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Windanzeige im Cockpit


Binford

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

mal eine generelle Frage an alle Avionik Experten bzw an all die, die eine Antwort wissen.

 

Mit welcher Flugzeugeinrichtung wird der Wind gemessen, der mir auf dem PFD/ND im Cockpit angezeigt wird?

 

MFG

Michael

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Lässt sich sowas nicht mit einem GPS, in Verbindung mit dem Staudruckrohr und ev. Kreiselkompass messen?

 

Wird jedenfalls beim gleitschirm so gemacht, GPS in Verbindung mit IAS-Messgerät...

 

Gruss, Andy

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Markus Burkhard

Hoi zäme,

 

das Ganze ist natürlich sehr typenabhängig. Wenn hier aber PFD/ND steht, dann gehe ich davon aus es sind Flugzeuge gemeint die heute in der Regel über ein "umfassendes" Trägheitsnavigationssytem (oder eben IRS und alle Abkürzungsvarianten davon) verfügen, also moderne Airliner.

 

Wenn das Flugzeug über ein IRS verfügt dann wird der Wind vom IRS ermittelt, GPS spielt dabei keine Rolle. GPS ist in diesem Falle bloss eine weitere Positionsangabe von Mehreren mit denen ein IRS rechnet. Das System, inkl. Windangabe funktioniert auch einfwandfrei ganz ohne GPS-Signal.

 

So siehts auf alle Fälle im modernen Airliner mit IRS aus. Bzw. so wars auch schon in den alten B747 und DC-10 (natürlich ohne GPS).

 

Gruess,

Markus

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Lukas Kaufmann

In dem Falle dürfte aber, wenn der Flieger auf dem Boden steht bzw. rollt keine Anzeige zu sehen sein, oder? (da der Flieger ja nicht driftet)

 

Ich habe genau das nämlich schon relativ oft beobachtet, und oftmals stimmt die Angabe auch noch. Wäre das dann sozusagen ein Bug, oder wird der Wind wenn der flieger am Boden ist anders ermittelt? Habe mich auch schon oft erkundigt, aber wie die Anzeige am Boden zustande kommt konnte mir bisher keiner sagen.

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Markus Burkhard

Hallo Lukas,

 

ja wenn das Flugzeug am Boden ist und still steht (bzw. beim Taxiing), dann hat das IRS logischerweise keine Möglichkeit um den Wind zu ermitteln. Woher die von Dir beschriebene Windangabe kommt ist mir schleierhaft, ich wüsste nicht welches System an Bord dazu in der Lage sein sollte, da müsste ja eigentlich eine meteorologische Windmessanlage auf dem Dach montiert sein...

Ich kenne die CRJ überhaupt nicht. Könnte es sein, dass da der Wind im Pitot-Rohr alleine als Windkomponente angezeigt wird und die Richtung per Zufall gestimmt hat? Und somit wäre das tatsächlich eine Art "Bug"?

 

Gruess,

Markus

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Lukas Kaufmann

Grundsätzlich wird der Wind auf dem CRJ auch mittels IRS ermittelt, umso erstaunter war ich über die Anzeige.

 

Das mit dem Pitot-Rohr habe ich mir auch schon gedacht, aber dann müsste doch allgemein beim Taxeln ein Wind angezeigt werden, sprich von vorne mit soundso vielen Knoten.

 

Sehr misteriös die ganze Sache - wobei der CRJ ja den Hang zu so Dingen hat :rolleyes:

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Sali Lukas

 

Hattet ihr euch auf dem Boden schon bewegt evtl mit Richtungsänderung?

 

Misst das Pitotrohr auch Minus, also geringerer Druck als Static?

 

... Oder ACARS vom Airport o.ä. / METAR in irgendwelcher Datenform?

 

War es nicht nur Headwind? Hat sich die Richtungsnadel bewegt?

 

Eine menge dumme Fragen :D sorry

 

Gruss Roy

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Markus Burkhard
... Oder ACARS vom Airport o.ä. / METAR in irgendwelcher Datenform?
Technisch zwar machbar, aber ACARS ist viel zu teuer als dass man es verwenden würde für etwas, dass eigentlich keinen Nutzen hat. ATIS Broadcast und die Windchecks von ATC sind da wesentlich praktikabler.

 

Gruess,

Markus

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Also an das Pitot glaube ich nicht so ganz, das sollte ja eigentlich ne IAS messen...

 

Eben. Ein Abgleich mit IRS während der Bewegung am Boden ergäbe mindestens ein rechnerisch möglichen Head-/Tailwind.

 

IRS braucht das Pitotrohr nicht, ausser für einen Reset wenn kein GPS verfügbar... oder sowas in der Richtung um den Taxispeed zu kennen.

 

Wenn der Headwind sich bei gleicher Geschwindigkeit am Boden (über Pitot gemessen) während einer Richtungsänderung (des Flugzeugs) ändert, wäre glaube ich geometrisch auch eine Winddirektion möglich auszurechnen (sin/cos). Während sich das Flugzeug dreht interpretiert der Rechner die IAS Änderung als Winddirektion. Rollt der Flieger geradaus wird die IAS Änderung als Windspeed interpretiert. Das wäre -ich weiss- keine klare Sache und etwas weit hergeholt ;)

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Eben. Ein Abgleich mit IRS während der Bewegung am Boden ergäbe mindestens ein rechnerisch möglichen Head-/Tailwind.

 

Ja, hmm, meine Fehlüberlegung war, dass ich nicht bedacht habe, dass es natürlich kein Problem ist, den IAS darzustellen und gleichzeitig die Daten auch noch sonst zu verwursteln ;)

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Lukas Kaufmann

Aalso, ich habe gestern nochmal genau geschaut. Uns zwar wird auch Rueckenwind angezeigt.

 

Der Wind wird bei stehendem und rollendem Flieger angezeigt, allerdings nur sporadisch.

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Der Grund für eine Windanzeige könnte die normale Drift der Plattformen sein.

Da ist es schon möglich, dass an der Parkingposition das IRS noch bis zu 10 kt Groundspeed anzeigt. Ohne Fahrt würde sich daraus ein Tailwind ergeben.

 

Gruess

Pascal

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Dank den IRS oder GPS oder beidem "weiss" das Flugzeug, welchen Track der Schwerpunkt des Flugzeuges im Moment hat und welche Groundspeed.

 

Mit Einspeisung des Headings (wenn möglich True) und der TAS in das Rechnersystem kann daraus die Drift und die Windkomponente errechnet und dargestellt werden. Heading +/- Track = Drift. TAS +/- GS = Windkomponente.

 

Dass alles erst ab einer gewissen Geschwindigkeit und/oder TAS funktioniert, ist systeminhärent. Zudem ergeben sich gerade beim Liftoff wegen der starken Pitchänderung erhebliche Fehler (fragt mich nicht wieso, das hat mit der sphärischen Trigo, dem Anströmen des Pitots, dem Drehwinkel der Gyros/LaserGyros, dem Mondstand, der Eisbergdrift und dem Alter des Grossvaters mütterlicherseits u.v.a. zu tun...)

 

Gruess Andreas

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