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NVFR....Wie??


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Leute

 

Bei uns am Platz unterscheiden sich total die Meinungen bzgl. Nacht VFR.

 

Die einen meinen es waere am einfachsten sich von Radar fuehren lassen (natuerlich mit entspechender Eigenvorbereitung und Navig.) und die anderen man solle sich aus dem Ganzen raushalten und kompl. selbst navigieren.

 

Wie macht Ihr den Nacht-Vfr? Welche Erfahrungen gibts dazu?

 

Noldi

Geschrieben

Nun, das V im Namen verrät es eigentlich: Visual. Du musst in der Lage sein, nur nach Sicht, mit Karte, Kompass und Stoppuhr zu navigieren. Also genau gleich wie am Tag. Radionavigation ist auch eine wichtige Hilfe und erlaubt.

 

GPS oder Radarvectoring durch ATC kann vielleicht da und dort mal etwas unterstützen, ist aber als Primärnavigation nicht zugelassen.

Geschrieben

In der Realität ist es aber größtenteils fliegen nach GPS, VOR, NDB und Co.

Den wirklich koppeln kann man in der Nacht nicht.

Spitfire Mk XIX
Geschrieben
(...)

Den wirklich koppeln kann man in der Nacht nicht.

 

Oh doch, man kann sehr gut, aber man muss sich anders auf den Flug vorbereiten: Bahnlinien, Flüsse etc. sind tagsüber sehr markant, aber während der Nacht kaum sichtbar. Ortschaften - es lohnt sich dabei zu überlegen, wie man sie nächtens identifiziert - oder Autobahnkreuze, beleuchtete Antennen etc. sind hingegen tadellos brauchbar. Auch ein schöner Nachtflug in den Bergen ist ein unvergessliches Erlebnis, wobei auch hier - vorher - ein paar Überlegungen zu Notlandemöglichkeiten, Kabelproblemen etc. angestellt werden sollten.

 

Gruss Dan

Geschrieben

Ich sass kürzlich „hinten“ in einem HB Flugzeug und durfte einem Piloten zuschauen, wie er „gekonnt“ mit GPS Unterstützung, nachts sogar durch Täler geflogen ist, bei denen ich keine visuelle Orientierung geschafft habe! Hätte ich einen Fallschirm gehabt wäre ich ausgestiegen!!!

 

Die Nutzung von Terrainmodellen sind grundsätzlich für Primärnavigation verboten und das ist gut so! Ich habe auf einer Reise nach Südafrika 5 Stellen ausgemacht, an denen die Terrainmodelle schlicht falsch waren und zu einer Kollision führen könnten.

 

In den letzten 18 Jahren habe ich 7 GPS Ausfälle erlebt, 2 echte und 5 technisch bedingte (flugzeugseitig). Genau auf einen solchen GPS Ausfall muss man sich immer vorbereiten!

 

Hier ein praktischer Tipps für NVFR Flüge:

 

Eine umfassende Flugvorbereitung ist notwendig, alle Unterlagen auf Papier mitnehmen. Eine Stirnlampe (heute meistens LED) ist unabdingbar. Eine Reservenlampe ebenso.

 

Bei NVFR ist es hilfreich, die MSA für alle Gebiete die man überfliegt zur Hand zu haben (auf Papier). Es ist auch sehr empfehlenswert, immer ein oder besser 2 VOR’s gerastet und einen „Escape-Course“ eingestellt zu haben.

 

Kennt man die MSA (minimum safe altitude) kann man bei einem Ausfall des GPS ohne weiteres sicher weiterfliegen.

 

Schliesslich hilft es auch, wenn man im Notfall den Kurs, die MSA auf dem Kurs und die Distanz von einem VOR kennt um den eigenen Flughafen wieder zu finden.

 

Ich will hier niemanden belehren und lediglich meine Erfahrungen weitergeben. Das eingangs geschilderte Erlebnis zeigt, dass es unter uns offenbar einige geben muss, die die Zuverlässigkeit von GPS und Co überschätzen!

 

Gruss Beat

Geschrieben

Mehrfach lese ich hier Aussagen darüber, welche Navigationsmethoden bei VFR "verboten" bzw. "zugelassen" seien. Das finde ich sehr interessant. Könnte man zu diesen "Verboten" bzw. "Zulassungen" vielleicht einmal die normartiven Grundlagen wissen? Sind mir wirklich ehrlich unbekannt.

 

Gruß

Philipp

Geschrieben
ein paar Überlegungen zu Notlandemöglichkeiten, Kabelproblemen etc.

 

Dazu würde mich doch auch sehr interessieren, wie weit das mit den Notlandemöglichkeiten in der Nacht wirklich machbar ist. Meinst Du hier auf Flugplätze oder ins Gelände?

 

Die Problematik mit Motorproblemen und anschliessender NOLA irgendwo war bisher sicher ein wichtiger Grund, der mich vom NFVR abgehalten hat. Vielleicht gibts ja trotzdem Tipps?

Geschrieben

Noldi,

 

nachdem du im Profil Vorarlberg angegeben hast, möchte ich dich sicherheitshalber darauf hinweisen, dass für NVFR in AUT und CH teils doch sehr heftige Unterschiede sind. Vielleicht auch für D?

 

Check mal den Thread: "NVFR in der Schweiz" - ist etwa ein halbes Jahr her und zeigt die Unterschiede bisschen auf.

 

LG

Matthias Schmidle
Geschrieben
Noldi,

 

nachdem du im Profil Vorarlberg angegeben hast, möchte ich dich sicherheitshalber darauf hinweisen, dass für NVFR in AUT und CH teils doch sehr heftige Unterschiede sind. Vielleicht auch für D?

 

Check mal den Thread: "NVFR in der Schweiz" - ist etwa ein halbes Jahr her und zeigt die Unterschiede bisschen auf.

 

LG

 

Wenn man NVFR Flüge ab Hohenems macht, werden diese in der Regel im CH oder D Luftraum durchgeführt. Gelandet wird meist in EDNY oder LSZR!

Markus "Tomcat"
Geschrieben
Dazu würde mich doch auch sehr interessieren, wie weit das mit den Notlandemöglichkeiten in der Nacht wirklich machbar ist. Meinst Du hier auf Flugplätze oder ins Gelände?

 

Die Problematik mit Motorproblemen und anschliessender NOLA irgendwo war bisher sicher ein wichtiger Grund, der mich vom NFVR abgehalten hat. Vielleicht gibts ja trotzdem Tipps?

 

Notlandung? Ganz einfach ... Landescheinwerfer einschalten ... wenn Dir nicht gefällt was Du siehst ... Landescheinwerfer wieder ausschalten.

 

:005:

 

Ich bin schon einiges X-Country bei Nacht geflogen in den USA, aber das meiste in eher flachem Terrain. Wichtig finde ich absolute "situational awareness" - sprich - Du musst in jeder Sekunde genau wissen wo Du bist, wo Du hinwillst und wie Du dort hinkommst.

 

Das heisst gute Planung im Vorfeld, Karten, AIP, genug Sprit im Tank, Notfallplanung (Taschenlampen, Batterien, Sicherungen, Handfunkgerät, GPS), und dann solide Ausführung mit ständigem Funkkontakt mit Info / Rader / wem-auch-immer, viel Rausschauen obwohl die Versuchung gross ist den Kopf im Cockpit zu lassen, usw.

Roger Richard
Geschrieben

Hallo Michi

 

Die Problematik mit Motorproblemen und anschliessender NOLA irgendwo war bisher sicher ein wichtiger Grund, der mich vom NFVR abgehalten hat. Vielleicht gibts ja trotzdem Tipps?

 

Ich würde mich wegen dem nicht vom Nachtflug abhalten lassen. Tipps für eine Notlandung in der Nacht kann ich Dir (zum Glück) keine geben. Aber bei Mondschein kann mann z. B. gut zwischen Wälder, Wiesen usw. unterscheiden. Aber trotzdem braucht es für eine sichere NOLA in der Nacht ein grosse Portion Glück.

 

Aber auf der anderen Seite gesehen, ist ein Engine Failure z. B. kurz nach dem Start, wenn man wie in Zürich nur bebautes Gebiet unter sich hat auch recht schwierig schadlos zu überstehen.

Geschrieben

Ich werde in den nächsten 5 Wochen einige male bei Nacht in der Schweiz unterwegs sein.

Falls Du Lust hast kannst Du mit mir zusammen die Flugvorbereitung und natürlich den Flug durchführen.

 

LG Beat

 

Flugzeug: DA40 siehe hier

Geschrieben

Hi Beat

 

landest Du dann nach den NVFR Flügen im Mai auch in der CH oder überfliegst Du CH Territory und landest spät irgendwo in F z.B.? Ich frage, weil NVFR time gemäss AIP heute um 21:38 LT beginnt. An sich ist der Ofen NVFR-mässig um 21:45 LT bereits aus, weil man sich zumindest in Kloten spätestens da beim Rep Point melden muss. Bis zur Umstellung der Sommerzeit ist NVFR operativ leider schwierig. Oder gibt es Alternativen die unerschlossen sind? Danke für Tipps...

 

cheers Bobby

Geschrieben

In der Regel übernachte ich bei NVFR Flügen im Sommer mind. eine Nacht im Ausland. Wems keine Rolle spielt: Für viel Geld kann man z.B. in Grenchen auch Nachts landen!

 

Die letzten Flüge:

Weekend in Knesselare, Belgien: Start in Grenchen um 21:00 loc time, Landung um 24:00 loc time in Ostende. Meistens VFR bis nach Luxemburg, dann IFR bis Ostende.

 

Oder Start in Grenchen um 21:00 loc time, flug nach Girona (LEGE) nach Mitternacht, NVFR – falls Wetter kritisch letzter Teil in IFR.

 

Start in Grenchen um 21:00 loc time und Landung in Collmar um 23:00 Uhr. Meistens NVFR.

Bewilligung vorher einholden: http://www.colmar.aeroport.fr/docs/ouverture.pdf

 

Gruss Beat

Geschrieben

Dazu gibt es schon viel nachzulesen im FF:

Beispiel 1 ganz genialer Erlebnisbericht!!

und Bsp. 2.

 

Gruss

 

Philipp

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Bis zur Umstellung der Sommerzeit ist NVFR operativ leider schwierig. Oder gibt es Alternativen die unerschlossen sind? Danke für Tipps...

Bobby

 

 

Die Möglichkeiten für Nachtflüge in der Schweiz sind während der Sommerzeit tatsächlich sehr eingeschränkt.

 

Um so grösser sind die Freiheiten im Nachbarland Frankreich. In der näheren Umgebung, z.B. im Umkreis von 200 NM ab Zürich, gibt es zahlreiche Flugplätze, die dank PCL (Pilot Controlled Lightning") bzw. "Balisage lumineux télécommandé" auch bei nicht besetzter AFIS rund um die Uhr angeflogen werden dürfen.

 

Ohne vorgängige Anmeldung (selbstverständlich aber nach Abfragen der aktuellen NOTAMS) ist dies z.B. möglich in Vesoul (LFQW), Troyes (LFQB), Nancy (LFSN) und Valence (LFLU). Bei anderen Plätzen, etwa Besancon la Vèze (LFQM), Montbéliard (LFSM) und Colmar (LFGA) ist vorgängig eine Bewilligung einzuholen.

 

Wer je NVFR praktiziert hat, wird von dieser faszinierenden Art des Fliegens kaum mehr loskommen.

 

l1040254.jpg

 

 

Viele Grüsse

Andreas

Heinz Richner
Geschrieben

Hallo

 

Wer je NVFR praktiziert hat, wird von dieser faszinierenden Art des Fliegens kaum mehr loskommen.

 

da kann ich dir nur zustimmen! Heute ist mit der UBS nicht mehr möglich, was ich früher mit der PQE so geliebt habe. Nachts in die Alpen, mal schnell das Wallis rauf, über den Gotthard zurück ins Mittelland, einfach sensationell.

 

Das war einmal:(

 

Gruss

HB-UBS

Geschrieben
Wer je NVFR praktiziert hat, wird von dieser faszinierenden Art des Fliegens kaum mehr loskommen.

 

Stimmt, keine Frage. Da muss man sich noch das gelobte Land (die USA :005:) für einen Fliegerurlaub ansehen falls man so richtig Lust darauf bekommt.

 

Pilot controlled lighting gibts auf so gut wie allen Plätzen, Landegebühren sind nicht-existent und von Gebirge bis Wüste oder der Küste entlang geht auch alles zum Fliegen.

 

Ich habe über den Winter gute 75 NVFR Stunden erflogen, ein wahrer Genuss, einfach in den Sonnenuntergang hineinzufliegen, und sollte sich einer einmal mit der Flugvorbereitung vertan haben und das Wetter schlechter werden ist eine IFR clearence schnell zu kriegen - kann ich nur empfehlen.

Geschrieben

Hallo Zusammen

 

Auch ich habe schon so meine Erfahrungen gemacht in solo NVFR-Flügen, jedoch nur in den USA in der Area nördlich von Boston (KSFM, KPSM, KLWM, KBVY).

Grundsätzlich rate ich allen an vor allem bei Nacht mit flight following zu fliegen, damit mich eine Kontrolleinheit auf dem Radarschirm hat und mich auf traffic aufmerksam machen kann, oder im Falle einer Emergency dass ich mit jemandem reden kann, oder falls ich den Airport im Lichtermehr nicht finde, dass sie auch dort helfen können, jedoch primär als Traffic Advisor. Bei Nacht kann es schwierig sein andere Aircrafts zu sehen. Auch wenn ich ein Heli bin in der Nacht fliege auch ich auf 2000 feet AGL.

Auf alle Fälle das letzte Mal war ich bei Nacht unterwägs von Lawrence Airpot, Massachusetts nach Portsmouth, New Hampshire. Ich war auf dem Radar von Boston Approach und es hiess Altitude on your discretion, sprich wo du dich am wohlsten fühlst, ich beschloss mich auf eine Flughöhe von 2000 feet AGL und flog das heading für meine Destination. Boston App funkte nach einer Weile, "Traffic 10 o'clock, 5 miles, 2700", ich schaltete mein Landing Light ein, jedoch sah den Traffic nicht und ich liess dies Boston App auch wissen. Etwas später "Traffic 11 o'clock 3 miles 2500 descending", aber ich sah den traffic immernoch nicht. Nicht viel später hiess es "Traffic 12 o'clock 1 mile 2200 still descending", ich sah aber immernoch nichts. Ich dachte es wäre vielleicht etwas sicherer etwas höher zu steigen, da das Flugzeug eh am descending ist, doch auf einmal seh ich wie ein Sportflugzeug vor meiner Nase durchfliegt immernoch descending, total erschrocken mach ich einen left turn um ihm auszuweichen, der Pilot im Sportflugzeug hat mich nähmlich nicht gesehen, der Flog in seiner straight line weiter wie er vor meiner Nase durch ist. Nun da er von links kam hatte er natürlich Vortritt, aber Vortritt hin oder her, wäre er auf flight following gewesen hätte nähmlich Boston App ihn auf den traffic aufmerksam gemacht und durch verschiedene Höhenlagen wären wir separiert worden. Denn das machen sie hier immer auch wenn man nach VFR fliegt. Deshalb rate ich allen an, wenn man die Möglichkeit für flight following hat, bei Nacht würde ich diese Möglichkeit definitv nutzen.

 

Gruss

Alex

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