Schwarzmalerei oder Realität?

[Juschi]

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29606/1.html

 

Das ist zumindest das, was außerhalb der Schweiz über den Alpenstaat wahrgenommen wird. Es ist zwar nicht der erste oder Einzigste Artikel, der in diese Kerbe schlägt, es gibt da viele Artikel, seien es solche von Analysten oder WiWis, die jeweils nur Teilaspekte ansprechen, aber dieser hier fasst die ausländische Wahrnehmung über die zu erwartenden Probleme in der Schweizerischen Volkswirtschaft relativ umfassend und plakativ zusammen.

 

Meine Frage lautet nun: Wie sieht es in der Innenwahrnehmung der Schweiz aus? Was schreiben eure Zeitungen?

Im Moment leben wir ja in außergewöhnlichen Zeiten. Ich will jetzt nicht über GB oder Spanien oder Island reden, aber die Tatsache, wie unterschiedlich berichtet wird, abhängig davon ob von außen oder innen, ist schon einer gesonderten Betrachtung wert.

 

Wie betrachtet man als gemeiner (hehe) Schweizer die Sachlage? Entspannt? verhalten optimistisch? Pessimistisch? Oder werden die Atomunker wieder auf Vordermann gebracht?

[Walter Fischer]

Also was diese "Hellseheranalysten" da zusammenreimen, entzieht sich dem gemeinen Volk hierzulande.

Vielmehr beschäftigt mich heute der Fall eines Freundes, der einige Verletzungen davontrug, als er gestern in seinen Vorratskeller gehen wollte, um sich etwas zum Imbiss zu holen, dabei auf der Butter ausrutschte und sich nur noch an den Schinken festhalten konnte, damit er nicht in den Eiern landete:009:

 

Gruss Walti

[Markus "Tomcat"]

Der Artikel enthält ein bisschen Wahrheit und viel kreativen Journalismus neben ein paar Falschaussagen.

 

Beispiel: "Was dem Ganzen noch die Krone aufsetzte, war, dass von den 68 Milliarden CHF des UBS-Rettungspakets bis zu zwölf Milliarden CHF als Bonus für die Manager ausbezahlt werden sollen."

 

Falsch. Es ist seit mehreren Tagen bekannt dass die UBS CHF 2M auszahlen will, nicht 12M, und auch nicht an die Manager, sondern an Manager + alle Angestellten. Quelle.

 

Das Thema "overleveraging" also sprich, die Schulden der Banken im Vergleich zum BSP aufzuzeigen, ist nicht wirklich neu. Das Problem ist, das man teilweise Aepfel mit Birnen vergleicht. Die Banken sind zwar dominant, aber es gibt hier noch andere Wirtschaftszweige. Und die 2 Grossbanken UBS und CS haben nach wie vor ein grosses (und grösstenteils profitables) Privatbankgeschäft, sind also nicht reine Investmentbanken.

 

Eine weitergehende Analyse würde viele Seiten füllen, und mich aus verschiedenen Gründen auf's Glatteis bringen, also lasse ich es mal. Empfehle NZZ und andere nüchterne Medien zu lesen.

[mds]

Meine Frage lautet nun: Wie sieht es in der Innenwahrnehmung der Schweiz aus?

Es herrscht das Prinzip Hoffnung vor …

Was schreiben eure Zeitungen?

… wenig, sehr wenig – relevante Informationen im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise und insbesondere auch der Krise des schweizerischen Finanzplatzes kann man den hiesigen Medien kaum entnehmen, man muss dafür Quellen im Ausland bemühen …

Wie betrachtet man als gemeiner (hehe) Schweizer die Sachlage? Entspannt? verhalten optimistisch? Pessimistisch? Oder werden die Atomunker wieder auf Vordermann gebracht?

… es herrscht wie erwähnt das Prinzip Hoffnung vor, auch wenn die Fakten leider dagegen sprechen. Wer mit Fakten argumentiert, wie beispielsweise Arthur P. Schmidt, wird ignoriert oder diffamiert.

 

Ende 2008 erschien übrigens ebenfalls bei TELEPOLIS ein weiterer lesenswerter Artikel von Schmidt im Zusammenhang mit der Schweiz: «Aufstieg und Fall der schweizerischen Banken».

 

Martin