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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

seit einigen Tagen habe ich mit einem Freund eine kleine Diskussion über die richtige Verwendung von Strobes.

 

Er behauptet, dass man beim durchqueren von 10.000 ft. die Landing Lights und die Stobes ausschaltet. Ich hingegen bin der Meinung, dass bei 10.000 ft nur die Landing Lights ausgeschaltet werden.

 

Ich bin Euch dankbar, wenn jemand eine kleine Auflistung der korrekten Handhabung hier niederschreiben würde.

 

Viele Grüße

 

Mike

Geschrieben

Die Strobe lights werden mit dem Erhalten der Take Off Clearance eingeschaltet und erst wieder beim Verlassen der Landebahn ausgeschaltet. Außerdem sollen(müssen?) sie beim Durchfliegen von Wolken ausgeschaltet werden.

Geschrieben
Außerdem sollen(müssen?) sie beim Durchfliegen von Wolken ausgeschaltet werden.

 

:confused:

Wieso dass denn? Wenn sie eingeschaltet werden müssten fände ichs logisch aber ausgeschaltet?

Geschrieben
:confused:

Wieso dass denn? Wenn sie eingeschaltet werden müssten fände ichs logisch aber ausgeschaltet?

 

weil es so stark blendet villt?

Geschrieben

Laut Allgemeinwissen und Wikipedia besteht Nebel aus "kleinen Wassertröpfchen, die das Licht bevorzugt in Richtung der Lichtquelle zurückstrahlen".

Okay, die Strobes befinden sich an den Tragflächen und am Heck - da wird's jemanden nicht sonderlich blenden:confused:

 

Vielleicht weiß ja jemand mehr?:005:

Lukas Kaufmann
Geschrieben

Doch, die Strobes und auch die Beacons sieht man bei Nacht sehr schön rund um einem herum Reflektieren - sieht richtig cool aus. Aber blenden tun sie einem nicht, da sind angeschaltete Landing Lights in Wolken schon störender aber auch die lässt man an.

 

Also immer alles an unter 10000ft. Über 10000ft Landing Lights OFF.

Geschrieben

Laut ATPL Theorie (HPL) Strobes in den Wolken bei Nacht unter Umständen aus um Blendeffekte zu vermeiden - wie das in der Praxis gehandhabt wird, keine Ahnung. Ansonsten nicht erst ab dem Takeoff einschalten sondern generell am Boden wenn der Flieger sich aus eigener Kraft bewegen kann, sprich Prop läuft (genauer gesagt, etwas vor dem Anschmeißen des Quirls).

Geschrieben

Genau, bei Nacht und längerem Flug in Wolken schaltet man die Strobes gerne für diese Zeit ab, weil es die Crew nerven kann. Bei Start/Landung im Nebel schaltet man bei Nacht teilweise auch die Strobes oder gar die Taxi/Landing Lights aus.

 

EDIT: Bitte "strobe lights" (weisse Blitzlichter) nicht mit dem "beacon light" (rotes Blitzlicht, Flugbetriebslicht) verwechseln. Die "red beacons" schaltet man an, sobald man zur Durchführung des Fluges aktiv wird (=Triebwerksstart). Die "strobe lights" werden beim Auflinieren auf die Piste zum Start aktiviert und bleiben angeschaltet bis man am Zielort die Piste wieder verlässt. Auch beim Überqueren aktiver Pisten beim Rollen sollen die "strobe lights" aktiviert werden.

Geschrieben

Die Logo Lights werden ja auch nur in der Nacht eingeschaltet und auf FL100 ausgeschaltet. Wie verhält es sich eigentlich mit den Wing Lights?

Geschrieben
Die Logo Lights werden ja auch nur in der Nacht eingeschaltet und auf FL100 ausgeschaltet. Wie verhält es sich eigentlich mit den Wing Lights?

 

je nach airline, so z.b. die altwürdige swissair und ich nehm mal an jetzt bei der swiss, wurde/wird das logo lights auch eingeschaltet, wenn über so genannte kriesenregionen geflogen wird/wurde. die wing lights bleiben denn ganzen flug on, da sie den anderen flugzeugen zeigen, was links und rechts ist. ich nehm mal an du meinst die positions lights am den flügeln, rot und grün

 

gruss rudi

Geschrieben

Korrekt, über Krisengebieten wird jeweils der gesamte "Christbaum" angezündet, um sich als Passagierflugzeug möglichst sichtbar zu machen. Die Wing Lights entsprechen nicht den Position Lights (rot/grün), sondern beleuchten den Flügel sowie die Triebwerkeinlässe, und sollen nachts einen Eisansatz bzw. dessen wirkungsvolle Enteisung erkennbar machen. Sie werden nur nach Bedarf eingesetzt.

 

Hier übrigens die Details zu sämtlichen Lichtern aus dem FF-Lexikon (mit bestem Dank an Peter Guth und die anderen Autoren):

http://www.flightforum.ch/forum/vbglossar.php?do=showentry&id=1086&highlight=light

 

LG,

 

Daniel

Geschrieben

EDIT: Bitte "strobe lights" (weisse Blitzlichter) nicht mit dem "beacon light" (rotes Blitzlicht, Flugbetriebslicht) verwechseln. Die "red beacons" schaltet man an, sobald man zur Durchführung des Fluges aktiv wird (=Triebwerksstart). Die "strobe lights" werden beim Auflinieren auf die Piste zum Start aktiviert und bleiben angeschaltet bis man am Zielort die Piste wieder verlässt. Auch beim Überqueren aktiver Pisten beim Rollen sollen die "strobe lights" aktiviert werden.

 

Ah, okay, danke! Bei uns gibts an der Flugschule das Procedure die Strobes(Anti-Collision-lights) direct vor dem Start-up anzuschmeißen. So lange die an sind kommt auch definitiv keiner ans Flugzeug ran. Wie das bei den Großen läuft wusste ich noch nicht, danke!

Geschrieben
Ah, okay, danke! Bei uns gibts an der Flugschule das Procedure die Strobes(Anti-Collision-lights) direct vor dem Start-up anzuschmeißen. So lange die an sind kommt auch definitiv keiner ans Flugzeug ran. Wie das bei den Großen läuft wusste ich noch nicht, danke!

Bitte bitte BITTE nicht die (weissen) strobe lights am boden aktivieren, das kann zu irreparablen Netzhautablösungen bei umstehenden Personen führen!

Geschrieben
Bitte bitte BITTE nicht die (weissen) strobe lights am boden aktivieren, das kann zu irreparablen Netzhautablösungen bei umstehenden Personen führen!

 

Danke für deinen Beitrag, werde das bei uns hinterfragen. Solange es Procedure ist, werde ich persönlich es so handhaben, da es auch den Ground Leuten, ob das jetzt welche vom Fuel oder andere Apron Mitarbeiter sind, als Hinweis dient ob hier vielleicht gleich ein Engine startet oder nicht (wir haben auf der DA20/DA40 ja kein rotes Beacon). Da stehen 13 Flugzeuge auf sehr engem Raum und wollen ständig betankt werden und geben sich wirklich im Eiltempo die Klinke in die Hand, kann mir die Vorschrift nur so erklären... Aber werde es bei Gelegenheit dennoch mal anbringen.

Geschrieben

Na, die Strobes so einer kleiner Katana sind nicht wirklich gross und hell, da ist das eher weniger ein Problem. Bei einer fetteren Maschine ist das dann aber schon etwas anderes.

Geschrieben
das kann zu irreparablen Netzhautablösungen bei umstehenden Personen führen

 

LOL, spassig! Ich geh´nie wieder in die Sonne, meine Netzhaut könnte sich ablösen... :007:

 

Markus

Geschrieben

Noch kurz zum Thema Strobes am Boden am Rande, weil das doch in GA-Kreisen immer wieder zu leidenschaftlichen [:005:] Hangardiskussionen führt (man verzeihe mir das Posting hier im Cpt-Corner, etwas neben der eigentlichen Frage).

 

Erstens ist es laut einigen POH ganz einfach Pflicht, die Strobes auch am Boden einzuschalten. Ob nun sinnvoll oder nicht, man sollte einem Piloten grundsätzlich nicht verübeln, wenn er sich an das POH hält.

 

Zweitens ist es in bestimmten Ländern, wie z.B. in Amerika, Pflicht, die Strobes auch am Boden einzuschalten (mit bestimmten Ausnahmen, die ich hier grosszügig übergehe). Wenns anderswo nicht klar geregelt, bzw. nicht explizit verboten ist, dann kann man einem Piloten auch nicht verübeln, wenn er einmal gelerntes anwendet.

 

Drittens kann man selbstverständlich diskutieren, ob man blindlings jeder Vorschrift nacheilen sollte, zumal die (amerikanischen) Vorschriften explizit auch Ausnahmen zulassen ... und wenn die Strobes doch angeblich so gefährlich sein sollen:

 

Bitte bitte BITTE nicht die (weissen) strobe lights am boden aktivieren, das kann zu irreparablen Netzhautablösungen bei umstehenden Personen führen!

Auch dazu ein paar Gedanken. Aviation Strobes haben eine Blitzenergie von etwa 10-40 Joules, ganz starke Strobes gehen bis gegen 100 Joules. Im Vergleich dazu haben normale Fotoblitzgeräte etwa ähnliche Blitzenergien, wobei aber der Reflektor das Blitzlicht stark gegen das "Opfer" bündelt. Studioblitzgeräte gehen bis mehrere 100 Joules, sind also ohne weiteres 10-mal stärker als unsere GA-Flugi-Strobes. Jetzt kann sich jeder selber fragen, warum denn nicht alle Fotomodelle und Promis schon längst Netzhautablösung haben.

 

Im Internet habe ich zur Schädlichkeit von Blitzlicht unter anderem folgendes gefunden: ... Bei Augenoperationen, besonders, wenn die Netzhaut angegangen wird, muss man mit sehr grellem Licht arbeiten, welches der Helligkeit von Blitzlicht entspricht. Eine Operation dauert zwischen 30 und 90 Minuten. Einen Dauerschaden wegen zu langem und zu hellem Licht können wir nach solchen Operationen nicht beobachten, obwohl die Lichtmengen 1000fach größer sind als bei einer Blitzlichtaufnahme. Kurze, blitzartige Lichtmengen können durchaus die Augen schädigen. Dann muss das Licht

aber noch 100-500mal stärker sein als Blitzlicht...

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Arndt Gutzeit

Leiter des Ressorts Strabologie und Neuroophthalmologie

(Schielen und Augenbewegungsstörungen)

des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e. V.

 

Hoffentlich ist damit der Irrglaube der augenschädigenden Strobes aus der Welt geschafft; der Rest ist bestenfalls Stammtischgeschwätz.

 

Mein Respekt in der Fliegerei gebührt den Versicherungen, die den grossen Unfall nach dem kleinen Unglück heraufbeschwören können, indem sie ganz genau wissen werden, ob z.B. nach einem lapidaren Park- oder Taxiunglück die Strobes gemäss POH oder anderen Vorschriften nicht doch hätten eingeschaltet sein sollen...

 

Grüsse,

Berchi

Geschrieben

Naja, Netzhautablösungen entstehen IMHO eher, wenn der Glaskörper nicht mehr richtig aufliegt und nicht durch Licht...

Geschrieben

Hallo Berchi,

Zweitens ist es in bestimmten Ländern, wie z.B. in Amerika, Pflicht, die Strobes auch am Boden einzuschalten (mit bestimmten Ausnahmen, die ich hier grosszügig übergehe). Wenns anderswo nicht klar geregelt, bzw. nicht explizit verboten ist, dann kann man einem Piloten auch nicht verübeln, wenn er einmal gelerntes anwendet.

das halte ich für ein Gerücht. Auch in den USA rollt niemand mit Strobes am Boden herum, die werden erst beim Lineup eingeschaltet. Für die Bedienung von Lichtern gelten weltweit ähnlich Vorschriften, ultimativ sind sie im OM-B (Operations Manual B, Standard Operating Procedures etc.) geregelt und können von den Firmen jeweils im Detail "strenger" ausgelegt.

 

1) Am Boden schaltet man in der Regel die Strobes erst auf einer Start-/Landebahn ein, sei es zum Start oder zum Überqueren jener Bahn

 

2) Strobes können bei Nacht für andere Crews extrem blendend und irritierend sein, wenn ein anderes Flugzeug nah an einem vorbeirollt

 

Darum: Wenn es eure SOPs nicht explizit anders vorsehen: Die Strobes sind auszuschaltet, solange nicht auf einer Runway gerollt wird, da gibt es nix gross zu diskutieren. So wird es in der Realität gemacht.

Geschrieben

Andreas,

 

ich verstehe natürlich deinen Einwand und hatte ihn im Cpt-Corner eigentlich fast schon erwartet.

 

FAA FAR 91.209(b) sagt: No person may: ... Operate an aircraft that is equipped with an anticollision light system, unless it has lighted anticollision lights.

 

Es gibt GA-Flugzeuge, die haben keinen Beacon, und dann gibts nur die Strobes als Anticollision Lights. Ohne nun in lange Erklärungen und Interpretationen hinein zu gehen heisst das, dass man auch am Boden (= operate) die Anticollision Lights (= Strobes oder allenfalls Beacon) eingeschaltet haben muss. Darüber gibt es in entsprechenden Foren und Diskussionen tausend Interpretationen und Spekulationen, aber sie alle kommen mehr oder weniger zum gleichen Schluss: Strobes (or beacon if available) on anytime the aircraft is operated.

 

Wie gesagt, dann gibt es die Ausnahme in FAR 91.209 in the interest of safety, und da kann im Prinzip jeder Pilot für sich entscheiden, was für ihn ein Safety-Grund ist. Die Checklisten heutiger SEPs, die nur noch Strobes haben, sagen entweder gar nichts (= der Pilot entscheidet) oder sagen explizit Strobes -- On. (Diese Information entnehme ich diversen anderen Foren zum Thema.)

 

Sorry, nicht auf meinem Mist gewachsen, aber vielleicht hätte ich präziser für die Fälle ohne Beacon formulieren sollen.

 

Grüsse,

Berchi

Geschrieben

Vielleicht noch folgener Zusatz: Besonderes Interesse für diese "Problematik" gewann ich nach einem einfachen Taxiunfall mit Sachschaden, wo ich kurz mit einem der Beteiligten sprechen konnte. Da kam schnell die Frage auf, ob die beteiligten Flugzeuge "vorschriftsgemässe Beleuchtung" hatten, auch wenn der Vorfall sich an einem CAVOK-Tag ereignet hatte. Die Versicherungen streiten anscheinend noch...

 

Es ist wie so oft, Vernunft ist das eine, aber wenns hart auf hart geht, dann gelten halt nur die Vorschriften.

 

Grüsse,

Berchi

Geschrieben

Hallo Berchi,

 

es ist eben genau anders herum: In allen Vorschriften ist von "Anti Collision Lights" (red beacon, Flugbetriebslichter) die Rede, die sich fundemental von den "Strobe Lights" (Blitzlichter) unterscheiden. Ich weiss, dass es einige wenige Flugzeugmuster gibt, die keine Anti Collision Lights haben bzw. bei denen Anti Collision Lights und Strobe Lights kombiniert verbaut sind und für die gilt halt die Ausnahme, dass sie die Strobelights von Anfang anschalten. Du hast das Pferd meiner Meinung nach von der falschen Seite her aufgezäumt: Anti Collision Lights must be on at all times that an aeroplane is operating on its own power. Wenn also die Strobe Lights die einzige Möglichkeit des Blinkens sind, werden halt die eingeschaltet.

 

Ich schalte am Boden nicht nur die Beacons an, sondern auch die Wing Inspection Lights, weil sie einen gebündelten, gut sichtbaren Lichtstrahl zur Seite abgeben - besser als gar nicht.

 

Strobe Lights sollten Piloten allerdings nicht vor Nutzung oder Überquerung einer Bahn anschalten, sofern dies technisch möglich ist.

Geschrieben

Andreas,

 

ich glaube, wir verstehen uns schon richtig, auch wenn ich in einem kleinen Punkt noch zu widersprechen wage. Nach FAA FARs kann ein "Anticollision Light" gleichbedeutend sowohl ein Beacon als auch ein Strobe sein (siehe z.B. FAR 25.1401), es kann also z.B. ausdrücklich rot oder weiss sein. Daher kann das Pferd eigentlich auch nicht falsch aufgezäumt werden. Ältere Flugzeuge hatten eher Beacons, aber es scheint, als hätten neuere Flugzeuge eher nur noch Strobes und keine Beacons mehr, und somit dürfte die Frage "Strobes am Boden" hier und dort vielleicht nochmals aufpoppen. Logisch, wenn ein Flugzeug ein Beacon hat, dann machen Strobes am Boden sicher weniger Sinn.

 

Wie gesagt, ich spreche von typischen kleinen GA-Flugzeugen; die Grossen haben eh alles (und dazu ev. noch firmenspezifische Vorschriften, wie damit umzugehen ist).

 

Grüsse,

Berchi

Geschrieben

ich möchte noch hinzufügen dass die strobes beim durchfliegen von wolken durch das monotone blitzen einen epileptischen anfall bei einem crew mitglied auslösen kann ...

 

diese möglichkeit sollte eigentlich durch die medical-untersuchung ausgeschlossen werden, aber einen solchen zwischenfall hat es dennoch mal bei einem - glaube ich - tyrolean piloten mit mehreren tausend flugstunden gegeben :002:

 

adieu

Berni

Geschrieben
Die Wing Lights entsprechen nicht den Position Lights (rot/grün), sondern beleuchten den Flügel sowie die Triebwerkeinlässe, und sollen nachts einen Eisansatz bzw. dessen wirkungsvolle Enteisung erkennbar machen. Sie werden nur nach Bedarf eingesetzt.

 

Sorry, die hab ich ganz vergessen!!:002: :) :confused:

 

gruss rudi

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