Oshkosh Geschrieben 27. April 2009 Geschrieben 27. April 2009 Moin, Wie extrem hoch die Nase gehen kann, bevor es hinten anstellt (C172), hat mir der FI am Samstag demonstriert, da ist bei mir noch viel Luft. "Nase hoch" werde ich künftig mehr beherzigen, damit die letzten 50 Meter auch komplett werden. von Aussen schaut das auch interssant aus: * Ziellandung bei einem Rallyeflug mit Wertung für die Deutsche Meisterschaft. @Reto: Glückwunsch! Gruß, Markus Zitieren
JMLAB Geschrieben 27. April 2009 Geschrieben 27. April 2009 Hallo, meine im Herbst 2007 verfasste Ausführung bezüglich Landetechnik und Trockentraining bezieht sich auf Bugrad-Flugzeuge > Your Controls! Happy Flighttraining! Hallo Matthias, was ich Dir sehr an's Herz legen kann, ist ein intensives und regelmässiges Landetraining unter den Microsoft Flugsimulatoren oder unter dem Flugsimulator X-Plane. Dabei ist es egal, ob man in der Realität einen Airbus fliegt, einen Learjet oder ein ein- oder zweimotoriges Sportflugzeug. Bevor ich im Jahre 1994 mit der Privatpilotenausbildung begann, habe ich schon sechs Jahre sehr intensive PC Flugsimulatorenerfahrung hinter mir gehabt. Ing. Günther Watschinger (Flugbetrieb Watschinger aus LOAV) fragte mich während meines ersten Schulungsfluges, ob ich schon öfters ein Flugzeug steuerte, was natürlich nicht der Fall war. Nach 54 realen Landungen mit einer Katana DV20 durfte ich schon meinen ersten Alleinflug absolvieren, Dank vieler tausender virtueller Landungen unter den Microsoft Flightsimulatoren, die den realen Landungen voraus gingen. Es gibt nichts besseres, als regelmässig unter den Flugsimulatoren Landungen zu trainieren. Die Landungen in der Realität unterscheiden sich zu den virtuellen Landungen nur durch die Anflug- oder/und Landegebühren, sonst ist im Grunde alles gleich. Freue Dich auf die Landungen, vielmehr liebe sie. Das edelste in der Fliegerei sind für mich die Landungen. Nicht ich lerne die Landungen, sondern die Landungen lehren mich jedes Mal erneut, konzentriert, aufmerksam und 'wach' zu werden. Vermeide grundsätzlich bei Wind-Landungen ein minutenlanges Slippen, auch wenn das Slippen ein wesentlicher Bestandteil einer Pilotenausbildung ist und nach wie vor von vielen Piloten bei Windeinflüssen angewendet wird. Minutenlanges Slippen 'zerstört' jeden Landeanflug und man verliert dabei die Freude am Fliegen. Vielmehr richte rechtzeitig und exakt den Schwerpunkt Deines Flugzeuges auf der 'extended Centerline' schon am Beginn des "Long Final" aus und 'erkämpfe' Dir in aller Ruhe den Windvorhaltewinkel. Du 'fährst' dann mit dem Schwerpunkt wie ein Airliner die extended Centerline 'hinunter' und die 'Schnauze' Deines Flugzeuges schaut dabei je nach Stärke und Richtung des Windes in eine ganz andere Richtung. Das ist OK so. Da die Windstärke beim Sinkflug in der Regel kontinuierlich abnimmt, brauchst Du dann nur mehr sehr kleine und gefühlvolle Querruderkorrekturen durchzuführen, damit weiterhin der Schwerpunkt des Flugzeuges exakt auf der extended Centerline bleiben kann. Die Längsachse Deines Flugzeuges wird sich dabei in der Regel immer mehr in Richtung der extended Centerline ausrichten. Die Seitenruder brauchst Du in dieser Phase des Landeanfluges überhaupt nicht zu betätigen. Dieses Prinzip haltest Du bis in das Ausflairen hinein ein und bis sich der Bodeneffekt ('Down Wash' Effekt) bemerkbar macht, auch wenn dabei auf Grund der Windeinwirkungen die Längsachse Deines Flugzeuges noch nicht mit der Pistenrichtung ausgerichtet sein sollte. Habe gerade in dieser Phase ein Vertrauen in Deine fliegerischen Fähigkeiten und zu Deinem Flugzeug. Erst jetzt betätigst Du ein **) Seitenruder, mit dem Du die Längsachse des Flugzeuges mit der Pistenrichtung exakt ausrichtest und sofort unmittelbar danach wird das Querruder bei gleichzeitigem Ziehen ***) des Höhenruders in Richtung des Windes betätigt. Dieser 'Slipp' dauert dann in der Regel nur wenige Sekunden, bis man schlussendlich mit einem Heckrad oder mit beiden Heckrädern auf der Piste aufsetzt. Solltest Du auf Grund eines stärkeren oder starken Windeinflusses nur mit einem Heckrad aufsetzen, dann bringe bei einer Abschlusslandung durch ein gefühlvolles aber sehr bestimmtes Betätigen des Querruders beide Räder auf den Boden und halte durch ein gefühlvolles Betätigen der Seitenruder das Flugzeug schön parallel in Richtung der Pistenmittellinie. **) welches Seitenruder betätigt werden muss, hängt natürlich von der Richtung des Windes ab. Danach folgt ein gefühlvolles 'Spielen' der Seitenruder, damit die Längsachse des Flugzeuges exakt auf der Pistenmittellinie ausgerichtet bleibt ***) dieses 'Ziehen' des Höhenruders ist nicht 'linear', sondern 'exponentiell' zu verstehen. Du wirst während des Ausflairens selbst schon bemerkt haben, dass das Höhenruder mit abnehmender Geschwindigkeit des Flugzeuges immer intensiver gezogen werden muss, um das Flugzeug möglichst lange in dem ausflairenden Zustand zu halten, bis es schlussendlich eine Bodenberührung erreicht. Der Grund ist die Tatsache, dass bei abnehmender Geschwindigkeit die kinetische Energie (E kin) mit dem Quadrat der Geschwindigkeit abnimmt, also nicht linear. An dieser Stelle möchte ich den Christof Novotny danken, der mir als AUA Pilot (MD, Airbus) und Fluglehrer diese Landetechnik von allem Anfang an beigebracht hat, die ich ohne Ausnahmen in der Fliegerei anwende. Ich empfehle Dir darüber hinaus, dass Du Deinem zweiten Piloten schon vor Eurem Abflug über diese Landetechnik bescheid gibst, falls Ihr das erste Mal gemeinsam unterwegs sein solltet. Dadurch kannst Du Dich voll und ganz und ohne Rechtfertigungen auf Deinen Anflug und auf Deine Landung konzentrierten. Es sind Deine Landungen und nicht die Landungen des zweiten Piloten ! Mit Wichtigtuern die glauben, als zweite Piloten ständig irgendwelche noch so kleinen Korrekturen mit Seiten- oder Querruder vornehmen zu müssen, gehe nicht fliegen ! Your Controls ! Gruss Robert PS.: EDIT > Du kannst zusätzlich noch ein mentales Landetraining am besten auf einem drehbaren und bequemen Stuhl oder Sessel zu Hause und ohne Computer durchführen, in dem Du Deine Augen schliesst und Dir dabei eine Landung vorstellst. In der linken Hand hältst Du den 'virtuellen' Stick und fährst dabei konzentriert die extended Centerline hinunter, die Du Dir zuvor in Deinem Zimmer z.B. anhand des Rand eines Teppichs festgelegt hast. Dein Körper ist mit Hilfe des drehbaren Sessels in einem frei von Dir gewählten Winkel ('Windrichtung') gegenüber der extended Centerline (z.B. Teppichrand) 'verdreht' ausgerichtet. Drehe nur Deinen Kopf in Richtung der extended Centerline, also parallel zum Teppichrand. Stelle Dir dann das Ausflairen und den Bodeneffekt vor und wende die von mir beschriebene Methode mental an. Steige mit Deinen Fuss bzw. mit Deinen Füssen in die 'virtuellen' Seitenruder und betätige das 'virtuelle' Querruder bei gleichzeitigen Ziehen des 'virtuellen' Höhenruders, so wie ich Dir das beschrieben habe. Diese Fuss- und Handbewegungen sollen dabei real durchgeführt werden. Drehe Dich am Schluss mit Deinem Stuhl in Richtung des z.B. Teppichrandes aus und stelle Dir vor, dass das Flugzeug etwas in Richtung des Windes hängt. Ich wende diese Technik oft mehrmals unmittelbar vor dem Antritt eines realen Fluges an. Es funktioniert auch mit etwas Phantasie im Auto. Wähle vor weiteren mentalen Landetrainingseinheiten immer andere Winkel ('Windrichtung') aus und spiele dieses Prinzip konzentriert durch. . http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=55177 Gruss Robert Zitieren
JMLAB Geschrieben 27. April 2009 Geschrieben 27. April 2009 Yupee! Habs geschafft! genau die 100-ste Landung war die erste First Solo! Allen nochmals danke für die Tipps und Durchhalteparolen! Matchentscheidend ist/war (zumindest bei mir) der Blick ans Pistenende, Nase hoch und bündig! Basta, habe fertig!:) Sorry, habe erst jetzt auf Seite 1 dieses Threads gelesen, dass Du bereits den Soloflug erfolgreich absolviert hast. Herzliche Gratulation! Mein Beitrag zuvor wird jetzt für Dich nicht mehr so von Bedeutung sein. Alles Gute! Robert Zitieren
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