PPL-Ausbildung im Winter

[Poensch]

Hallo Zäme

 

Ich habe viele Threads hier im Forum gelesen, und bin von dem geballten Knowhow und Umgang beeindruckt.

 

Ich bin sehr an einer Ausbildung zum Privatpiloten interessiert. Ich hab das Forum durchsucht aber keine direkten Antworten gefunden.

 

Da ich beruflich im Sommer meist mehrere Monate im Ausland unterwegs bin:

 

1. Kann man die Ausbildung (insbesondere praktisch) auch im Winter machen (Okt-April)? Gibt es da Erfahrungswerte von der Verfügbarkeit/Wetter/Schwierigkeitsgrad?

 

2. Falls ja, ist eine Flugschule mit Hartbelagpiste vorzuziehen?

 

3. Können die zum Erhalt der Lizenz benötigten Flüge auch im Ausland absolviert werden.

 

Da ich in Zürich wohne, stehen diverse Flugschulen zur Auswahl. Ich habe vor, mit Schnupperflügen mal in verschiedenen Schulen hineinzusehen.

 

Bin froh um eure Infos!

 

Gruss

Roland

[Christian Thomann]

Hoi Roland

 

Ich habe einen Teil meiner R-PPL-Ausbildung im Birrfeld auch während der Wintermonate abolviert. Ein grosser Nachteil ist jeweils der nebelverhangene Platz, wo man unverrichteter Dinge wieder abhuschen kann. E ist sicher ein Hartbelag vorzuziehen, sofern der Grasplatz verschneit sein könnte. Hartbelag kann dann geräumt werden.

 

Betreffend Auslandstunden weiss ich nicht sicher Bescheid. Dafür kommt sicher bald Antwort. Höre betreffend Flugschulungsempfehlung auch auf die Erfahrungen Anderer hier!

 

Viel Erfolg

Chregel

[mds]

3. Können die zum Erhalt der Lizenz benötigten Flüge auch im Ausland absolviert werden.

Ja.

 

Martin

[Hotas]

Ein grosser Nachteil ist jeweils der nebelverhangene Platz

 

..dem gegenüber stehen aber viele Vorteile! :)

 

+ Die Verfügbarkeit der Fluglehrer und Flugzeuge ist um ein vielfaches (!) höher als im Sommer, in dem jeder Flieger auf 2 Wochen hin vorreserviert ist. Ein spontaner Flug im Sommer kannst du fast vergessen; auch der Fluglehrer ist oft schon ausgebucht.

 

+ Die unerträgliche Hitze im Cockpit während der "Bodenarbeit", sowie der tropfnasse Rücken und verschwitzte Headsets nach dem Flug hast du im Winter bestimmt nicht

 

+ Du hast mehr Power zur Verfügung. Ok, ist nicht soo wichtig in der PPL-Ausbildung.

 

Aber eben, eine PPL-Ausbildung dauert in der Regel länger als einen Sommer oder Winter. Deshalb würde ich einfach beginnen. Los! :D

[Horbach]

2) auf jeden Fall!

 

Graspisten mögen es nicht, wenn sie feucht beflogen werden. Jeder Kontakt hinterlässt Furchen, die später nur mit Mühe wieder rauszukriegen sind. Bei uns zumindest muss die Piste entweder weitgehend trocken, gefroren oder mit dichtem Schnee bedeckt sein, damit man sie brauchen kann. Das hingegen sind seltene Zustände, bei uns schneits im Winter ab & zu kurz und heftig, danacht schmilzt der Schnee tagelang. Kennen wir ja von der Strasse... Da die Feuchtigkeit im Winter nur sehr langsam aus der Piste geht, kann man oft auch bei tollem Wetter nicht fliegen, weil sie noch nass ist vom schmelzenden Schnee. Damit will man sich neben den Nebelproblemen nicht auch noch herumschlagen, wenns vorwärts gehen soll, oder?

 

Im Sommer ist das alles kein Problem, weil der Boden genug warm wird, dass auch grössere Regenmengen schnell verdunsten und versickern.

[HB-JAN]

Hallo Roland

 

Da es im Winter doch die eine oder andere Nebelsituation im Unterland geben kann, empfehle ich dir nach Mollis zu kommen. Wir haben hier im Glarnerland selten Nebel, was sich auf deine Schulung im Winter positiv auswirken könnte. Mollis ist in rund 35-40min ab Zürich Brunau zu erreichen.

Generell von Vorteil wäre es sicher wenn du die Ausbildung auf ein Jahr hinaus absolvieren könntest, so würdest du die Jahreszeitlichen Wettereigenheiten bereits in der Schulung kennenlernen.

[Poensch]

Besten Dank für die Antworten!

 

Da offenbar eine Hartbelagpiste ein Muss ist, kommen Birrfeld und Zürich in die engere Auswahl. Wangen-Lachen ist auch noch eine Option, kennt jemand die Winterverhältnisse dort? Mollis ist doch fast eine Stunde entfernt und liegt wahrscheinlich ausserhalb der sinnvollen Reichweite.

 

Habe ich eine andere Hartbelagpiste in der Nähe von Zürich vergessen?

 

Die allgemeinen Vor/Nachteile von Birrfeld und Zürich wurden schon in anderen Threads erläutert.

Gibt es wettertechnische Unterschiede der Flugplätze im Winter? z.B. bezüglich Nebelsituation, unterschiedliche Handhabung usw.?

 

Nochmals Danke für eure Unterstützung.

 

gruss

Roland

[Lukas.e]

In Zürich brauchst du vom Gestz her minimum 5 Kilometer Sicht. Dies könnte im Birrfeld ein Vorteil sein da ist es nur 1.5 Kilometer und wenn das Wetter ausserhalb vom Platz besser ist kannst du so auch beim Minimum gut rausfliegen.

 

In Zürich musst du zwischen Oktober und Dezember mit viel Nebel rechnen.

[willard]

In Zürich brauchst du vom Gestz her minimum 5 Kilometer Sicht. Dies könnte im Birrfeld ein Vorteil sein da ist es nur 1.5 Kilometer und wenn das Wetter ausserhalb vom Platz besser ist kannst du so auch beim Minimum gut rausfliegen.

 

In Zürich musst du zwischen Oktober und Dezember mit viel Nebel rechnen.

 

Theorie: Du kannst auch in Zürich mit einer Special-VFR Clearance starten, wenn die Sicht unter 5km, aber mind. 1,5km beträgt. Ist man mit diesen Sichtweiten gestartet, muss man natürlich drauf achten, beim Verlassen der CTR im Luftraum Golf zu bleiben (im Raum Zürich also max. ca. 3500 ft). Dort darf man dann mit einer Minimalsicht von 1.5km weiterfliegen (Umkehrkurve etc....)

 

Praxis: Bitte schlag Dir VFR-Fliegen mit solchen Sichtverhältnissen gleich aus dem Kopf! Das macht einerseits keinen Spass, ist Stress pur, und dazu wirklich noch saugefährlich. Die Navigation wird extrem anspruchsvoll, es sei denn, du kennst jeden Bauernhof in der Gegend. Von daher sehe ich weder für Kloten noch fürs Birrfeld einen Vorteil.

 

 

 

EDIT: Habe eben noch mal nachgeschlagen, und gesehen, dass in Zürich Special-VFR Flüge für Flächenflugzeuge gar nicht möglich sind (AD Info 8, 1.5.5). Sorry.

[joh-k]

Theorie: Du kannst auch in Zürich mit einer Special-VFR Clearance starten, wenn die Sicht unter 5km, aber mind. 1,5km beträgt.

Nein.

(Referenz: VFR Manual, AD Info)

 

Ob man ab Birrfeld mit 1.5km (...) Sicht im ersten Teil der Grundschulung überhaupt fliegen, und falls ja dazu auch noch etwas profitieren kann, wäre noch ein anderer Punkt. Ich erlebe öfters schon bei ~8km ein "Aha-Erlebnis" und zum Teil das Nichterreichen von Lektionszielen, primär in Stufe 1.

[Brufi]

Dem kann ich mich nur anschliessen. Bei 5 km Sicht wollen die meisten Flugschüler lieber nicht fliegen, nicht mal Platzrunden, "man sieht ja nichts". Das gilt genauso für fertige Privatpiloten.

Es ist einigermassen illusorisch, bei 1.5 km Sicht VFR herumfliegen zu wollen.

 

Gruss

Philipp

[willard]

Nein.

(Referenz: VFR Manual, AD Info)

 

Du musst schon meinen ganzen Text lesen, Joh *zwinkert*. Ich hab gestern 3min nach dem Senden das EDIT unten angefügt und meine Aussage bereits korrigiert.

[ursbutikofer]

Dem kann ich mich nur anschliessen. Bei 5 km Sicht wollen die meisten Flugschüler lieber nicht fliegen, nicht mal Platzrunden, "man sieht ja nichts". Das gilt genauso für fertige Privatpiloten.

Es ist einigermassen illusorisch, bei 1.5 km Sicht VFR herumfliegen zu wollen.

 

Gruss

Philipp

 

Kann da nur mithalten. Vor allem als Schüler ist man auf den natürlichen Horizont angewiesen sonst hat man ja kaum möglichkeiten sich mit der Lage der Nase vertraut zu machen.

 

Bei Sichtminimaverhältnissen fliege ich dann IFR wobei IFR für " I FOLLOW THE RAILWAY" steht. :)

 

// Urs