beat_ch Geschrieben 25. Juni 2009 Geschrieben 25. Juni 2009 Nächstes Jahr feiert die Schweiz 100 Jahre Luftfahrt. Unglaubliche technische Fortschritte und Errungenschaften sind in dieser Zeit Wirklichkeit geworden. Heute sind die Flugzeuge um Faktoren sicherer, leiser und sparsamer als früher. Gerade in der GA (General Aviation) sind in den letzten Jahren technische Innovationen eingeflossen, die wesentlich zur Flugsicherheit beitragen können. Viele diese Errungenschaften funktionieren in Europa auf Grund behördlicher Hindernisse nicht oder werden aus kommerziellen Überlegungen nicht angeboten! Dieses Verhalten führt dazu, dass Insider sich zu Aussagen hinreissen lassen wie „... es ist nicht eine Frage ob sondern wann es bei VOR WIL kracht!“. Mit anderen Worten, die Flugsicherheit in der Schweiz könnte erheblich optimiert werden, wenn sich die Politik und das BAZL endlich konstruktiv den Aufgaben annehmen würde! Im Einzelnen: WAAS, EGNOS und MSAS Drei Bezeichnungen – ein Verfahren: Dieses dient der Verbesserung der 3D Positionsermittlung und insbesondere der genaueren Bestimmung der Höhe und ist Voraussetzung für ILS ähnliche GPS Präzisionsanflüge. Die Nordamerikaner nennen ihr System WAAS, EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay Service) nennen es die Europäern und MSAS (Multi-Functional Satellite Augmentation System) ist die Bezeichnung die im asiatischen Sprachraum dafür verwendet wird. Seit Januar 2003 ist das WAAS System mit grossem Erfolg in den USA im Einsatz. Seither werden kontinuierlich mehr und mehr GPS Instrumentenpräszisionsanflüge publiziert. Bereits vor der Einführung von WAAS wurden in den USA eine Vielzahl von Non Precision Approach erfolgreich eingeführt. Non Precision Approach bedeutet ein Instrumentenanflug ohne vertikale Führung basierend auf NDB, VOR, LOC oder eben neu GPS. Die Minima (Minimum Descent Altitude/MDA) liegen niemals unter 300 ft/GND (über Grund), meist höher. ILS Systeme müssen mit hohem finanziellen Aufwand auf jedem einzelnen Flughafen installiert werden. Hier sollen die Satelliten gestützen Verfahren eine Ergänzung sein und CAT I Anflüge (eingeschränkte Sicht, aber mindestens 550 m) ohne ILS zu ermöglichen. CAT III Anflüge (ganz ohne Sicht) werden allein mit den SBAS jedoch nicht möglich sein. Angeblich wegen den speziellen terrestrischen Randbedingungen, gemeint sind damit wahrscheinlich unsere Berge, hat man beim BAZEL selbst beim Thema None Precision Aproches und generell bei GPS von je her aus Stur geschaltet und jede Innovation im Keim erstickt. GPS Non Precision Approach und Präsisionsanflüge sind auch ein wichtiges Instrument für eine optimale Nutzung der bei uns so begrenzten Lufträume. Raten Sie mal wie viele GPS Anflüge in der Schweiz publiziert sind! Als Elektroingenieur kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, weshalb unsere Behörden den Siegeszug der GPS Technologie schlicht verschlafen haben und das angeblich auf Grund unserer speziellen topografischen Gegebenheiten! Gerüchteweise habe ich erfahren, dass man wohl sogar auf die Einführung des Europäischen Galileo Systems warten möchte, das dann nicht mehr abhängig von den Amerikanern sei! XM Radio: Wetter via Satellit Kontinuierliche Datenaktualisierungen werden durch das satellietengestützte XM Satellite Radio System angeboten. XM's geostationäre Satellieten erlauben eine Aktualisierung der Wetterdaten fast in Echtzeit über der gesamten kontinentalen USA. Neben hochaufgelösten Wettergrafiken werden durch das System ebenfalls NEXRAD und METAR Daten abgerufen, sowie Reports über Niederschlag, Blitzschlag, Winde, Echo Tops, TFRs sowie vieles mehr. Auf Anfrage war zu erfahren, dass der GA Markt in Europa zu klein sie, um diesen Dienst auf bereits vorhandene Satelliten aufzuschalten. Heute nutzen IFR Piloten wie vor 20 Jahren teure Wetterradarsysteme, Blitzsensoren die auch Zellen erkennen können oder teure Satelitenlinks um über das Internat an die Meteo Daten zu kommen. Wenn Götter sprechen: Verfügung betreffend der Änderung der Luftraumstrukur 2009 vom BAZEL Der Schweizerische Luftraum Am Beispiel von Bern Aproach lässt sich die dramatische Entwicklung gut beschreiben. 2007 war die Welt noch fast in Ordnung. Mit der Einführung von ILS Basle 33 haben die Franzosen kurzerhand und grosszügig den schweizerischen Luftraum für sich entdeckt und die Hoheit schliesslich ohne wesentlichen Einspruch unserer Politiker erhalten! Die Folge: Die Radarschirme der französischen Kontroller zeigen ausschliesslich ihr Verantwortungsgebiet, was besonders bei der Koordination mit Skyguide gelegentlich zu lästigen Verzögerungen führt, die der Flugsicherheit auch nicht dienen. Wenn die Swiss Airforce jetzt noch alle MIL Sektoren aktiviert verbleiben... ...für IFR Verkehr kaum mehr genügend Platz um ohne Holding ans Ziel zu gelangen. Das entspricht nicht dem ökologischen Zeitgeist und führt direkt zu einer Mehrbelastung von Nerven und Umwelt. Oft kämpfen Piloten im Endanflug auf Grenchen mit Kollisionswarnungen mit VFR Verkehr. Seit 2007 hat Bern Approach im Prinzip die Hoheit über die roten Flächen verlohren! Im Zick-Zack an Höhe gewinnen... Der behördliche Ansatz zur Lösung der anstehenden Luftraumprobleme ist schon fast unglaublich. Das neue SID07 ((Standard Instrument Departure)... ... ist nicht nur eine Herausforderung für Flugschüler sondern auch für erfahrene Piloten die in einem Jets oder schnelleren Prop sitzen. Mit einem „Standard turn oder der Hälfte davon“ lassen sich die Kurven kaum bewältigen. Die SID's entsprechen angeblich allen internationalen Anforderungen sind aber aus meinem Blickwinkel wenig praxistauglich. Die Arbeitslast im Cockpit nimmt bei einem Flug von Grenchen nach Bern derart zu, dass die Meisten von uns überfordert sind! Wie weiter? Ein Pilot hat z. B. Vorgeschlagen, dass die AOPA übergreifend und im Interesse aller Piloten einen offenen Brief an den Bundesrat senden möge... Vorschläge sind willkommen! Gruss Beat Zitieren
beat_ch Geschrieben 27. Juni 2009 Autor Geschrieben 27. Juni 2009 Hallo Beat Eine breite Diskussion in der Öffentlichkeit wird wohl kaum auf Interesse stossen. Die Privatfliegerei betrifft nur ein paar Prozent der Bevölkerung. Griessli Felix Bern ist mittlerweile ein Verkehrsflughafen und es sind ALLE Flüge von und nach Bern betroffen! WIL stellt auf Grund der Verkehrsdichte (IFR/VFR) eine Gefahr dar, die früher oder später zu einem Unfall führen kann. Es betrifft wirklich Alle - nicht nur die GA. Gruss Beat Zitieren
YvesHeller Geschrieben 19. Juli 2009 Geschrieben 19. Juli 2009 Hallo Beat, ich kann deine Aussagen voll und ganz unterstützen! Ich wollte diese Woche Bern crossen, der Tower sagte er melde sich gleich wieder und ich solle bei WIL warten. Keine Minute später hatte ich ein fast near-miss! Dies ist mir jetzt schon mehrfach passiert und ich meide WIL so oft es geht! Grüsse Yves Zitieren
beat_ch Geschrieben 20. Juli 2009 Autor Geschrieben 20. Juli 2009 Hallo Beat,Keine Minute später hatte ich ein fast near-miss! Warscheinlich muss ein Überlingen 2 geschehen- bis sich die politischen Behörden endlich mal bewegen! Beat Zitieren
PC-pilot Geschrieben 21. Juli 2009 Geschrieben 21. Juli 2009 ich habe zwar jetzt keine SIDS von SBG oder Innsbruck im moment da aber: z.B. ein oder zwei starke turns sind in SBG beim Ausflug über die RWY 16 auch möglich. allerdings ist nur ein turn in sbg wirklich stark zu fliegen - und das ist der nach dem abheben um aus der tal-schneiße zu kommen 160kts und 25-30° bank angle und ein bissal flaps - dann wird er perfekt! daher finde ich (als simulator - pilot :009:) den ersten turn nicht einmal so schlimm - der zweite ist jedoch - aus meiner sicht - schon sehr eng! PS: bitte nicht steinigen :rolleyes: Zitieren
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