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Paris - Tours (33*1000px, Juni 09)


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Geschrieben

Paris-Tours ist ein berühmtes Velorennen, das jeweils im Herbst stattfindet. Das Rennen endet allerdings meistens mit einem Sprint des gesamten Feldes und für die interessanten Flugplätze auf der Route haben die mutigen Männer auf ihren drahtigen Eseln auch keine Zeit.

 

(Sollte sich jemand trotzdem für den 250km-Klassiker interessieren: http://www.letour.fr/indexPAT_fr.html )

 

Mit Hilfe zweier deutscher Kollegen habe ich Mitte Juni mein eigenes Paris-Tours auf die Beine gestellt. Statt zwei Rädern hatten wir immerhin deren vier, sowie einen Motor zur Verfügung. Die Fortbewegung gestaltet sich mit einem Auto einfach wesentlich gemütlicher. Während meine zwei Kollegen bereits in Le Bourget fleissig Ankömmlinge für den Aérosalon einsammelten, entschied ich mich für eine Anreise am frühen Freitagmorgen, mit Air France nach Paris CDG. Eine Embraer 190, die F-HBLH, brachte mich in rund einer Stunde vom EAP in den Norden der französischen Hauptstadt. Und bereits da erwartete mich ein üppiges Angebot an Fliegern aus aller Welt:

 

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Leider war der Himmel über Roissypôle ein wenig verhangen...

 

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Doch bei aller Feuchtigkeit und trotz grossen Bemühungen der AF-Flotte, die LBG-Inbounds waren immer noch zu sehen. :)

 

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"This is sooo 1958!"

 

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Wir haben 2009, aber schöner sind die Bemalungen offenbar nicht geworden...

 

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Unglaublich, wer alles schon diese Winglets dran hat, sogar die Georgier sind schon auf den Geschmack gekommen.

 

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Schon seit letztem Jahr gibts die Ukrainer mit den verzierenden Winkeleisen.

 

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Ein Taxiway führt auch links an den Spottern vorbei ins Gegenlicht. Darauf bog "Air Algérie 1002" ein.

 

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Klar wer hier der Patron auf dem Aérodrôme ist?

 

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Die neufarbige MEA hat auch schon den Blinker gesetzt...

 

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Bog leider vom T1 gen Norden ab.

 

Um Mittag rum lockerte sich die Sauce allmählich auf und es kam so langsam sowas wie Licht hervor. Das führte dann auch dazu, dass ich an einen anderen Ort ziehen musste, eben des Lichtes wegen. Zu Fuss gings durch den Tunnel, rüber zum Pullmann-Hotel. Vor selbigem Hotel den Hügel hoch, über die Strasse und man steht direkt am Zaun. Allerdings hatte ich da erst mal ein wenig Mühe, mich zurecht zu finden:

 

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Ah, schon besser. Rechtzeitig für dieses dicke Ding konnte ich mich auf einer zurückgelassenen Sinalco-Kiste positionieren.

 

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Diese schöne Bemalung ist leider nicht mehr an Europas Himmel zu sehen.

 

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Dafür gibts mal wieder so ne Weisswurst mehr.

 

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Und the best for last, der marokkanische Ableger von Air Arabia.

 

Dann war es Zeit, zurück zu wandern, zur RER-Station an der Roissypôle. Das war der ausgemachte Treffpunkt, von dem aus es dann weiter gen Südwesten gehen sollte. Doch das gestaltete sich erst mal sehr dickflüssig und frustrierend. Der Feierabendverkehr auf der Ringautobahn wollte nicht aufhören und zu allem Übel brummelten - unfotografierbar - noch zwei C-130 der marokkanischen Luftwaffe im Anflug auf Le Bourget über uns drüber.

 

Nun, also irgendwie kamen wir dann doch noch vorwärts und bei Chartres war es wieder vorüber mit Autobahn. Da die meisten Autobahnen in Frankreich mautpflichtig sind, sind die ebenfalls recht gut ausgebauten Routes Nationales eine willkommene Alternative. Bei einem Tempolimit von 110 kommt man da auch recht ansprechend voran und obendrein lag unser nächstes Ziel in der Nähe einer solchen Strasse: Der Abstell- und Lagerplatz der Armée de l'Air, Châteaudun.

 

Ist nicht gerade 14. Juli und kommt nicht gerade wieder ein wenig fliegendes altes Eisen zum Abwracken vorbei, sieht es dort aus, als wäre 30 Jahre nichts gegangen. Transalls, Noratlas, Mirages, N-262 und vieles mehr liegt im Gras und statt einer Betriebswache begegnet man zigtausenden aufmerksamen Kaninchen. Trotzdem ist in Châteaudun nicht zu spassen. Die Wache ist tatsächlich besetzt und der gepflegte Grasstreifen beidseits des Zaunes lässt darauf schliessen, dass man nicht besonders auf ungebetene Gäste mit Kamera und Fernglas steht. Okay, ein Bild lag dennoch drin:

 

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Eine gute alte Mirage III, fotografiert kurz vor 21 Uhr abends.

 

Also ja, wir waren schon recht spät dran und immerhin lagen noch über 100km vor uns. Keine weiteren Flugplätze mehr allerdings. Nur noch das Hotel in Tours und nach einem kurzen Schlummertrunk legten wir uns ein paar Stunden hin. Um am nächsten Morgen zeitig wieder aufzustehen. Im acht Uhr wurden wir am Samstag schon auf der Base Aérienne BA705 in Tours-St. Symphorien erwartet.

 

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Und schon vor dem Einsteigen in den Bus in Richtung Theoriesaal gabs was zu fotografieren: Eine Dassault MD.450.

 

Jedes Jahr finden in Frankreich verschiedene "Meetings de l'Air" statt. Anlässlich dieser meist ordentlich grossen Flugshows (dieses Jahr zB in Tours und Reims) werden jeweils auch hervorragende Spotterdays organisiert. Mit rund 100 Teilnehmern ist die Atmosphäre recht familiär. Das kann auf jemanden, der wie ich, zum ersten Mal dabei ist aber auch befremdend wirken. Sieht auf alle Fälle witzig aus, wenn der Organisator die Teilnehmer fast alle persönlich kennt.

 

Nach einer ausführlichen Erklärung der Möglichkeiten und des Programms und einem ausführlichen Sicherheitsbriefing (alles auf französisch) war dann wieder Bus-Boarding und es ging ein paar hundert Meter weiter. Dort hin, wo am Sonntag dann Flugzeuge hinter Gittern zu sehen waren. Die Gitter standen am Samstag allerdings noch nicht. Und auf ins Vergnügen:

 

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Booooring! (also die vordere F-16 mein ich)

 

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Schwarzer Trainer...

 

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Wer weiss, wie lange noch. Mirage F-1

 

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Spezialbemalung auf einem Trainer der Armée de l'Air. EMB-312 Tucano

 

Dann hiess es zurücktreten. Es wurde laut, schrill, windig und es flogen Dreck und Röcke:

 

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Super Etendard!

 

Uff, Teil 1 war also geschafft, die Temperatur auf dem Tarmac um 10 Uhr grad noch so erträglich und die Speicherkarten hüpften schon vor Freude. Unerträglich war jedoch die Hitze im Bus und wir waren froh, dass die Fahrt zur nächsten Station nicht lange dauerte. Die nächsten paar Eckdaten wurden bekannt gegeben, darunter der Essenstermin. Und ready, steady, go! Auf in die Flightline:

 

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Ganz vorne links: CASA CN-235 aus Marokko, dahinter, verdeckt von silbernen Planen, die F-5 der Patrouille Suisse.

 

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Ganz hinten rechts, ein paar hundert Meter weiter: Das Rückgrat der französischen Chasseurs, die Mirage 2000, im Multipack.

 

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Aus Ungarn waren zwei JAS-39 Vogelgripen da, aber die An-26 als Support war irgendwie spannender. ;)

 

Die Sequenz in der Flightline dauerte 40 Minuten. Das hört sich nach viel an, war aber angesichts des vorhandenen fliegenden Materials sehr sehr eng bemessen. Wer da ganze Arbeit leisten wollte, sprich alle Flieger ansprechend einzeln fotografieren, war arg im Stress. Wir waren die ersten die losliefen und die letzen, die zurück bei den Bussen waren...

 

Mit dem Bus wieder ein wenig über das Base-Areal gings zur Kantine und zum wohlverdienten Mittagessen. Bei Cordon-Bleu, Gemüse und viel Wasser wurde schon einmal das bisher erlegte verarbeitet. Und da gabs so einiges zu bereden, denn nicht jeden Tag bekommt man so eine exklusive Gelegenheit, so viele verschiedene Maschinen aus nächster Nähe zu sehen. Den Organisatoren gebührt da ein grooooosssses Lob!

 

Ich habe ja von einer Airshow geschrieben, und genau das kommt jetzt noch. Am Nachmittag fanden Übungsflüge für die grosse Show vom Sonntag statt. Eine Vorführung nach der anderen fand statt. Manche besser, manche (darunter auch die PS, kA wieso) etwas weniger gut. Für mich überraschend spektakulär war die Vorführung der marokkanischen Patrouille Marche Verte:

 

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Da war richtig Action dabei!

 

Fester Bestandteil derartiger Leistungsschauen sind natürlich auch Air Power Demos, bei denen gezeigt wird, wozu die eigenen Fighter eingesetzt werden können:

 

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Start eines Päärchens Mirage 2000C.

 

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Nach der Air Power Demo gabs noch ein wenig Kür-Einlage. Kunstflug mit Mirage 2000 sieht man auch nicht grad alle Tage. :)

 

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Als Intercept-Target war unter anderem eine Transall C-160 zugegen.

 

Und um den Rahmen hier nicht grad sofort zu sprengen, noch ein Bild vom Taxiway, ein paar Meter vor den Spottern:

 

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Die schnittige belgische Display-F-16, Version 2009.

 

Es hätte noch viel mehr zu zeigen gegeben, aber irgendwann einmal wird jedes Auge müde. Deshalb ziehe ich lieber einmal hier einen Strich und behalte mir vor (so ihr denn damit einverstanden seid ;) ) ein ander Mal noch mehr Bilder von der BA705 zu zeigen. Auf dem Weg zurück in Richtung Paris gabs dafür noch zwei zivile Pralinen zu sehen:

 

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Das hätte ich grad noch zu allerletzt erwartet, eine argentinische G-IV, fernab der grossen Metropolen Frankreichs...

 

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Diese Kreisel-Verzierung hingegen ist sogar bei Google Earth zu erkennen. Nördlich des Flughafens...

 

Das wars mal für den Moment. Bald einmal gehts dann weiter mit dem nächsten Teil der Reise, einem grandiosen Road Trip!

 

Gruss

 

JOEL

Geschrieben

Hallo Joel,

 

ersteinmal Danke für die schönen Eindrücke aus Frankreich:).

Könntest du mir erklären wie man deine erste Fotoposition (CDG) erreichen kann?

Geschrieben

Die Position liegt 200m von der zentralen Bus- und RER-Station in der Nähe des Terminal 3. Man hat einen Ausblick auf zwei parallele Nord-Süd-Taxiways und einen Taxiway der südlich der Position in Richtung Terminal 2 verläuft. Nördlich steht zudem eine Air France Concorde. Da es sich um die am einfachsten zu erreichende Position in CDG handelt, sind auch immer Spotter da!

 

Gruss

 

JOEL

Geschrieben

Wow Joel, scheint ja eine erfolgreiche Reise gewesen zu sein! :)

Freue mich auf den nächsten Teil...

Vielen Dank fürs zeigen!

Geschrieben

Woops, jetzt wo du es sagst. Aber unmittelbar daneben standen zwei F1, die merk ich mir grad für einen Nachschubbericht vor ... ;)

 

Gruss

 

JOEL

Geschrieben
Woops, jetzt wo du es sagst. Aber unmittelbar daneben standen zwei F1, die merk ich mir grad für einen Nachschubbericht vor ... ;)

 

Gruss

 

JOEL

 

Hehe, das kann passieren. Da freu ich mich auf mehr!:)

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