Marc_H Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Die gefundenen Trümmer stammen doch nicht von AF447: The Brazilian air force said that debris picked up Thursday near where officials believe Air France Flight 447 crashed Monday into the Atlantic Ocean was not from the plane. "It has been verified that the material did not belong to the plane," Brigadier Ramon Borges Cardoso told reporters in Recife about the material recovered Thursday. "It is a pallet of wood that is utilized for transport. It is used in planes, but on this flight to Paris, there was no wooden pallet." He added that oil slicks seen on the ocean were not from the plane, either, and that the quantity of oil exceeded the amount the plane would have carried. "No material from the airplane was picked up," he said. Quelle: http://edition.cnn.com/2009/WORLD/americas/06/04/plane.crash/index.html Jetzt fängt man also wieder bei null mit der Suche an :( Zitieren
ReneD Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Die wirklichen Profis schreiben jedenfalls zum Unfall kein einziges Wort. Zum Unfall selber nicht, aber zu vielen Wissensgebieten rund UM diesen Unfall! :005: Das sind so kleine aber feine Unterschiede in der Wahrnehmung. Möglicherweise hast Du nicht den ganzen thread gelesen, was für einen "Späteinsteiger" aber völlig verständlich wäre. Gruß, René Zitieren
bitesnake Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 HI An Roy, Deine Msg Nr. 548 war echt Spitze. Gruss Pit Zitieren
LOWW-RAT2325 Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Ich weiss nicht was sich die Leihen und Halbleihen, Profis und Halbprofis aufregen. Sie schlagen sich ja schon fast gegenseitig. Ich hab keine Probleme mit Peter Guths Kritik und Kompliment zum Thread und Autoren. Er hat recht, wir schreiben aus Quatsch und Tratschgeilheit. Ignorieren die realen Fakten (0-F) und schwingen den Pinsel – geil drauf die wildesten Szenarien auszumalen. Spekulieren bis der Fantasie den Gar ausgeht. Haben wir sie nicht verdient Peters Ohrfeige? Die tut uns gut, und Peter tut‘s gut auszuteilen. Oder ist das Glas halb voll? Man plaudert einfach gerne. Seit die Menschheit existiert plaudert sie über Gefahren, die Jagd und die Weiber. Heute ist’s das Internet. Die AF447 ist einfach ein Anlass dazu. Heuchelei ist es deren Sinn mit der Arbeit der Offiziellen zu vergleichen. Die Wahrheit ist, dass es gar nicht um den Fall AF447 als solches geht, sondern dass wir einfach gerne über die Fliegerei fachsimpel. Ich sehe das wie ein Baum, der Stamm ist das Thema (AF447), die Äste alles was irgendwie damit zu tun hat (all die interessanten Verzweigungen übers Wetter, Sicherheit, Datenkommunikation…usw). Das Forum ist der Wald, mit vielen Bäumen und Themen mit all ihrer Vielfallt an Blätter, Zweigen, Blüten… Kreation, Wissen aller Art…. Memoires, Déjà-vu etc.. Doch egal welcher Baum, sie alle habe ihre Wurzeln aus unserer Sicht im Nichts. Unsichtbar unter der Erde – im Dreck. On the deep dark dirt. Ich frage jetzt, warum muss dieser Thread mit der Arbeit eines BFUs in Verbindung gebracht werden? Welchen Unfall haben wir nachdem die Ursache raus war noch gross diskutiert? Wer würde ein Film gucken, wenn er weiss wie er ausgeht? Es ist das Ungewisse, das Dunkle und verborgene das zur Diskussion reizt. Nicht die Wahrheit, sondern die Möglichkeit. Vielleicht schiessen wir an der Wahrheit vorbei, kommen aber auf 1000x mehr interessante Ideen und Ansichten als wenn wir stur auf die Wahrheit warten würden und unsere Kreativität möglicher Szenarios und verborgener Gefahren nur auf Auflösung der Untersuchungskommission fokussieren würden. Ich denke jetzt ernsthaft darüber nach, ob ich mich schämen muss wenn ich weiter hier mitrede… oder ob das etwas ist, das ich normal und unbedenklich weiterführen kann. Vielleicht liegt’s an den Opfer. Liegt ein Hauch der Respektlosigkeit in der Luft, wenn wir über ein Geschehnis sprechen das 228 Menschen das Leben kostete? Ich glaube es ist nicht die Frage ob und wie wir darüber reden, sondern es ist ein Frage wie wir das mit uns selbst abmachen. Mit unserem Gewissen und unserem Herzen. In dem Sinn, fege jeder erst vor seiner eigenen Tür. Gruss “Pfarrer“ Hahmann Du bist ein wahrer Poet ! Gruß Mike Zitieren
Marc_H Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Ausschnitte der ACARS-Meldungen: Quelle: pprune Kann das jemand "entschlüsseln"? Zitieren
josch Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Auch ORF schreibt: Geborgene Teile eher von einem Schiff Am Donnerstag hatte die brasilianische Luftwaffe noch verkündet, erste Wrackteile des abgestürzten Air-France-Airbus gefunden zu haben. Nun musste ihr Sprecher Cardoso dementieren. Die geborgenen Teile gehören vermutlich zu einem Schiff. Auch der Ölteppich stamme eher von einem Schiff. Wrackteile des Airbus wurden genauso wenig wie die Flugschreiber gefunden. Die von den Ermittlern kritisierten Spekulationen gehen weiter. Sie warnen vor "voreiligen Interpretationen auf der Basis minimaler Informationen". ----- Zitat Ende Jaja....der letzte Satz fasst es schön zusammen...bis gespannt wie es nun weitergeht. Jetzt wird dann dem Bericht des spanischen Piloten, der eine Art Explosion bzw. Lichtblitz gesehen haben will, wohl mehr Beachtung geschenkt werden, und dann geht alles von vorne los mit neuen Spekulationen, neuen Gewitterzellen, Explosionen und was weiss der Himmel alles. Ich finde es halt etwas befremdlich, wenn hier alle nahezu unisono über Blick, Bild und Konsorten schimpfen, aber in letzter Konsequenz selber ein ähnliches Niveau an den Tag legen. Zwar kann man als "Halbwissender" (dazu zähle ich zumindest mich selber) auf gewisses Vokabular und "aviatisches Allgemeinwissen" zurückgreifen und im Gegensatz zu Journalisten auf Fotos einen A320 von einem A330 unterscheiden, aber die hier und auch in anderen Foren gestellten Zusammenhänge und Thesen rund um gewisse spekulative Theorien sind ähnlich unprofessionell, wie jene, die von einem gestressten Redakteur oder Journalisten bis zur nächsten Ausgabe zusammenpfuscht werden müssen. In diesem Sinne auch weiterhin frohes Katastrophenraten, nebst Cola und Keksen...oder Bier und Zigaretten,...oder was auch immer... Abschliessend zum Thema Halbwissen: Unter den Blinden ist der Einäugige bekanntlich König :009: Gruß Johannes Zitieren
Volume Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Ein Flugzeug muss immer das 1,5 fache der Maximal in einem Flugzeugleben auftretenden belastung standhalten so schreiben es die Luftämter vorDas ist die Kurzfassung. Die Realität ist leider keineswegs so einfach, ich versuche mal ein paar Aspekte näher zu erläutern:Bevor man irgendwas mit 1.5 multiplizieren kann, braucht man erstmal eine Annahme über die maximal auftretenden Lasten. Dazu muss man erstmal ein Szenario entwerfen, in dem sich das Flugzeug schlimmstenfalls befinden kann, und dann muss man noch konkret berechnen, welche Lasten dann in welchem Bauteil wirken. Wenn wir nun einen Panzer bauen wollten, dann könnte man einfach alles konservativ abschätzen, wir sind aber gezwungen so leicht zu bauen, das das ganze nicht nur in die Luft kommt, sondern auch noch Geld dabei verdient. Deshalb kann man nicht einen Lastfall erdenken, der eventuell mal für ein Flugzeug in einem extremen Gewitter zutrifft, man verlässt sich auf den wahrscheinlichsten schlimmsten Fall, den ein Flugzeug statistisch gesehen einmal im Leben erlebt. Was passiert, wenn ein Flugzeug in eine Böe einfliegt? Nehmen wir der Einfachheit mal an, die Böe würde rein vertikal sein, und sich zur Umgebungsluft scharf abgrenzen. Dann wäre der Effekt eine sprunghafte Erhöhung des Anstellwinkels. Fliegen wir z.B. mit 300 kt (= unter Freunden 150 m/s) in ein Aufwind von 20 m/s ein (sowas findet man durchaus in Europa im Bereich von Gewittern, da muss man nicht mal in die Tropen für), dann erhöht sich der Anstellwinkel um arctan(20/150) = 7,6° (in Kleinwinkelnäherung kann man schlimmstenfalls auch noch annehmen, die Änderung in rad ist V Böe / V Flugzeug). Nimmt man nun noch an, der Auftriebsbeiwert im Reiseflug beträgt ca. 0.7 und der Auftriebsanstieg mit dem Anstellwinkel ist ca. 0.9/°, dann würde eine solche Böe den Auftrieb verdoppeln, das Flugzeug also 2g erleben. Generell betrachtet, bedeutet eine Anstellwinkelerhöhung eine Erhöhung des Auftriebs, die proportional zur Anstellwinkeländerung und zum Quadrat der Geschwindigkeit ist. Diese Auftriebserhöhung erzeugt dann eine Zusatzbeschleunigung, die umgekehrt proportional zur Flächenbelastung ist. Die Anstellwinkelerhöhung ist nun wiederum proportional zum Quotienten aus Boengeschwindigkeit und Fluggeschwindigkeit (bei Kleinwinkelnäherung). Daraus folgt dann eine Formel Zusatz g´s = Faktor * Fluggeschwindigkeit * Böengeschwindigkeit / Flächenbelastung. Je schneller der Flieger und je stärker die Böe, desto mehr g´s. Deshalb reduzieren Piloten bei bekannter Turbulenz auch die Geschwindigkeit. Je höher die Flächenbelastung, desto weniger g´s, und desto weniger kotzen (oder motzen) die Passagiere, die Lasten auf bestimmte Komponenten können jedoch bei hoher Flächenbelastung (mehr Ladung, mehr Sprit) schlimmer sein. Leider ist der Faktor alles andere als einfach zu bestimmen, denn die Physik ist nicht ganz so simpel, das Flugzeug muß sich ja "an der Luft abstoßen", daher wird in diesem Fall nicht allein das Flugzeug nach oben, sondern auch die Luft nach unten beschleunigt. Damit spielt auch die Menge Luft eine Rolle, an der sich das Flugzeug abstößt, eins mit sehr hoher Flächenbelastung stösst sich an sehr wenig Luft ab, daher "gewinnt" es im Kampf gegen die Luft. Dieser Aspekt nennt sich "realtive Flugzeugmassendichte" und wird nach einer bestimmten Formel bestimmt. Der Schlüsselwert zur Bestimmung der Böenbelastung ist nun die Annahme über die schlimmste Böe, die ein Flugzeug erleben kann. Der Wert dafür wurde in der Zeit um den zweiten Weltkrieg experimentell ermittelt, man liess eine größere Anzahl von Stratocruisern, DC4, DC6, Constellation etc. mit einem Beschleunigungsaufnehmer einige Jahre lang fliegen, und rechnete dann zurück welche Böen diese Flugzeuge im realen Betrieb erlebt haben. Man wählte dann eine Böenstärke von 66ft/sec, die 99% der aufgezeichneten Böen abdeckte. Heute gibt man nicht mehr nur die Stärke vor, sondern auch die Form der Böe, und variiert die Stärke mit der Flughöhe. Alles in allem ist es eine relativ komplizierte Rechnerei, aber im Grundsatz geht sie auf einen statistischen Wert aus dem realen Flugbetrieb und eine Umrechnungsformel g´s in Böengeschwindigkeit zurück. Natürlich kann man schlimmere Böen finden, aber es ist extrem unwahrscheinlich, das man in so etwas reinfliegt. Zusätzlich muss man noch verschiedenste Beladungszustände des Flugzeugs betrachten, Treibstoff in den Tragflächen ist dabei natürlich für die Maximallasten im Flügel längst nicht so schlimm, wie Ladung im Rumpf. Theoretisch ist es am schlimmsten, wenn das Flugzeug maximal beladen und minimal betankt ist, dieser Wert wird dann mit der Sicherheit 1.5 nachgewiesen. AF447 hatte nach 3 Stunden Flugzeit mit Sicherheit einen leeren Zentraltank und noch fast volle Flügeltanks, ausserdem dürfte auf so einer Langstrecke die Beladung nicht beim "Zero Fuel Weigt Limit" gelegen haben. Damit hätte der Airbus in dem betreffenden Gewitter mehr als das 1.5 fache der dort "vorschriftsmäßig" zu erwartenden Böen aushalten müssen, da der Beladungszustand nicht dem kritischsten entsprach. Nun geht man bei der Auslegung aber davon aus, dass eine solche "schlimmste wahrscheinliche" Böe im stabilen Geradeausflug eines voll funktionstüchtigen Flugzeugs erlebt wird. Wenn nun durch den Ausfall einiger Systeme und die Kombination aller möglichen Vertikal- und Horizontalböen, bei einer nicht mehr vom Autopilot konstant gehaltenen Geschwindigkeit in irgendeinem unvorhersehbaren Flugzustand in eine Böe eingeflogen wird, die nicht 99% der Böen entspricht, dann kann die tatsächliche Sicherheit auch deutlich geringer als 1.5 gewesen sein. Vermultich sogar kleiner als 1. Der Unfallforscher nennt das dann "Verkettung unglücklicher Umstände", und darauf wird es auch in diesem Fall hinauslaufen. Gruß Ralf Zitieren
bitesnake Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Woh, komme mir wieder wie in der Flugtheoriestunde vor. Hat aber Hand und Fuss. Ist schwer zu verstehen, aber nicht jeder ist Physiker. Muss diesen Artikel ausdrucken und in Ruhe studieren. Gruss Pit Zitieren
PeterH Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Ralf, das war wirklich eine realistische und gut belegte Einschätzung der Binsenweisheit: Es gibt *kein* Flugzeug auf der Welt, das *jedes* reale Gewitter heil übersteht - nicht mal MIL-Kisten. Viele Grüsse Peter Zitieren
Teapot Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Endlich Ueber die letzten Tage musste man in den Medien ja allerlei Schrott über die möglichen Absturzursachen hören, bzw. lesen. Angefangen beim Schweizer Fernsehen, dass von irgendwoher die Information bekommen hat, AF wies seit 1973 11 kleinere Incidents und den Concorde Crash auf, bis zu “Professionals” bei denen wie immer alles kein Problem ist. Den ersten mehr oder weniger qualitativ hochwertigen Artikel hab ich in der BAZ/Tagi gefunden. http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/AF-447-Das-Raetsel-aus-dem-Geburtsort-der-staerksten-Stuerme/story/24025473 Wieso ist es nicht möglich über die Luftfahrt zu berichten ohne alles zu dramatisieren, bagatellisieren oder den Macho rauszuhängen? CB’s sind auch in unseren Breitengraden stark genug ein Flugzeug zum Absturz zu bringen. Deswegen dürfte dies bei den meisten Airlines periodisch beim SIM Check ein Thema sein. Meine Firma hatte beim letzten SIM Check wieder mal so eine Uebung im Programm. Cheers Marcel Zitieren
Peter Gloor Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Bisher wissen wir fast soviel wie auf Seite 1 dieses Themas: Fast NIX[/b]. Gewisse Behörden haben allerdings nun der Presse mitgeteilt, dass man in die Richtung: Stall und anschliessendem Sturzflug mit folgender Zerstörung der Struktur (daher vielleicht auch der Druckverlust) ermittelt. Peter Zitieren
Matthias_BL Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Hello zäme, Besten Dank für eure Beiträge ! Auch wenn ich hier kein "Vielschreiber" bin, lese ich doch sehr gerne und häufig in diesem Forum mit. Hab vorhin gerade einen Artikel einer Journalistin (Alexandra Bader) gefunden, die sich betr. des AF447 durch verschiedene Foren im NET gelsen hat (u.a. eben auch durch unseres :009:) und dies alles versucht hat, in einem Artikel zusammen zu fassen. http://www.ceiberweiber.at/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=1263 Gibt eine Sicht darauf wie unsere Postings und die verschiedenen Spekulationen von "aussen" wahrgenommen werden. gruss Matthias Zitieren
bitesnake Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Tja das ist ja das Fatale. Die Presse ist nicht ganz unschuldig bei den Vermutungen und Gerüchten. Es fing hier ja auf Seite 1 an, als jemand schrieb, dass die Maschine vor Paris abgestürzt sei. Das konnte nicht sein. Also reagierte ich auch. Aber auch ich habe da Fehler gemacht. Gehen wir dieser Sache auf den Grund. Alle Zeiten in MESZ. Damit keine Missverständnisse entstehen: Morgennachrichte AF447 um ca. 08.00 vom Radar weg. Also 3 Stunden vor der ETA in Paris. Also sicher nicht vor Brasilien. Da wäre sie schon an der Wesrafrikanischen Küste. Dann 06.00 , aha setzen wir die Maschine 2 std. Richtung Südamerika. Dann wäre es irgenwo über dem Atlantik. Dann 04.14 also noch einmal 2 Std. zurück. Dann kommt man schon Brasilien sehr viel näher. Ergo, 4 Stunden Differenz. Eine grosse Strecke. Hätte die Presse nicht so viele Enten gebracht, wären einige Vermutungen gar nicht aufgekommen. Musste das mal loswerden. Gruss Pit. P.s. Vermutlich bin ich wieder ein paar Personen auf den Schlips getreten. Zitieren
Volume Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Kann das jemand "entschlüsseln"? Naja, Ich kann mal versuchen es umzuschlüsseln (Von ACARSisch auf Fachchinesisch) CTL RUD TRV LIM Fault Der Rudder travel Limiter sorgt dafür, das ab einer bestimmten Gewschwindigkeit nur noch ein bestimmter Seitenruderausschlag gegeben werden kann. Im Reiseflug limitiert der Travel limiter die möglichen Ausschläge auf 1/3, ein Fault kann bedeuten, der Pilot war nun in der Lage mehr Seitenruder zu geben als das Flugzeug aushält, es kann aber ganz genauso heissen, dass nun für den Rest des Flugs (auch zur Landung) nur 1/3 Ausschlag zur Verfügung steht, der Seitenruderausschlagbegrenzer also in der Stellung Reiseflug eingefroren ist. Natürlich kann es auch heißen, dass das elektrische Signal vom Limiter nicht mehr am Bordcomputer ankommt (Blitzeinschlag im Bereich der Seitenruderansteuerung) FLAG ON F/O PFD FLAG ON CAPT PFD Auf beiden Bildschirmen (Captain und First Officer) wird ein rotes Kreuz angezeigt, sprich es wird keine Anzeige mehr generiert. (Früher klappte in den Instrumenten eine rote „Fahne“ hoch, die anzeigte das das Instrument jetzt ausgefallen ist, und die Zeigerstellung nichts mehr bedeutet) NAV TCAS FAULT Das System das Ausweichempfehlungen bei Annäherung an andere Flugzeuge gibt ist ausgefallen. Kann z.B. Folge eines Transponderausfalls (Blitzeinschlag in Antenne etc.) sein, denn TCAS braucht ein Transpondersignal. Kann auch auf Stromausfall in einem der Stromkreise hindeuten. AUTO FLT A/THR OFF AUTO FLT AP OFF Die Automatische Schubsteuerung und der Autopilot sind ausgefallen oder ausgeschaltet worden. Der Pilot kontrolliert nun Kurs, Höhe, Geschwindigkeit, Querlage etc. selbst. CTL ALTN LAW Die FBW Steuerung schaltet in einen anderen Modus, der dem Piloten mehr Freiheiten aber auch mehr Verantwortung gibt LAV CONF ??? Irgendwas mit der Toilette (Lavatory) NAV ADR DISAGREE Air Data Reference, ein Eingangssignal zur ADIRU ist nicht mehr konsistent zwischen den verschieden Sonden, d.h. die beiden (oder gar 3) statischen Druckabnahmen, Staurohre, Anstellwinkelsensoren, Thermometer etc. zeigen unterschiedliche Werte. Eine der Sonden kann also z.B. vereist oder vom Blitz getroffen worden sein. CTL SEC 1 FAULT CTL PRIM 1 FAULT Beide „1er“ Computer der Flugsteuerung sind ausgefallen. nun übernehmen je zwei (Pimär und Sekundär) 2er und 3er Computer die Steuerung. IR2 1,EFCS1X,IR1,IR3 Inertial Reference, alle 3 Trägheitsnavigationssysteme haben irgendein Problem. Sie beeinhalten Beschleunigungs- und Drehbeschleunigungssensoren (Früher als Kreisel bezeichnet, heutzutage bewegt sich da aber nichts mehr drin) EFCS2 1, EFCS1 AFS Electrical Flight Control System, Automatic Flight System also Teile der Elektrischen Flugsteuerung (Fly by Wire) und Teile des Autopiloten melden irgendetwas. Mehr Ahnung habe ich auch nicht, geschweige denn das ich daraus irgendwelche Schlüsse ziehen könnte. Wie schon früher gesagt, es gibt hunderte von Möglichkeiten warum miteinander vernetzte Computer sich (programmgemäß) abschalten oder einen Fehlerfall melden, mit Tausenden von dahintersteckenden Ursachen. Gruß Ralf Zitieren
bitesnake Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Schon wieder was gelernt. Konnte diesen Zahlensalat nicht entziffern. Das wa für mich Neuland. Danke Pit Zitieren
FalconJockey Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Also: Nachdem die geborgenen Trümmer nicht von der Air France stammen, könnten die Beobachtungen der anderen Piloten vielleicht doch was mit dem Vorfall zu tun haben. Oder haben wir es doch mit einer Entführung durch Ausserirdische zu tun? Oder hat Hugo Chavez seine Finger im Spiel? Oder gar Al Quaeda? Achtung: Das war Ironie. Zitieren
oneworldflyer Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 It has been verified that the material did not belong to the plane Was gibt es da für Kriterien/Merkmale, dass man sich zuerst offenbar sicher war, dass es sich bei den Trümmern um die der AF-Maschine handelte und nun plötzlich nicht mehr? Ist überall die cn eingraviert? Alleine die Reg wird nicht viel helfen, da diese nicht überall steht, oder doch? :confused: Zitieren
Markus "Tomcat" Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Was gibt es da für Kriterien/Merkmale, dass man sich zuerst offenbar sicher war, dass es sich bei den Trümmern um die der AF-Maschine handelte und nun plötzlich nicht mehr? Ist überall die cn eingraviert? Alleine die Reg wird nicht viel helfen, da diese nicht überall steht, oder doch? :confused: Na ja, wenn eine Holzpalette aus dem Wasser gefischt wird und in einem Airbus A330 keine Fracht auf Holzpaletten verladen wird dann ist das recht eindeutig. :008: Zitieren
Volume Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Oder haben wir es doch mit einer Entführung durch Ausserirdische zu tun?Wohl eher nicht, aber im Bereich von starken Stürmen kann es Risse im Zeit-Raum-Kontinuum geben, deshalb steht der A330 vielleicht in Bangor, Maine und zwar morgen (also für die an Bord ist heute gestern) und nur die, die während des Sturms geschlafen haben leben noch, die anderen sind spurlos verschwunden. Habe ich so jedenfalls mal im Fernsehen gesehen :D Gruß Ralf Zitieren
FalconJockey Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Klasse!!! -------- Bei PPRUNE sind noch ein paar mehr Video-Stills aufgetaucht, die auch etwas grösser sind: http://www.pprune.org/rumours-news/376433-af447-2.html#post4975101 Zitieren
X-Plane Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Der Hinweis wegen der zu hohen Geschwindigkeit sowie zahlreiche andere in diesem Thread bringen uns schon etwas weiter, auch wenn noch nichts sicher ist. Gemäss neusten Untrersuchungen hat die Maschine evtl. die Mindestgeschwindigkeit unterschritten und wäre dann unkontrollierbar geworden. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Böen derart stark und schnell variierend waren - sowie auch noch in der gleichen Richtung wie die Flugrichtung (+/-180 Grad sich schnell abwechselnd) gewütet haben - dass die Max-Speed einmal überschritten und gleich nachher die Minimum-Speed unterschritten wurde. Wäre das möglich? Habt ihr Piloten das schonmal annähernd erlebt, sodass ihr gedacht habt: wäre die Böe ein bisschen stärker gewesen, wäre ich in einem stall oder overspeed gekommen? Gruss, François Zitieren
AB-ZRH Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Na ja, wenn eine Holzpalette aus dem Wasser gefischt wird und in einem Airbus A330 keine Fracht auf Holzpaletten verladen wird dann ist das recht eindeutig. :008: Vielleicht war die Holzpalette ja als Handgepäck auf dem Flug unterwegs... :confused: Nun, ich finde es doch auch sehr seltsam, dass zuerst die ganze Zeit von schwimmenden 7 Meter langen Trümmerteilen, Flugzeugsitzen, Schwimmwesten und was weiss ich alles gesprochen wird und danach plötzlich alles so gar nicht mehr stimmt? :009: Wirkt einwenig unprofessionell und unseriös auf mich. Zitieren
X-Plane Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Nun, ich finde es doch auch sehr seltsam, dass zuerst die ganze Zeit von schwimmenden 7 Meter langen Trümmerteilen, Flugzeugsitzen, Schwimmwesten und was weiss ich alles gesprochen wird und danach plötzlich alles so gar nicht mehr stimmt? :009: Wirkt einwenig unprofessionell und unseriös auf mich. Ist diese Erkenntnis neu? Dass die Welt nicht so funktioniert, dass ein Superprofi gerade alles weiss und es haargenau und der Realität entsprechend so weitergibt wie es ist? Du scheinst ein ziemlich einfaches Bild der komplexen Realität zu haben.... ;-) Gruss, François Zitieren
Sebastian Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Kann man aus den Bildern auch irgendwas von der Speed herauslesen ? Mich wundert es, wie so ein Flugzeug spurlos verschwinden kann. Es müssen doch ein Haufen von Wrackteilen auf dem Meer schwimmen. Zitieren
AB-ZRH Geschrieben 5. Juni 2009 Geschrieben 5. Juni 2009 Ist diese Erkenntnis neu? Dass die Welt nicht so funktioniert, dass ein Superprofi gerade alles weiss und es haargenau und der Realität entsprechend so weitergibt wie es ist? Du scheinst ein ziemlich einfaches Bild der komplexen Realität zu haben.... ;-) Gruss, François Ich denke, dass Du von etwas anderem sprichst als ich. In dieser Situation gehts meiner Meinung nach darum, dass alles seriös und sorgfältig abläuft. Dass selbstverständlich nicht jeder alles wissen kann ist klar. Dass aber aus dem Helikopter mit nem Fernglas erkannt werden kann (oder muss), dass es sich um eine Holzpalette handelt, welche nicht von der AF Maschine stammen kann, dazu brauchts nun wirklich keine Superfähigkeiten :005: EDITIERT wegen unpassenden Bemerkungen! Lass es bitte sein, Angelo. Zitieren
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