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Lange Diskussion ohne Ende!


Ayubowan

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Hallo liebe Piloten!

 

Mit einem Freund habe ich gestern bei einem (oder mehreren) Bier eine Diskussion gefuehrt. Und zwar ist uns am gestrigen Nachmittag in unserem Supermarkt ein First Officer aufgefallen, der mit kompletter Uniform ein paar Sachen eingekauft hat. Vermutlich ist er gerade vom Flughafen oder zum Flughafen unterwegs (ca. 35 Minuten entfernt). Nun sind wir - wie bereits erwaehnt - abends auf das Thema zurueckgekommen. Er meinte, dass "der Typ ein ziemlicher Angeber war" (Zitat).

 

Andererseits widersprach ich ihm und brachte den Einwand, dass ich es nicht anders machen wuerde und es wenig mit angeben zu tun hat. Es ist nichts anderes, als wuerde ein KFZ-Mechaniker nach der Arbeit schnell noch was Einkaufen, ohne sich vorher umzuziehen. Da geht er halt schnell im Blaumann einkaufen. Aber er meinte, dass es bei Piloten etwas anders sei. Und ich beobachtete auch, dass der Pilot irgendwie "anders" wahrgenommen wurde, als ein Mechaniker, der nach oder vor der Arbeit noch 'nen kleinen Snack bezieht.

 

Wie ist das bei euch? Verzichtet ihr aus o.g. Gruenden auf das Einkaufen vor oder nach der Arbeit? Wenn nein: Sakko dabei angezogen oder im Auto gelassen?

Schonmal bloed angeredet worden?

 

Danke fuer die Beantwortung dieser total sinnlosen Frage.... :D

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Alexander Pichler

Hallo!

 

ja hier gehen die Meinungen auseinander. Ein Kollege der von mir persönlich auf der Linie fliegt, (Air Berlin) würde so etwas nie machen, auch wenn ganz dringend etwas kaufen muss. Ein anderer fliegt bei der Lufthansa, er ist froh wenn er die Uniform gar nicht tragen muss, er würde am liebsten in Zivilkleidern fliegen. Und der 3 Kollege sagt, es ist ihm egal was die anderen Leute von ihm denken. Muss er was kaufen und er ist gerade von einer langen Flugreise nach Hause gekommen und es geht nur um 5 Minuten dann würde er sich im Supermarkt ein Eis holen und nicht extra nach Hause fahren um sich umzuziehen. Er begründet es so: Ich bin so wie ich bin und das ist gut so. Aber er würde auch net wenn er angenommen am Abend etwas ausgemacht hat und am Nachmittag nach Hause kommt bis am Abend mit der Uniform rumlaufen sondern sich dann auch mal umziehen.

 

aber die Uniform ist nach wie vor so wie damals so auch heute ein Statussymbol das noch einiges erleichtert. ich merke es z.b immer wieder im Ausland. Z.b in Süditalien hat die Uniform einen sehr hohen Stellenwert. Piloten werden hier teilweise gar nicht kontrolliert und auch sehr Respekt voll behandelt das gleiche auch in Südafrika. Die Uniform kann einiges erleichtern aber auf der anderen Seite man muss mal den Status erlangen, dass man sie "offiziell" tragen darf.

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Markus "Tomcat"

Lufthanseaten haben meines Wissens recht klare Regeln was sie in der Uniform dürfen und was nicht. Ich habe einen befreundeten LH Kapitän öfters in KDFW vom Flug 438 abgeholt, und wir sind problemlos noch auf dem Heimweg einkaufen gegangen - er im Anzug mit Pommes am Arm. Nur seinen Dienstausweis hat er dabei nicht getragen.

 

Bei der USAF-CAP wo ich aktiv war hängt es von der Art der Uniform ab. Im Arbeits- oder Ausgehanzug durfte nach Dienstende z.B. ein Bier getrunken werden. In der Fliegerkombi musste es auf dem direkten Weg nach Hause gehen.

 

Ich habe lange in der Nähe eines grossen Flughafens (KDFW) gewohnt, und da gehören uniformierte zum normalen Bild in Läden und Restaurants. Stört mich nicht. Nur beim Konsum von C2H5OH gehört meiner Meinung nach die Uniform nicht dazu, auch wenn's nach Dienstende ist.

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Es läßt sich manchmal nicht vermeiden in Uniform zum Bäcker zu gehen.

Allerdings kann man auch nicht leugnen, dass es in diesem Berufszweig unglaubliche Profilneurotiker gibt - die trifft man jeden Tag aufs Neue...

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Er meinte, dass "der Typ ein ziemlicher Angeber war" (Zitat).

Was ja durchaus ein subjektives Urteil ist und auch etwas über den Zitierten sagt ;) . Beide, Pilot und Dein Kollege, sind ja "nur" Menschen. Immerhin.

 

Und wenn wir schon bei den Captains sind: Auch Captains der Armee, der Seefahrt oder der Wirtschaft stechen manchmal durch ihren optischen Auftritt aus der Masse heraus. Nur dürfen wir doch neidlos anerkennen, dass sie nicht ohne Leistung zum Kapitän geworden sind (bitte keine Diskussion zur letzten Beispielkategorie :007: ) und auch durch ihre Aufgabe und ihren Status hervorstehen. Aber vom Äusseren kann man ja glücklicherweise schlecht aufs Innere schliessen.

 

Vielleicht hilft ja Deinem Kollegen, wenn er mal einen Captain begleiten kann, nur um dann zu sehen, dass der "Angeber" vielleicht sogar etwas mehr bringt?!

 

Und wie sagt man gemeinhin: Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz! :p

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Er meinte, dass "der Typ ein ziemlicher Angeber war" (Zitat).

Ich bin zwar keinPilot, aber ich glaube ein bisschen Stolz gehört zu einer solchen Uniform mit 3 oder 4 goldenen Streifchen einfach dazu. :005:

Bei mir wärs vielleicht sogar ein bisschen mehr Stolz :008:

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Hi!

 

Also zuerst einmal muss gesagt werden, dass es (bei uns) im OM-A steht, wie wir uns in der Öffentlichkeit in Arbeitskleidung zu verhalten haben und wann wir sie tragen dürfen und wann nicht.

 

Ich persönlich finde es nicht so angenehm mit der Uniform rumzulaufen, da man wirklich angestarrt und mitunter auch angesprochen wird.

Wenn es sich natürlich nicht vermeiden lässt (z.B. Tanke), dann beisst man mal in den sauren Apfel, aber ich plane generell meine Einkäufe so, dass ich nicht in die Verlegenheit komme, mich mit der Uniform irgendwo blicken zu lassen.

 

Ich glaube aber, dass es einem vielleicht auch irgendwann wurscht werden kann, weil man 20 Jahre diese Arbeitskleidung getragen hat und einem die (mitunter sicher neidvollen) Blicke piepegal sind.

 

Es ist eben alles relativ... Wobei die meisten Kollegen, so denke ich, mit meiner Meinung übereinstimmen...

 

Besten Gruß,

der Simon

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Es steht wahrscheinlich in den wenigsten Airlines explizit, dass man die Uniform ausser Dienst nicht tragen darf. Aber es zeugt von schlechtem Stil, wenn man es tut. Vor allem in Zusammenhang mit Freizeitaktivitäten (Restaurant oder sogar Bar, also sobald Alkohol ausgeschenkt wird).

 

Ich habe immer eine private Jacke dabei, die ich mir schnell überziehe, wenn ich nach der Arbeit noch irgendwo hin gehe. Sonst ist es auch eher unangenehm, wenn einem alle anstarren oder sogar nach dem Weg fahren ("Siiie, wo geht der Zug nach Basel?") :D

 

Dani

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Aber was mich an der ganzen Sache eben stoert ist, dass die Leute Ihren Neid (der sich nicht selten dann als laestern oder hinter'm Ruecken bloed daherreden herausstellt) nur bei Piloten zeigen. Ein KFZler im Blaumann oder ein Bueroangestellter, der auch mal im Anzug kurz einkaufen geht ist dann "auch nur ein Mensch". Der Pilot...ein Wunder?

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Also ich war auch schon in Uniform im Supermarkt, weil ich es gar nicht geschafft hätte vorher nach Hause zu fahren bevor der Markt schließt.

 

Piloten die das mit Absicht machen, kenn ich aber keine. Im Gegenteil, die meisten machen sich dann die Schulterstreifen ab, oder ziehen wie Dani eine andere Jacke drüber.

Ich find meine privaten Klamotten nach nem langen Dienst auch viel bequemer als die Uniform.

 

Wir leben aber wohl eben in einer Neidgesellschaft, egal ob der Neid in diesem Fall begründet ist oder nicht. Und um es mal ein wenig provokativ zu sagen: Ich reiß mir bestimmt nicht kurz nach on Block alle Streifen vom Anzug, nur weil manche Leute vielleicht Minderwertigkeitskomplexe haben.

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Wo wir gerade bei Supermarkt sind.. Letzten Sommer bin ich mal uniformiert nur im Hemd und ohne Schulterklappen in einen Edekamarkt rein und habe was an der Obsttheke gesucht, da kam eine ältere Dame auf mich zu und sagte "Entschuldigung junger Mann, können sie mir sagen, wie teuer die Äpfel bei ihnen sind?" :-)

Mit einem Schmunzeln erwiderte ich "Kann ich ihnen leider nicht sagen, weil ich hier nicht arbeite..."

 

Viele Grüße vom linken Niederrhein,

 

Dennis

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@dennis

Kann Deinem Profil nicht so ganz folgen. Im Status hast Du "Airline-Pilot", bei Beruf "Schüler" und im Infotext über Dich steht, dass Du Dein Hobby gerne zum Beruf machen würdest. Und Deinem Thread nach zu urteilen, bist Du anscheinend doch Pilot :008: Aber echt top Erlebnis :D

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Die neuen blauen Uniformen der Bundespolizei sehen aber auch wirklich schick aus. Sicher das es ein Pilot war, oder doch vielleicht ein Feuerwehrmann? :rolleyes:

 

Im Ernst, wie schon oben bei der Supermarkt-Story beschrieben: die Mehrzahl merkt gar nicht, welche Berufsgruppe da vertreten ist.

 

Und wo sollte sich ein Pilot umziehen? Kleiderspinde für alle an jedem Flughafen!?

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.

> Psychologie ON <

 

Besagter Pilot ist vom Beruf ein unzufriedener, frustrierter und vor kurzem geschiedener Fliessenleger in Langzeitarbeitslosigkeit und rief seine Tante vor einem halben Jahr mit der Bitte an, sie möge ihm als gelernte Schneiderin unter Zuhilfenahme von Fotovorlagen einer echten Pilotenuniform gegen Bezahlung eine ebensolche nähen. Die dafür benötigten Stoffe und Utilities werde er umgehend mit dem verbliebenen Rest an finanziellen Mitteln kaufen und ihr im Anschluss vorbeibringen.

 

Es gibt auch sehr einfache Leute, die sich für einen Tag einen Porsche oder einen Lamborghini mieten und in der Öffentlichkeit so tun, als gehöre dieses Fahrzeug ihnen.

 

Trotz geringer Wahrscheinlichkeit kann man auch solche Begebenheiten nie ganz ausschliessen.

 

Nicht alles was glänzt ist Gold ...

 

> Psychologie OFF <

 

;)

 

Anmerkung: Dieses Foto entstand während der AERO 09 in Friedrichshafen. Mein zuvor angedachter psychologischer Spieltrieb bezieht sich keinesfalls auf den in diesem Bild gezeigten Herrn in Pilotenuniform!

img1116q.jpg

 

Gruss Robert

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Wir führen hier, so sehe ich das, in Wahrheit eine Soziologische, Antropologische und eine Psychologische Diskussion.

 

Es tut mir leid, mein Text wird jetzt etwas länger, aber die Diskussion über die Pilotenuniform und die durchweg vernünftigen Reaktionen treiben mich zu einem größeren Exkurs in die Psychologie. Wen das nicht interessiert, bitte was Anderes lesen :)

 

 

Das menschliche Wesen ist von seiner Natur aus auf der einen Seite ein grundsätzlich futterneidendes, auf der Anderen, ein machtbestrebtes Wesen, welches sich permanent durch bewusste oder unbewusste Vergleiche in einer Konkurrenzgesellschaft einzuordnen und zurecht zu finden versucht. Dies ist unsere Natur, welche uns durch unsere Gene zu dem hat werden lassen, was wir heute sind, sowohl auf jeden Menschen und seinen Lebensweg einzeln bezogen, über seine familiäre Situation als auch auf Gruppen von uns bis hin zu Nationen.

 

Durch religiöse und moralische Werte sowie nicht zuletzt durch strafrechtliche und zivilrechtliche Konstrukte versucht die Menschheit in ihren unterschiedlichsten Gesellschaften, dieser Tatsache Rechnung zu tragen und sich durch intellektuelle und moralische Reifung diesen animalischen Trieben auch an vielen Stellen entgegen zu wirken.

 

Aus diesen Grundsätzen leitet sich auch die Ökonomie ab und die Tatsache, warum ideale gesellschaftliche Alternativkonzepte bisher zum Scheitern verurteilt waren.

 

In dieser Diskussion hier lese ich fast nur Beiträge von, tiefenpsychologisch betrachtet, idealen Piloten und idealen nicht-Piloten. Dass dies nicht der psychosozialen Realität unseres Wesens entspricht, wissen wir nicht erst seit Freuds Beschreibung der Abwehrmechanismen. (Buchtipp: Das Ich und die Abwehrmechanismen)

 

Neid, Unsicherheit, ein Gefühl der Überlegenheit und viele Andere Phänomene sind in uns tief verwurzelt und bis zu einem gewissen Grad eine absolut notwendige, weil die geistige Gesundheit sichernde, dem Überleben und Fortkommen geschuldeten Tatsache. Wer behauptet, dass er von diesen animalischen Mustern befreit ist, sagt entweder nicht die Wahrheit, hat exzellent entwickelte Abwehrmechanismen, oder er könnte dem Dalai Lama Konkurrenz machen. Aber ich glaube, dass gerade der Dalai Lama die innerere Stärke besitzt, sich dieser Schwächen bewusst zu sein und sie auch offen zugeben zu können.

 

Die Abwehrmechanismen nach Freud sind eine Realität, welche uns einerseits von Geburt bis zum Tode begleiten und stärker steuern, als es die meisten Menschen wissen und sie bilden die Grundlage für viele unserer Handlungen und Emotionalen Reaktionen.

 

Die Bewusstwerdung und Ergründung dieser vorhandenen inneren Konflikte, die man beispielsweise empfindet, wenn man einen Piloten in Uniform sieht oder seinen Nachbarn mit der neuen S-Klasse in die Garage fahren, oder den Kollegen Aufsteigen (oder was auch immer) hilft einem zur persönlichen Weiterentwicklung deutlich weiter, als deren Realität zu verleugnen und sich von diesen Mechanismen stärker kontrollieren zu lassen, als man es eigentlich gerne will.

 

Wer glaubt, dass dem nicht so ist, braucht nur einmal die Tagesschau anzuschauen oder sich dem Phänomen der Automobil- oder Rüstungsindustrie anzunehmen. Eigentlich eignet sich fast alles, was Menschen an Produkten, Institutionen, Werten oder Gesetze geschaffen haben, um sich diesen Mechanismen, denen wir alle unterliegen, zumindest etwas, bewusst zu werden.

 

Warum gibt es überhaupt Uniformen? Warum fahren wir nicht alle das Günstigste für unsere Verhältnisse verfügbare Auto, warum hängen wir Diplome an die Wand und warum sprechen sich die Menschen in Österreich mit Herr Magister an, warum sorgen sich so viele Menschen um ihre Karriere, warum sind so viele erpicht auf eine Gehaltserhöhung? Warum machen wir Jobs, die uns eigentlich kaum mehr Freizeit lassen, das verdiente Geld überhaupt ausgeben zu können? Warum schielen wir auf den Nachbarn und warum funktionieren viele Beziehungen nicht, bei der die Frau beruflich deutlich erfolgreicher ist als der Mann? Warum regen wir uns über Politiker und Wirtschaftsbosse auf indem wir sie als unfähig titulieren? Warum gibt es eine gigantische Rüstungs- und Konsumgüterindustrie? Warum fahren selbst scheinbar völlig erfolgreiche und Ausgeglichene Menschen an denen wir hochschauen teils 120.000 Euro teure Blechkunstwerke durch die Gassen, deren jährlicher Wertverlust jedem rein vernünftig denkendem Menschen das Wasser in die Augen treiben sollte? Warum gibt es in Deutschland inzwischen mehr Handys als Einwohner?

 

In jedem Marketing-Seminar büffelt man als Erstes die Maslow-Pyramide und diese, zumindest so war es bei uns, leuchtete jedem Studenten praktisch intuitiv ein. Lange Diskussionen, wie man Andere Menschen marketingtechnisch damit manipulieren kann und wie viele Beispiele wir alle aus Gesellschaft und Politk kannten, um sie in dem Muster einordnen zu können. Aber man selbst? Die eigenen Bedürfnisse? Darüber kein Wort. Man selbst, ja nein, man selbst "hat die auch schon irgendwie", aber im Grunde stehen wir da drüber, wir sitzen hier nur aus rein intelektuellen Gründen zusammen, dass wir später gerne viel Geld verdienen möchten oder einen angesehehen Posten auskleiden möchten, spielt bei uns selbst natürlich kaum eine bis praktisch gar keine Rolle.

 

Dass in einem kleinen Seminar mit zehn Studenten Mobilfunktelefone im Wert von rund 4000 Euro auf den Tischen thronen ist natürlich _nicht_ Maslow oder der Wunsch nach Anerkennung oder unbewältigte innere Konflikte. Mit totaler Verachtung habe ich mir damals den Konsumwahn der Anderen angesehen und dachte mir, "was stehe ich doch über all dem."

Dass ich damals als Student aber eine Familienkutsche gefahren habe, welche mir sprichwörtlich die Haare vom Kopf gefressen hatte, nein, die _brauchte_ ich natürlich und wenn man mich fragte, hatte ich sofort fünf Gründe in Stakkato zur Hand, dass ein Auto für mich _niemals_ ein Statussymbol darstellt. Egal mit wem man redet, man hat es nur mit super ausgeglichenen Optimalmenschen zu tun, die in sich Ruhe wie Buddha persönlich. Und selbst wenn man sich in einer ruhigen Minute mal selbst und das was man tut zur Disposition stellt, kommt man nie auf die Idee, vor sich selbst zugeben zu können, dass sich hier oder dort unbewusste innere Konflikte in das eigene Verhalten tragen.

 

Das ist das wunderbare an der Psychologie, man lernt unglaublich viel über sich selbst, was man bisher nie wahr nehmen oder wahr haben wollte.

 

 

Wenn ich einen Piloten in Uniform durch den Supermarkt laufen sehen würde, würde ich wahrscheinlich Bewunderung und auch etwas Neid empfinden. Neid, weil ich selbst gerne Pilot geworden wäre, es aber nicht getan habe und wahrscheinlich würde ich mir denken, wo der überall rumkommt, was der alles von der Welt schon gesehen hat, was ich wahrscheinlich nicht sehen werde, weil mein Arbeitsplatz eben das Büro ist. Entscheidend ist dann die Frage, wie sehr mich die negativen Emotionen belasten: Würde ich mich z.B. die ganze Fahrt darüber ärgern, was das doch für ein Profilneurotiker ist, die Uniform nicht abzulegen, bevor er mir im Supermarkt über den Weg läuft oder wenn ich mir die ganze Fahrt denken würde, viele Piloten sind arrogant oder dass der seine Familie soch dowieso nie sieht und der Job doch ohnehin saustressig ist und ich eigentlich froh sein kann, dass ich nicht "knüpple", oder wenn ich wegen so einer vordergründig - eigentlich lächerlich unwichtigen Sache - einen Thread in einem Forum starten würde :), dann hoffe ich zumindest, mich an die Freudschen Abwehrmechanismen zu erinnern um hinterfragen zu können, wo eigentlich die Ursache für meine Reaktion liegt. Fühle ich mich in meinem Job unglücklich? Fühle ich mich von meinem Chef nicht wertgeschätzt? Gibt es Dinge in meinem Leben, die so eine Reaktion erklären können?

 

So hat jeder seine persönlichen wunden Punkte, die auf etwas hindeuten können. Ich hatte mal einen Professor für Volkswirtschaft, der hat in so ziemlich jedem Semester den Studenten immer wieder erklärt, wie alt sein Auto sei, das er fahre und wie unnötig er teure Autos doch fände, immer wieder hat er auf seinem alten Auto herumgeritten und es jedem erzählt, der es nicht hören wollte.

Man sieht, selbst gestandene Proffessoren haben mitunter etwas zu kompensieren, auch wenn es in dem Fall versteckt mit negativem Vorzeichen war.

 

Und so sicher wie das Amen in der Kirche gibt es sicher auch etwas bei dem beschriebenen Piloten im Supermarkt, welches innere Konflikte bei ihm auslöst. Kann gut sein, dass er wenn er seine Nachbarsfamilie sieht, diese z.B. zur heilen, glücklichen Familie idealisiert und sich denkt "so ein Volltrottel hat so eine hübsche Frau."

 

Und genauso steckt hinter dem burschukos und latent beleidigendem Verhalten des eigenen Chefs ja auch mehr als nur eine permanent schlechte Laune (Achtung Buchtipp): "Narzissten, Egomanen, Psychopathen in der Führungsetage: Fallbeispiele und Lösungswege für ein wirksames Management"

 

 

Uiui, jetzt habe ich viel mehr geschrieben als ich eigentlich wollte, aber ich finde das Thema Psychologie und Abwehrmechanismen einfach unwiderstehlich interessant. Ich kann nur jedem empfehlen, sich damit etwas auseinander zu setzen. Das Verstehen dieser Zusammenhänge kann einem im Umggang mit sich selbst und den teils "unverständlichen" Verhaltensweisen Anderer Menschen so manches Auge öffnen.

 

Und vielleicht wird man dann entspannter und kann offen zugeben: Ja, einen gewissen Neid empfinde ich, wenn ich einen Piloten in Uniform sehe und ich stehe dazu.

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Markus "Tomcat"

Also ich geh gern in der Fliegerkombi auf Aufriss.

 

Und wenn dann so ein Air Force Heinz erzählt, er fliegt ne C130, dann trumpfe ich auf und erzähle dass ich ne C150 fliege.

 

(ok, war nur ein Witz, und dann bin ich aufgewacht)

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Naja, zumindest ist's nicht in Österreich passiert.

.

 

 

 

... warum hängen wir Diplome an die Wand und warum sprechen sich die Menschen in Österreich mit Herr Magister an ...

.

 

 

 

... darf ich Dich bei Deinem nächsten Österreichurlaub auf Cafe und Kuchen einladen ... !? Als freundliches Fremdenverkehrsland freuen wir uns ganz besonders auf unsere nördlichen Nachbarn.

 

Neben Fiakern haben wir auch schon asphaltierte Strassen und Gehwege, Waschgelegenheiten, WC Anlagen und Autos. Auch Flugzeuge meine ich bereits gesehen zu haben, obwohl die meisten Österreicher noch in freier Wildbahn leben ... ;) ... >

 

http://www.flightforum.ch/forum/member.php?u=6121

 

Beste Grüsse aus einem aufstrebenden Entwicklungsland !

.

Juschi und die Österreicher ... ;)

 

Besonders Wien ist Quelle guten Cafes und hervorragender Psychoanalyse.

 

Wenn Du möchtest, lade ich Dich auf beides ein ... ;)

 

Gruss Robert

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