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Voraussetzung fürs Fliegen in den Alpen


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

@ Reto: Bin dir auch sehr für den konstustruktiven Beitrag dankbar!! Vor allem, da es ein Erfahrungsbericht von jemandem ist, der auch in die Materie einsteigt

VG

Kjeld

Geschrieben

Hallo Kjeld!

 

Bin gerade in ähnlicher Situation allerdings doch anders: mache derzeit meinen PPL in Zell am See und bin somit mittendrin in den Bergen und lerne gerade bei den derzeitigen Wettersituationen die Berge mit ganz anderen Augen kennen als zu Beginn der Ausbildung, wo das Wetter meist gut war.

 

Für mich gibt´s vor allem folgende Punkte, die mir beim Einschätzen der Situation sehr helfen:

 

ausgiebiges Wetterbriefing selbst bei Lokalflügen - manchmal geht´s wirklich schnell nicht mehr weiter

 

beobachten der Starts und Landungen anderer Fliegerkollegen - der Windsack verrät nicht alles, das Beobachten der Platzrunde anderer kann aber erstaunliches zeigen.

 

Gespräch mit gerade gelandeten Kollegen, wie´s gerade war bzw. außergewöhnliche Ereignisse (bezogen auf Wetter / Thermik)

 

Gespräch mit dem Flugleiter

 

Und vor allem: wenn ich ein schlechtes Gefühl hab (und sei´s nur ein Bauchgefühl) dann laß ich´s einfach. Die Fliegerei ist mein Hobby, nicht mein Beruf.

 

Aber alles in allem ist das Fliegen in den Bergen auch keine mystische Sache, die nur erfahrenen Flugbären (da ja schon öfter von Seebären die Rede war) vorbehalten ist! Einzig den Respekt vor alpinem Gelände sollte man nie verlieren!

Geschrieben

Hallo und Servus,

Und vor allem: wenn ich ein schlechtes Gefühl hab (und sei´s nur ein Bauchgefühl) dann laß ich´s einfach. Die Fliegerei ist mein Hobby, nicht mein Beruf.
das gilt auch für Berufspiloten, keine Sorge ;) Wenn mir bei der Arbeit mein Bauchgefühl sagt, dass irgendwas faul ist, dann schaue ich drei Mal hin und bitte den Kollegen dasselbe zu tun, weil mir bei der Sache nicht wohl ist. Im Zweifelsfall lassen wir die Sache dann bleiben und suchen eine andere Lösung, um ans Ziel zu kommen, sofern dies denn überhaupt möglich ist. Das bezieht sich auf Wetter, technische Probleme, Flughafen-Prozeduren, eigentlich fast alles. Dem Menschen wurde der Instinkt gegeben, man kann ihn durch Erfahrung noch verbessern. Man muss auch auf ihn hören und dann rational entscheiden, ob das nun unbegründetes Gefühl war oder nicht.

 

Aber alles in allem ist das Fliegen in den Bergen auch keine mystische Sache, die nur erfahrenen Flugbären (da ja schon öfter von Seebären die Rede war) vorbehalten ist! Einzig den Respekt vor alpinem Gelände sollte man nie verlieren!
Das hat ja auch niemand behauptet. Hans & Co. haben nur ihre Meinung ausgedrückt, wonach man unbedingt ausreichend Vorbereitung und Training betreiben sollte, um in den Alpen sicher zu fliegen. Bei schönem Wetter gelingt das ja sogar mir ;) Bei schlechten Bedingungen mache ich einen Bogen um die Berge, wenn ich mal wieder privat fliege.
Geschrieben

Hallo Andreas!

 

Stimmt! Das mit dem Bauchgefühl ist beim Berufspiloten auch so. Allerdings kenn ich doch einige Piloten, die immer wieder mit Bauchweh fliegen "müssen" um sich nicht langfristig einen neuen Job suchen zu müssen. Leider! Von daher hab ich als Hobbypilot es doch noch einfacher, da ich mit der Fliegerei nur mein Geld vernichte aber keins verdiene :005:

 

Das mit der mystischen Sache hab ich auch gar nicht auf die Poster hier im Thread bezogen. Da hab ich mich wohl zu locker ausgedrückt. Wenn ich mich ab und zu in Fliegerstüberln so umhöre, was manch alter Haudegen einem Rookie diesbezüglich so erzählt, bekommt man einfach oft das Gefühl, dass man als jemand, der nicht in den Alpen das Fliegen gelernt hat, dort nichts verloren hätte! :eek::D

Geschrieben

Hallo Andi,

 

danke für die Erläuterung Deines Kommentars bezüglich der "Seebären", dann ist ja alles klar.

 

Allerdings kenn ich doch einige Piloten, die immer wieder mit Bauchweh fliegen "müssen" um sich nicht langfristig einen neuen Job suchen zu müssen. Leider!
Tja...das ist wirklich nicht gesund. Die sollten sich vielleicht nach der Krise einen Job in der Fliegerei suchen, in dem man nicht "fliegt" wenn man nicht fliegt. Das empfinde ich als Stress und Nötigung. Aber eben: Man kann sich am Anfang nicht immer 100% aussuchen wo man arbeitet, das verstehe ich schon.
  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Da ich allerdings meinen PPL erst 1 Jahr habe und bisher noch keine Erfahrung im Gebirge gesammelt habe, wollte ich fragen, ob man eurer Meinung nach eine solche Reise mit genügend Vorbereitung (die im Flachland möglich ist) machen kann oder ob es sinniger ist erstmal bei einer gebirgsnahmen Flugschule eine Alpeneinweisung zu machen?

Hallo Kjeld,

 

warum aber nicht probieren, zuerst die Berge vorsichtig anzutasten? Sprich zuerst am Rande zu fliegen und in bestimmten Gegenden (z.B. Lechtal) auch hinein und durch?

 

Man lernt schon einiges und danach fühlt man sich sicherer. Mit einer C-172 läßt sich, meiner Meinung nach, auch das Begriffpaar Leistung/Steigleistung viel besser verstehen.

Geschrieben

Hi,

Ich empfehle jedenfalls eine Alpeneinweisung.

Sorry, mit einer C172er würde ich nie mit der erwähnten Beladung über die Alpen fliegen.

 

Eduard

Geschrieben

@Ilja: Dank dir für die Idee!! Was meist du welche Flugplatz kann da als Ausgangsort für solche Touren am besten dienen?

 

@Eduard: Also du meinst 172 nur mit 2 Pers??

 

Viele Grüße

Kjeld

Geschrieben
@Ilja: Dank dir für die Idee!! Was meist du welche Flugplatz kann da als Ausgangsort für solche Touren am besten dienen?

Ich fliege von Augsburg, es sind ca. 45 min mit C-172 bis das land steigt. Die Route nördlich von Insbruck nach Westen in den Lechtal ist zum Lernen sehr gut geeignet. Man hat genug Platz und gleichzeitug richtig Berge. Und wenn das wetter spinnt oder was anderes nicht paßt, ist man gleich im Flachland.

 

Aber auch andere Flugplätze an der Grenze, von Friedrichshafen bis Salzburg eignen sich sehr gut.

 

Ich habe viel Zeit mit topografischen Karten und Google-Earth verbracht, die Natur sieht zwar ein bißchen anders aus, aber hilfreich ist es trotzdem.

 

Einige Basics lassen sich sogar in Schwäbisch Alb erlernen. Dort gibt es auch Auf- und Abwinde, auch wenn diese nicht so ausgeprägt sind und ein bißchen gewohnt man sich an die Landschaft. Der große Unterschied, wenn es um lernen geht, liegt im Bereich Preformance: in den Alpen schafft man das nicht immer einfach nach oben auszuweichen, vor allem mit einer C-172. Ich würde pauschal sagen: bis 7500 Fuß geht es gut.

 

Also, einfach probieren. Gut vorbereiten und es wird eine Menge Spaß machen !!! Ich glaube, hier gibt es viele Flieger, die interessante, schöne aber nicht sehr gefährliche Strecken kennen.

Geschrieben

Hallo Kjeld!

 

Ganz so pauschal kann man das meiner Meinung nach nun auch wieder nicht sagen! Die C172 gibt´s von 145-180PS und als Rocket gar mit 210PS von daher würde ich die Pauschalaussage von C172 mit drei Personen und Gepäck = NoGo nicht so prinzipiell gelten lassen. Und bei uns am Platz landen bzw. starten immer wieder C172 mit drei Personen und Gepäck nach / zu einer Alpenüberquerung. Weight and Balance Berechnung ist natürlich unerlässlich aber das sollte ja ohnehin klar sein.

 

Wie Ilja schon geschrieben hat, sind sicher die Ausläufer der österreichischen Alpen gutes Trainingsgebiet, da Du relativ leicht in´s Flachland zurückkommst. St. Johann in Tirol wäre z.B. ein Ausgangspunkt. Dort steht auch eine C172 allerdings weiß ich nicht ob privat oder zum Chartern. Oder auch mein Heimatplatz Zell am See. Dort kannst Du bei der alpinen Segelflugschule Zell am See auch Alpeneinweisungen auf einer C172 Rocket buchen.

 

Ich würd sagen: mach eine ordentliche Alpeneinweisung mit einem Fluglehrer Deines Vertrauens oder einfach mal einen Schnupperflug und das Ganze auf einer C172 und entscheide dann, ob Du weitermachst oder das Abenteuer Alpenfliegerei nichts für Dich ist!

Geschrieben
ob Du weitermachst oder das Abenteuer Alpenfliegerei nichts für Dich ist!

Ich glaube aber nicht, daß sich jemand eine solche Frage stellen wird. Alpen werden keinen loslassen.

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