Waudiz Geschrieben 30. Juni 2009 Teilen Geschrieben 30. Juni 2009 Gestern (29.06.2009) sass ich in der LX 9 von ORD nach ZRH. Unmittelbar vor dem Take-off stellte der Pilot ein Problem mit einem Triebwerk fest. Startabbruch, runter von der Piste an einen Standplatz. Es kamen Techniker, und es wurden diverse Tests durchgeführt. Mit etwa zwei Stunden Verspätung wurde dann doch noch gestartet, nachdem das Problem behoben werden konnte. Um was es ging, wurde nicht im Detail gesagt. Ich habe es so verstanden, dass eine Anzeige für ein Triebwerk nicht die Soll-Werte lieferte. Angeblich wurde ein Reset des gesamten Systems durchgeführt, und danach klappte es wieder. Was genau für Tests gefahren wurden und welches Triebwerk es war, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Auf jeden Fall kam der Flug mit knapp zweieinhalb Stunden Verspätung heil in Zürich an. Wie ich später gehört habe, musste die Maschine nach dem Aussteigen der Passagiere zur Werft. Falls jemand etwas Genaueres zu diesem Zwischenfall weiss, bin ich um Aufklärung sehr dankbar. Noch mehr interessiert mich aber folgendes: - Wie lange darf so eine Reparatur dauern, bis der Flug gestrichen wird? Es gibt doch Regelungen über die maximale Arbeitszeit der Crew etc. Hätte man mit dieser Verspätung z.B. ex LAX noch starten dürfen (weitere Strecke, dauert länger)? Oder wäre eine Pikett-Crew verfügbar gewesen? Wie kurzfristig kann eine solche überhaupt aufgeboten werden? - Es gibt ja durchaus Fälle, in denen nichts mehr geht in die Paxe z.B. erst am nächsten Tag ausgeflogen werden können und in ein Hotel einquartiert werden müssen. Wie ist das in so einem Fall mit den Einreiseformalitäten? Gerade die USA sind da nicht gerade als unkompliziert bekannt. Meine Frage bezieht sich aber nicht ausschliesslich auf die USA. Wäre der Flug gestrichen worden, hätten einfach alle nochmals die US-Einreise- und Zollformulare ausfüllen müssen, nochmals durch die Immigration und das war's? Was passierte dann mit Paxen, die für die Einreise ein Visum benötigen, welches aber am geplanten Ausreisetag abläuft? Man hatte ja die grüne/weisse Karte bereits abgegeben (in anderen Ländern hätte man analog schon den Ausreisestempel im Pass), war also offiziell bereits ausgereist. Für erhellende Informationen dankt Philippe Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
AAL Geschrieben 30. Juni 2009 Teilen Geschrieben 30. Juni 2009 So wie ich die amerikanische Zivilluftfahrt kennen gelernt habe, lässt man die Paxe schon mal mehrere Stunden im Flieger sitzen, bis das Problem gelöst ist. Vor zwei- drei Jahren mussten Paxe während 8 1/2 Stunden in einer vollbesetzten MD80 auf den einstündigen Weiterflug warten - ohne Essen, Trinken und mit leeren Wassertanks in der Toilette. Die betroffene Airline erstellte daraufhin Regeln, wonach die Passagiere den Flieger nach 4 Stunden (!) verlassen dürfen. Zum Thema Immigration meine rein spekulativen Überlegungen: Wenn man die USA auf dem Luftweg verlässt, muss man (noch) nicht die Passkontrolle durchlaufen. Erst wenn die Airlines beim Boarding die grünen oder weissen Visa-Zettel eingesammelt und diese Stunden oder Tage später an die Immigrationsbehörde weitergeleitet haben, wissen dieselben, dass man das Land verlassen hat. Wenn also ein Flugzeug das Land (oder den US-Luftraum) nicht verlassen hat und der Flieger kurze Zeit nach dem Pushback wieder andockt, könnte ein behrzter Stationsmanager theoretisch die Visazettel den Passagieren zurück geben, die duty free Einkäufe abnehmen und die Paxe dann Richtung Domestic Exit (in USA ohne Pass- oder Zollkontrolle) verabschieden. Zumindest bei den US-Airlines müsste das ohne weiteres möglich sein, da diese auch die Überseeflüge von ihren domestic Terminals aus abfertigen. Vermutlich wird es für solche Situationen aber vorgeschriebene Prozedere geben, die man erst dann anwendet, wenn die Reparatur tatsächlich mehrere Stunden dauert. Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Waudiz Geschrieben 30. Juni 2009 Autor Teilen Geschrieben 30. Juni 2009 Wenn also ein Flugzeug das Land (oder den US-Luftraum) nicht verlassen hat und der Flieger kurze Zeit nach dem Pushback wieder andockt, könnte ein behrzter Stationsmanager theoretisch die Visazettel den Passagieren zurück geben, die duty free Einkäufe abnehmen und die Paxe dann Richtung Domestic Exit (in USA ohne Pass- oder Zollkontrolle) verabschieden. Zumindest bei den US-Airlines müsste das ohne weiteres möglich sein, da diese auch die Überseeflüge von ihren domestic Terminals aus abfertigen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Gates in jedem Fall flexibel oder nicht doch unterteilt sind (gewisse Gates mit intl. Exit only, gewisse US-Exit only). Im konkreten Fall der Swiss, die vom spezifisch internationalen Terminal operiert, bezweifle ich, dass es dort überhaupt US-Exits gibt, wo man ohne Immigration rauskommt. Und an dieser Immigration hätte der mutmassliche Passagier, dessen Visum am geplanten Abreisetag ausläuft, vermutlich ein ernstes Problem, selbst wenn er die weisse Karte zurückerhielte von der Airline. Zudem: Was ist mit Ländern, wo die Ausreise in den Pass gestempelt wird? Da kann die Airline ja nicht einfach den Stempel ausradieren. Grüsse, Philippe Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
oneworldflyer Geschrieben 30. Juni 2009 Teilen Geschrieben 30. Juni 2009 hätte der mutmassliche Passagier, dessen Visum am geplanten Abreisetag ausläuft, vermutlich ein ernstes Problem. Plant man da nicht mit einer 2-3 Tage-Reserve? Für Unvorhergesehenes eben? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Waudiz Geschrieben 30. Juni 2009 Autor Teilen Geschrieben 30. Juni 2009 Plant man da nicht mit einer 2-3 Tage-Reserve? Für Unvorhergesehenes eben? Garantiert nicht alle! Ich staune immer wieder, was es so alles gibt. So erlebte ich im Januar, als ich via FRA nach DTW flog, dass ein Pax vor dem Gate nach DTW wieder nach Hause geschickt wurde. Grund: Er hatte einen alten, noch nicht maschinenlesbaren Pass. Dieser war zwar formell noch gültig (alter Pass war verlängert worden), aber eben nicht mehr für die USA, welche Maschinenlesbarkeit voraussetzen. Diese Regelung ist nun wirklich nicht mehr brandneu und wie Figura zeigt trotzdem noch nicht überall bekannt. ESTA war damals noch nicht Pflicht, sonst wäre der Pax wohl bereits dort hängen geblieben. Da muss man sich dann nicht mehr wundern, dass noch neuere Regelungen wie etwa die über Flüssigkeiten immer noch serienweise missachtet werden. Ein Blick in die Kübel beim Screening, sofern möglich, spricht da meist Bände. Ueberhaupt frage ich mich manchmal beim Security Screening in Anbetracht des Pfeifkonzerts, ob eigentlich ich als flug-gewohnter Pax zu abgehoben, zu unnachsichtig urteile, oder wirklich so viele Leute erstens sich bei der Reisevorbereitung (so diese überhaupt gemacht wird) die "lästigen Formalitäten" nicht mit einbeziehen oder zu faul/blöd sind, um zu lesen. Selbst wenn in der Screening-Warteschlange ein erklärendes Video zu sehen ist - es pfeift und pfeift munter weiter, und einige müssen halt 2 oder 3 mal durchs Brandenburger Tor, bis endlich Ruhe ist. Soeben wieder erlebt in DEN und ORD. Sorry for Off-Topic, aber es ist vermutlich zu viel erwartet/verlangt, dass alle Reisenden die erwähnte Sicherheitsmarge in ihre Reisepläne einbeziehen. Grüsse, Philippe Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Frank Hadeler Geschrieben 2. Juli 2009 Teilen Geschrieben 2. Juli 2009 Vielen Passagieren mag eine Einbeziehung der "lästigen Formalitäten" auch deshalb schwerfallen, weil sie diese schlichtweg für sinnlos halten. So würde ich mich auch nach wie vor eher über die Flüssigkeits-Regelungen an sich, als über deren Missachtung aufregen. Ein wenig informieren sollte man sich vor Reiseantritt natürlich schon, und mit einem so alten Pass auf Reisen zu gehen ist sicherlich blauäugig. Andererseits: Wenn mein Pass doch gültig ist, kann ich nicht erwarten, damit auch uneingeschränkt reisen zu dürfen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Waudiz Geschrieben 2. Juli 2009 Autor Teilen Geschrieben 2. Juli 2009 Vielen Passagieren mag eine Einbeziehung der "lästigen Formalitäten" auch deshalb schwerfallen, weil sie diese schlichtweg für sinnlos halten. Was man von den einzelnen Regelungen im Detail hält, spielt keine Rolle. Die Regeln und Gesetze bestehen nun mal, und man sollte eigentlich froh sein, wenn sie dann auch durchgesetzt werden. Denn wenn dies nicht mehr der Fall ist, entsteht Rechtsunsicherheit, was ich persönlich als schlimmer empfinde als die unsinnigste Vorschrift an sich. Wenn etwas wirklich schlecht oder überholt ist, dann sollte es geändert bzw. aufgehoben werden. Aber sich einfach darüber hinwegzusetzen ist keine Lösung. Sonst verkommt alles zum Kavaliersdelikt. Das findet man genau so lange lustig, bis man selbst mal das Opfer ist. Sonst könnte z.B. auch jeder Raser sagen: "Ich halte die Beschränkung auf 50 km/h innerorts für sinnlos, also fahre ich eben 100." So geht das doch wirklich nicht, sonst landen wir bald in der Anarchie. So würde ich mich auch nach wie vor eher über die Flüssigkeits-Regelungen an sich, als über deren Missachtung aufregen. Wie ich schon in anderen Threads zu diesem Thema geschrieben habe: Sobald durchgängig an allen Flughäfen die neuesten Screening-Maschinen verfügbar sind, welche gefährliche Flüssigkeiten automatisch erkennen können, bin ich auch für die Aufhebung der Regelung. Soweit mir bekannt ist kommen solche z.B. in London-Heathrow im neuen Terminal 5 zum Einsatz. Aber, und das wird meist gefliessentlich ignoriert von den Gegnern der Flüssigkeiten-Regelung: Es gab einen "geglückten" Anschlag mit Flüssigsprengstoff, und zwar auf Flug PAL 434 der Philippine Airlines am 11. Dezember 1994. Ich möchte nicht erleben müssen, das sich sowas wiederholt. Wenn mein Pass doch gültig ist, kann ich nicht erwarten, damit auch uneingeschränkt reisen zu dürfen? Nein, das kann man nicht. Es gibt z.B. auch viele Länder, wo der Pass mindestens noch 6 Monate über das Rückreisedatum hinaus gültig sein muss. Auch da kann man sich fragen, was das soll. Vielleicht ist es einfach eine verlangte Reserve, falls etwas Unvorhergesehenes passiert. Den genauen Grund kenne ich aber nicht. Aber als Reisender, der sich nicht informiert hat, könnte man ja dann auch gutgläubig argumentieren: "Aber ich reise doch noch kurz vor Ablauf des Passes aus, also wo ist das Problem?". Den Grenzbeamten wird das aber auch nur sehr bedingt interessieren. Es ist doch nichts als normal, ja anständig, wenn man sich über die Erfordernisse, die Sitten und Gepflogenheiten des Gastlandes informiert und sich daran anpasst. Wenn es einem nicht passt, reist man am besten gar nicht hin. Wer die Reise im Reisebüro bucht, der sollte von diesem darauf aufmerksam gemacht werden, wenn eben z.B. der Pass nicht für die geplante Reise gültig ist. Und wer sich den Trip selber zusammenstellt, z.B. im Internet, der ist halt selber dafür verantwortlich, die Formalitäten zu klären. Es ist eben nicht damit getan, zu wissen, wie man den günstigsten Tarif findet. Und es gibt gute Websites, z.B. des TCS, wo man zu jedem Land kurz und übersichtlich alles Nötige erfährt. Ist es bereits zuviel verlangt, dass Selbstbucher einen Blick auf eine solche Seite werfen? Gruss Philippe Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Sky27 Geschrieben 2. Juli 2009 Teilen Geschrieben 2. Juli 2009 Hallo Philippe Da ich Flight Attendant auf dem Flug war übrigens auf deiner Seite in der Business Class gearbeitet habe. Wie folgt. Das Triebwerk hat ganz einfach beim Take off nicht gestartet daher sind wir retour ans Gate. nach 3 Resets konnte es nicht behoben werden. Daher haben wir ja auch den Apero und ersten Service am Boden gemacht. Als dann alles komplett neu gestartet wurde und alle Triebwerktests am Gate gemacht wurden, ging es ja dann auch los. Es hätte noch 1 Stunde dauern können, danach wäre der Flug wegen Overduty der Piloten annulliert geworden. Wir Cabin Crew hätten noch 4 Stunden mehr arbeiten dürfen da wir ja einen Crew Bunk hatten auf dem Flug. Das Triebwerk funktionierte nacher alles sehr gut und es gab keine Zwischenfälle bis 2 Minuten vor der Landung das Triebwerk hast es vielleicht gehört wieder mehr Schub gab. Danach hatten wir ja eine Angenehme sichere Landung in Zürich. Die Passagiere waren alle sehr Zufrieden und ich habe selten so viele positive Feedbacks trotz der grossen Verspätung von 1 KLass Passagieren und Business Class Passagieren erhalten. Da ein problem im Ausland angefallen ist, ist es ja naheliegend das die Maschine direkt in die Werft gegangen ist nach der Landung. Die Maschine wurde ja erst am Abend für den GRU Flug wieder benötigt. Wenn der Flug annulliert worden wäre, hättet ihr die Einreise nochmal machen müssen. Das Visum eines Passagieres wäre sicher nicht abgelaufen gewesen denn kein USA Reisender plant so knapp und wenn doch hätte er im Transit bleiben müssen und hätte nicht einreisen können. Wir hätten euch nochmal die Formulare verteilt und ihr hättet dann Einreisen müssen. Gemäss Boden hätten wir auch keine Reebokings vornehmen können da alle Maschinen nach Europa voll waren bis auf die SAS Maschine die noch 2Sitze frei hatte. Hoffe aber das du unseren Service auch genossen hast und nächstesmal hoffe ich pünktlich. By the way ich wäre gerne nochmal eine Nacht geblieben HEHE Andy Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Frank Hadeler Geschrieben 2. Juli 2009 Teilen Geschrieben 2. Juli 2009 Hey Philippe, du hast schon Recht, ja. Natürlich sollte man sich über Formalitäten informieren, und ich will auch keine Anarchie predigen.:rolleyes: Dennoch, lass es mich so formulieren: Reisende werden sich eher an Einreiseformalitäten halten und sich vor Reiseantritt darauf vorbereiten, wenn sie deren Sinn nachvollziehen können, wenn die Formalitäten angemessen und nicht überzogen erscheinen. Viele der in den letzten Jahren in Kraft getretenen Regelungen aber erfüllen diese Kriterien nicht, sie erscheinen schikanös und stoßen bei nährer Betrachtung auf kein Verständnis. Dass die Bereitschaft zur Einhaltung dieser Regelungen und zur groß angelegten Vorbereitung darauf eher gering ausfällt, finde ich nur menschlich und nachvollziehbar. Es ist mir auch nicht unsympathisch, jedenfalls sympathischer als eine allzu groß ausgeprägte Gutgläubigkeit hinsichtlich jeder Art von Einreisebestimmung. Ich denke aber, dass das in diversen Threads schon ausführlich diskutiert wurde. Es hat ja auch nicht wirklich was mit Deinen Fragen in diesem Thread zu tun.:) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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