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Kleinflugzeug in Irischer See abgestürzt - Notwasserung


Kjeld

Empfohlene Beiträge

http://www.spiegel.de/video/video-1016416.html

Gottsei dank ist dem Piloten nichts passiert! Sieht so aus als sei es ein UL gewesen...

Bei der Sache hab ich erschreckenderweise festgestellt, dass ich gar nicht so genau weiss, was ich bei einer Notwasserung zu machen hätte...

Klar, Brandhahn zu, Fenster bzw. Tür auf (damit ich die trotz Wasserdruck noch aufkriegen kann), volle Klappen, ...

Aber wie fängt man über Waser ab?

VG

Kjeld

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Hallo

 

Sehe ich das richtig: Flug über offenes Meer und der Mann trägt KEINE SCHWIMMWESTE? Das wäre eine Fehleinschätzung der Lage und völlig unprofessionell.

 

Mit Fliegergruss

Adrian.

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Hier werden die Schwimmwesten immer ins Gepäckfach der PA28 gelegt...Ist natürlich totaler Quatsch aber mit Schwimmwesten zu fliegen wäre einfach VIEL zu warm....die haben noch die alten Schaumstoffdinger...

Meine Fluglehrer meinten die Chance ne Notwasserung zu überleben sei sowieso so gering...

Nun ist das Wasser in Brasilien auch etwas wärmer als in der Irischen See ;)

VG

Kjeld

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Meine Fluglehrer meinten die Chance ne Notwasserung zu überleben sei sowieso so gering...

Völliger Schwachsinn Deiner FIs. Es gibt ausreichend Beispiele von geglückten Wasserungen. Wenn dann ein Fluglehrer dem Flugschüler in allem Ernst erzählt, eine Wasserung sei in der Regel nicht überlebbar, dann muss man sich am Ende nicht wundern, dass diese missglückt und tödlich endet. Weil ja die Erwartungshaltung entsprechend negativ ist - und dann läufts schief.

 

Mit Fliegergruss

Adrian.

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Keine Sorge...das war nicht mein Fluglehrer, der in Dland meine PPL Ausbildung gemacht hat sondern der Fluglehrer der mein Safety Pilot hier in Brasilien ist...

 

Fände es mal spannend von den erfahreneren Piloten hier zu erfahren, wie man eine richtige Notwasserung macht..

 

Das Thema finde ich absolut interessant aber wirklich weiterhelfen tut selbst das Flughandbuch (bsp. C172 N) nicht. z.b.:

- Flügelklappen 20° bis 40°

- also 20°, 30° oder 40°, hilft also GAR NICHT die info

 

- Gesicht beim Aufsetzen mit gefalteten Mänteln schützen (kein Scherz)

- also woher bekomme ich bei 30° Aussentemperatur einen gefalteten Mantel??

 

- Schwimmweste und Schlachboot aufblasen

- danke, das Schlauchboot ist gerade mit Flugzeug abgesoffen :005:

 

Also: Wie würdet ihr Notwassern??

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Hallo Kjeld

Hallo Zusammen

 

Die Frage nach der korrekten Technik bei Notwasserungen ist interessant (auch wenn sie eher in den PPL-Corner passt).

 

Um das Risiko eines Überschlages und ein allzutiefes Eintauchen zu verringern, bin ich der Meinung man soll so langsam wie möglich aufsetzen.

 

Das heisst also, lässt das Flugzeug knapp über der Wasseroberfläche ganz ausfliegen, wie man es auch bei Landungen auf dem Land macht. Deshalb würde ich auch die Klappen voll ausfahren.

 

Es war im Forum mal einen Beitrag zu lesen, worin ein Pilot seine Notwasserung beschrieb, ich kann den Beitrag jetzt aber nicht finden.

 

Gruss

Stefan

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Das heisst also, lässt das Flugzeug knapp über der Wasseroberfläche ganz ausfliegen, wie man es auch bei Landungen auf dem Land macht. Deshalb würde ich auch die Klappen voll ausfahren.

 

Ja, nur soll es sehr schwierig sein, seine Höhe über dem Wasser zu schätzen (ich denke mal, zumindest wenn das Wasser ruhig ist).

Darum hab ich zumindest schon gehört man soll mit möglichst kleiner Sinkrate und möglichst langsam reinfliegen und keine Landung/Flare versuchen.

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Meine Idee: Max. Klappen. Dicht über dem Wasser V abbauen und kurz vor dem Stall voll Höhenruder geben. Dann klatsche ich mit etwa 50 kmh ins Wasser, zuvor noch weiter ausgebremst durch das eintauchende Heck- das sollte für einen überlebbaren Eintaucher mit oder ohne Salto ausreichen, oder?

 

Gruss Walti

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klingt gut!

Wie landet man eigentlich nen Wasserflugzeug (wegen Problem mit Höhe abschätzen)?

Da ist doch das gleiche Problem, dass man nicht weiss wann man abfangen muss.

VG

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Hi,

 

ich hab diverse Berichte und Howtos dazu gelesen, die Jungs und Mädels die sich damit auskennen (meist aus eigener Erfahrung) sagen zur Anflugkonfiguration alle das Gleiche:

 

- Minimalste Sinkgeschwindigkeit

 

- Kein Abfangbogen, der geht eh schief

 

- Kein stallen vor dem Aufschlag, das gibt Momente die mit Sicherheit zum Überschlag führen

 

- Falls Motorleistung vorhanden, damit die Sinkgeschwindigkeit klein halten

 

- Fahrwerk rein

 

Je nach Flugzeugtyp sollten auch die Klappen nur minimal oder gar nicht gefahren werden (Tiefdecker, starkes Nickmoment beim Eintauchen der Flächen mit gefahrenen Klappen).

 

Die Chancen in langsameren Flugzeugen kleinerer Größe eine korrekt durchgeführte Notwasserung in ruhiger See zu überleben sind übrigens riesig, das Problem ist meist das Danach, sprich: Hypothermie und EdE (Ersaufen durch Erschöpfung)...

 

Viele Grüße,

Peter

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Fahrwerk rein....

 

Nur haben die meisten UL's und viele Echo-Maschinen ein starres (Bugrad)Fahrwerk. Bei minimalem Sinken ohne Abfangen und Stall würde ich vermuten, dass ein Überschlag nach dem ersten Eintauchen des Fahrwerks kaum zu vermeiden wäre. Wäre da nicht extremes Ziehen kurz nach Stalleinsatz besser, um die Nase möglichst stark zu heben? Ich geb' zu, wirklich durchdacht habe ich das noch nicht, denn:

 

Beim UL hielte ich es ohnehin für sehr viel klüger, vorher das Sicherheitssystem auszulösen, anstatt irgendwelche Präzisionsmanöver zu versuchen. Man hätte Zeit, die Türen zu öffnen und sich sofort nach Aufschlag abzuschnallen.

 

Viele Grüsse

Peter

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Hi,

 

erstaunlicherweise geht's auch mit starrem Fahrwerk meist ohne Überschlag ab. Irgendwann in den 90ern ist mal eine PA28 auf dem Bodensee gewassert, die zwei damals hatten gerade mal nasse Füsse, weil sie so lange auf der Tragfläche stehen konnten bis jemand mit dem Boot vorbei kam... :-)

 

Das mit dem extremen Ziehen ist so eine Sache. Ich bin kein Wasserflugpilot, aber selbst die ziehen nicht wirklich vor dem Aufsetzen, eben aus Sorge die Höhe nicht richtig abzuschätzen und dann nach vorne abzukippen.

 

Was das Sicherheitssystem angeht: da gab es in all den Jahren so viele Nicht-Auslösungen, Teil-Auslösungen und so viele Fälle von Nicht-ganz-offenbleiben, das ist wirklich immer die letzte 'Lösung', da die Notwasserungen bei den Geschwindigkeiten ja wirklich zahm sind. Ich würde mich da an 'fly the aircraft until no further vertical or horizontal movement' halten.

 

Viele Grüße,

Peter

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Hans fliegt doch auch Wasserflugzeuge, oder? Vielleicht hat er einen Rat..

Denke die Chancen des Überlebens kommen auch stark auf die Wellen an...

Viele Grüße

Kjeld

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Hi,

 

...

Was das Sicherheitssystem angeht: da gab es in all den Jahren so viele Nicht-Auslösungen, Teil-Auslösungen und so viele Fälle von Nicht-ganz-offenbleiben, das ist wirklich immer die letzte 'Lösung', da die Notwasserungen bei den Geschwindigkeiten ja wirklich zahm sind. Ich würde mich da an 'fly the aircraft until no further vertical or horizontal movement' halten.

....

 

Ich würde allerdings die Rettungssysteme nicht so leicht abtun: Bei uns haben sie immerhin schon zwei Menschenleben gerettet:

 

ul_mm4.jpg

Um ein bischen Wartung der Geräte kommt man allerdings nicht herum...

 

Viele Grüsse

Peter

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Frage: Wieso soll man mit eingefahrenem Gear landen? Wäre es nicht besser das Fahrwerk auszufahren? Das würde dann beim Aufschlag etwas Geschwindigkeit abbauen oder nicht?

 

Gruess

 

Roman

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Deswegen

 

 

allerdings ist die Landegeschwindigkeit bei einem Wasserflugzeug höher, da eigentlich an das Wasser "rangefahren" wird. Damit, dass die Räder draussen sind, rechnet der Pilot ja nicht.

 

Bei einem Landflugzeug könnte es ohne Ueberschlag abgehen, aber ich würde bei Einziehfahrwerk die Räder trotzdem drinnen lassen.

 

Gruss

 

Martin

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Ich wüßte jetzt keinen Grund, das Fahrwerk auszufahren, es sei denn man ist Jesus und kann übers Wasser laufen. Ansonsten würde mich vorher fest anschnallen und bei ner Cessna 172 die Klappen bis auf Anschlag ausfahren. Schauen wie der Wind weht und dann mit Minimum-Speed gegen den Wind aufsetzen. Wenn das Flugzeug nicht zu schwer ist, verbleiben beim Touchdown so nur noch 60-70km/h Groundspeed. Also überhaupt kein Grund, schon vorher die Flinte ins Korn zu werfen. Im Gegenteil, unserem Schöpfer wird man hernach kaum vor Augen treten. Wie man sich dann allerdings mit den Haien, Riesenkraken, Pyranhas, Anacondas, Tiefseemonstern und seiner eigenen Konstitution arrangiert, steht auf einem anderen Blatt.

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Frage: Wieso soll man mit eingefahrenem Gear landen? Wäre es nicht besser das Fahrwerk auszufahren? Das würde dann beim Aufschlag etwas Geschwindigkeit abbauen oder nicht?

 

Ehrlich gesagt ist das einzig Gefährliche am Fliegen doch in jeder Situation zu schnell Geschwindigkeit abzubauen ;)

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klingt gut!

Wie landet man eigentlich nen Wasserflugzeug (wegen Problem mit Höhe abschätzen)?

Da ist doch das gleiche Problem, dass man nicht weiss wann man abfangen muss.

VG

 

Die lernen dies. Ohne Ausbildung können sie es nicht.:cool:

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Die lernen dies. Ohne Ausbildung können sie es nicht.:cool:

 

hehe ;) hatte eher gehofft, dass einer das Geheimnis verrät ;) (soweit sowas in der Theorie möglich ist)

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Gast Hans Fuchs
mit Minimum-Speed gegen den Wind aufsetzen
Es gibt wohl kein Patentrezept.

 

Wenn ich ein STOL Flugzeug habe und so starken Wind, dass ich bezüglich Groundspeed tatsächlich fast still stehe, ist "gegen den Wind" eine Überlegung wert.

Gegen den Wind bedeutet aber auch meist gegen die Wellen. Die werden aber schon bei etwas mehr als 60 Km/h hart wie Beton sein. Daher wird meist eine Landung längs der Wellen empfohlen.

 

Eine Landung ohne Abfangen, wenn gleichzeitig der Motor streikt, wird garantiert extrem hart. Daher ist dies kaum eine gute Option. Meist ist ja die Wasseroberfläche nicht spiegelglatt und eine Abschätzung der Höhe möglich.

 

Stellt sich letzendlich die Frage: Besser in den Wald am Rande eines Sees oder doch ins Wasser? Mit Einziehfahrwerk wahrscheinlich ins Wasser, mit Festfahrwerk bin ich mir keinswegs so sicher.

 

Hans

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