Zum Inhalt springen

Auf Knopf-Druck alles automatisch?


OliRS5

Empfohlene Beiträge

Ich überlege mir auch ernsthaft eine Karriere als Airline-Pilot anzustreben, bin erst 16 und noch ohne jegliche Erfahrungen.

Ich habe deshalb auch eine wahrscheinlich für viele banal wirkende Frage:

 

Wie viel muss der Pilot noch selbst "von Hand" verrichten bei einem Langstreckenflug?

Ich habe schon gehört, dass im Cockpit fast alles, sprich vom Start über den ganzen Flug bis zur Landung, automatisch vom Auto-Pilot gesteurt wird und der Pilot nur noch "Überwacher" ist.

Was macht der Pilot selbst und was nicht?

 

Danke im Voraus für Eure Antworten!

 

Gruess,

Oli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Antwort.

 

Und das ist nicht langweilig?

Das kann ich ja auch irgendwoanders machen...

 

Gruss,

Oli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wilko Wiedemann

Ich empfehle dir, nicht gross auf Antworten hier zu warten, sondern dich einfach mal durch die Themen der realen Flugrubriken zu klicken und herumzustöbern. Da wirst du sehr viel finden und dir ein gutes Bild über den Beruf Pilot machen können.

 

Gruss

 

Wilko

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich überlege mir auch ernsthaft eine Karriere als Airline-Pilot anzustreben, bin erst 16 und noch ohne jegliche Erfahrungen.

Ich habe deshalb auch eine wahrscheinlich für viele banal wirkende Frage:

 

Ich überlege mir ja, Programmierer zu werden. Kann mir jemand sagen was man als Programmierer so macht?

 

:p

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Tja...

 

Hat unterdessen schon viel Elektronisches, klar. Auch Papiere (Karten, Anflug- und Boden-Kärtli, technische Unterlagen, Performance u.s.w.) werden laufend nur noch auf Bildschirmen (Laptop) dargestellt resp. zur Verfügung gestellt. Und: Im Airbus z.B. steuert man die Steuerflächen auch mit ausgeschaltetem Autopiloten via Sidestick nur via Computer und Hydraulik. Was aber dem manuellen Flugerlebnis gar keinen Abbruch tut ...

 

Gestartet wird IMMER von Hand. Je nach Gusto - aber fast die Regel - wird der Autopilot erst nach Einfahren der Flaps und Slats und nach Erreichen der Climbspeed eingeschaltet (A320er so nach 4 Min, A340 nach 10 Minuten, da er etwas weniger gut steigt :-) )

 

Der Anflug: Ist das Wetter um CAT 1 Bedingungen oder schlechter (550 m Sicht, Wolkendecke 200 ft), wird automatisch angeflogen. Darüber (=besseres Wetter) wird manuell angeflogen. Entweder schon für den ILS Intercept oder spätestens um 1000 ft wird der A/P ausgeschaltet. Ob mit oder ohne A-Thrust ist Company- und/oder Geschmacks-Sache.

 

Bei einem Sichtanflug auf eine schöne Charterdestination wird der A/P meist früher ausgeschaltet. Nur haben wir leider immer weniger Training damit, sodass die Chefs wieder ein Bulletin rauslassen müssen, sollten sich dieunstabilisierten Anflüge häufen. Weil Schreiben billiger ist als Training anbieten!!! (Sch...: schon wieder pol. unkorrekt)

 

Ein Langstreckenflug: 40 Min vor Blockoff auf dem Flugzeug... das reicht grad so im guten Arbeitstempo. Kommen aber schon Irregularities dazu (Pax, Techn., Fuelling, Beladung etc.), muss schon ein bis zwei Zacken zugelegt werden, dass nicht ein "CREW-DELAY" entsteht.

 

So die erste Stunde hat man absolut genügend zu tun: NAV-FLTPLN, Windeingaben, Oceanic-Clearance einholen, Wetter updates (ausser bei Sicht bis Moskau)...dazwischen kommt sicher das Flightattendant, um die Koordination der immer knapperen Essensvorräte rechtzeitig vornehmen zu können (zu gut Deutsch: Was möchtet Ihr gerne essen?). Bei Zweiklassen-Fluugis ist das etwas prosaischer, beim Dreiklassen-Flugapparat geht's vornehmer zu.

 

Auf einem Flug, bei dem alles routinemässig zu und hergeht und keine Luftmoleküle Kapriolen mit uns vorhaben.... ja: da kommt man zum Zeitungslesen, wobei immer zwei wachsame Augen abwechslungsweise delegiert werden und "at controls" sind (die Journis nennen das "an den Kontroll-Hebeln...). Aber bei der heutigen Kadenz von Änderungen, Neuerungen u.a.m. (die Fliegerei wird laufend von Juristen neu erfunden) verbringe ich viel Zeit mit Unterlagen studieren, gegenseitig Fragen stellen, abgleichen, sodass wir uns nach 4 Stunden einig sind, dass es unklarer denn je sei und ... (naja: jetzt wird's politisch unkorrekt und spannend).

 

Jedenfalls: Es kommt sehr oft vor, dass auch nach 7 h Nordatlantik der Zeitungsstapel unberührt und jungfräulich in New York in den Crewbag gesteckt wird ("les ich dann, wenn ich um 0300 Uhr Ortszeit erwache").

 

ZITAT: Es ist nach wie vor das interessanteste Büro mit der besten Aussicht!!!

 

Gruess Andreas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Andreas

 

Danke vielmals für deine ausführliche Antwort.

 

Ja...da bleiben gar keine Fragen mehr offen...

 

Vielleicht noch ein paar Begriffe des Fach-Chinesisch, das ich noch nicht ganz verstehe:

 

Was ist zum Beispiel:

NAV-FLTPLN

Pax

Blockoff

ILS Intercept

 

Danke für die Bemühungen.

 

Gruss Oli

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht noch ein paar Begriffe des Fach-Chinesisch, das ich noch nicht ganz verstehe:

 

Was ist zum Beispiel:

NAV-FLTPLN

Pax

Blockoff

ILS Intercept

 

Danke für die Bemühungen.

 

Gruss Oli

 

Hallo Oli,

 

FLTPLN ist der Flightplan (Flugplan), auf dem alle Angaben zur Route, Höhe, Geschwindigkeit, Distanz, Wind auf der Route stehen.

Er ist ein Teil der Flugunterlagen, die zusätzlich noch für sämtliche Flughäfen entlang der Route das Wetter incl. Vorhersage der nächsten Stunden enthalten. Ebenso wichtig sind die "NOTAMs", die NOTice to AirMen. Hier werden dem Piloten sämtliche Informationen über operationelle Besonderheiten an den jeweiligen Flughäfen zur Verfügung gestellt. So ein Briefingpaket kann schnell mal >60 Seiten umfassen - also viel zum lesen!

 

PAX ist die in der Fliegersprache gängige Abkürzung für Passagiere.

 

Blockoff bzw. Off-Block bezeichnet die Zeit, zu der das Flugzeug die Parkposition verlässt. Das Gegenstück dazu ist On-Block, also wenn das Flugzeug am Zielflughafen die endgültige Parkposition erreicht.

 

ILS-Intercept: Ein ILS (Instrument Landing System) stellt eine Art des Instrumentenanflugs dar, der es den Piloten erlaubt auch bei sehr schlechter Sicht die Landebehn zu finden. Das eindrehen auf den Instrumentenanflug nennt man "intercept"! --> so sieht dann z.B. ein ILS bei schlechtem Wetter aus dem Cockpit aus:

 

Wenn Du neu hier bist, wirst Du bei vielen Themen wahrscheinlich erstmal nur Bahnhof (bzw. Flughafen :005:) verstehen. Aber hier sind eigentlich alle Teilnehmer sehr freundlich und helfen Dir sicherlich weiter!

 

Besten Gruß Felix

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und sonst hilft auch ein Blick ins Lexikon des Forums, sowie eine Suche mit den Begriffen. Sollten dann noch Fragen offen sein, werden sie hier gerne beantwortet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...