Der Sonn-Tag, 23. August an den Oldtimerflugtagen Kestenholz 2009

[Chrigu G.]

Am 23. August 2009 besuchte ich die tolle airshow der Oldtimerflugtage in Kestenholz. Der Veranstalter hat die Website http://www.oldtimerflugtagekestenholz.ch/.

 

Bei schönstem Wetter in idealster Kulisse kamen Tausende von Schaulistigen, Männlein und Weiblein, Jung und Alt, der ganze Querschnitt, und für viele wird dieser Tag noch lange in schöner Erinnerung bleiben

 

 

Die Angaben zu den Flugzeugen stammen teilweise von der Seite http://www.oldtimerflugtagekestenholz.ch/index.php?id=93

 

 

Antonov AN 2, Jan Spycher, YL-LEV, Baujahr 1979

 

Stearman Boeing 76D, Simon Maurer, HB-RBG, Baujahr 1943

 

Stearman Boeing 76D

(don't forget to fasten the belt!...)

 

Stearman N2S-3, Hans Ulrich Binz,N-1222N, Baujahr 1942

Diese andere Stearman war auch auf dem Platz. Diese immer noch beeindruckende Ingenieursleistung kann schon von blossem Auge an der äusseren Erscheinung bewundert werden.

 

Pilatus P2/05, Stefan Ulrich, HB-RAZ, Baujahr 1948

 

Hawker Hunter, Paul Ruppeiner, HB-RVV, Baujahr 1974, der Doppelsitzer

 

Hawker Hunter

Gewusst?: Gerade kürzlich erzählte mir ein "Ehemaliger", der solche Maschinen im Militär wartete, dass der Rückenflug des Hunter zeitlich auf ca. 8 Sekunden beschränkt ist, dann können Probleme mit der Treibstoffversorgung auftreten.

 

Hawker Hunter

Gesehen?: Der fliegt mit angezogener Handbremse glatt weiter...

 

Antonov An-2, Cristoph Dubler, HB-ABA, Baujahr 1947

(einmal aus einer anderen als der ewig-von-schräg-vorne-Perspektive)

 

Stinson L-5, Henry Saladin, N121MC, Baujahr 1944

Wer da die Behäbigkeit zum Beispiel einer Cessna erwartet hatte, wurde positiv enttäuscht!

 

Junkers JU-52, JU-Air Dübendorf, HB-HOP, Baujahr 1939

mit der relativ neuen Bemalung

 

Junkers JU-52

WOW!

 

DH60G, Willy Kämpfer, HB-AFO, Baujahr 1931

Wie bei näherer Betrachtung zu erkennen ist, eines der ersten Flugzeuge mit der fly-by-wire-Technik... (also, wir meinen ja schon die steel-wire-rope-Technik, nicht wahr?!)

 

DC-3, Jürg Marti & Hans-Jörg Herzog, HB-ISC, Baujahr 1942 und

Beech-18, Philipp Müller, N21FS, Baujahr 1944

 

DC-3 und Beech-18

A technical harmony

 

DC-3

Ja, dass eine Maschine nach bald 70 Jahren und trotz allen technischen Fortschritten immer noch Bewunderung und Sympathie auslöst, ist schon ausserordentlich!

 

DC-3 und

Junkers JU-52

Dies ist ein nicht im voraus geplanter, sondern spontan vereinbarter Formationsflug. Ich hörte am Funk den einen Käptn zum anderen scherzen: "Seisch mer denn, wenn d'mit dinere Chischte nid noche magsch" - Welcher der beiden das war, kann sich jeder für sich selbst aussuchen...

 

T-6, Toni Eichorn, D-FHGL und Walter Eichhorn, D-FHGK, T-6, Baujahr 1953

 

T-6

Sie machten für diesen Tag den Anfang mit diesem "Spielchen"

 

T-6

Nun, ich bringe den Spruch jetzt doch: "RedBull verleiht Flüügel"...

 

Morane Saulnier MS 317, Frankreich, Baujahr 1964

 

Stampe SV4C, Frankreich, F-BVOE, Baujahr 1937

 

P51 Mustang, Frankreich, F-AZSB

 

P51 Mustang

 

P51 Mustang

 

P51 Mustang

 

P51 Mustang

 

P51 Mustang

... dann schien es, dass ein Viertel der Besucher den Platz wieder verliess!

 

Bücker

 

Bücker

 

YAKOVLEV YAK-18A, Zanivan Giovanni, HB-RCX, Baujahr 1953

Die Schweizer-Maschine unter all den anderen!

 

Morane-Saulnier MS 406

 

L-39 Albatros, Breitling Team, Dijon/Frankreich

Ein professioneller Auftakt

 

L-39 Albatros, Breitling Team

Eine stimmige Formation

 

L-39 Albatros, Breitling Team

Da wurde nichts hineinkopiert!

 

L-39 Albatros, Breitling Team

... und die "Spielchen", die die roten Büffel treiben, können die Breitlinger schon lange

 

L-39 Albatros, Breitling Team

Schade, dass ich kein Video machen konnte, diese Figur ist in bewegter Wiedergabe natürlich viel gehaltvoller, mit dem "verliebten Umschwärmer"

 

L-39 Albatros, Breitling Team

Eine der wenigen besseren Aufnahmen, die mir von diesem Team gelangen, denn die Atmosphäre wurde gegen Abend immer dunstiger (so, damit wäre ich wieder einmal die Schuldvergabe an das Wetter losgeworden...)

 

L-39 Albatros, Breitling Team

Und gleich nochmal die Begegnung der unheimlicheren Art im Doppelpack

 

L-39 Albatros, Breitling Team

Bye bye, bis zum nächsten Mal!

 

Der Esther-Tower

 

Die ATC schritt einige Male ein, ermahnte zum Beispiel Flugzeuge im display, nicht über die runway in Richtung Publikum zu geraten, oder musste die üblichen Ablehnungen bezüglich Starts oder Landungen abgeben (es gibt eben immer noch Piloten, die das Funkgerät nur zum Senden verwenden...).

 

Ganz am Schluss wurde es noch etwas ärgerlich. Noch während des displays des Breitling Teams requestete die Antonov der Dublers den start up (man bedenke das schon vor einiger Zeit gemachte, manuelle Durchdrehen des Motors wegen dem Oel, sowie die Flugverpflichtungen mit Passagieren, denen noch nachgekommen werden musste) - vom tower wurde dies "at your discretion" bewilligt. Auch da schienen einige andere airmen nicht wirklich zuzuhören und starteten ebenfalls ihre Motoren, was ihnen dann die Rüge einbrachte, doch bitte ein laufendes display zu respektieren.

 

Kaum waren die Breitlings verschwunden, gab es dann ein richtiges Gedränge am line up am rwy 05, man hatte den Eindruck, es werde von den "frechen Ellböglern" als selbstverständlich angenommen, dass es etwas anständigere Piloten gebe, die ihnen den Vortritt dann schon gewähren. Diese Problematik hing damit zusammen, dass von zwei Seiten her gelineuped wurde, nämlich von Süden sowie von Norden her. Dies könnte also schon ein Punkt sein, der in einer nächsten Ausgabe dieses Anlasses eingehend mit den Teilnehmern gebrieft oder/und von der Organisation des Platzes anders organisiert werden müsste.

 

Öhmm, habe ich den schon gezeigt? In Wirklichkeit handelt es sich hier um eine Dampflokomotive, die einmal zu heiss eingeheizt worden ist. Da ist sie geschrumpft. Weil niemand etwas damit anzufangen wusste, hat sie ein Bastler einmal in ein Flugzeugkleid gesteckt - leider verkehrt herum, kopfüber - und jetzt wird sie gelegentlich an Flugshows losgelassen... (mit freundlicher Genehmigung des "Trudi Gerster" der Luftfahrt)

Christen Eagle II, Matthias Glutz, N246RL, Baujahr 1984

Nun, dieses Flugzeug gehörte dem Sänger John Denver. Unter http://www.cnn.com/US/9710/13/denver.nc/ steht in der Meldung über seinen Tod unter anderem zu lesen: "...In 1995, a flight instructor sued Denver for a runway run-in at Jackson Hole Airport in Wyoming. The instructor alleged the singer was piloting his Christen Eagle in 1994 when the airplane taxied into the flight instructor's Cessna. ..." Denver gewann sogar auch einen "Flight Award", wie zum Beispiel hier nachzulesen ist: http://www.vtinet.com/johndenver/article4.htm. Dort sieht man auch ein Foto mit Denver in diesem Flugzeug.

 

Es hat in diesem Forum bereits Wortmeldungen gegeben, wonach es zeitweise etwas langweilig gewesen sei. Dem muss ich teilweise zustimmen. Die Qualität der Show war ziemlich unterschiedlich. Da mussten diejenigen, die am Anfang ihr display hatten, auf die Minute genau wieder runterkommen, den Mini Caps (nichts gegen euch, aber immerhin) wurden unzählige Runden gewährt, die sich eigentlich nicht von den vorhergehenden Runden unterschieden, auch die unvermeidliche Suchoi aus Triengen erhielt unverhältnismässig viel Darbietungszeit, in der sich die Besucher einfach nicht mehr auf das display konzentrieren wollten und auch nicht mehr konnten.

 

Ich persönlich hatte auch die grösste Mühe mit dem "Detachement 40", den für mich etwas hilflos eben aus den 40ern Uniformierten. Nicht dass man mich falsch versteht, ich habe meine ganze Militärpflicht erfüllt, aber dieses Bild - nein danke, ist für mich nicht mehr nötig, viel eher unangenehm befremdend. Man muss Kestenholz nicht an der Vergangenheit rechtfertigen (es reicht ja völlig, wenn heutzutage noch im deutschen Fernsehen wöchentlich mindestens drei bis vier Filme "zur Aufarbeitung" von damals gesendet werden!). Eine Flugshow ist in diesem Sinne schon lange ein Selbstläufer geworden!

 

Doch das sind nicht tragische Dinge, das gehört einfach zu den Punkten, die es immer gibt und die man immer kritisieren kann und die oft halt auch einfach Geschmackssache sind. Alles in allem war es ein tolles Fest, und ich freue mich bereits auf den nächsten Anlass in Kestenholz!

 

Beste Grüsse