denen ein paar wenige Flugstunden zum Ziele führten, und es gibt andere, wo es 15+ Flugstunden und viel Theorie(nach)ausbildung brauchte. Und es gibt auch noch solche Fälle, wo sich der Pilot auch nach abgeschlossener Umschulung noch unsicher fühlte und deshalb freiwillig noch ein paar Stunden mit FI oder Pilotenkollegen fliegen wollte.

 

Entscheidend ist, dass sich ein Pilot engagiert und positiv mit der Materie befasst, auch wenn es manchmal nicht einfach ist, von den unter Umständen mühsam gelernten Dingen wieder Abstand zu nehmen um gleich wieder Neues zu lernen. Sehr nützlich ist dabei, wenn man ein paar Fliegerkollegen kennt, mit denen man sich über die vielen Kleinigkeiten des täglichen Fliegens austauschen kann.

 

Also, ich würde das jederzeit wieder so machen, denn so habe ich FAA & JAR-PPL, mehr als 100h Gesamtflugerfahrung und NIT(A) für den Preis eines bloßen JAR-PPL bei einer örtlichen Flugschule erhalten. Natürlich setzt das voraus, dass man auch genügend Zeit in den USA verbringen kann.

Genau. Nebst Zeit braucht es aber auch noch eine kleine Portion Abenteurergeist und Eigeninitiative, da zum Fliegen noch ein paar andere (schöne) Dinge dazu kommen, um die man sich kümmern muss. Dafür gewinnt man nicht nur Flugstunden, Flugerfahrung und Lizenzen, sondern auch ein schönes Stück Lebenserfahrung.

 

@Manuel: Gestatte mir eine gut gemeinte Bemerkung: Wenn du nicht gerne selber lernst und dich stattdessen lieber in ein Klassenzimmer setzst, dann sehe ich nicht erst bei der Konvertierung, sondern schon bei der Ausbildung ein paar kleine "Problemchen". Pilot sein hat viel mit Eigenverantwortung und -initiative zu tun. Ich kann dir gerne mal einen DVD-Kurs für FAA-PPL ausleihen, damit du mal hinein schnuppern kannst.

 

Der Vollständigket halber sei noch erwähnt, dass es auch in den USA PPL-Klassenkurse gibt. Diese dauern aber meist mehrere Monate, zwei oder drei Abende pro Woche, sind also eher ungeeignet für einen temporären Aufenthalt. JAR-Theorie lernen und dann zur FAA-Prüfung gehen ist etwa so wenig erfolgsversprechend wie umgekehrt.

 

-- Hene

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