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SkyEurope droht Konkursverfahren


Fokker100

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Der österreichisch-slowakischen Billigairline SkyEurope droht ein Konkursverfahren. Die tschechische Firma Beyond Interactive veröffentlichte in einigen tschechischen und slowakischen Zeitungen Inserate, in denen sie weitere Unternehmen sucht, bei denen SkyEurope Schulden hat.

 

Die Gläubiger sollen sich melden, um die Bezahlung der Schulden und eventuell ein Konkursverfahren zu starten. Beyond Interactive hatte noch vor einem halben Jahr das Marketing für die Fluggesellschaft gemacht.

 

"Wenn die Schulden nicht in einigen Tagen zurückgezahlt werden, sind wir entschlossen, gemeinsam mit anderen Gläubigern den Konkursantrag zu stellen", sagte Beyond-Interactive-Geschäftsführer David Lhota der slowakischen Tageszeitung "Sme". Ob sich bereits jemand gemeldet hatte, gab er nicht bekannt.

 

Schulden älter als ein Jahr

SkyEurope-Finanzdirektor Ales Kohout sagte, die Fluggesellschaft habe Gläubiger nicht nur in Tschechien, sondern auch in der Slowakei und anderen EU-Ländern. Was die Schulden bei Beyond Interactive angehe, liegen diese bei Dutzenden Millionen tschechischer Kronen (1 Euro = 26,82 Kronen) und seien älter als ein Jahr.

 

Der Sprecher von SkyEuropa, Tomas Kika, sagte nach Angaben des Blattes, man sei dabei, die Situation zu lösen. "Wenn wir aber feststellen, dass der gute Name der Gesellschaft beschädigt wurde, schließen wir rechtliche Schritte nicht aus", so Kika.

 

Erlöse fast 16 Prozent gesunken

Im ersten Halbjahr sind die Erlöse der Billig-Airline um 15,7 Prozent auf 84,8 Mio. Euro gesunken. Die Zahl der beförderten Passagiere ging in den ersten sechs Monaten um 24,2 Prozent auf 1,25 Mio. zurück.

 

Der Betriebsverlust verringerte sich im ersten Halbjahr zwar um rund zwölf Prozent auf 31,9 Mio. Euro, unter dem Strich ging es aber noch tiefer in die roten Zahlen: Das Nettoergebnis verschlechterte sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres von minus 28,5 auf minus 31,9 Mio. Euro.

Quelle:ORFon

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Aber freuen kann ich mich darüber nicht

Ich könnte jetzt einige Gründe aufzählen, weshalb ich es einer Bude wie SkyEurope gönne und es mich freut. Ich sags mal so: bei FR weiss ein Teil der Öffentlichkeit wenigstens wie die ticken, was sie machen und was hinter den Kulissen abgeht. Bei Sky zum Beispiel wusste das eben niemand. Und nun kommen wohl einige Fakten ans Tageslicht. Und genau darum wirds Zeit, dass die Firma das Zeitliche segnet und sich die Mitarbeiter endlich einen Arbeitgeber suchen, welcher den Pflichten eines solchen nachkommt. Einerseits würde es mir für die stehts ums Kundenwohl kämpfenden Mitarbeiter leid tun, andererseits verstehe ich diese Titanic-Ich-bleib-auf-dem-sinkenden-Schiff-Mentalität nur schwer...

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@Johannes: ich hätte Dir gerne eine PN geschickt. Leider ist dies von Deiner Seite aus nicht möglich. Zum Thema Insiderwissen kann ich nur folgendes sagen: es erstaunt mich seit langem, warum die vielen Dinge nie von Zeitungen aufgeschnappt und veröffentlicht wurden. Wenn ich daran denke, wie schnell sowas in der Schweiz publiziert und für Aufsehen sorgen würde.. nun ja, ich bin nur noch sehr am Rande betroffen und auch froh darüber. :005:

 

Derzeit einen Arbeitgeber zu finden, der "seinen Pflichten nachkommt" ist wohl nicht so einfach.

Was verstehst Du unter "seinen Pflichten nachkommen"?

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Hier noch was interessantes zum Thema:

 

Nur mehr das halbe Gehalt wird gezahlt

 

Ein Teil der Sky Europe Piloten und Kabinenbesatzung geht nun an die Öffentlichkeit.

 

"Wir werden unser Geld wohl nicht bekommen. Aber wir können dafür sorgen daß es an die Öffentlichkeit kommt" meint Jan Vesely, mittlerweile ehemaliger Pilot der NE.

 

"Seit Jänner bekommen wir unser Gehalt wie folgt ausbezahlt: eine Hälfte aufgeteilt auf 4 Teilbeträge, die andere Hälfte hat man uns versprochen später zu zahlen - nur das hat man bis jetzt nicht" sagte ein anderer Pilot, Vaclav Jabůrek. "Ich möchte für mein Geld vor Gericht gehen".

 

Vaclav Tucek, ein weiterer Pilot bei SkyEurope, berichtet von den Problemen mit den Cash Zahlungen für Treibstoff auf einigen Flughäfen. Man habe für so manchen Flug Bargeld mitnehmen müssen, Geld, das es nicht immer ausreichend gab. Also habe man dann nur das Minimum getankt.

 

"Lidé jsou demotivovaní, SkyEurope přitom pro nás byla srdeční záležitost," - "Die Mitarbeiter sind demotiviert, SkyEurope war für uns immer eine Herzensangelegenheit" meint Tucek.

 

Probleme gibt es auch mit Refundierungen an Passagiere für stornierte Flüge oder beschädigtes Gepäck - hunderte von Fällen liegen mittlerweile bei der Europäischen Verbraucherzentrale alleine von tschechischen Passagieren auf.

 

Například Evropské spotřebitelské centrum eviduje stovky stížností českých klientů. "Podařilo se nám ve spolupráci se slovenskými kolegy vymoci několik žádostí českých spotřebitelů na vrácení peněz za zrušené lety a kompenzace za poškozená zavazadla od zmíněné společnosti," řekl šéf centra Tomáš Večl.

"Gemeinsam mit unseren Kollegen von der tschechischen Verbraucherschutzorganisation versuchen wir Refundierungen und Entschädigungszahlungen durchzusetzen" berichtet der Leiter der Zentrale, Tomas Večl.

 

"Stále s některými investory jednáme," dodal Bitter.

Jason Bitter dazu: "Wir führen weiterhin Gespräche mit einigen Investoren."

 

Quelle: http://ekonomika.idnes.cz/veritele-uhani-skyeurope-dluzi-miliony-korun-f4k-/ekoakcie.asp?c=A090604_1201519_ekoakcie_pin

 

Es tut sich was und die Wahrheit scheint je länger je mehr ans Licht zu kommen. :008:

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ok, das sind Infos, die Schmackes haben...da wächst wohl nicht mehr viel danach!

Mal schauen wieviel da noch ans Tageslicht kommt.

 

Was verstehst Du unter "seinen Pflichten nachkommen"?

War von mir lediglich schlampig zitiert ;)

Im Zusammenhang mit oben gepostetem Artikel wirkt der Ausdruck halt einwenig hm.. seltsam :)

 

Ändert aber letzlich nichts an der Tatsache, daß mir Sky (Mitarbeiter, Flugzeuge, etc.) sympatischer war, als FR.

Dem kann ich zu 150% zustimmen. Wobei bei mir das ganze ja über reine Sympathie hinausging :005:

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  • 3 Wochen später...
Die Fluggesellschaft SkyEurope hat in der Slowakei Insolvenz angemeldet. Wie das Unternehmen heute ad hoc mitteilte, hat das zuständige slowakische Gericht ein "Restrukturierungsverfahren" betreffend die 100-Prozent-Tochter SkyEurope Airlines a.s. eröffnet.

 

Dieses Restrukturierungsverfahren gewähre SkyEurope Airlines Schutz vor ihren Gläubigern und sei dem US-amerikanischen Chapter-11-Verfahren ähnlich. Das von einem Sachwalter erstellte Restrukturierungsgutachten sei positiv ausgefallen.

 

Aktie in Wien vom Handel ausgesetzt

Die auf em Standard Market Continuous der Wiener Börse gelistete SkyEurope wird heute gleichzeitig von Handelsbeginn bis 10.00 Uhr vom Handel ausgesetzt, teilte die Börse mit. Zuletzt hatte die finanziell in Bedrängnis befindliche SkyEurope erneut einen Monat Zahlungsaufschub für zwei Kredite erhalten.

 

Die Bilanz der Fluglinie wurde mehrmals verschoben. Nun soll sie nächsten Montag vorgelegt werden. Gemäß den Ende November publizierten vorläufigen Zahlen hatte sich das Nettoergebnis 2007/08 um 146,8 Prozent auf minus 59,12 Mio. Euro verschlechtert. Das Betriebsergebnis (EBIT) sackte um 168,4 Prozent auf minus 56,128 Mio. Euro ab.

 

Auf Investorensuche

Das war freilich noch vor dem vollen Ausbruch der Finanzkrise und vor dem Übergreifen auf die Realwirtschaft. Mittlerweile, im 1. Halbjahr 2008/09, ist die Situation von SkyEurope noch dramatischer: Bis Ende März hat der Billigflieger seinen Nettoverlust von 28,5 auf 31,9 Mio. Euro vergrößert.

 

SkyEurope sei derzeit auf Investorensuche, sagte Airline-Chef Jason Bitter Anfang Juni. Derzeit verhandle die Fluggesellschaft mit drei Investorgruppen und wolle die Gespräche bis Jahresende finalisieren. Der SkyEurope-Großaktionär York Global Finance hat der Airline wie berichtet mehrmals einen Aufschub für die Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen in zweistelliger Millionenhöhe gewährt.

 

Das dürfte das Ende sein

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Nun ist auch diese Geschichte um eine Facette reicher:

 

 

 

Maschine in Orly festgehalten

SkyEurope-Maschine wegen unbezahlter Flughafengebühren festgehalten.Der Pariser Flughafen Orly hat ein Flugzeug der verschuldeten slowakischen Fluggesellschaft SkyEurope festgehalten. Wie der tschechische TV-Sender Nova berichtete, sei dieser Schritt auf die Schulden zurückzuführen, die SkyEurope gegenüber dem Flughafen habe.

 

"Ich bestätige, dass es zu Problemen auf dem Pariser Flughafen gekommen ist. Es ging aber um ein Missverständnis, das wir zu lösen versuchen", sagte der Sprecher von SkyEurope, Tomas Kika. Er gestand laut Nova ein, dass es um unbezahlte Flughafengebühren gehe.

 

 

SkyEurope hofft nach Angaben eines Sprechers in Österreich, dass die Maschine im Laufe des Tages wieder abfliegen kann. Der Flugbetrieb sei inzwischen wieder im vollen Umfang aufgenommen worden, auch in Paris.

 

 

Rückweg nach Prag

Laut tschechischen Medienberichten kam ein Teil der Passagiere mit anderen Fluggesellschaften nach Prag, der SkyEurope-Sprecher sagte hingegen, sie seien mit einer anderen SkyEurope-Maschine nach Prag gebracht worden.

 

 

Aus Sicht von SkyEurope liegt das "Missverständnis" in der Interpretation des slowakischen Gesetzes zum Gläubigerschutz, unter dem der Carrier seit Montag fliegt. Es sei noch nicht allen klar, wofür der Schutz gelte.

 

 

Seit Montag in Insolvenz

Vom zuständigen Gericht in Bratislava wurde SkyEurope am Montag nämlich Gläubigerschutz eingeräumt. "SkyEurope hat diesen Schritt freiwillig gesetzt, der die notwendige Zeit gewährleistet, das Potenzial des Netzwerks auszuschöpfen, die Schulden zu reorganisieren und das Unternehmen attraktiver für potenzielle Investoren zu machen", hieß es dazu in einer Aussendung.

 

 

Das Unternehmen ist jetzt vor Schritten jener Gläubiger geschützt, die bestehende Verbindlichkeiten einfordern. Das Ziel von SkyEurope sei es, das Geschäft stabiler zu machen.

 

 

SkyEurope werde alle seine Linien- und Charterflüge weiterhin wie geplant durchführen und alle aktuellen und zukünftigen Flugtickets anerkennen.

 

 

"Guter Schritt für SkyEurope"

Jason Bitter, Vorstandsvorsitzender von SkyEurope, sieht im Gläubigerschutz einen "guten Schritt für SkyEurope": Er bedeute, "dass wir den Betrieb ohne Beeinträchtigungen aufrechterhalten können, während wir unsere Reorganisation durchführen".

 

 

Finanzchef bemüht sich um Kundenberuhigung

Für alle, die schon ein Ticket haben, werde sich nichts verändern, bemühte sich auch SkyEurope-Finanzchef Manoudakis am Montag um Beruhigung. Nach slowakischem Recht habe er nun 90 Tage Zeit für die Restrukturierung des Unternehmens und die Suche nach einem neuen Investor. Wenn nötig, könne die Frist um zwei Monate verlängert werden.

 

 

Mehr Sicherheit durch Gläubigerschutz?

SkyEurope will bis zum 29. Juni die vorläufigen Zahlen, die von KPMG nicht bestätigt wurden, ohne substanzielle Veränderungen als endgültige Zahlen veröffentlichen, sagte Manoudakis. Der Gläubigerschutz verhindere, dass aktuelle Kreditgeber gegen das Unternehmen vorgehen.

 

 

Der Hauptinvestor York, der mehrmals seine Kreditlinie verlängert hatte, unterstütze diese Maßnahme, sagte Manoudakis. Von anderen Investoren "hoffe" er es, aber "die erzählen uns das nicht".

 

 

Angeblich Verhandlungen mit Investor

Sonst gab sich Manoudakis bei Zahlen bedeckt. Es werde mit einem Finanzinvestor verhandelt, die Höhe des nötigen Kapitals sei "attraktiv". Zu den Schulden gegenüber Investoren und dem Flughafen Wien-Schwechat sagte Manoudakis nichts.

 

 

Kerosin werde wie in der Branche üblich im Voraus gezahlt, aber nicht etwa von Piloten in bar, sondern "aus dem Büro" über Rechnungen. Falls kein neuer Investor gefunden werde, "müssen wir nachdenken, wie wir in Zukunft weitermachen können", aber das sei "nicht notwendigerweise das Ende".

 

 

SkyEurope will an der Börse bleiben

SkyEurope will unverändert in Wien und Warschau an der Börse bleiben. Die wegen Insolvenz unter Gläubigerschutz gestellte Gesellschaft sei eine Tochter des börsennotierten Unternehmens, erinnerte er.

 

 

Auch das Geschäftsmodell eines Billigfliegers bleibe, SkyEurope werde eher "noch billiger", so Manoudakis. SkyEurope habe zehn Flugzeuge und beschäftige knapp 700 Menschen.

 

 

Quelle: http://news.orf.at/090623-39616

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Kann mir nicht vorstellen, dass nun noch jemand bei SkyEurope Flüge bucht, solange keine gesicherte Zukunft kommuniziert ist. Meiner Meinung nach ist das Insolvenzverfahren nur noch ein letzter Aufbäumungsversuch. Das Geschäftsmodell von SkyEurope (besonders die Ertragssituation) ist schon lange gescheitert.

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  • 1 Monat später...

Jetzt ist der neue Investor zwar da, das AOC bis Ende März 2010 verlängert, darauf folgend wurde nun auch der Winterflugplan zur Buchung freigeschalten, eine Ticketaktion (<img title="1 Million Tickets um 19 € alles inklusive" alt="1 Million Tickets um 19 € alles inklusive" border="0">) wird von der nächsten überholt (

<img title="ZWEI ZUM PREIS VON EINEM! Aktion gültig bis Donnerstag." alt="ZWEI ZUM PREIS VON EINEM! Aktion gültig bis Donnerstag." border="0">), trotzdem wurde heute Mittag in Wien Schwechat die Abfertigung für ein paar Stunden komplett eingestellt wegen neuer offener Zahlungen... Nach ein paar Stunden und heftigen Diskussionen wurde weiter geflogen, allerdings gibt es von Flughafen VIE Seite her ein Ultimatum bis Freitag, 14. August, 15 Uhr!

 

 

Mehr Infos findet ihr im folgenden Artikel von ORF-Online:

 

 

http://orf.at/090811-41402/?href=http%3A%2F%2Forf.at%2F090811-41402%2F41403txt_story.html

 

Lg,

 

 

Joseph

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  • 3 Wochen später...

Billigfluglinie SkyEurope gibt auf

 

Der unter Gläubigerschutz stehende slowakisch-österreichische Billigflieger SkyEurope gibt auf. Wie das Unternehmen am späten Montagabend mitteilte, stellte der vom Gericht ernannte slowakische Restrukturierungstreuhhänder Konkursantrag für die operative Tochter SkyEurope Airlines. Grund sei, dass "keine vorübergehende Überbrückungsfinanzierung zur Aufrechterhaltung des operativen Betriebes abgeschlossen werden konnte". Alle Flüge der SkyEurope Airlines wurden mit sofortiger Wirkung eingestellt.

 

Der Flughafen Wien hatte bereits Mitte August die Abfertigung von SkyEurope-Flügen wegen offener Rechnungen gestoppt. Die Billigairline hatte die Passagiere daraufhin mit Bussen zum Abflug in das 70 Kilometer entfernte Bratislava gebracht. Das Unternehmen hatte im Juni Insolvenz angemeldet.

 

http://www.orf.at/?href=http%3A%2F%2Fwww.orf.at%2Fticker%2F339712.html

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Eine heikle Sache!

 

Ein gutes Gefühl habe ich dabei nicht. Da sich auch die CSA in extremster Schieflage befindet, wird es wohl in den nächsten Monaten erdrutschartige Bewegungen auf dem Markt geben, bei dem es Gewinner, möglicherweise auch weitere Verlierer geben wird. Ich persönlich erhoffe mir, dass die Dumpingpreispolitik gestoppt wird und die Ticketpreise wieder ein erträgliches Niveau erreichen. Vielleicht kann so der drohende Untergang der CSA doch noch gestoppt werden. Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl, wenn unsere Firma die CSA übernehmen würde. Die sind einfach noch eine Nummer größer als wir.

 

Leid tut es mir vor allem um das fliegende Personal. Viele Piloten sind nur noch geflogen, um die Lizenz zu erhalten. Geld gabs so gut wie keins mehr. :(

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Eine Firma, die seit vielen Jahren, auch in wirtschaftlich sehr guten, nie in den schwarzen Zahlen geflogen ist, hat für mich keine Daseinsberechtigung. Ich frage mich, wieso man bei Airlines immer hofft, einen Dummen zu finden, der nochmehr Geld verlieren will.

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SkyEuropa ist mehr als nur eine Firma die am Markt nicht bestehen konnte. Sky Europa ist ein sichtbares Beipiel wie sich die Finanzblase der letzten 10 Jahre in die Realwirtschaft übertragen hat.

 

Der Verlust von Sky Europe hat seit 2001 im wesentlichen jedes Jahr 30 - 50% seines Umsatzes ausgemacht. Noch vor 15 Jahren unvorstellbar, dass so etwas möglich ist. Die durchschnittlichen Ticketpriese waren so niedrig, dass gerade einmal die Hälfte der Betriebs und Kapitalkosten verdient werden konnten.

 

Dieses Preismodell hat andere Airlines in der Slovakai und Tschechien in den Ruin getrieben. Airlines die jeden Tag gekämpft hatten die Kosten auch zu verdienen.

 

Ermöglicht wurde diese Wert und Firmenvernichtung durch das Geld von Pensionisten die nicht Böses im Schilde führten - sie hatte lediglich von ihren Pensionsfonds verlangt 7% Rendite zu erwirtschaften. Die Fonds aber schwammen so in Geld, dass es kaum mehr etwas zum Anlegen gab und außerdem haben ihre ausgeklügelten Risikomodelle den Eindruck erweckt man könnte unternehmerisches Risiko einfach ausschalten.

 

Das eigentlich Schlimme ist aber nun die Arbeitswelt die hier aufgebaut wurde. 800 motivierte hochausgebildete Arbaitskräfte hängen von einem Unternehmen ohne Substanz ab. Diese Leute sollten seit Jahren in anderen Untenehmen arbeiten bei denen den Kosten auch Erträge gegenüberstehen.

 

Nun sind sie mit einem mal arbeitslos. Die alternativen Betrieb haben sich nicht gebildet oder wurden von Sky selber aus dem Markt gedrängt.

 

Und SKY ist natürlich nicht allein. Es gibt 1000 solcher "Fehlallokationen" Unternehmen die es in dieser Form nicht mehr geben dürfte die von überliquiden Finazmärkten am Leben und Wachsen gehalten wurden.

 

Niemand kann die zweite schwere Depression seit den 30er Jahren begrüßen. Das Wort Marktbereinigung ist einfach zu zynisch bei all dem Leid und Verzweiflung die sie über die Menschen bringt und noch bringen wird. Das ist keine Markbereinigung das ist ein Symtom eines Marktversagens.

 

Aber persönlich ertrappe ich mich doch manchmal, dass mir auch leichter ums Herz ist. Jahrelang gehörte es zu meinen Pflichten die Kosten in Unternehmen niedrig zu halten, die Produktivität zu steigern und sie an die Erträge im Markt anzupassen. Jahrelang haben wir unseren Leuten gesagt. "Nein so viel können wir nicht zahlen, nein ihr könnt nicht weniger Fliegen, unsere Erträge erlauben das nicht".

Und wenn jemand mit dem Finger auf Firmen wie SKY gedeutet hat dann hies es "ja die! Ihr werdet sehen das geht kein halbes Jahr mehr". Aber es ging länger , viel länger und viel Menschen die uns geglaubt hatten und länger für weniger Geld gearbeitet hatten verloren zumindest den Glauben an ihr Management, manche auch ihren Arbeitsplatz.

 

Und irgenwann wußte ich dann auch nicht mehr was ich glauben sollte. Alles was uns unsere Väter oder die Universität über Wirtschaft beigebracht hatten schien nicht mehr wahr zu sein. Es gab irgenwie eine höhere Logik die sich uns einfachem Management nicht mehr erschloss. Eine junge dynamische Welt die nicht mehr durch die Mühen von Prozess und Markanalysen gehen mußte , eine Welt die hoch über zermürbenden Gesamtvertragsvehandlungen oder gar Arbeitskämpfen stand.

 

Eigentlich doch noch nicht so alt, eigentlich doch gut ausgebildet eigentlich viele Jahre Berufserfahrung - aber kein Gefühl mehr für die wirklichen Entscheidungen dieser neuen Welt.

 

Aber es war nur ein Spuk - ein grausamer und realer der uns noch lange verfolgen wird - aber doch nur ein Spuk. Was wir all diese Jahre gesehen hatten war ein Blase. So fühlt sich das Aufblähen einer Finanzblase an. Wir waren mitten drin.

 

Wenn ich heute aufstehe ist die Arbeit die mich erwartet objektiv viel schwieriger geworden. Wir müssen die Kosten viel radikaler senken als jemals zuvor, wir kommen nicht mehr daran vorbei Leute in die Arbeitslosigkeit zu schicken.

Aber wir sind wieder sicher in dem was wir tun und wir wissen warum. Unsere Erfahrung und unsere Ausbildung haben wieder Wert. Der Spuk ist vorbei.

 

Wolfgang

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Dieses Preismodell hat andere Airlines in der Slovakai und Tschechien in den Ruin getrieben. Airlines die jeden Tag gekämpft hatten die Kosten auch zu verdienen.

 

 

Wow, was für ein Beitrag! Dafür könnte man 1000 Danke verteilen.

 

Ich erlaube mir mal den einen Satz zu beleuchten. Ich denke gerade die CSA wird aufatmen. Endlich mal eine positive Nachricht. Es war in der Tat für den osteuropäischen Markt ein Albtraum. Es ist nicht normal, wenn die Parkgebühren fürs Auto das teuerste an der ganzen Reise sind, bzw. waren. Gut möglich, dass die Ticketpreise steigen und das Flugaufkommen etwas sinkt. Nichts desto trotz kann das den teilstaatlichen Carrier nicht heilen, aber den Sanierungsprozeß vereinfachen. Aber wie Du schon schreibst Wolfgang. Die Blase ist geplatzt, der Markt wird ein Stück bereinigt und der Spuk ist vorbei. Leid tut es einem nur um die Angestellten der Firma, die jetzt mit nichts dastehen und speziell das fliegende Personal wird sich schwer tun, einen neuen Job zu finden, denn es tut sich nur beschränkt eine Lücke auf dem Markt auf und die können Easyjet, Wizzair, Ryanair, Smartwings und Co mit dem eigenen Personal schließen.

 

Es sagt eigentlich schon alles, wenn Ryanair mit einem großen Aufkleber "Bye Bye Skyeurope" auf dem Flieger in Prag aufkreuzt.

 

Danke Wolfgang für Dein Statement. Präziser kann man dem Nagel nicht auf den Kopf hauen.

 

Gruß

Thomas

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Bezüglich der Hoffnung auf höhere Grundpreise: Ryanair wartete nur wie ein gieriger Assgeier darauf, dass SkyEurope untergeht und sie mit ihren Billigstpreisen weiter in Bratislava und anderern osteuropäischen Orten expandieren können, im Unterschied zu Sky Europe jedoch wahrscheinlich gewinnbringend. Eine CSA oder eine Malev sind also noch lange nicht über den Berg, respektive sollten sich weiter Gedanken bezüglich Umstrukturierungen machen, da auch sie nicht von der Konkurrenz verschont werden.

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Bezüglich der Hoffnung auf höhere Grundpreise: Ryanair wartete nur wie ein gieriger Assgeier darauf, dass SkyEurope untergeht und sie mit ihren Billigstpreisen weiter in Bratislava und anderern osteuropäischen Orten expandieren können, im Unterschied zu Sky Europe jedoch wahrscheinlich gewinnbringend. Eine CSA oder eine Malev sind also noch lange nicht über den Berg, respektive sollten sich weiter Gedanken bezüglich Umstrukturierungen machen, da auch sie nicht von der Konkurrenz verschont werden.

 

Nein, nein nicht falsch verstehen. Ich habe nur geschrieben, dass der Untergang von Sky eine kleine Hilfe auf dem Weg der Konsolidierung der CSA ist. Die CSA steckt tiefer im Dreck, als es der Öffentlichkeit bekannt ist. Zu viel Personal in der Administrative und das fliegende Personal und die Mechaniker arbeiten sich dafür den Buckel krumm. Und der Staat bildet sich ein, vom einzig verbliebenen Anbieter noch 150-200 Mio. € kassieren zu können. Einige verlangen gar 300 Mio. Der buchhalterische Wert ist aber derzeit -xxx €. Leider muß und wird, auch gegen den Willen der Gewerkschaft (man höre und staune), demnächst ein massiver Stellenabbau stattfinden. Auch wenn der überwiegend die Administration angeht, wird es auch etliche Piloten treffen. Die Zahl schwankt derzeit zwischen 70 und 170, gemunkelt wird von 140. Ich hoffe dennoch, dass da schnell Nägel mit Köpfen gemacht werden und die Politiker einsichtig sind, ansonsten landet demnächst in Prag eine Ryanair Maschine mit der Aufschrift: "bye, bye CSA" :003:

 

Und ja, Easyjet, hat schon letztes Jahr in hiesigen Zeitungen unverholen angekündigt, dass man nur auf den Absturz der SkyEurope wartet, um dann lukrative Strecken wie z.B. Prag-Paris, etc. zu übernehmen. Also nicht nur Ryanair wird sich jetzt wie ein Aasgeier auf die Marktlücke stürzen. Ob allerdings zu bisherigen SkyEurope-Preisen bleibt abzuwarten.

 

Gruß

Thomas

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Intersky sind nicht die einzigen, die Rückholaktionen gestartet haben, Austrian bietet Rückflüge um 150,-€ nach Wien an, Niki für 99,-€ auf CDG->VIE, FCO->VIE sowie MXP->VIE... Eine recht aktuelle Aufstellung (Intersky fehlt) bietet dieser Zeitungsartikel der Oberösterreichischen: http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/art15,252613

 

 

Der Standard hatte in der heutigen Printausgabe einen recht interessanten Artikel, als "VIE-Insider" kann man wohl nur Schmunzeln über die "Flughafenarbeiter in blauen Hosen und gelben T-Shirts die im "Dubliners" zu Mittag essen" :)

 

http://derstandard.at/fs/1250691748784/Reportage-Sky-Europe-Passagiere-sind-harte-Kerle

 

Lg,

 

Joseph

 

PS: Flugstatistik sagt: 18 Flüge (8x Tagesrand return, 1x mehrtägiger Urlaub) mit Skyeurope, 1x diverted nach Bourgas wegen WX; bis auf 2 oder 3 löbliche Ausnahmen fanden die Flüge NIE zu den geplanten Uhrzeiten oder Flugtagen statt ("Flugplanoptimierungen" :009:)...

Teuerster Flug 123,28€ für VIE-NCE-VIE, günstigster Flug 2€ inkl. allem (1 Mio. Tickets um 1€, 1€ Hinflug, 1€ Retourflug, keine Taxen, keine Kreditkartengebühr, da über Handyrechnung bezahlt) :eek::eek::eek:

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