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Die Amerikaner lieben die Russen doch


markus

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Wusste überhaupt nicht, dass die Amerikaner so enge Beziehungen mit den Russen haben...

 

Oder teusche ich mich und dieser Transportflieger ist kein Russe?

 

Oder anders... ist das keine Space Shuttle??

 

Sorry bin inder raumfahrt nicht besonders bewandert

http://www.airliners.net/photos/big/A/AN225-5a.jpg

 

[Dieser Beitrag wurde von markus am 21. August 2001 editiert.]

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Markus Burkhard

Noch ein kleiner Exkurs in Sachen Raumfahrt:

 

Buran wäre ein deutlich leistungsfähigerer Raumgleiter geworden als das Space Shuttle, hätte ne höhere Nutzlastkapazität gehabt und hätte auch mehr Leute an Bord haben können.

Doch leider wurde das Projekt aus Kostengründen eingestellt, Buran flog nur einmal, und dies unbemannt.

 

Laut Flug Revue scheint nun aber Buran für Russland wieder interessant geworden zu sein, man sei bereits am überlegen das Projekt wieder aufzunehmen...

 

Wie wärs nun mit einer Fotomontage meinerseits die die An-225 mit einem amerikanischen Space Shuttle auf dem Rücken zeigt? Das würde dann deine Vermutung doch noch bewahrheiten smile.gif

 

Gruss Markus

 

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hallo

da hab ich auch noch was:

im flug revue steht das das hoch geheime abhörflugzeug das diesen märz mir einem chinesischem abfangjäger zusammengestossen und dann notgelandet ist wurde mit einer an-124 ruslan zurück in die USA geflogen...

(nur so am rande wenn wir grad so beim thema sind...)

Gruss

Roli

 

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Mein zweites hobby unter :

www.kgl.xodox.ch

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Markus Burkhard

Hallo Marc,

 

du musst schon noch überlegen warum das Projekt gescheitert ist...

Nachfolgend die ganze Geschichte für diejenigen die interessiert sind:

 

Ein Text den ich mal für die Berufsmatura-Schule geschrieben habe...

 

 

Raumfähre Buran

 

Buran hatte schon von Beginn an einen grossen Vorteil gegenüber dem Space Shuttle, die sowjetische Raumfähre musste keine 14 Tonnen schwere Haupttriebwerke mitführen. Zum einen gingen diese von zu Lasten der Nutzlastkapazität, zum andern bestimmen sie die gesamte Struktur, die ja 14 Tonnen zusätzliches Gewicht aufnehmen müsste. So kann Buran eine Nutzlast von 30 Tonnen mitführen, im Gegensatz zum Space Shuttle, welches gerade mal auf 25 Tonnen bringt. Die Abmessungen beider Raumfähren sind fast identisch, auch die Masse der Nutzlastbucht. Ein weiterer Unterschied ist die Möglichkeit von unbemannten Flügen mit Buran, bemannte russische Missionen werden meist zuerst unbemannt getestet, wobei es bei einer Raumfähre kein Sinn ergibt diese unbemannt einzusetzen. Des Weiteren ist ein Bremsschirm eingebaut, der die Auslaufzone reduziert. Ein solcher wurde später auch von den Amerikanern eingebaut.

 

Studien haben ergeben, dass die aerodynamische Form des Space Shuttles die optimale war. So gleicht zwar Buran diesem äusserlich bis ins kleinste Detail, im Inneren sind beide jedoch völlig verschieden gebaut. Die Kernbesatzung von Buran bestand aus vier Personen, für diese sind daher Schleudersitze im Flugdeck installiert. Im unteren Deck stehen 10 Sitze für weitere Besatzungsmitglieder zur Verfügung. Die maximale Besatzung sollte allerdings bei 10 liegen, immerhin 2 mehr als beim Shuttle. Das Volumen ist jedoch mit 73 m3 gleich wie beim amerikanischen Modell. Die Stromversorgung durch Brennstoffzellen ist mit 30 KW höher als beim Shuttle (18 KW) ausgelegt, als Lageregelungstreibstoff fungiert anders als beim Shuttle die Kombination LOX/Kerosin.

Sowohl Nutzlast (30 t in einen 250 km 51° Orbit) wie auch max. Landegewicht (20 t Nutzlast) sind erheblich höher als beim Space Shuttle. Der Nutzlastraum von 18.55 x 4.65 m ist aber nahezu gleich gross.

Ursprünglich waren drei Orbiter geplant, 1983 wurde die Zahl auf fünf erhöht. Alle geplanten Orbiter wurden zumindest im Rohbau fertiggestellt. Daneben wurden auch verschiedene Modelle für Testzwecke gebaut.

 

Das erste noch nicht flugfähige Orbitermodell erreichte Ende 1983 Baikonur. Damit war Buran erheblich hinter dem Zeitplan zurück, worin der erste Start für 1983 vorgesehen war. So kam es Ende Januar 1986 zu einer Änderung: Anstatt nur einem Entwicklungsteam gab es nun deren drei: Eines für Energija, eines für Buran sowie eines für die Startanlagen, Logistik und die Koordination. Allein am Startkomplex stieg die Mitarbeiterzahl innerhalb von Monaten von 60 auf 1800. Mit entsprechend vielen Leuten machte es auch nichts aus, das die Hitzeschutzkacheln nicht richtig haften wollten und es Materialprobleme gab - Beim Space Shuttle dauerte es über ein Jahr um dies Probleme zu lösen, bei Buran hatte man diese nach drei Monate im Griff.

Um die Hitzeschutzkacheln und das Eintrittsverhalten zu testen wurden 1‘400 kg schwere Modelle im Massstab 1:8 mit Trägerraketen auf suborbitale Bahnen befördert. Bei einem dieser Versuche wurde Mitte der 80 er Jahre in Australien eine solche Bergung fotografiert, so kam es dazu, dass auch der Westen von der Entwicklung von Buran wusste.

Am 15. Mai 1987 absolvierte Energija ihren Jungfernflug. Mit an Bord war ein Modul welches die Nutzlast ersetzen sollte. Während des Testfluges traten keine grossen Probleme auf.

Damit rückte natürlich auch der Erstflug der Raumfähre Buran immer näher. Die Kosmonauten wollten einen bemannten Flug und verwiesen auf den schon überzogenen Zeitplan. Die Flugleitung beharrte jedoch auf einem dreitägigen Flug sowie auf einen Flug mit zwei Erdumkreisungen, beide unbemannt. Beim dreitägigen Flug hätten alle Systeme des Orbiters in einem unbemannten Flug getestet werden können. Bei anderen, sehr kurzen Flug hätten nur Start und Landung getestet werden können, weder die energetischen Systeme noch die Lagekontrollsysteme oder die Lebenserhaltung hätte man in diesem Zeitraum testen können, dafür war die Zeit zu knapp. Man entschied an schliesslich für das geringste Risiko, also einen unbemannten Flug von zwei Orbits. Dieser fand am 15. November 1988 mit einem 7 t schweren Instrumentenmodul statt. Danach wurde entschieden, vorerst keine weiteren Flüge zu starten. Unter Gorbatschow hoffte man später bei konsolidierten Finanzen das Programm fortführen zu können, die starke militärische Triebfeder war aber schon zu diesem Zeitpunkt weggefallen. Unter Jelzin wurde dann 1993 das Programm offiziell eingestellt.

 

Bleibt noch die Frage, warum das Projekt eingestellt wurde. Als Buran und Energija in die finale Planungsphase gingen war der kalte Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion zwar noch nicht beendet, aber das gespannte Verhältnis zwischen beiden Nationen hatte sich verbessert. 1975 hatte schon ein gemeinsames Projekt, der Flug von Sojus und Apollo stattgefunden.

Es gab nun auch nicht mehr die Zielsetzung, wer als erster im Weltall oder auf dem Mond ist. Als Ziel bleibt nur der Zweck, eine Trägerrakete für grosse Lasten und ein wiederverwendbares Raumschiff.

Es ist aber wahrscheinlich, das man, ähnlich wie die Amerikaner, die Kosten völlig unterschätzte. Gleiches dürfte für die Betriebskosten gelten. Nachdem die Sowjetunion der restlichen Welt bewiesen hatte, dass sie eine Grossrakete bauen können und auch eine wiederverwendbare Raumfähre, zog die Regierung die Notbremse und stellte das Programm ein. Das klingt nach einer Niederlage, auch wenn angesichts der wirtschaftlichen Situation der UdSSR nicht viel anderes übrig blieb. Diese Entscheidung ist allerdings weit konsequenter als bei den Amerikanern, die bis heute ihre Shuttles starten, mit Startkosten von 433-600 Mio. $, also pro Kilo Nutzlast etwa 3-4 mal teurer als eine Ariadne 5 und 4-6 mal teurer als eine Proton.

Der wohl wichtigste Grund für die Einstellung des Projektes war wohl ein militärischer. Heute ist es schon fast vergessen, dass der Space Shuttle eine grosse militärische Rolle spielen sollte. Als die Kosten in die Höhe schnellten beteiligte sich das US-Verteidigungsministerium an der Entwicklung. Das Space Shuttle hätte für die Militärs enorme Vorteile gehabt. Man hätte nicht nur die vielen Starts von Gambit-Aufklärungssatelliten reduzieren können indem man diese im Orbit mit neuem Film versorgt hätte. Vielmehr war an ein grösseres militärisches Weltraumprogramm gedacht. Neben zahlreichen Satelliten im erdnahen Orbit, die man im All hätte warten können oder zur Erde zurückbringen (viele militärische Satelliten haben erdnahe Bahnen die eine kurze Lebensdauer bedingen) könnte, war auch an ein bemanntes Programm gedacht. Ein Shuttle könnte bei Krisensituationen schnell starten und Menschen könnten effektiv die zu fotografierenden Ziele auswählen. Man könnte sogar feindliche Satelliten einfach einfangen und bergen...

Klar ist, dass hier die Sowjetunion nicht hinter den USA zurückstecken wollte. Dann jedoch, als die Challenger beim Start explodierte und auch das öffentliche Interesse an den Shuttles viel zu gross war, zog sich das US-Militär aus dem Programm zurück. Als Buran 1988 startete, hatten die USA die militärische Nutzung des Shuttles bereits stillschweigend eingestellt und so gab es auch für die Sowjets keinen wichtigen Grund mehr, um das teure Projekt Buran weiter zu verfolgen.

 

 

Gruss Markus

 

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[Dieser Beitrag wurde von mburkhard am 22. August 2001 editiert.]

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Markus Burkhard

Das ist halt eben nicht nur ein Diskusionsforum, sondern auch gleich noch ein Wissens- und Geschichteforum! smile.gif

 

Der eine oder andere Sozialpädagoge wird sich vermutlich fragen wie man denn gescheiter werden kann indem man vor dem PC sitzt...

 

Gruss Markus

 

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