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Diskussion: Planning without Alternate, gut oder schlecht?


Thomas Linz

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Die ganze Diskussion dreht sich ein wenig im Kreis, scheint mir. Die einen sind dafür, die anderen dagegen, das ist ok so.

 

Piloten sind halt ein konservatives Völklein und sie scheuen Innovationen wie den Teufel. Deshalb wurden moderen Flugzeuge auch nicht von Piloten erfunden, sondern von Ingenieuren. Und zusätzlichen Fuel werden sie immer mitnehmen, egal wie man das Minimum berechnet. Früher haben sie einfach ein paar Tonnen auf von Hand ausgerechnete (und dementsprechend ungenaue) Flugpläne mitgenommen. Heute nehmen sie noch auf Computer-Flugpläne die gleiche Reserve du Patron mit, obwohl die meistens aufs Kilo genau stimmen. Und bei der Addnar nehmen sie immer noch gleich viel zusätzliches mit.

 

Das gibt immerhin eine rechte Einsparung im Vergleich zu früher. Und das ist gut so. Aber ihr habt recht. Wenn ich so schaue wie die Leute z.B. ein Descent Planning machen und dann auf 5000 ft Level-off und dementsprechendem Fuel Flow herumfliegen, da ist dann die Addnar-Einsparung nur eine kleine Einsparung.

 

Dani

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Deshalb wurden moderen Flugzeuge auch nicht von Piloten erfunden, sondern von Ingenieuren.

Ganz leicht OT...

 

Damit ist bewiesen dass eine Junkers F.13 ein modernes Flugzeug ist! Der Herr Professor Junkers hat damals die Scheiben aufgrund des draengens der Herren Piloteure fuer die Kanzel weggelassen. Die Kiste war dann langsamer und nicht mehr so effizient, aber das wollte man halt so. Bereist fuer die Nachfolge hat der Professor sich um die Ueberlegungen der Pilotenschaft einen Deut geschert...

 

Alles schon dagewesen, es gibt nichts wirklich neues in der Luftfahrt.

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Hallo in die Runde!

 

Hier ging es ja heiss her! Teilweise etwas zu erregt, aber an diesem Thema scheiden sich offenbar die Gemüter. Die einen wollen ganz und gar nichts von ihrem Polster abgeben, die anderen finden das antiquiert und vertrauen schon den Zahlen. Ganz ehrlich: Es gibt keine ultimativ richtige Antwort, beide Seiten haben für mich recht und die Crews machen am Ende das, was sie für besser und sicherer halten. Das ist doch legitim.

 

Ich sehe es halt so, dass ich mir im ADDNAR-Fall einfach ein Stück mehr Extra-Fuel genehmigen würde, als ich dies im Fall einer normalen Planung mit Alternate machen würde. Wie schon erwähnt werden bei uns standardmässig ca. 45 Minuten Extrafuel getankt.

 

Ich habe mir mal unseren OFP von letzter Woche für die Strecke EPWA-LFSB kopiert:

DEST LFSB 003500 01/50
CONT (5%) 000175 00/08
ALTN LSZH 000739 00/18
FRSV      000699 00/30
REQD      005113 02/46
TAXI      000200
MREQ      005313 02/46
TANK      001191 00/51
TREQ      006504 03/37
XTRA      [b][i]001496 01/00[/i][/b]
TTL FUEL  [b][i]008000 04/37[/i][/b]

Wie ihr seht, haben wir auf den TREQ noch mehr aufgeschlagen als eigentlich nötig! Dumm? Naja, es gab ein Kommunikationsproblem (OFP kam nicht rechzeitig durch), sodass wir den MREQ überschlagen und darauf XTRA addiert haben. Wir haben ca. 7000lbs geschätzt, wollten aber auf Nummer sicher gehen und haben uns für 8000lbs entschieden - der Tanker war ja schon da und nochmal wird er sicher nicht gerufen.

 

Lieber habe ich zuviel getankt, als dass ich am Ende dauernd grübeln muss ob es reicht und welche Optionen wir dann haben, weil wir uns selbst die Möglichkeiten eingeschränkt haben. Was bringt es mir denn, wenn ich mir einen Teil meiner Brainpower nehme, indem ich mein Hirn mit solch "unnötigen" Problematiken wie ADDNAR belege.

 

Ganz ehrlich: Wenn eine Firma am Ende des Jahres nur Gewinn macht oder gar nur dann überlebt, wenn sie mit Minimum Fuel ohne Alternate herumfliegt, dann läuft da grundsätzlich etwas schief! Man kann sicher ADDNAR betreiben, man muss es aber nicht als Standard machen. Es geht dauernd gut, aber irgendwann...

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Man kann sicher ADDNAR betreiben, man muss es aber nicht als Standard machen.

 

ich glaube, das hat auch niemand behauptet. Addnar macht man wirklich nur wenn alles "richtig" ist. Oder man es zumindest annimmt. Wenn dann noch so Unsicherheiten von der Ops kommen, dann sicher nicht. Dann bin ich der erste, der mit Extra-Tonnen rechnet, und nicht mit Kilos. Aber mal ehrlich: Innerhalb von Europa, abseits der grossen Plätze, bei schönem Wetter, alle 10-20 Minuten ein Internationaler Flughafen, da kann jetzt wirklich nicht viel passieren.

 

Ich stelle übrigens überrascht fest, dass ihr in Pfund rechnet. Dass es so was noch gibt! Und dann noch in einer (kontinental-)europäischen Firma. Ist das ein Business-Jet-Ding oder wie siehst du das im historischen Kontext?

 

Happy Landings

Dani

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Hoi Dani,

 

naja, in eurem bisherigen "Plädoyers" zum Thema ADDNAR klang es immer so, als ob man dies meistens anwenden könne und sollte. Insofern kann man da schon von "Standard" reden, zumindest im Wunschdenken :)

 

-----

 

Wegen unseren Einheiten: Ja, das ist wohl eine Eigenheit der Biz-Jets. Die Kisten sollen ja leicht verkäuflich sein und da die meisten Betreiber immer noch mit Pounds etc. rechnen, haben wir das halt auch. Mir macht das nix, der Kulturschock beim Wechsel von KGS auf LBS ist schnell überwunden gewesen. Wir sind eben doch nur eine US-Firma ;)

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