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Vergaservereisung im Cruise (Rotax)


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Hallo,

 

ich hatte gestern ein Erlebnis, welches für mich zum einen sehr unerwartet kam und auch gar nicht zu meinem bisherigen Wissensstand passt.

 

Habe gestern einen schönen längeren Ausflug mit der Katana (Rotaxmotor) gemacht. Von LOAN aus nach Klagenfurt, dort die Sonne genossen und dann wieder auf den Heimweg gemacht. Etwa 10nm südlich von LOAN, während ich im gemütlichen Sinkflug mit Reiseleistung (23,5MP/2150 RPM)war, dreiziemlich heftige Rüttler von vorne. Herzschlag gleich mal blitzartig auf 130 hoch. Vergaservorwärmung ein, Fuelpump ein, Leistung gleich belassen und Sinkflug abbrechen. Motorinstrumente waren alle in Ordnung. Es hat sich dann nicht mehr wiederholt. Bin sehr hoch angeflogen und dann erst im Endanflug die mehr als nur überschüssige Höhe abgebaut.

 

Wetterbedingungen: Knapp unter Null grad, schätze in der Höhe so M02. Nahezu OVC in 5500ft und mein Sinkflug war etwa von 5000ft auf 3500ft mit 500ft/min.

 

Mein bisheriger Wissensstand war jener, dass die Vergaservorwärmung nur bei sehr wenig Leistung bzw bei Idle gezogen werden muss, weil bei mehr Last sowieso Wärme entsteht. Mein Fluglehrer hat mich vor rund 5 Jahren (damals noch GPL mit Dimona) beigebracht, dass man es ab etwa 20MP die Vorwärmung ziehen soll (bezogen auf Rotax-Motor). Habe das bisher auch immer so gemacht und hatte nie Probleme.

 

Ich muss leider sagen, dass ich mich nicht genau daran erinnern kann, ob nach dem ziehen der Vergaservorwärmung, was natürlich zuerst eine Reduzierung des MP bewirkt, dieser dann auch wieder selber gestiegen ist, was ja dafür sprechen würde, dass es eine Vereisung war.

 

Habe es auf alle Fäle unserem Vereinsobmann mitgeteilt.

 

----

Was meint ihr dazu? War mein Wissensstand falsch? Es war für mich so absolut unerwartet, dass soetwas in der Situation passieren kann, dass ich im ersten Augenblick mal nur blöd geschaut habe.

 

Naja wieder um eine Erfahrung reicher...

 

Liebe Grüße

Bernhard

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Servus,

 

ich fliege zwar keine Katana, aber das wäre mir dann auch so passiert. Ich schalte die Vergaservorwärmung erst ein, wenn ich in der Platzrunde bin und mich auf die Reduzierung der Geschwindigkeit vorbereiten will.

 

Danke für's Teilhaben lassen an Deinem Ereignis, bei so "feuchten Wetterbedingungen" werde ich in Zukunft schon im Sinkflug immer wieder mal die Vergaservorwärmung aktivieren, man weiss ja nie.

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Christian Thomann

Ich denke schon auch an Vergaservereisung. Ich hatte dies zwar mit der Katana noch nie so deutlich. Normalerweise kommt dies beim Rotax eher etwas später zum Tragen, da der Motor und auch der Motorenraum recht warm wird und die Vereisung eher verzögert wird.

 

Schaue dir aber mal diese Simulation, sprich Berechnung für die Vereisungsmöglichkeit an: http://www.pyrochta.ch/PageSimulationen/carbice/carbice.html

Gib im laufenden Programm oben einfach Temperatur und Taupunkt ein.

 

Das ist ein recht grosses Spektrum, wo man aufpassen müsste.

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  • 2 Wochen später...

Hallo,

 

das ist mir gestern in einem Eurostar und 100 PS Rotax wohl auch passiert.

Da die Sichtverhältnisse nicht allzu gut waren, bin ich nur ein paar größere Runden um den Flugplatz geflogen. Wegen Böen bin ich recht langsam geflogen = weniger als Halbgas und das über einen Zeitraum von gut und gerne 10 Minuten. Höhe ca. 4000- 4500ft.

Aufgefallen ist mir zu diesem Zeitpunkt eigentlich nichts.

 

Nachdem die Sicht zwischenzeitlich besser war, entschloss ich mich, einen kurzen Abstecher über die Wolken zu machen und gab Vollgas.

 

Hier stellte ich zunächst ein ungewöhnliches Motorengeräusch fest, der Blick auf das Vario zeigte trotz 120 km/h für bestes Steigen nur 3 m/sec.

Da ging nix mehr, denn der Eurostar mit 100PS Rotax und Verstellprop, macht wenigstens 6 m/sec (eher mehr).

 

Ich habe dann die Vergaservorwärmung eingeschaltet, die Drehzahl ist deutlich abgefallen, habe kurz gewartet, die Vergaservorwärmung wieder ausgeschaltet und alles war wieder bestens.

 

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, was es war, aber eigentlich spricht vieles für eine Vereisung.

 

Grüsse Matthias

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Ich habe dann die Vergaservorwärmung eingeschaltet, die Drehzahl ist deutlich abgefallen, habe kurz gewartet, die Vergaservorwärmung wieder ausgeschaltet und alles war wieder bestens.

 

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, was es war, aber eigentlich spricht vieles für eine Vereisung.

Wenn du die Vergaservorwärmung einschaltest ist klar dass erstmal die Drehzahl bzw Ansaugdruck (je nach dem ob bzw mit welchem Getriebe) zurück geht. Wenn es eine Vergaservereisung ist/war, dann nimmt der Wert allerdings wieder zu. Und nach dem Abschlaten sowieso.

 

Nur so als Ergänzung...

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  • 4 Wochen später...

Den Rotax in der Katana kenne ich zwar nicht, beim 912(S) in der C42 liegt die Klappe für die Luftvorwärmung jedoch *vor* den Luftfiltern. Aus diesem Grund machen wir fleissig von der Vergaservorwärmung Gebrauch. Der Leistungsabfall ist minimal und die Gefahr einer Verschmutzung der Vergaser besteht nicht. Bei Reiseflug dicht unter der Wolkenuntergrenze habe ich mir z.B. angewöhnt, relativ regelmässig die Vorwärmung für eine halbe Minute zu ziehen. Beim Descent sowieso. Einzige Ausnahme vielleicht: Hochsommer.

 

Selbstverständlich jedoch: Es gelten die Vorschriften im Handbuch.

 

Viele Grüsse

Peter

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Ich habe bei meiner Ausbildung gelernt, dass die Vergaservorwärmung grundsätzlich im Sinkflug eingeschaltet werden sollte. Bei so tiefen Temperaturen, wie oben beschriben, sowieso.

Hab gerade nochmals in meinen Unterlagen geschaut, 80-100% Luftfeuchtigkeit und Temp zwischen -7 und 21°C = hohe Vereisungsgefahr. 50%-80% Luftfeuchtigkeit -7 bis 38°C = mögliche Vereisung.

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Hallo Bernhard,

 

mir ist in einer DA20 mit Rotax 912 (80Ps variante) im Oktober letzten Jahres exakt das gleiche passiert. Flug in die Trainingsarea, wegen Traffic auf 5500 ft. Als ich langsam wieder zurück wollte, fing es vorne an zu rütteln. Habe dann ebenfalls Carbheat gezogen + Fuelpump an und dann hörte es schon auf. Der MAP ging in der Tat hoch, Eis war also drin. Ich kann mir nicht genau erklären wo es herkam, da wir das Training mit relativ hoher Drehzahl (2400) fliegen und MAP nie unter 21 dabei haben. Habe das auch mit meinem Fluglehrer dort durchsprochen und noch mit einigen anderen und bin nun so verblieben, dass ich generell für jeden Descent Carbheat ziehe. Seitdem nie wieder Probleme gehabt.

 

Falls noch jemand Erfahrung bzw Erlebnisse dieser Art hat, würde mich auch sehr interessieren.

 

Gruß,

Michael

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