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Wieder fliegen nach mein Flugzeugabsturz mit HB-PGC (16 Sept 2007 im Tessin)


PapaGolf

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@St-Exupéry

 

10 kg und no go??

 

Meinst du 10 kg interessieren irgendjemanden oder meinst du das Flugzeug wird sich mit 10 kg "Übergewicht" anders fliegen??

 

Tja, jetzt sind wir beim Thema:

 

Wozu hat es Grenzen in der Envelope? Damit man sie überschreitet, weil es ja nur sehr wenig ist, also noch in der Toleranz?

 

:002: jetzt kommts zum tragen, no go und alle andern motzen oder go und das Risiko in kauf nehmen?

 

Soviel zum vielzitierten verantwortungsvollen korrekten und absolut integren Piloten.

 

Ein ähnlicher Punkt sind auch die berühmten 3 Landungen innerhalb der letzten 3 Monate, wenn man Paxe mitnehmen will. Wozu soll denn das gut sein?

 

Gruss

Theo

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kurz mein Stand und einige Antworten:

(entschuldigung für meine Deutschfehler)

 

-Eigene Fehler offen auf ein PPL Forum zu besprechen, sind für mich kein Problem, sogar eine Gelegenheit um andere Meinungen und Erfahrungen zu hören, und vielleicht auch selber das besser zu verarbeiten. Schlussendlich bin ich gewachsen in eine sehr offene Ungebung, wo mann über alles mit alle immer besprochen hatt (und wie oft üblich in Italien). Ich will auch davon von andere Piloten etwas lernen. Diese Forum ist für mich interessant, weil das Einzige Ort ist wo ich solche Punkte diskutieren kann. Von alle andere (SwissPSA, Frau und Freunde) stehen nur "total-Verbote".

 

-Die Lektion für meine Fehler habe ich gut gelernt und persönlich Psichisch und Phisisch sehr teuer bezahlt (2 Toten auf dem Gewiss für mein ganzes leben und 4 sehr Aufwändige und lange OP im UniSpital hinten mir).

 

-Nun habe ich auch entschiedet nie mehr Passagiere mit mir zu bringen, abgesehen eventuell von mein Bruder (der Passagier der mit mir das überlebt hatt) oder andere Pilot-Freunde. Er hatt es mir schon gefragt, er kennt mein Character bestens und die Konsequenzen, da er selber diese erlebt hatt. Andere "unbekannte" Passagiere werde in mein leben nicht mehr bringen.

 

-Das Kindertraum das ich vor 12 Jahren in USA in nur 1 Monat Flugschule realisieren könnte, möchte aber nicht definitiv aufgeben. Und wenn es nochmals passieren würde, dann ist es für mich alein fertig, und sind keine andere Personen involviert. Ein schönes Flug auf die Alpen, mit schönes Wetter in ein schönes Wochende, würde mir immer noch freude machen. Aber bei welche Flugschule ??

 

-Es ist mir bekannt das einige sachen sehr schief gegangen sind, diese basieren Teilweise auf meine vorheriges USA (>10 Jahre alte) Ausbildung, wo mann Cross-country geflogen ist (immer in die Sonnige Florida), ohne sogar zu wissen wo das Ziel Flugplatz ist. Ist mann einfach geflogen bis die "Reserve" Licht im Cockpit nicht geblinkt hatt, und naher hatt mann auf dem GPS einfach gedrück der Knopf der zum nächste liegende Flugplatz mit Refueling gebracht hatt. Das ist sehr unprofessionäll und nicht angebracht für Europa, hatt aber bei mir die falsche Einstellung gebracht dass alles "irgendwie" ohne Probleme geht. So habe ich mich absolut übergeschätzt für etwas das nicht so selbstverstämdlich ist wie in USA.

 

-Was das Treibstoffberechnung geht, ist auch nicht ganz richtig was im Bericht nachgerechnet wurde: in die 2 vorherige Flugplätze habe gar kein RunUp gemacht (Engine war schon warm) und das Rollen war nur wenige meter, dehalb das Verbrauch von 10 Liter habe nicht angerechnet und in diese höhe hatt sicher auch nicht stattgefundet. Auf jeden Fall, wenn es nicht 10 Minuten wahren, dann wahren 20-30 Minuten, immer noch zu wenig.

 

-Zur St-Exupöry Fragen:

-Die BAZL, Zivilrechtliche und Strafrechtliche Konsequenzen sind mir noch Unbekannt. Die Lizenz habe zurückerhalten und von die Versicherung werde auch keine Probleme/Regress haben (absolut keine Grobfahrlässigkeit, haben sie gesagt). Strafverfahren ist noch offen, und Zivilklagen habe noch keine bekommen. Alle Punkte sind aber grundsätzlich noch offen.

-Start in Florenz mit deutlicher Ueberschreitung des MTOW: Das Stimmt, aber von verschiedene Pilot-Kollege und sogar Fluglehrer habe "zwischendurch" immer mitbekommen, dass wenn die Piste lange genug ist, spielt keine grosse rolle etwas oben das NTOW zu sein. Das ist ein Fehler, auf jeden Fall wahr kein Grund für das Unfall.

-Flugplanung mit dürftigen Meteo-Unterlagen: GAFOR habe in Florenz gefragt und nicht bekommen. Telefonnummer von Meteoschweiz habe auch nicht bei mir gehabt. Mit meine optimischte Einstellung und eine relativ gute METAR und TAF für Lugano und Zürich, habe gedacht es ist genug um nach Zürich zu kommen.

-Treibstoffplanung: (Frage oben)

-Entscheidungskraft: Zwar wegen meine Amnesie erinnere mir nicht was ich gedacht habe. Sicher hat da beigetragen dass es ein Primis gewesen wäre ausserhalb Zielflugplatz zu landen und zu übernachten, und für alle sehr müsam mit Zug nach Zürich zu gehen. Leider hatt das zusammen mit eine fehlende Alpenanweisung beigetragen zu eine total falsche Schätzung der Situazion.

-Selbstreflektion Punkt:

-Mir wurde nie gesagt von ein Ausbildungbedarf von 20-40 Stunden, wie im Bericht steht. Vielleicht wahr das gemeint. Das letze Flug wahr eine Prüfungssimulation. Kann sein dass mann eine 100% Prüfungssimulation macht, wenn noch 20-40 Stunden fehlen ?

-Eine richtige Alpenanweisung habe ich NIE gehabt. Zwar habe ich als solche eine interpretiert und so im Logbuch geschrieben (und MFGZ so interpretiert), aber im nachhinen gesehen es wahr keine Alpenanweisung. Kann sein dass eine Flugschule als Alpenanweisung etwas anerkennt, ohne es mir zu sagen das es eine ist ? und ohne ein Stempel im Logbuch ? und nach nur 1 Flug ? Ein Geheimgeschänk !

 

Davide (das es gefragt wurde mit mein Name zu unterschreiben)

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Gast Hans Fuchs
Gletscherpilot ?.....
Das kann in der Tat nicht zutreffen, denn es braucht min. 200 h Gesamtflugerfahrung, um an die Gletscherpiloten Prüfung zu dürfen.

 

Ich gehe im Moment von einem Versehen beim Erstellen des Profliles aus.

 

Hans

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Das kann in der Tat nicht zutreffen, denn es braucht min. 200 h Gesamtflugerfahrung, um an die Gletscherpiloten Prüfung zu dürfen.

 

Ich gehe im Moment von einem Versehen beim Erstellen des Profliles aus.

 

... oder von scharzem Humor ;)

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Bei diesem Unglück kam mir spontan eine Geschichte einer Saab-Safir in den Sinn, welche an genau jener Stelle ebenfalls verunglückt ist, und die Passagiere auch stundenlang auf eine Rettung warten mussten.

Beschrieben nach einem realen Vorfall in einem SJW-Heft.

Kennt jemand dieses noch?

 

Gruss Walti

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Sorry aber ich werd' jetzt ein bisschen brutal:

da fragt sich doch einer, der bereits mit halbwahren Angaben 2 Flugschulen ausgetrickst hat um an das Brevet zu kommen, dannach 2 Leute fahrlässig umgebracht hat, wie er mit weiteren Tricks (vielleicht im Ausland, vielleicht bei anderen ahnungslosen Flugschulen) wieder das Gesetz umgehen kann und so doch noch zu seiner Lizenz kommt....

also da hört bei mir das Verständnis auf!

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Hallo Papa Golf

 

Ich habe mich wirklich provozieren lassen und mache schon den ganzen Abend nichts anderes als Deinen Bericht lesen, den Unfallbericht studieren und abermals die Kommentare der Forumleser durchzusehen. Ich weiss eigentlich überhaupt nicht was Du hören möchtest. Sollen wir für Dich entscheiden, ob Du wieder fliegen sollst oder nicht? Warum möchtest Du, dass wir Dir diese Entscheidung abnehmen sollen? Ich denke, dass gerade ein Pilot seine Entscheidungen selber fällen sollte (oder eben muss)! Darum gebe ich Dir auch keinen entsprechenden Ratschlag.

 

Ich bin aber überzeugt, wenn die Fluglehrer der ASFG sagen ein Flugschüler sei noch nicht „Prüfungsreif“, diese Meinung richtig ist. Ebenso bin ich überzeugt, dass diese Profis die notwendige Erfahrung haben. Ich bin selber ein ehemaliger Flugschüler von Wangen-Lachen. Deshalb habe ich mehrere Alpeneinweisungen gemacht, als vorgeschrieben sind. Ich gehe davon aus, dass es mir doch selber auch wohl sein soll, wenn ich als PIC mit einem Flieger umherkurve. Dass ich nicht nur eventuelle Passagiere gefährde, sondern auch Menschen am Boden, versteht sich von selbst. Darum stimmt es mich etwas traurig, wenn Du bereits jetzt wieder eine Flugschule suchst, welche Dir für möglichst wenig Stunden mit dem Fluglehrer, eine Maschine verchartert. Ich denke Du solltest Dir jetzt eine Ruhepause gönnen und die ganze Sache in ein paar Jahren neu überdenken.

 

Ich wünsche Dir alles Gute für die Zukunft und mir wünsche ich, dass ich weiterhin ab und zu einen Fluglehrer von Wangen-Lachen in meinem Flugzeug zu haben, welcher mich (trotz gültigem PPLA) ab und zu wieder einmal kritisiert, Manöver übt und mich für eine kurze Zeit wieder zum lehrbegierigen Schüler zurückstuft.

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Davide, Papa Golf

 

Danke für Deinen Mut, Dich hier zu melden! Hat mich ehrlich beeindruckt.

 

Was würde ich an Deiner Stelle tun?

 

in die 2 vorherige Flugplätze habe gar kein RunUp gemacht (Engine war schon warm)

Ich habe gelernt, vor jedem ersten Takeoff (natürlich nur wenn der Motor nach einer Pause neu gestartet wurde) einen Runup zu machen. Ausnahmslos.

 

Start in Florenz mit deutlicher Ueberschreitung des MTOW: Das Stimmt, aber von verschiedene Pilot-Kollege und sogar Fluglehrer habe "zwischendurch" immer mitbekommen, dass wenn die Piste lange genug ist, spielt keine grosse rolle etwas oben das NTOW zu sein.

Auch wenn das andere tun, es ist definitiv falsch (wie Du richtig sagst) und Du bist dabei auch noch erwischt worden.

 

Flugplanung mit dürftigen Meteo-Unterlagen: GAFOR habe in Florenz gefragt und nicht bekommen. Telefonnummer von Meteoschweiz habe auch nicht bei mir gehabt

Mit soviel Nicht Wissen im Rucksack hätte sich eine rechtzeitige Umkehr aufgedrängt.

 

Strafverfahren ist noch offen, und Zivilklagen habe noch keine bekommen.

Den Kopf unten halten, und mich öffentlich niemals zu irgendwas in dieser Sache äussern. (Erlaube den Vergleich mit einem Raser. Der wäre jetzt für Jahre in die Kiste gewandert.)

 

Reinwaschen kann ich Dich nicht, ich sehe da eher ein gewisser Hang zur Verharmlosung und nachträglicher Rechtfertigung. Ich selber würde meine Lehren ziehen, und mich definitiv nie mehr als Pilot in einem Flugzeug setzen! Es gibt doch soviel andere schöne Hobbies, wo Du die Fliegerei relativ gefahrlos erleben kannst, wie z.B.

- Modellflug in der Halle, im Freien

- Flugsimulation am Computer

 

 

Noch ein Wort zum Werdegang

Vom SwissPSA habe ich ein Flugverbot bei jeder SwissPSA Mitgliedschule erhalten.

Das ist auch gut so. Ich frage mich, welcher FI in Zürich Deinen Schein abgezeichnet hatte. Ich hoffe, dieser Mann wurde zurückgestuft!

 

 

Geschichte einer Saab-Safir in den Sinn ... in einem SJW-Heft.

Walti, klar kenn ich dieses SJW Heft. Das war eines meiner ersten Bücher (Hefte) welche ich als Kind gekauft hatte. Das Titelbild, und die beklemmende Geschichte, die mich riesig beeindruckt hat. Fürs Leben (Fliegen) habe dann gelernt, VFR in IMC passt einfach nicht zusammen und kann ordentlich schief gehen.

 

 

Noch was an die Gemeinde:

mein Beileid
mein Mitgefühl

Beileidsbezeugungen sind an dieser Stelle, und zudem nach so viel Zeit, nicht ganz am richtigen Ort.

 

 

Mit Fliegergruss

Adrian.

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Beileidsbezeugungen sind an dieser Stellen, und zudem nach so viel Zeit, nicht ganz am richtigen Ort.

 

 

ich wusste nicht, dass die ein Ablaufdatum haben. Mein Mitgefühl für eine (wenn auch selbstverschuldete) Tragödie, werde ich dann ausdrücken wann immer ich es für angebracht halte.

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Es gibt doch soviel andere schöne Hobbies, wo Du die Fliegerei relativ gefahrlos erleben kannst, wie z.B.

- Modellflug in der Halle, im Freien

- Flugsimulation am Computer

 

Naja

Das Feeling von Flugsimulation und richtigem Fliegen kann man so nicht vergleichen:(

Ich fliege schon mehrere Jahre Flusi und trotzdem möchte ich die PPL machen, richtig fliegen ist einfach was anderes...

 

Gruss

 

Roman

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Ich habe gelernt, vor jedem Takeoff einen Runup zu machen. Ausnahmslos.

 

Wohl kaum, nur wenn der Motor abgestellt wurde! Sonst ginge ein touch and go nicht! :rolleyes:

 

Gruss

Theo

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Nach alle diese Antworten, steht bei mir auch fest dass ich aufhören werde mit die fliegerei. Ich wollte einfach auch eure Punkte hören.

 

Von irgend jemand habe gelesen ich habe die Flugschule getrikkst, und jetzt will ich weiter "trickksen".

Das stimmt absolut nicht !! Ich habe niemand getrikkst ! (schreibt mann es so ?)

Bin nach MFGZ tatsächlich gegangen nur weil in ASFG musste fast 2 Monaten warten für der nächste Flug mit ein Lehrer (am Samstag oder Sonntag). Das hatt meine Geduld fertig gebracht und so bin einfach zu eine grössere naheliegende Flugschule gegangen. Jetzt will ich auch niemand tricksen, sonder die Lizenz nur gültig behalten für ein 2-3 Jahren Zukunft. Für mich, auch wenn ich von vorne anfangen muss (und will ich es auch !!), wird immer unmöglich sein ein JAR Test zu bestehen. Kann sich jemand vorstellen dass mit so ein Fall, z.B. nach 4 Jahren und ein ganzes PPL Kurs neu gemacht, auch wenn der Test gut geht, wird ein BAZL Examiner ein Ja sagen ? Ich kann es mir fast nicht vorstellen ...

 

Und so nur noch die letzte Frage: Wie wahr bei Euch die Alpeneinweisung ? 1-2-3 genau geplante Flüge (wie ich von andere Schüler gehört habe) ? Wurden das in eures Logbuch eingetragen und gestämpelt ? Ich glaube einfach ich habe nie eine Alpeneinweisung gehabt, und das so geschrieben weil gerade zurück von die USA habe mein erstes Flug als Alpeneinweisung interpretiert. Schlussendlich existiert in USA keine Alpeneinweisung, und auch nicht ein Nachtflugberechtigung oder ein GAFOR. Für mich wahr ein einfaches Flug oben die Alpen einfach eine Alpeneinweisung. Nur jetzt kenne die wichtigkeit eine gute Alpeneinweisung.

 

Gruss

Davide

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Hallo Davide,

 

danke für die Beantwortung der Fragen betreffend Lizenz, zivilrechtlicher Forderungen, etc. Ich bin doch einigermassen erstaunt, dass die Versicherung nicht auf Grobfahrlässigkeit erkannt hat. Nach deinen Schilderungen war die Ausbildung in den USA wirklich auf bedenklich tiefen Niveau! Geraudeaus nach GPS zu fliegen wie auf deinem 'cross country Flug, kannst Du mit einem PC-Flugsimulator billiger haben.

Immerhin scheinen die in den USA gut ausgestattete Maschinen zu haben! Ich habe in Europa noch nie eine C 152 gesehen, die bei geringem Fuelstand eine 'blinkende Warnlampe' hat.

Zwischen den Zeilen schimmern in deinen Beiträgen mehrfach Entschuldigungen und Verharmlosungen durch. Du warst Kommandant eines Flugzeuges in welchem Menschen zu Tode kamen und die Verantwortung kannst Du auf niemanden abschieben.

Ich hoffe Du wirst keine bleibenden körperlichen und psychischen Schäden davontragen, denke aber, dass es vernünftiger ist, wenn Du das selber Fliegen aufgibst. Aber auch diesen Entscheid musst Du selber fällen.

 

Gruss Reto

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Hi,

bereits mit halbwahren Angaben 2 Flugschulen ausgetrickst hat um an das Brevet zu kommen
2 Leute fahrlässig umgebracht hat
mit weiteren Tricks (vielleicht im Ausland, vielleicht bei anderen ahnungslosen Flugschulen) wieder das Gesetz umgehen kann

Wirklich sehr brutal. Es wäre schön, wenn solche Unterstellungen irgendwie belegt werden könnten (mit Zitaten oder Auszügen von Berichten oder Urteilen). Ansonsten zur Zellenauffrischung noch StGB 173 und StGB 174 zum Thema (öffentliche) üble Nachrede und Verleumdung, werter Joel.

Disclaimer: Das hat nicht mit dem Fall an sich zu tun und stellt auch keine Verteidigung des Threaderöffners dar.

 

Noch etwas zum Fall: Wieso wird der Ausweis vom BAZL nicht unmittelbar eingezogen? Da hat das Amt imho versagt! Siehe zB SR 748.222.1 Reglement des UVEK über die Ausweise für Flugpersonal, Art. 27 Ziff. 1, lit. c und d und weitere entsprechende Artikel?

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Respekt, dass du dich der Diskussion stellst.

 

Ich denke grundsätzlich hat jeder Mensch eine zweite Chance verdient. Ohne wenn und aber. Tragische Unfälle auf der Strasse werden oft milder beurteilt, und die Verursacher sitzen schon bald wieder im Auto.

 

Habe den Unfallbericht gelesen. In der Versicherungssprache wäre sowas wohl irgendwo zwischen leichter und grober Fahrlässigkeit.

 

In den 1 1/2 Jahren seit dem Unfall kann man diese Tragödie unmöglich verarbeiten. Wenn du wieder fliegen willst, solltest du damit noch warten und dich länger und intensiver mit allen Aspekten des Unfalls auseinander setzen.

 

Gruss

Marc

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Ein sehr interessanter Thread. Ich konnte beim Lesen einiges für meinen eigenen "Fliegerrucksack" mitnehmen. Die grosse Frage, die sich mir beim Lesen von Unfallberichten immer stellt, ist: "Hätte mir das auch passieren können?". Jeder muss das mit sich selber ausmachen. Man neigt vermutlich instinktiv dazu, im Nachgang, bei Vorliegen aller Umstände ein eigenes Fehlverhalten in der beschriebenen Situation von sich zu weisen. Doch obwohl ich mich als sehr vorsichtigen und defensiven Piloten einschätze, muss ich bei der Lektüre von BfU-Artikel oft leer schlucken und mir sagen: "Au weia, ja, dieser Fehler hätte mir vielleicht auch unterlaufen können".

 

Ich bin mit fast allem, was hier geschrieben wurde, einverstanden. Bloss eine Stelle möchte ich noch erwähnen, die mir nicht so gefallen hat:

 

Ich frage mich, welcher FI in Zürich Deinen Schein abgezeichnet hatte. Ich hoffe, dieser Mann wurde zurückgestuft!

 

Auf unseren Fluglehrern liegt eine grosse Verantwortung, keine Frage. Und ausnahmslos alle, die ich bisher kennengelernt haben, nehmen diese Verantwortung sehr ernst und versuchen täglich, nach bestem Wissen und Gewissen Ihren Job zu machen.

 

Aber es kann auch immer etwas schieflaufen. Auch ein guter Pilot, der einst ein "go" erhalten hat, kann Jahre später bei einer Verkettung ungünstiger Umstände einen Bock schiessen.

 

Deshalb finde ich es nicht gut, wenn dann als erstes die Frage nach dem FI aufgeworfen wird, der einst einen Skilltest oder eine Prüfung abgesegnet hat. Denn wenn ein FI für alle Zwischenfälle zur Rechenschaft gezogen wird (ev. sogar zivil- oder strafrechtlich), die ein Schüler irgendwann einmal machen wird, dann würden wir sehr schnell keine Fluglehrer mehr haben.

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Schlussendlich existiert in USA keine Alpeneinweisung, und auch nicht ein Nachtflugberechtigung oder ein GAFOR.

 

Dass es in Florida keine Alpeneinweisung gibt, ist nachvollziehbar, aber das gleich auf die ganze USA zu übertragen ist für mich fraglich. Wie sieht es mit Flugschulen in der Nähe der Rocky Mountains aus ?

 

Bei meiner Flugschule in Vancouver (Grenze zu USA) musste man zuerst den Mountain-Check (entspricht sehr genau unserer Alpeneinweisung hier in der Schweiz) absolvieren, bevor man mit dem Flugzeug in die nahe gelegenen Rocky Mountains fliegen durfte. Dieser beinhaltete: Theorie (Navigation im Gebirge, spezielle Wetterphänomene kennen, Beladung, Flugverhalten etc.) sowie Flüge ins Gebirge mit einem FI, wo man das gelernte anwenden musste.

 

Das selbe gilt natürlich auch für die Nachtflugberechtigung (inkl. vorgegebenen Unterrichtsstunden und Flügen mit FI) !

 

GAFOR gibts auch in Kanda nicht aber genug Wetterdaten per Telefon oder Internet, um eine seriöse Flugplanung im Gebirge zu ermöglichen.

 

Zurück in der Schweiz erhielt ich von meiner Flugschule nochmals mehrere klar deklarierte Alpeneinweisungen (gleiche Thematik wie oben, einfach den Schweizer Verhältnissen angepasst).

 

Davide, danke für deine Schilderungen und bleib auf dem Boden.

 

Roger

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Hallo Davide,

 

Erstmal Respekt, dass Du Dich hier outest und Dich der Diskussion stellst. Klar, dass Dein Beitrag hier stark polarisiert. Es kommen ja auch in kürzester Zeit eine Menge Beiträge zusammen. Mich selber hat dies ziemlich bewegt, ich habe den BFU-Bericht und die Beiträge hier alle gelesen.

 

Zur Sache selber: Was Dir passiert ist, ist wohl das schlimmste was einem Piloten zustossen kann. Auch wenn Du dazu tendierst den Untersuchungsbericht zu relativieren (was ich verstehen kann...) musst Du klar sehen, dass Dir ein paar gravierende Fehler unterlaufen sind. Ich finde aber auch, dass Du Dich mit der Sache auseinandersetzt und Dir das ganze nicht leicht fällt. Nach meiner, bescheidenen, Meinung hast Du eine zweite Chance verdient.

 

Was bedeutet Dir die Fliegerei heute? Bist Du nach dem Unfall als Passagier nochmals geflogen?

 

Gruss

Urs

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Und so nur noch die letzte Frage: Wie wahr bei Euch die Alpeneinweisung ?
Voilà, da ist des Pudels Kern.

 

Ich wage zu bezweifeln, dass jeder Fluglehrer in der Lage ist, das zu vermitteln, was nötig wäre. Der Schüler aber kann nicht überprüfen, ob sein Fluglehrer es überhaupt drauf hat. Er hat CPL, Teaching an Learning Skills bis an Bach abä, weiss alles über JAA Requirements, Grossflughafen Prodeures, kann Funken und Englisch wie ein Gott, aber hier in den Bergen klemmts.

 

Meiner Meinung nach müsste es ein Progarmm geben, das dieses Manko, wieder abbaut.

 

Hans

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Hallo Hans

 

Welches sind die wichtigsten Punkte, die deiner Ansicht nach in der Ausbildung (Alpeneinweisung) zu kurz kommen?

 

L.G. Benno

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Welches sind die wichtigsten Punkte, die deiner Ansicht nach in der Ausbildung (Alpeneinweisung) zu kurz kommen?
Dies ist wohl ein eigenes Thema, drum lassen wir es in diesem Zusammenhang mal gut sein.

 

Grundsätzlich kann ich mir sowieso nicht vorstellen, wie man mit 2 Alpeneinweiseungen am Anfang der Karriere, auch wenn sie gut gemacht wurden, richtig gerüstet sein soll.

 

Hans

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Voilà, da ist des Pudels Kern.

 

Ich wage zu bezweifeln, dass jeder Fluglehrer in der Lage ist, das zu vermitteln, was nötig wäre. Der Schüler aber kann nicht überprüfen, ob sein Fluglehrer es überhaupt drauf hat. Er hat CPL, Teaching an Learning Skills bis an Bach abä, weiss alles über JAA Requirements, Grossflughafen Prodeures, kann Funken und Englisch wie ein Gott, aber hier in den Bergen klemmts.

 

Meiner Meinung nach müsste es ein Progarmm geben, das dieses Manko, wieder abbaut.

 

Hans

 

http://www.mountainflying.com/ <-- Sparky hat da ein ganz gutes Programm :)

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Dies ist wohl ein eigenes Thema, drum lassen wir es in diesem Zusammenhang mal gut sein.

... aber in einem anderen Zusammenhang...

 

Lieber Hans

 

Ich würde mir wünschen, dass du, wenn du mal Zeit hast, einen Thread "Fliegen im Gebirge" eröffnest. Dort könntest du schreiben, welche essentiellen Ausbildungsziele bei den Alpeneinweisungen nicht behandelt werden und so wertvolle Aufklärungsarbeit leisten. Ich bin mir sicher, dass du als Gletscherpilot uns einige interessante Informationen liefern kannst, die über das Manual "Fliegen im Gebirge" von Ueli Bodmer und die Standard-Schulungsunterlagen hinausgehen.

 

So könnten alle Flachland- und Voralpenflieger von deinen Erfahrungen profitieren. Das wäre in meinen Augen konstruktiver, als immer nur darüber zu schimpfen, dass die Alpeneinweisungen nicht gut genug seien.

 

Die wenigsten Piloten im Forum sind Gletscherpiloten, wollen sich aber trotzdem sicher im Alpenraum bewegen. Ich denke das Interesse an so einem Thread wäre relativ gross.

 

L.G. Benno

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... aber in einem anderen Zusammenhang...

 

Die wenigsten Piloten im Forum sind Gletscherpiloten, wollen sich aber trotzdem sicher im Alpenraum bewegen. Ich denke das Interesse an so einem Thread wäre relativ gross.

 

L.G. Benno

 

Aber jeder Pilot könnte mal mit einem Gletscherpiloten mitfliegen! Mann würde staunen, was alles geht oder eben nicht!

Ich flog einige Male mit und habe einiges dabei gelernt. Wenn einer auf level 120 über die Alpen röstet ist das nicht von Belang, fliegt man jedoch wirklich in die Täler hinein, dann fängt es an spannend zuwerden.

Dann ist GEOGRAFIE und Flugtaktik gefragt. Und noch etwas:

 

Wieso haben die wenigsten, welche durchs Gebirge Fliegen die "Gletscherfrequenz" gerastet? Da erfahre ich immer sehr viel mehr als beim Briefing am Boden, wenn nämlich die Gletscherpiloten mit den Flächenfliegern rumdüsen, dann sind die Verhältnisse meist gut!

 

Gruss

Theo

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das Manual "Fliegen im Gebirge" von Ueli Bodmer
Das ist doch schon mal was. Wenn schon Theorie, so kommt das Heft für mich immer noch an erster Stelle.

 

Wird es also jedem Piloten, der eine Alpeneinweisung macht, einige Wochen vor dem Flug von seinem Fluglehrer mit dem nötigen Nachdruck unters Kopfkissen gelegt?

 

Hans

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