Kjeld Geschrieben 11. August 2009 Geschrieben 11. August 2009 http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ltu100.html Finde es schon mutig mitten in der Wirtschaftskriese und als Mitarbeiter eines Konzerns in einer der am schwersten betroffenen Branchen zu streiken... Auf der anderen Seite scheint es den LTU Piloten seit der Übernahme ja alles andere als gut gegangen zu sein... Würde mich mal interessieren, ob es hier im Forum Betroffene gibt und/oder was die Kollegen der Mitbewerber dazu meinen... VG Kjeld Zitieren
FalconJockey Geschrieben 11. August 2009 Geschrieben 11. August 2009 Wenn Du am laufenden Band schlecht behandelt wirst und als "überflüssig" bezeichnet wirst, dann streikt man schonmal für seine Forderungen ;) Zitieren
Tomi Geschrieben 11. August 2009 Geschrieben 11. August 2009 Hoi Andi, arbeitest Du dort dass Du so sicher weisst, dass Du dort schlecht behandelt wirst?:005: Tomi (der sich eigentlich nie schlecht behandelt fühlte) Zitieren
Robin Geschrieben 15. August 2009 Geschrieben 15. August 2009 Wer im Ernst glaubt, dass sich hier die MA öffentlich dazu äussern, der kann lange warten... Zitieren
md11-hbiwh Geschrieben 16. August 2009 Geschrieben 16. August 2009 Wenn Du am laufenden Band schlecht behandelt wirst und als "überflüssig" bezeichnet wirst, dann streikt man schonmal für seine Forderungen ;) Wie kommst du auf diese aussage? von anderen bereichen der ex-ltu, die nun AIR BERIN sind, hab ich nichts negatives gehöhrt. aber wenn natürlich piloten sagen, und das hab ich persönlich gehört: "WIR HABEN SCHON GANZ ANDERE GESELDSCHAFTEN RUINIERT UND WIR EXISTIEREN IMMER NOCH; DANN WERDEN WIR AUCH AIR BERLIN ÜBERSTEHEN!!" :003: muss man sich nicht wundern, wenn die schraube angezogen wird und nicht auf alle forderungen eingegangen wird. gruss rudi Zitieren
Niko Geschrieben 16. August 2009 Geschrieben 16. August 2009 Und weils den Piloten so gut geht streiken sie, richtig? Wacht auf! Zitieren
md11-hbiwh Geschrieben 16. August 2009 Geschrieben 16. August 2009 Und weils den Piloten so gut geht streiken sie, richtig? Wacht auf! aber es sind doch "immer" die piloten, die irrgend etwas auszusetzen haben, die "immer" das letzte rausholen möchten, auch wenns der eigenen Firma oder dem ganzen umfeld schlecht geht. Ob nun da oder in der vergangenheit bei swiss, LH oder der altwürdigen swissair. gruss rudi Zitieren
Robin Geschrieben 16. August 2009 Geschrieben 16. August 2009 Und die Piloten sind immer Schuld, wenn eine Firma den Bach runtergeht ??? Zitieren
FalconJockey Geschrieben 16. August 2009 Geschrieben 16. August 2009 Also, das was man in pilots.de & Co. liest (und auch von Kollegen direkt hört), ist man bei LTU offenbar doch nicht so ganz zufrieden mit der Art und Weise, wie man behandelt wird. Auf einer der AB-Weihnachtsfeiern fiel zum Beispiel von Achim ein Spruch in Richtung dba-Piloten, dass man sie eh nicht brauche und nur an den Slots interessiert sei, konkrete Sprüche gegen die LTU'ler kannn ich jetzt nicht wiedergeben, wird es aber sicher auch geben. Solche Dinge gehen einfach nicht, selbst wenn es nur eine Show ist. Ganz cool. Wie Robin schon ausführte, hängt das Wohl einer Firma ganz sicher nicht von den "zu guten Bedingungen" der Cockpit-Crews ab. Man muss sich also vor Einschnitten in den Bedingungen (Lohn und Arbeitszeiten) wehren! Die Erfahrung lehrt einen, dass in der Regel das Management die ganze Hand nimmt, wenn sie eigentlich nur nach dem kleinen Finger fragt. Deutschland hat in der westlichen Welt mit die schlechtesten Durchschnittslöhne und -bedingungen, weil die Gewerkschaft/Mitarbeiter nicht stark genug auf die Ka*ke hauen. Schaut mal nach Frankreich! Bei Air France stehen die Flieger am Boden, wenn die Crews auf einmal keine Butter mehr für ihre Brötchen kriegen. So macht man das! Deswegen kommt das Management gar nicht erst auf die Idee, bei solchen Dingen zu sparen, das ist nicht zielführend. Zitieren
md11-hbiwh Geschrieben 16. August 2009 Geschrieben 16. August 2009 Und die Piloten sind immer Schuld, wenn eine Firma den Bach runtergeht ??? das hab ich nicht behauptet. es sind ja auch nicht alle piloten, die das wollen, aber so was wie dem gruppenzwang ausgesetzt!? aber es fällt doch auf, dass man von den anderen berufszweigen in einer airline nie soviel über streik laut nachgedacht wird, wie bei denen ganz vorne! gruss rudi Zitieren
FalconJockey Geschrieben 16. August 2009 Geschrieben 16. August 2009 Dann erinnern wir uns mal die Bahn. Und an die Müllabfuhr. An das Kindergartenpersonal. An die S-Bahn in Berlin. etc.. Natürlich streikt man, wenn man am längeren Hebel sitzt und nicht kriegt was einem zusteht! Zitieren
Kjeld Geschrieben 17. August 2009 Autor Geschrieben 17. August 2009 Deutschland hat in der westlichen Welt mit die schlechtesten Durchschnittslöhne und -bedingungen, weil die Gewerkschaft/Mitarbeiter nicht stark genug auf die Ka*ke hauen. Schaut mal nach Frankreich! Bei Air France stehen die Flieger am Boden, wenn die Crews auf einmal keine Butter mehr für ihre Brötchen kriegen. So macht man das! Deswegen kommt das Management gar nicht erst auf die Idee, bei solchen Dingen zu sparen, das ist nicht zielführend. Wow, finde du hängst dich da etwas weit aus dem Fenster. Ich habe bei der LH den Streik der Flugbegeleiter mitgekriegt. Auf der einen Seite ging bei der Administration (die Bösen vom Management) die Gespenster Einstellungsstopp und Kurzarbeit (die ja Gottseidank doch nicht kam) um, auf der anderen Seite erzählen einem die Flugbegleiter "gucken wir mal wieviel wir rausschlagen können"... Wir hatten Purserreferenten die mehr verdient haben als Abteilungsleiter...finde das schon sehr traurig!! Habe mir das vorher nicht so vorstellen können aber Einstellungsstopp ist eine verdammt beschissene Sache: Positionen können nicht nachbesetzt werden - sprich, die anderen müssen die Arbeit des Kollegen der in Ruhestand/andere Abteilung geht, mitmachen, Studenten am Ende ihres Studiums finden keinen Job etc. Und währenddessen nutzt eine Berufsgruppe ihre Sonderstellung ausnutzt!! Und was die Macht des Betriebsrats angeht - nach meinem Eindruck ist die starke Mitbestimmung in Deutschland ein riesiger Wettbewerbsnachteil gegenüber Etihad, Emirates und co, wiel in Dland jedes Brötchen abgesegnet werden muss... @Robin: Fände das eigentlich sehr Vorteilhaft, wenn sich Mitarbeiter, die organisiert sind oder Gewerkschaften selbst mal zu den Gründen des Streiks äussern! Das Argument "Wir wollem mehr Geld" dürfte ja bei Fluggästen eher auf Unverständnis stossen... Bitte versteht mich nicht falsch - ich bin absolut dafür, dass Cockpit und Kabinencrews gutes Arbeitsbedingungen bezüglich Ruhezeiten haben!! Viele Grüße Kjeld P.S.: Sorry, falls ich hier zum Generalschalg ausgeholt habe aber das Thema bringt mich wirklich auf die Palme :002: Zitieren
Danix Geschrieben 17. August 2009 Geschrieben 17. August 2009 Deutschland hat in der westlichen Welt mit die schlechtesten Durchschnittslöhne und -bedingungen, weil die Gewerkschaft/Mitarbeiter nicht stark genug auf die Ka*ke hauen. Meinst du das auf Pilotenlöhne oder generell? Es ist interessant, dass die Löhne dort am tiefsten sind, wo am meisten gestreikt wird! Schau dich mal um: D, I, F, allgemein Südeuropa. Wenn ein Arbeitgeber fürchten muss, dass er die Leute nie mehr entlassen kann, dann wird er möglichst wenige anstellen. Nicht zuletzt darum hat wohl Swiss einen komparativen Vorteil gegenüber LH. Ich als Schweizer bin immer wieder überrascht, warum Leute streiken gehen. Oder sich sogar an Gasflaschen anketten oder ihren Chef als Geisel nehmen... :002: Dabei will ich nicht sagen, dass man niemals streiken soll. Beim Crossair-Streik war ich auch dabei und ich wäre für viel drastischere Sachen gewesen. Aber bei LTU sehe ich es nicht ganz. Immerhin gehören die AB-Löhne inzwischen doch schon zu den eher besseren im Business. Das Problem in D sind doch nicht die tiefen Löhne, sondern die zu hohen Steuern. Zu den Sprüchen von einigen AB-Chefs habe ich mich auch schon gewundert. Aber das kann ja nicht anders kommen, wenn junge Piloten eine Firma führen. Sorry, musste das mal loswerden. Ich finde die da oben auch teilweise ein bisschen unreif. Dani Zitieren
Peter Guth Geschrieben 17. August 2009 Geschrieben 17. August 2009 hallo Kollegen, wenn doch die Sache nur so einfach wäre, wie externe Beobachter vermuten. Der Niedergang der LTU hat wesentlich tiefgreifendere Gründe, der Laden wurde infolge -politisch gewolltem- Inhaberwechsel zeitweise regelrecht ausgesaugt, bis hin zum Ersatzteillager links in der Halle 8.. In allen Belangen haben sich die Mitarbeiter loyal verhalten, haben für z.T. externes Mißmanagament durch Gehalts- und sonstige Verzichte ihren Anteil am Erhalt beigetragen. Das Gewusel hält immer noch an, ggf. auch deshalb, weil Achim *** beim Ausstieg -oben im 1. OG Flur- lautstark verkündete "ich komme zurück und mach Euch alle platt". Und seit der tatsächlichen späteren Übernahme durch AB gibt es differente Handhabungen der GF zum Creweinsatz, die nicht immer den gepriesenen Gleichstellungs-Regeln entsprechen. Es mag verwundern: es geht dabei nicht -wie extern vermutet- immer ums Geld...... Solange LTU Crews und AB Crews sogar grußlos im Crewrest aneinander vorbeilaufen, fehlt es an wirksamer unternehmerischer Personalführung und Motivation im Hinblick "Wir Gefühl". Aus meiner Sicht versagt da nicht nur die TC, sondern auch die VC, Manche sehen sich als zwangsweise rekrutiert, einige zeigen zu auffällig "ohne uns wäre der Laden zu". cheers Peter Zitieren
Danix Geschrieben 17. August 2009 Geschrieben 17. August 2009 Du hast sicher weitgehend recht, und ich weiss relativ wenig von LTU. Aber eines muss gesagt werden: LTU ist seit jeher eine Pleiteairline, und sie hat wohl seit langem nicht rentiert. Immer wieder kommen ihr fremde Leute zu Hilfe. Als Aussenstehender hat man das Gefühl, dass da schon lange Schluss hätte gemacht werden müssen. So wie Alitalia oder Sabena. Wie kommt man drauf, dass DUS eine Langstreckenairline dieser Grösse haben sollte? Und wenn gar nichts mehr geht kommt NRW und hilft grosszügig aus. Mir ist das völlig unverständlich. Wenn sie rentieren wollen, dann könnt ihr ihnen die Löhne zahlen. Ansonsten nicht. 13 Langstreckenflugzeuge? Soviel hat nicht mal SAS für ganz Skandinavien! Dani Zitieren
Ted Geschrieben 17. August 2009 Geschrieben 17. August 2009 Wenn es mir erlaubt ist, möchte ich doch wieder einmal darauf hinweisen, dass wir in der Schule Das GROSS und KLEIN-schreiben lernten. Es ist einfach widerlich, die ewigen Meinungen der kleinschreiber zu entziffern! Zum Streik möchte ich noch folgendes in Erinnerung bringen Am 3. August 1981, streikten 12 000 Fluglotsen in den USA.: Der damalige Präsident, Ronald Reagan, gab den Streikenden ein Ultimatum von 48 Stunden, um an die Arbeit zurückzukehren. 90% der Streikenden streikten weiter und wurden entlassen. Die streikenden Lotsen wurden durch Angehörige des Militärs ersetzt. (Was übrigens absolut problemlos funtionierte!) Man kann das sicher nicht mit einem europäischen Streik der Piloten vergleichen. Aber wer weiss, was noch alles auf uns zukommt ? Stempeln beim Arbeitsamt, trotz einem gute Job, oder arbeiten? Ich würde arbeiten. Gruss Zitieren
SimonXX Geschrieben 17. August 2009 Geschrieben 17. August 2009 und ich weiss relativ wenig von LTU. das ist auch das grundsätzliche Problem deines ganzen Postings. Zitieren
Danix Geschrieben 17. August 2009 Geschrieben 17. August 2009 Johannes, ich glaube dir nicht, dass du im mittleren oder höheren Management bist, und schon gar nicht in einer Firma, die die nächsten Jahrzehnte überlebt ;) Ihr in euren geschützten Betrieben werdet lernen müssen, dass die Politik nicht die Wirtschaft zwingen kann. Und wenn ihr es trotzdem tut, dann werdet ihr zur Unkenntlichkeit schrumpfen. Schau dir nur an, was aus der Industrie im Westen geworden ist - alles abgewandert! Deutschland, das Land der fleissigen Leute? 10% Arbeitslose! Mindestens. Das alles ist kein Zufall, sondern - wie ich oben beschrieben habe - logische Folge der geführten sozialen Marktwirtschaft. Ich bin zwar auch für Gewerkschaften und vor allem für Berufsverbände. Aber was diese Gewerkschaftsprofis in Krawatte und Mercedes fordern, ist einfach lächerlich. Sie wollen nur ihre eigenen Macht erhöhen, das Wohl ihrer Leute ist ihnen völlig egal. Oder aber sie haben ein total falsches Verständnis unserer Gesellschaft. Deshalb erfahren die Sozialdemokraten allüberall eine Abfuhr. Jetzt gerade die SP in Deutschland, aber auch in D und A ist es nicht viel anders. Sie haben den Zug total verpasst. Der Kommunismus ist nicht umsonst in sich zusammengefallen. Anstatt auf Umweltschutz und Erneuerung zu setzen, verfolgen sie immer noch die alten Ziele, und eines davon ist Arbeitsplatzschutz bis zum letzten. So werden sie aber die Stellen nicht schützen können. Dani Zitieren
Kjeld Geschrieben 17. August 2009 Autor Geschrieben 17. August 2009 Denn ihr werdet in einer Hire- und Fire-Arbeitswelt aufwachsen bzw. euch zurechtfinden müssen. Ich wachse schon in einer leistungsorientierten Gesellschaft auf und bin sehr froh darüber! Und betreffend überhöhte Forderungen: Das ist zumeist Taktik. Wenn Du schon mal in Tunesien, der Türkei oder einem anderen derartigen Land geurlaubt hast, dann weißt Du, was Verhandeln bedeuten kann. Nur ein Esel geht auf einem Basar auf das erste bzw. ausgeschriebene Angebot ein... :009: Deshalb die Erwartungshaltung: "Schaun wir mal, was wir herausschlagen bzw. -verhandeln können". Verständlich, aber sicher in der Gesellschaft in der heutigen Zeit nicht immer kommunizierbar. Ich glaube jedenfalls, daß Deine Wünsche betreffend Konkurrenzfähigkeit mit Emirates und dergleichen in absehbarer Zeit in Erfüllung gehen dürften. Wenn es Dir zu wenig schnell geht und es Dich angesichts dessen, was hier so abläuft (ohne übrigens die wahren Hintergründe zu kennen) wirklich "auf die Palme" bringt, dann pack' Deine Siebensachen und geh' nach Dubai. Wenn Du allerdings dort einmal (!) Mist baust, bis Du bei der Firma draussen, und/oder hast Ausreiseverbot kenne die Stories und würde sicher auch nie in solch ein Land ziehen. Trotzdem denke ich, dass man darüber mal nachdenken sollte, in wie weit die Mitarbeitervertretung (die ja soweiso im Aufsichtsrat vertreten ist) über den Betriebsrat Einfluss auf Managemententscheidungen haben sollte. Klar will ich als Mitarbeiter lieber nur ein Brötchen anbieten anstatt dem Kunden die Wahl zwischen dem hellen und dem dunkeln zu geben, was für mich mehr Arbeit bedeutet. Dein Argument ich würde die "wahren Hintergründe" nicht kennen finde ich ein absolutes Armutszeugnis deiner Fähigkeit sachlich zu diskutieren. Ist natürlich immer klasse, wenn man dem anderen unterstellen kann es gäbe da größere Zusammenhänge die er nicht kennenwürde und "dürfte" deswegen nicht mitdiskutieren. Du kennst mich doch gar nicht - woher weisst du dann was ich weiss und was nicht? Wir erleben einen für viele schmerzlichen Prozess weg von bequemen und sicheren Rahmenbedingunen hin zu einer rein (human)ressourcenorientierten Betrachtungsweise. Die Südländer sehen das emotionaler, weshalb es oft zu - aus unserer Sicht - irrationalen Aktionen mit nahezu wahnwitzigen Forderungen kommt. Ich bin gerade in Brasilien und glaube bitte nicht, das die Südländer hier eher streiken oder ihre Bosse kidnappen. Das System hier ist trotz solzialistischem Präsidenten wesentlich kapitalistischer als unseres. Wer gute Arbeit leistet (egal ob als Portie oder als Manager) hat nen Job, wer nicht muss sehen wie er sein Geld bekommt...was ist daran schlimm? Nachdem meine Generation als nächstes ins mittlere- und obere Management aufsteigen wird, kann ich Dir versichern, daß ihr hart rangenommen werdet, denn wir sind in der Zeit der "Rücksichtslosigkeit" eingeschult worden, wo nur schnelles Wachstum und kurzfristiger Profit gelten. Wir werden Dir, lieber Kjeld, Dubai und China bringen, und zwar früher, als es Dir lieb ist...harr harr harr!!! Tut mir schrecklich leid hier persönlich werden zu müssen aber dein Kommentar ist einfach der Hammer. Wünsche dir viel Erfolg ins obere Management zu kommen! Du scheinst ja bisher sehr erfolgreich zu sein. Wie heisst denn deine Unternehmensberatung? Mc Kinsey, BCG oder Bain? Wenn du dich mit Neugründungen beschäfftigst weisst du ja, das Menschen meiner Generation die nach dem Studium Start ups gründen wollen schon ordentlich "hart rangenommen" werden - dann läuft also alles nach deinem Interesse :001::001::001::001: Viele Grüße Kjeld Zitieren
Thomas Geschrieben 17. August 2009 Geschrieben 17. August 2009 Wer gute Arbeit leistet (egal ob als Portie oder als Manager) hat nen Job, wer nicht muss sehen wie er sein Geld bekommt...was ist daran schlimm? Diese Theorie der reinen Leistungsabhängigkeit ist zwar begrüssenswert, jedoch heutzutage (wenn nicht gar seit jeher) allzu oft nicht als Alleinerklärung brauchbar. In vielen Unternehmen (und auch Behörden) hängt neben der guten Arbeit auch vieles an der Vernetzung sowie am Self-Marketing. Umso mehr, je höher man kommt und je grösser und unpersönlicher die Bude ist. Es soll schon so mancher zweiter Einstein im dusteren Archivkeller verstaubt sein, während andere, die inhaltslose aber bunter Powerpoints um sich warfen und beim Chef den Rasen mähten (rein bildlich gemeint) die große Karriere machten. Nur - den Keller-Einsteins hilft ein Betriebsrat auch nicht. NB: Ich rede glücklicherweise nicht aus eigener Erfahrung. Gruss, Thomas Zitieren
Danix Geschrieben 18. August 2009 Geschrieben 18. August 2009 Josch, danke für deine Postings. Ich habe das Gefühl, ich weiss was du meinst. Die meisten haben deine ersten Posting missverstanden, dass du ein Vertreter der "alten" Sorte bist, dabei wolltest du nur vor den Folgen der "neuen" Sorte warnen. Das finde ich gut. Noch mal im Klartext: Ich will hier KEIN Dubai!! Zum Dubai-Vergleich: Ich glaube nicht, dass Dubai als Beispiel für zügellosen Kapitalismus und grenzenlose Leistungsgesellschaft herhalten kann. Dubai ist einfach ein unbewohnbarer Flecken, der mit Gold zugeschüttet wurde. Das allein macht noch keine Gesellschaft aus, und schon gar keine mit Vorbild (für welche Arbeitssphilosophie auch immer). Sobald die Geldströme aus dem Ölbusiness ausbleiben, wird der Mittlere Osten dorthin zurückkehren, wo er hergekommen ist. Mit den Erträgen des ersparten Kapitals werden sie noch eine Weile Leader spielen können. Leistungsgesellschaften sind eher die USA und Asien. Letztere vor allem China, Japan,, Korea, Chinesische Länder (Hong Kong, Taiwan, Singapur). Aber auch sie machen eigentlich nur was sie immer gemacht haben: Sie kopieren die westlichen Nationen und beliefern diese. Solange von dort keine Innovationen kommen, werden sie auch keine Leaderfunktion weltweit übernehmen. Wir sind inzwischen doch seeeehr offtopic. Roger and out Dani Zitieren
Hunter58 Geschrieben 18. August 2009 Geschrieben 18. August 2009 Schaut mal nach Frankreich! Bei Air France stehen die Flieger am Boden, wenn die Crews auf einmal keine Butter mehr für ihre Brötchen kriegen. So macht man das! Deswegen kommt das Management gar nicht erst auf die Idee, bei solchen Dingen zu sparen, das ist nicht zielführend. Oh, da lehst Du Dich aber mehr als nur zum Fenster raus. So funktioniert die ganze franzoesische Gesellschaft und der Staat hat inzwischen der funftnaechsten Generation schon Schulden im voraus aufgebuerdet. Genau so wie in den USA, aber ins soziale Paeckli eingewickelt. Die Gewerkschaften haben in Frankreich eh eine Sonderstellung die alles andere als demokratisch ist. Da darf man ohne Abstimmung die Mitarbeiter repraesentieren und der eigentliche Betriebsrat wird zum Ferienverguenstiger degradiert. Den muss man dann aber waehlen gehen. Die einzigen hohen Loehne die ich in Frankreich kenne sind die der Air France Piloten und die der hoeheren Administrativkraefte. Der Rest hat Probleme. Von Markt keine Spur, die Preise gehen nur nach oben. Einkaufen in der Schweiz ist inzwischen billiger als in Frankreich (es sei denn man verzichtet auf Qualitaet), die Loehne werden gerade mal minimal angepasst, falls ueberhaupt. Frankreich hat die sozialistische Planwirtschaft mit Markettendenzen, aber das ist es auch schon. Ich kenne die Interna bei LTU nicht, aber es erstaunt mich nicht auch eher Unprofessionelles zu hoeren und darueber zu lesen. in Frankreich streikt man um zu zeigen dass die Gewerschaft Macht hat, der fadenscheinigste Grund genuegt. Bei LTU duerften die Probleme wohl groesser sein. Zitieren
niemand Geschrieben 20. August 2009 Geschrieben 20. August 2009 Da bewegen sich einige Leute aber sehr nahe an der Wasserlinie. Vorurteile hüben und drüben, sowie Aufgewärmtes aus fragwürdigen Publikationen. Zu Emirates Zum X-ten Male: Das Business rentiert aufrichtig und zwar nachhaltig geprüft von Price, Waterhouse, Coopers. Man kann natürlich deren Urteil in Frage stellen, müsste dabei jedoch einen gehörigen eigenen Leistungsausweis und stichhaltige Gegenbeweise nachliefern. Etihad und Qatar geben offen zu mit gröberen Defiziten zu operieren, also alle ME Airlines in denselben Topf zu werfen ist einfach nur dumm. Genauso dumm wie EK als unlautere da subventionierte Gefahr abzutun. Das Geschäftsmodell ist zu gut als dass es sich vor solchen seichten Anschuldigungen fürchten müsste. Ich arbeite für EK, finde bei weitem nicht alles gut, aber zumindest die Finanzen stimmen. Zu Dubai Die aufgeführten Artikel bringen viel Wahres, jedoch noch mehr Reisserisches das jeder Big Brother Sendung würdig wäre. Es geht ihnen dort unten ähnlich gut oder mies wie in nördlicheren Gefilden. Vielleicht sind die Amplituden etwas grösser, doch die Zukunft ist ähnlich getönt, wenn nicht sogar etwas röseliger. Schadenfreude ist auch hier ein unkluger Ratgeber, obwohl ich mich diesbezüglich auch immer wieder ertappe .... Jedenfalls hat es kaum etwas mit dem Thread zu tun. Zu Streiks von Piloten Auch hier ist es nur dumm alle an demselben Leist zu messen. Es gibt Streiks um den Erhalt von Bedingungen und solche um Bessere zu erhalten. Man sollte eigentlich verstehen, dass es nicht angehen kann, dass Kunden immer weniger bezahlen, das Überangebot und der Profit gleich bleiben soll und um dies zu bewerkstelligen einfach die Angestellten weniger verdienen müssten. Vor allem die ach so überbezahlten Piloten. Dieses Cliché ist irgendwann mal abgegriffen und buchstäblich ausgelaugt. Zustände wie im Amerikanischen Regionalsektor ist vielleicht geil wie Geiz, aber garantiert unsicher, aslo nicht erstrebenswert. Wer soll dies denn verteidigen wenn nicht die Betroffenen? Management und Kunden komplottieren hier mit grossem Schweigen. Nach jedem Unfall gibt es dann wieder eine heuchlerische Heulerei, man gelobt Besserung und diese hält an bis zur nächsten Krisensitzung wo zuerst mit Management Boni um sich geschmissen wird um diese nachher mit erneuten Lohnabschlägen zu finanzieren. Dass hingegen heute kaum Zeit für Verbesserungen ist, ist dagegen auch wahr. Einige Kollegen sollten dies auch einsehen. Wenn Streiks aber herhalten müssen um Positionskämpfe auszutragen, so ist immer wieder zu beobachten, dass gewisse Gruppen sich dabei qualifikatorische Vorteile verschaffen wollen. Sprich schneller (mit weniger Erfahrung), durch vertraglich-rechtliche Senioritätsverdrehungen auf höheres Material und dadurch nebenbei auch finanziell aufzusteigen. Das sollte tunlichst ausbleiben, da die Sicherheit relativ schnell tangiert wird. Genauso wenig sollten aber auch die Klauseln erschaffen werden, die Gruppen von Aufstiegen/Querschulungen ausschliessen. Jeder soll sich heraufarbeiten können. Bei dem Arbeitskampf LTU-AB ist die Sachlage ziemlich kompliziert, sehr geschichtsbeladen und deshalb würde ich mich als Aussenstehender zurückhalten mit allzu pointierten Meinungen. Zitieren
ECAM Geschrieben 20. August 2009 Geschrieben 20. August 2009 @niemand Besten Dank für den Beitrag. Verfolge die Geschichte seit Anfang an und muss sagen dass dies die bisher ausgewogenste Stellungnahme ist, auch hinsichtlich Beurteilung der Situation im mittleren Osten. Gruss Stefan Zitieren
Danix Geschrieben 20. August 2009 Geschrieben 20. August 2009 David, kann sein, kann aber auch nicht sein. Ich glaube gerne, dass EK eine gute Firma ist, mit soliden Zahlen und fetten Gewinnen. Was ich nicht glaube, dass sie die gleichen Kostenfaktoren haben wie westliche Airlines - aber das ist ja bei den meisten Asiaten so. Bezüglich Dubai glaube ich auch nicht, dass sie irgendwann mal mit Kamelen und in Zelten wohnen werden. Aber schon allein der Absturz von 148 auf 55$ pro Fass Öl hat die Wirtschaft praktisch in den Ruin getrieben. (Nachdem ist vorher locker mit 20-40$ gelebt hatten.) Möglich, dass sie das in Zukunft einkalkulieren werden. Wenn ich ihre hochfliegenden Pläne anschaue, bin ich noch nicht ganz überzeugt. Aber es wäre machbar. Sie müssten einfach ein bisschen einen Gang zurückschrauben, wenn es ihnen wieder besser geht. Es ist auch als nicht-EK-Angestellter klar feststellbar, dass Dubai praktisch pleite gegangen ist, und nur dank der Hilfe von Abu Dhabi überlebt hat. Deren Öl wird aber auch nicht ewig fliessen. Wenn es dem Mittleren Osten gelingen wird, auf irgendeinem Gebiet etwas innovatives zu bieten, dann haben sie eine Chance. Ich zweifle aber, ob man Universitäten und Think Tanks einfach so "aufstellen kann", die klügsten Köpfe einstellen kann und dann nach ein paar Jahren kommt ein Resultat heraus. Dafür braucht es ein Bildungssystem, das vor allem eine breite einheimische Bevölkerung mitnimmt und ihnen eine faire Chance gibt. Die ist weit und breit nicht in Sicht - vor allem wenn man in den weniger westlichen Staaten des mittleren Ostens blickt. Ich hoffe, dieses Argumentatorium war ausgewogen genug. Dani Zitieren
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