Unglück mit Wasserflugzeug im Hamburger Hafen

[Jetset]

Leider schon das zweite tödliche Unglück nach 2006:

 

http://www.welt.de/politik/article4376841/Ehepaar-stirbt-bei-Unglueck-mit-Wasserflugzeug.html

 

Gruß

Mark

[Kjeld]

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,644441,00.html

Eine Passagierin ist tötlich verunglückt. Der Pilot überlebte unverletzt.

Anscheinend hatte die Feuerwehr (laut Artikel) Probleme bei der Öffnung der Türen auf Grund des Wasserdrucks.

[Bastian B.]

„Doch die Rettung gestaltete sich aufgrund des hohen Wasserdrucks äußerst schwierig“, beschrieb der Feuerwehrsprecher die dramatischen Minuten.

 

Ich bin kein Profi, aber herrscht schon kurz unter der Wasseroberfläche solch ein Wasserdruck, dass sich Türen nicht mehr öffnen lassen?

[Simon Frei]

Ich habe da gleich noch eine daran anschliessende Frage:

Wenn das Wasser eindringen kann herrscht ja überall der gleiche Druck, die Türe müsste sich also öffnen lassen. Und ich nehme nicht an das ein (Klein-)Flugzeug so dicht ist dass es das eindringen von Wasser verhindern kann. Warum scheint das öffnen von Türen unter Wasser trotzdem ein Problem zu sein?

 

Gruss

Simon

[Kjeld]

Also bin auch kein Experte aber stelle mir das so vor:

Der Wasserdruck ist ja nun VIEL höher als der Luftdruck. Das liegt daran, dass sich Wasser kaum komprimieren lässt. D.h. wenn das Flugzeug wasserdicht ist, dann kriegt man die Tür auf keinen Fall mit Muskelkraft auf.

Also am Besten zb Fenster einschlagen.

 

Aber genauso wie Simon wundere ich mich, dass das Flugzeug dann ja anscheinend Dicht ist, was ich mir auch nciht vorstellen kann...

[pepa]

Also bin auch kein Experte aber stelle mir das so vor:

Der Wasserdruck ist ja nun VIEL höher als der Luftdruck. Das liegt daran, dass sich Wasser kaum komprimieren lässt. D.h. wenn das Flugzeug wasserdicht ist, dann kriegt man die Tür auf keinen Fall mit Muskelkraft auf.

Also am Besten zb Fenster einschlagen.

 

Aber genauso wie Simon wundere ich mich, dass das Flugzeug dann ja anscheinend Dicht ist, was ich mir auch nciht vorstellen kann...

 

so ist es im Grunde genommen, dies gilt ja auch für Autos, wenn du in einen Bach stürzt und die Fenster bleiben Heil dann hast du auch probleme die Türen bzw sogar die Fenster auf zu bekommen. Da hilft dann nur Scheiben einschlagen und vorher Luft anhalten.

 

Das Flugzeug wird wohl auch nicht ganz dicht sein, dennoch gleicht sich der Druck erst aus wenn das Flugzeug komplett mit Wasser Vollgelaufen ist.

[Jetset]

Mittlerweile ist auch der zweite Passagier verstorben.

 

Gruß

Mark

[Flying-Andy]

Hallo Allerseits,

 

Hab grad mal den, von "Kjeld" verlinkten Artikel im Spiegel-Online gelesen. Dabei fiel mir auf den Fotos auf, dass die Räder zu sehen sind.

 

Frage mich nun, ob das Fahrwerk so im ausgefahrenen Zustand ist oder ob das nur für mich so aussieht ? :confused:

 

Quelle: Spiegel Online

 

Was passieren kann, wenn das Fahrwerk eines "Seaplane" beim Landen ausgefahren ist, können wir in diesem Video gut verfolgen. :002:

 

"huskymartin" hat's im anderen Thread (Kleinflugzeug in Irischer See abgestürzt - Notwasserung ) ja schon erklärt.

 

Gruss

Andy

[Kjeld]

Wieso wird mein Name dauernt in Anführungsstriche gesetzt?:(

Ich heisse wirklich so, das ist kein Nickname, sorry, kann ich auch nix für:(

[sheckley666]

Ich bin kein Profi, aber herrscht schon kurz unter der Wasseroberfläche solch ein Wasserdruck, dass sich Türen nicht mehr öffnen lassen?

 

Die Kraft, gegen die die Türe zu öffnen ist, ist die Gewichtskraft der Wassersäule über der - waagrecht anzunehmenden - zu öffnenden Türfläche. Das gilt auch, wenn die Türflächen tatsächlich senkrecht im Wasser steht. Das heißt also, wenn die Türfläche ein Quadratmeter ist, wirkt in einem Meter Tiefe bereits die Gewichtskraft von einem Kubikmeter Wasser, der eine Masse von einer Tonne hat.

 

Grüße, Frank

[Flying-Andy]

Hallo Kjeld,

 

da ist absolut sicher kein böser Wille dahinter, ich hab halt einfach nur Deinen "Nickname" in Gänsefüsschen gesetzt, zu besseren Lesbarkeit.

 

Beste Grüsse

Andy :005:

 

 

 

Edit: 22.Aug.2009 um 22:45

Hab grad per Zufall diese Meldung gefunden Hamburger Abendblatt

Zitat aus dem Artikel

Der Absturz des Wasserflugzeugs am Sonnabend im Hamburger Hafen ist durch ausgefahrene Räder verursacht worden. Das teilte das Landeskriminalmt am Abend nach ersten Untersuchungen mit.

 

Quelle: Hamburger Abendblatt Online

 

Dieser Unfall könnte somit möglicherweise schon bald abgeklärt sein.

 

Gruss

Andy

[MarkusP210]

Der Absturz des Wasserflugzeugs am Sonnabend im Hamburger Hafen ist durch ausgefahrene Räder verursacht worden. Das teilte das Landeskriminalmt am Abend nach ersten Untersuchungen mit.

 

Womit wieder einmal betont wird, wie wichtig Checklisten auch noch in der Stunde x-tausend nach Erhalt des Flugbrevets sind...

 

Markus

[sovereign kutscher]

Womit wieder einmal betont wird, wie wichtig Checklisten auch noch in der Stunde x-tausend nach Erhalt des Flugbrevets sind...

 

Markus

 

woher weißt du denn dass es mit der Checkliste nicht passiert wäre??

Am besten mit Schuldzuweisungen gegen die Piloten warten bis man sich wirklich sicher sein kann!!!!!!

[MarkusP210]

woher weißt du denn dass es mit der Checkliste nicht passiert wäre??

 

1. Sprach ich mit keinem Wort eine Schuldzuweisung aus

 

und

 

2. Ist es eine allgemein bekannte Tatsache, dass das gewissenhafte Abarbeiten von Checklisten genau solche Fehler verhindert; als Pilot weiss man das.

 

Und deshalb ist Deine Anfeindung, wie sie oft von 'Experten' erfolgt einfach nur unnötig.

 

Markus

[sovereign kutscher]

1. Sprach ich mit keinem Wort eine Schuldzuweisung aus

 

und

 

2. Ist es eine allgemein bekannte Tatsache, dass das gewissenhafte Abarbeiten von Checklisten genau solche Fehler verhindert; als Pilot weiss man das.

 

Und deshalb ist Deine Anfeindung, wie sie oft von 'Experten' erfolgt einfach nur unnötig.

 

Markus

und als pilot sollte man genauso wissen dass es technische probleme geben kann die es einem unmöglich machen zu erkennen dass das Fahrwerk unten ist.

da hilft dann eine checkliste auch nichts, auch wenn ich sicher nicht bestreiten möchte, dass eine Checkliste ein wesentlicher bestandteil einer sicheren operation ist.

aber in diesem fall weiß noch niemand was genau passiert ist, deshalb kann man auch schlecht sagen eine checkliste hätte das verhindert!!!

[bleuair]

Haben Amphibs (oder generell alle RG-Muster) nicht Spiegel unter dem Flügel, die eine optische Kontrolle ermöglichen?

[sovereign kutscher]

Haben Amphibs (oder generell alle RG-Muster) nicht Spiegel unter dem Flügel, die eine optische Kontrolle ermöglichen?

 

bei der 206 gibt es meineswissens eine Warnleuchte und das wars dann glaub ich.

[Gast Hans Fuchs]

Haben Amphibs (oder generell alle RG-Muster) nicht Spiegel unter dem Flügel, die eine optische Kontrolle ermöglichen?

Von Spiegeln habe ich noch nie gehört.

 

Teils gibt es mechanische Warnstäbe (weiss nicht wie das wirklich heisst) welche oben aus den Floats rausschauen, wenn die Räder drin sind.

 

Sehr viel häufiger aber gibts Leuchten im Cockpit, die die Lage der Räder anziegen.

 

Gelegentlich habe ich schon gesprochene Hinweise über Intercom gesehen, die im Final z.B. "Gear are donw" aussrufen. Dabei weiss ich jetzt nicht ganz genau, wie die angesteuert wurden. Es könnte via Flapsstellung und/oder via Speedindication sein.

 

Hans

[MarkusP210]

und als pilot sollte man genauso wissen dass es technische probleme geben kann die es einem unmöglich machen zu erkennen dass das Fahrwerk unten ist.

 

Jaja, Berufspiloten sind unfehlbar...

 

Markus

[bleuair]

Von Spiegeln habe ich noch nie gehört.

Nun, einmal flog ich als Pax in der Twin Bee und die hat definitiv Spiegel unter den Flügeln. Und die ebenfalls als Pax geflogene Seneca I hatte immerhin für das Nosewheel einen Spiegel an der linken Triebwerkgondel.

 

Klar, ein Main Gear unter einem Arrow-Flügel bleibt wohl immer "ungespiegelt". Aber bei abgestrebten Amphib-Hochdeckern wäre es imho naheliegend, ein kleines Spiegelchen unter dem Flügel anzubringen (also nach dem Motto, wo die Befestigung von der Bauart her möglich ist, wäre diese Hilfe nicht überflüssig).

 

Elektronische Anzeigen sind, wie oben diskutiert, eben auch fehleranfällig. Da würden mir die mechanischen Warnstäbe schon eher gefallen.

[Walter Fischer]

Meine Idee: eine Pfeife am ausgefahrenen Gear.

Die ertönt, wenn das Räderwerk draussen ist. Für die kurze Zeit sicher nicht allzu störend.

 

Gruss Walti

[huskymartin]

Die Arrow hat sowas. Ist jedenfalls von unten deutlich hörbar!

Wenn das Geräusch im Downwind ausbleibt, würde es mir noch reichen, von zuhause aus das Flugplatzbüro anzurufen.

 

Spass beiseite, alle optischen und akkustischen Hilfen sind zwecklos, wenn der Pilot sie nicht bewusst wahrnimmt.

 

Daher hilft wohl das laut gesprochene "this is a water landing so the gear should be UP" etc. wohl immer noch am besten.

 

Gruss

 

Martin

[Flying-Andy]

.........

Spass beiseite, alle optischen und akkustischen Hilfen sind zwecklos, wenn der Pilot sie nicht bewusst wahrnimmt.

...........

Gruss

 

Martin

 

Genau so seh ich das auch, so einen Fall hatten wir doch erst kürzlich in einem anderen "Fred", wo die "Gear-UP-Landung" mit laut trötender "Gearwarning" sogar den Weg als Video auf You-Tube gefunden hat. :009:

 

Edit: Habs gefunden --> Klick Me

 

Gruäss

Andy :)

 

P.S. War das Video einer Landung mit 2 Piloten im Cockpit, die am diskutieren waren, wärend das "Gearwarning-Horn" trötete, gab dann ne Bauchlandung auf dem Asphalt.

[Maxrpm]

als pilot sollte man genauso wissen dass es technische probleme geben kann die es einem unmöglich machen zu erkennen dass das Fahrwerk unten ist.

da hilft dann eine checkliste auch nichts, auch wenn ich sicher nicht bestreiten möchte, dass eine Checkliste ein wesentlicher bestandteil einer sicheren operation ist.

!!

 

Eine solche mehrfache Fehlfunktion ist denkbar aber doch sehr unwahrscheinlich. Selbst das einfachste System ist zumindest doppelt redundant in den allermeisten Fällen sogar 4 fach redundant. Die unabhängigen Anzeigen bestehen dabei aus der Stellung der Fahrwerkhebels und der grünen Fahrwerksanzeigen (bei wenigen Modellen 1 Licht bei den allermeisten 3 - unabhängige - grüne Lichter für jedes Fahrwerk eines)

 

Darum heißt auch das Item in der Checkliste meistens ähnlich wie "down (Fahrwerkshebel unten) 3 green" (alle drei Fahrwerke ausgefahren) oder bei Wasserlandung "Up no lights"

 

Die Chance, dass der Fahrwerkshebel oben ist, alle drei Räder aber ausgefahren und gleichzeitig keine einziges adivisory light ein ausgefahrenes Rad zeigt - ist nicht groß.

 

Wolfgang

[huskymartin]

"Darum heißt auch das Item in der Checkliste meistens ähnlich wie "down (Fahrwerkshebel unten) 3 green" (alle drei Fahrwerke ausgefahren) oder bei Wasserlandung "Up no lights"......"

 

Kleine Korrektur oder "Klugscheissmodus ON":

 

Beim Amphibium mit Gear lights heisst das "down, 4 green" und bei Wasserlandung "up, 4 blue".

 

"Klugscheissmodus OFF".

 

Gruss

 

Martin