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Mit Hirnblutung Pilot werden


fasu92

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen

Ich bin 17 Jahre alt und hatte vor 2 Monaten eine Hirnblutung. Zum Glück verlief alles Bestens und ich bin zu 99% wieder fit und die restlichen 1% folgen sicher noch. Nun mein Problem. Ich möchte sehr gerne Militärpilot werden. Weiss jenand, ob dies nach einer Hirnblutung überhaupt noch möglich ist. Der behandelnde Arzt meinte, dass ich alles wieder machen kann, sogar einen Bungee-Jumping Sprung.

 

Besten Dank für eure Antworten.

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Hallo fasu

 

Eine Hirnblutung ist grundsätzlich nicht etwas das man auf die leichte Schulter nimmt. Doch wichtig ist sicher wie es Dir jetzt geht, und da gehörst du ja offenbar zu den Glücklichen.

Ob dies nun reicht um den Anforderungen an eine (Militär)Pilotenausbildung zu genügen kann Dir in diesem Forum mit Sicherheit niemand sagen. Du hast ja mit deinem Arzt darüber gesprochen, was steht dann einer Anmeldung bei Sphair im Weg? Versuch es einfach!

 

 

mfG mathias

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Hallo

 

Sprich mal mit deinem Hausarzt über die Militärdiensttauglichkeit. Aus eigener Erfahrung glaube ich, dass du mit einer Hirnblutung dienstuntauglich bist. Bei mir hat schon "ein Schleudertrauma" gereicht um mich vom Militär und Zivilschutz freizustellen, gegen meinen Wunsch versteht sich. Das Militär hat heute mehr als genug Leute, Personen mit der kleinen medizinischen Vorgeschichte werden gleich rausgepickt.

 

Gruss Dani

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Naja, tauglich oder nicht. Selbst wenn du wirklich wieder völlig gesund bist: Die Tatsache, dass du eine Hirnblutung hattest, ist ja nicht gerade ein Vorteil in der Auswahl. D.h. solange du nicht um Welten besser bist als deine Mitbewerber, wird man wohl eher einen ohne dieses 'Handicap' nehmen.

Es ist ja nicht so, dass sie händeringend Militärpiloten suchen und niemand will...

Tut mir leid, ich würde gerne was positiveres schreiben, aber du hast gefragt.

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Andi Rotorchopf

Ist die Blutungsursache auf ein Unfall zurückzuführen, dann dürfte die Chance nicht mal so schlecht aussehen; Neigst Du zu Aneurismen (zu elastische Blutbahnen, welche sich aufblähen und platzen können) oder zu spröde, welche spontan reissen siehts schlechter aus. Wurden MRI/CT (mit und ohne Kontrastmittel) gemacht?

Wurden neuropsychologische Tests gemacht?

 

Beantworte die Fragen nicht hier; Du kannst diese dem behandelnden Flugarzt beantworten Seite BAZL; es finden sich dort Listen von Spezialisten (nimm einer aus Deiner Nähe), welcher dich möglicherweise ans Fliegerärztliches Institut der Luftwaffe oder ans Swiss Medical Center weiterleitet. Nimm immer die gesamte Krankengeschichte (auch ev. Bilder) mit, so kann festgestellt werden was der Status ist und was noch Untersucht werden muss. Aber auch welche fliegerische Möglichkeiten offen bleiben.

 

...Aber: Es ist davon auszugehen dass, wie immer das Urteil ausfallen wird, die Krankenkasse die anfallenden Kosten nicht übernimmt.

 

Zögere trotzdem nicht; auf jeden Fall weisst Du dann, woran Du bist.

 

Die Daumen drück :)

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Andi hat wohl die wichtigsten Punkte angesprochen: konsultiere einen Fliegerarzt. Wenn die Hirnblutung aufgrund eines spontanen Vorfalls geschah, wird es wohl nicht möglich sein, ein Medical Class 1 zu bekommen (Class 2 liegt immer noch drin) was du sicher brauchst, um Militärpilot zu werden (nebst vielen anderen Dingen ...).

 

Freu dich, dass du das ohne grosse Komplikationen überlebt hast, und dir nun noch so vieles offen steht.

 

Gruss, Peter

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Danke für die vielen Antworten. Die Blutung war durch eine Arteriovenöse Malformation bedingt. Das ist ein Gefässübergang direkt von einer Arterie in eine Vene. Dieser wurde chirurgisch entfernt. Es wurde auch ein neuropsychologischer Test gemacht. Im Moment gehe ich zur Rehabilitation 1x wöchentlich in die Neuropsychologie.

 

Ich werde mich mit meinem Hausarzt beraten, damit er mich an einen Fliegerarzt überweist.

 

Besten Dank

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Hi

 

Ich würde dir aus eigener Erfahrung anraten, dir nicht zu viel zu erhoffen.

Die zuständigen Leute bei der Auswahl mögen seltene medizinische gegebenheiten nicht so gerne.

 

Trotzdem solltest du es auf jedenfall versuchen, denn verlieren kannst du nichts!

 

Gruess Sven

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  • 1 Monat später...

Ich bin Neurochirurg und operiere selbst öfters AVMs. Von meiner Seite kann ich sagen, dass jeglicher neurochirurgische Eingriff aufgrund der (sicherlich statistisch sehr kleinen) Gefahr einer nachfolgenden (Spät-)Epilepsie schon das Autofahren nach den Leitlinien der DGNC für 6 Monate verbietet. Ich bin kein ARzt mit flugmedizinischer Ausbildung, aber ich würde sehr stark annehmen, dass diese Kollegen von mir bei einer Vorgeschichte einer gebluteten AVM, auch wenn sie vollständig entfernt wurde, keine medical für eine ATPL ausstellen würden. Und dann erst Militärpilot, wo die g-Kräfte noch deutlich höher sind.....

Ein link zum Nachlesen:

http://www.faa.gov/about/office_org/headquarters_offices/avs/offices/aam/ame/guide/media/guide.pdf

S. 103!

Aus dem Kompendium der Flugmedizin der Bundesluftwaffe Deutschland:

18.2.2.3 Cerebrovaskuläre Erkrankungen

Hier ist die Eignung grundsätzlich nicht gegeben. In aller Regel ist aufgrund des individuellen

körperlich-geistigen Zustandes die Gefährdung der Flugsicherheit nachgewiesen, da relevante

psychophysische oder psychopathologische Störungen vorliegen und Rückfallgefahr

besteht. Wenn überhaupt eine Ausnahmeregelung in Frage kommt, muss mehr als 1 Jahr

nach dem Ereignis abgewartet werden. Eine Ausnahmeregelung ist nur dann möglich, wenn

der Insult kaum greifbare Folgen hinterlassen hat und das Rezidivrisiko gering (d.h. < 1 %/a)

ist. Mögliche Ausnahmen: Subarachnoidalblutung (SAB) ohne greifbare Ursache (< 5 % aller

SAB, bei vollständiger Restitutio, nach > 9 Monaten); vergleichbar auch Dekompressionssyndrom

(DCS).

 

Trotzdem wünsch ich Dir alles Gute!

 

Christoph

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Ich würde die Tauglichkeit auf eigene Faust bei Speziallisten abklären und dem Militär gar nix davon sagen. Ist imho von der Wahrscheinlichkeit her die beste Chance.

 

Gute Besserung!

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Im Zeitalter des Datenabgleichs eine grandiose Idee! :009:

Zumindest du Ärztliche Schweigepflicht funktioniert in der Schweiz.

 

Was soll daran grobfahrlässig sein? Er wird das vorher bei Speziallisten abklären, wenn die alle nix dagegen haben soll er dem Militär nichts sagen.

 

Ernsthaft, seine Chancen sind so um ein vielfaches grösser!

 

Ahja, Spuren im Inet sind auch nicht geschickt. Denn die VBS-Heinis lesen hier mit und der Google Bot ist sicher auch schon drüber. :p

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Zumindest du Ärztliche Schweigepflicht funktioniert in der Schweiz...... :p

 

Zumindest momentan noch :rolleyes:

Am Bankgeheimniss wird jetzt aber schon mal mächtig gerüttelt und geschüttelt :009:

Der Schritt zum absoluten und totalen, gläsernen Menschen ist schon bald vollzogen (I-net-Spuren, Credit-Karten-Spuren u.s.w.) :004:

 

Gruäss

Andy :D

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@Andy

 

Solange der Glasfaser-Ausbau weitergeht, wird es nur noch einfacherer, seine Spuren im Inet zu verbergen.

 

@Johannes

 

Man belügt ja nur das Militär und nicht Mutter Teresa....

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Salü Zäme,

 

Wer, um in ein Cockpit zu kommen (egal welches), lügen oder betrügen muss, hat vom Charakter her schon verloren weil Dies sich in seinem Stil zu fliegen fortsetzt und er (und hoffentlich keine Andern mit ihm) früher oder später ins Verderben reitet.

 

Da gabs ein Helipilot mit fortschreitenden Herzproblemen, welche mit Hilfe vom Kardiologen im grünen Bereich gehalten werden konnten (dem Kardiologen nix von Fliegerischer Tätigkeit erwähnt; dem Fliegerarzt nichts von der Herzbehandlung...) sein letzter Flug endete in der frisch renovierten Kirche von Ins im Dachstuhl; aufgrund des Verbrennungsgrades des Herzens konnte keine Autopsie gemacht werden...

Irgendwie ist der Bericht nicht Online...

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Erkrankungen oder engl. besser "medical conditions", die die Fähigkeit, ein Flugzeug zu führen beeinträchtigen könnten, dem FLiegerarzt vorzuenthalten, halte ich für moralisch verwerflich, weil man ja den potentiellen Tod unbeteiligter Dritter leichtfertig in Kauf nimmt. Früher oder später kommt´s ja doch raus, im letzten genannten Beispiel später. Aber das kann selbst post mortem noch versicherungsrechtliche Konsequenzen haben, also viel Geld kosten, denke ich.

 

Christoph

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Und auch nicht zu vergessen, die Insider- Aussagen nach einem Unfall. Da wurde schon manch "Geheimwissen" an Blick + Co. weitergereicht, weil das "auf die Zunge beissen" auf Dauer einfach zu schmerzhaft ist.

 

Gruss Walti

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So sehr ich Deinen Wunsch, Militärpilot zu werden, verstehen und respektieren kann, möchte ich Dir davon abraten, Deine medizinische Vergangenheit zu verschweigen. Und das aus Deinem ur-eigenen Interesse zu überleben. Wenn es keine weitere Gefahr darstellt, wird das auch kein "Musterungsproblem" sein. Sollte der Arzt im FAI (wenn das immer noch so heisst...) jedoch ein gering erhöhtes Risiko feststellen, dass so was noch einmal passieren kann (ev. unter Belastung) wird er seinen Segen wohl kaum dazu geben. Das muss dann aber eine zivil-aviatische Karriere noch nicht ausschliessen. Tu Dir selber den Gefallen und sei ehrlich!!

 

Gruss

Dani

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Salü Zäme,

 

Hab noch genauer recherchiert (das www vergisst nichts; im Gegensatz zu mir): Der tragische Flug endete in der Kirche von Lyss, nicht Ins, ändert aber an der Ursache..na ja...

Bericht

 

Man möge mir die Verwechslung verzeihen :o

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  • 1 Monat später...
Ich bin Neurochirurg und operiere selbst öfters AVMs. Von meiner Seite kann ich sagen, dass jeglicher neurochirurgische Eingriff aufgrund der (sicherlich statistisch sehr kleinen) Gefahr einer nachfolgenden (Spät-)Epilepsie schon das Autofahren nach den Leitlinien der DGNC für 6 Monate verbietet. Ich bin kein ARzt mit flugmedizinischer Ausbildung, aber ich würde sehr stark annehmen, dass diese Kollegen von mir bei einer Vorgeschichte einer gebluteten AVM, auch wenn sie vollständig entfernt wurde, keine medical für eine ATPL ausstellen würden. Und dann erst Militärpilot, wo die g-Kräfte noch deutlich höher sind.....

Ein link zum Nachlesen:

http://www.faa.gov/about/office_org/headquarters_offices/avs/offices/aam/ame/guide/media/guide.pdf

S. 103!

Aus dem Kompendium der Flugmedizin der Bundesluftwaffe Deutschland:

 

 

Trotzdem wünsch ich Dir alles Gute!

 

Christoph

 

Hallo zusammen

 

Ich habe noch mit meinem Opperateur gesprochen. Er denkt auch, dass es eine gewisse Zeit braucht, in der keine neuen Probleme wie Epilepsie auftauchen. Da ich ja erst 17 bin habe ich noch genügend Zeit abzuwarten, ob die Hirnblutung spätfolgen hat. Zusätzlich bin ich noch in Neuropsychologischer Behandlung um die minimen Defizite, die bestehen, noch auszumerzen.

Am 08.12.2009 gehts jedenfalls mal ans SPHAIR Screening. Danach schaue ich weiter

 

Danke für all die Antworten von euch. :)

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  • 2 Monate später...

Hallo zusammen

 

Ich habe erfreuliche Nachrichten: SPHAIR Screening bestanden. Zusätzlich konnte ich meine neuropsychologische Therapie erfolgreich abschliessen. Nun nehme ich schritt für schritt und schaue, wie weit ich mit meiner medizinischen Vorgeschichte komme. Wenn ich Glück habe reicht es für den Militär- oder den Linienpilot. Und wenn es nicht sein soll, ist es vileicht auch besser so.

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