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Betäubungsgas in Urlauberjet ....


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Zwischenfall im Urlauberjet: Äther zwingt zur Landung

Gefahrgut im Handgepäck: Nicht alles fällt bei Flughafen-Kontrolle auf - Schaden: Weit über 10000 Mark

 

Ein Schmetterlingssammler soll's gewesen sein, der am Montag in einem Urlauberjet von Stuttgart nach Bodrum für Aufregung sorgte. Ausgelaufener Äther im Handgepäck zwang die Besatzung zur Zwischenlandung in Saloniki. Folgen einer Sicherheitslücke?

 

VON WOLF-DIETER OBST

 

Auf frische Meeresluft am südwestlichen Zipfel der türkischen Ägäis freuten sich die Passagiere, als der Charterflug HF 1791 der Hapag-Lloyd am Montag um 6.09 Uhr vom Stuttgarter Flughafen abhob. Doch bald schon lag Bedrohliches in der Luft: Aus einem offenbar undichten Ätherfläschchen hatten sich betäubende Dämpfe ausgebreitet. Zwei Stewardessen klagten über Kopfschmerzen. Der Flugkapitän entschloss sich zu einer Zwischenlandung im nordgriechischen Saloniki. Um 8.20 Uhr hiesiger Zeit landete die Boeing 737.

 

Die Zwangspause sollte fast sechs Stunden dauern. "Die Maschine wurde gereinigt und gelüftet'', sagt Hapag-Lloyd-Sprecher Wolfgang Hubert, "außerdem mussten wir sicherheitshalber zwei neue Stewardessen einfliegen, weil nicht klar war, ob die beiden Flugbegleiterinnen noch dienstfähig sein würden.'' Erst gegen 16.12 Uhr Ortszeit (15.12 Uhr hiesige Zeit) kam die Maschine schließlich in Bodrum an.

 

Für den Hapag-Lloyd-Sprecher Hubert stellt sich nach dem Zwischenfall vor allem eine Frage: "Wie konnte das Gefahrgut überhaupt als Handgepäck in die Maschine kommen?'' Das ist nicht zuletzt auch eine Frage der Haftung: "Zwischenlandung, Gebühren für die Landung auf Saloniki, Sprit, Flugausfall, Ersatzflüge'', rechnet Hubert, "da kommen schnell mehr als 10000 Mark zusammen.''

 

Hätte das Fläschchen den privaten Kontrolleuren der Flug- und Industriesicherheit (Fis) auffallen müssen? "Flaschen im Handgepäck können nur stichprobenartig überprüft werden'', erklärt Markus Nüsken, stellvertretender Inspektionsleiter des Bundesgrenzschutzes am Flughafen, "sonst lässt sich der Betrieb nicht mehr aufrechterhalten.'' Fast bei jedem Passagier zeigt das Röntgengerät Getränke, Flaschen, Dosen oder Parfümflakons an. "Und durch jede Tor-Sonde gehen pro Stunde 150 Passagiere durch'', sagt Nüsken. Da könne nicht jedes einzelne Gepäckstück geöffnet werden.

 

Der Schmetterlingssammler wird sich kaum rausreden können. Am Schalter weist ein Merkblatt über gefährliche Güter darauf hin, dass man sich an die Fluggesellschaft zu wenden hat. "Äther'', sagt Hapag-Lloyd-Sprecher Hubert, "darf nur besonders verpackt im Laderaum transportiert werden.'' Der Merkzettel endet mit dem teuren Satz: "Bei Nichtbeachtung haften Sie für daraus entstehende Schäden.''

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Schöne Ferien, T** smile.gif

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