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Stall!


landschrabbler

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Geschrieben

Hallo alle zusammen,

 

im Rahmen meiner PPL-Ausbildung hatte ich letztens das, öh, "Vergnügen", mich mit dem Thema "Stall" auseinander zu setzen. Klingt in der Theorie alles ganz logisch, wirkt in Videos oder im Flusi ganz locker, hat mich aber in der Praxis doch erstmal ein bissl erschreckt...

 

Geflogen wird Aquila, und der Pilot bringt ein wenig mehr Pfund als der Durchschnitt auf die Waage (Wheigt & Balance immer im vorlastigen Drittel). In dieser Konfiguration kippt die Aquila nicht einfach über die Nase, sondern gleichzeitig ziemlich direkt über den linken Flügel - und zwar flott! Nicht so "Naaaase fääällt" sondern "Wupp!". Eben noch schaust Du in den Himmel, da lacht Dir schon der Boden entgegen. Kam mir vor wie ein Stuka-Pilot.

 

Das "recovern" ist dann nicht das Problem, aber mich würde mal interessieren, wie sich andere Flugzeuge in dieser Situation verhalten. Wie erlebt Ihr das? Mich hat's wie gesagt doch ganz schön überrascht bei ersten Stall, und hat mich nicht unbedingt für den nächsten begeistern können...;)

 

Beste Grüße,

Jörg

Geschrieben

Hallo,

 

klingt nicht wie die Reaktion eines sogenannten "gutmuetigen" Schulflugzeugs... Aber es haengt vielleicht auch davon ab, ob es ein "Power on" oder "power off" stall war, denn bei Power on und dann gewaltsam in den Stall gezogen verhaelt sich auch selbst die sonst kreuzbrave Cessna 152 gerne mal zickig...

 

Immerhin hast du doch jetzt auf jeden Fall was gelernt: der Stall ist eben keine Theorie und keine Spielerei wie im Simmi, sondern in Bodennaehe dann ganz schnell bitterer Ernst. Wissen um sein Enstehen das Abfangen und das bewusste Vermeiden ungewollter Stalls (ausser eben beim Ueben), und dann kann eigentlich nix passieren. Wenn du immer noch etwas Angst davor hast, ueb weiter und immer in ausreichender Hoehe! Denk auch an die Stallmoeglichkeit beim scharfen Einkurven, kann man auch super mal ueben MIT Fluglehrer an Bord. :005:

Markus "Tomcat"
Geschrieben

... die Maschine kippt beim Stall über den linken Flügel obwohl sie voll koordiniert (ball in the cage) ist?

Karsten Sanders
Geschrieben

Doch, das ist schon alles ganz normal. Eine C150/2 ist fliegender Widerstand, eine Aquila ist aerodynamisch recht weit davon entfernt. Das Profil braucht deutlich länger, bis die Strömung wieder anliegt. Ich habe in dem Bereich schon Ecolights geflogen mit laminaren Profilen, die erst nach links über die Fläche abkippen und dann nach kurzer Zeit nach rechts umschlagen, wegen der Abschattung durch die Kanzel. Betrachte ich aber als völlig normal und man muss es trainieren. Allerdings ist es schon so, dass man bei der Aquila bis dahin schon so viel falsch gemacht hat, dass diese Reaktion im "Normalfall" nicht zu erwarten ist, denn man ist dann schon ca. 10 Sekunden mit Tröte unterwegs und hat auch das schwammige QR und HR ignoriert. Ein "typischer" Landeanflug Stall ist das ganz sicher nicht. So ein Ecolight Hersteller aus Deutschland hat dazu mal ein interessantes Video gemacht mit Wollfäden auf den Flächen, was genau zeigt, wann wo welche Strömung abreißt und wie es dann zur Kehr geht. Toll und lehrreich. Bei den Ecolights stehen dann aber auch schnell mal nur noch 30-40 km/h auf dem Fahrtenmesser und der Höhenverlust von Abkippen bis fliegt wieder ist zwischen 150 und 350 Fuß. Aber wie gesagt, das passiert alles erst, wenn man vorher ganz viele Signale ganz lange ignoriert hat.

 

Gruß

Karsten

Geschrieben

Hallo Jörg

 

Hatte bei meiner PPL-Ausbildung im letzten Jahr ähnliches erlebt. Wenn man das ganze etwas übt, verliert es aber schnell seinen Schrecken (genügend Höhe vorausgesetzt...)

 

Habe kürzlich die Umschulung auf eine PA28 gemacht, hier hat mit das absolut gutmütige Stallverhalten beeindruckt.

 

Frank hat einen guten Hinweis auf den Stall in scharfen Kurven gegeben. Hier gabs schon üble Unfälle. zB beim Eindrehen ins Final (tiefer Speed, geringe Höhe)

 

Viel Spass noch bei Deiner Ausbildung

Gruss

Urs

Geschrieben

Hallo,

 

ja, ich wies darauf hin, denn der Kurvenstall ist wirklich ernst zu nehmen und mir auch beinahe einmal passiert, mit einer vollbestezten TB9 Tampico, die ohnehin als nicht sehr gutmuetig gilt beim Abkippverhalten, jedenfalls nach Aussage eines befreundeten Fluglehrers...

 

Ich war in Platzrundenhoehe 800ft AGL gereade beim Eindrehen vom linken Gegenanflug ins Final und habe den bloedesten Anfaengerfehler gemacht, der genau hier gern zu dem besagten Stall fuehrt: Da ich sah, dass ich die Grundlinie fuers Final nach rechts hin ueberschiessen wuerde, legte ich den Flieger noch etwas steiler in die Linkskurve, wir waren nicht sehr schnell, hatten wohl ca 70-75 kts und Flaps in der ersten Raste (glaube die Tampico hatte nur zwei Flapspositionen, korrigiert mich, wenn ich das jetzt verdrehe)...

 

Die Tampico quittierte mein steiles Eindrehen mit einem sofortigen PIEEP der Stallwarning, die Ruder wurden ebenfalls erkennbar weicher.. Gluecklicheerweise habe ich dann nicht den zweiten klassichen Fehler gemacht und NUR wieder etwas von der Querneigung weggenommen, dass allein haette den drohenden Stall eventuell nicht verhindern koennen, sondern habe durch eine Kombination von leichtem Nachdruecken, gleichzeitigem vorsichtigem Gasgeben UND Wiederaufrichten den Flieger stabilisiert...

 

Scheiss erstmal auf die Grundlinie... Schliesslich heil im Final angekommen war dann alles wieder stabil, meine Paxe haben von der Geschichte nichts mitbekommen, doch mir ging die Situation noch laenger nach der Landung durch den Kopf, angesichts der doch nicht ganz normalen Situation... Die abschliessende Landung koennt ihr uebrigens hier anschauen, leider hat mein Mitflieger die beschriebene Situation nicht mit aufgenommen...

 

Geschrieben
.....Schliesslich heil im Final angekommen war dann alles wieder stabil, meine Paxe haben von der Geschichte nichts mitbekommen.....

 

Du konntest dich bestimmt wegen deiner "netten" Paxe auf dem Rücksitz nicht konzentrieren:D:D:D

 

Sorry für's off-topic:o

Geschrieben

ooch, du, die beiden kenn ich schon so lange, da werd ich nicht mehr nervoes (Freundin und Schwaegerin...) :005:

Geschrieben

Hi, und Danke für die informativen Antworten!

 

Ich habe das Thema auch mit ein paar Kollegen diskutiert, die ebenfalls PPL-Flieger sind, und deren Aussagen waren ähnlich. Der eine hat auf der Katana gelernt und hatte ähnliches erlebt wie ich, der andere auf der 152 und verstand gar nicht wovon ich da rede...

 

Es ist wohl tatsächlich nicht das "gutmütige Schulflugzeug", und man erzählte mir, dass Klubs in Deutschland deshalb auch in der Ausbildung auf den Stall verzichten, wenn sie mit Aquila/Katana/etc. ausbilden.

 

Was den Kurvenstall angeht, ist dieser auch Teil der Ausbildung - Flug mit 60kn und 20°, Gas verringern bis Alarm und dann korrigieren...

 

@Karsten: dieses Video gibt es nicht zufälligerweise auch auf youtube o.ä.? Wäre mal sehr interessant zu sehen.

 

A+

Jörg

Geschrieben
Der eine hat auf der Katana gelernt und hatte ähnliches erlebt wie ich

ABSOLUTER BLÖDSINN! Sorry!

 

Katana ist für ihr extrem gutmütiges Stallverhalten bekannt.

Power off Stall:

Knüppel am Bauch, stabiler Sackflug mit wenn ich mich recht erinnere etwa 1000ft/min. Querruder immer noch voll ansprechbar und sofern man koordiniert fliegt sind selbst im Stall Kurven möglich - klar eiert ziemlich, aber von einer Abkipptendenz nichts zu spüren.

 

Power on Stall:

Knüppel am Bauch, nicht mehr ganz so stabiler Sackflug, aber immer noch sehr gut beherschbar.

 

Habe während meiner Ausbildung auch das trudeln bzw viel eher das ausleiten aus dem Trudeln mit der Katana geübt (manche Flieger sind dafür zugelassen).

 

Um Abzukippen Nase steil nach oben und volles Seiten und Querruder in eine Richtung. Dann geht sie in "normalen Tempo" (nicht Ruckartig) über die Seite und sieht steil Richtung Boden. Selbst da muss man immer noch voll im Seitenruder stehen, damit sie sich langsam anfängt zu drehen.

Ausleiten denkbar einfach nach Schulbuch. Seitenruder entgegen und zügig abfangen (schneller Speedzuwachs durch starke Nose down )

 

Ich weis nicht woher die Mär stammt, dass der Flieger kritisch sein sollte.

 

Ist ja schon fast bergleichbar mit der Flugschule ich glaube aus Graz, der eine DA40 abgestürzt ist, weil sie zu tief Stallübungen gemacht hat, und es sich dann eben nciht mehr ausgegangen ist und daraufhin meinte der Flieger wäre kritisch :confused:

 

Nix für ungut, sieh es als Erfahrungsbericht über das Verhalten eines anderen Fliegers.

 

Gruß

Geschrieben

Hmm, das ist sinnvoll: Bei giftigen Flugzeugen den Stall nicht zu demonstrieren. Gerade bei den Maschinen muss man das doch demonstrieren, damit die neuen Piloten wirklich Respekt davor haben und alles tun, um die Warnsignale in Zukunft zu erkennen und somit nicht den Stall zu kommen. Leider lernt man in Deutschland nicht mehr fliegen, wirklich schade :(

Geschrieben
Hmm, das ist sinnvoll: Bei giftigen Flugzeugen den Stall nicht zu demonstrieren. Gerade bei den Maschinen muss man das doch demonstrieren, damit die neuen Piloten wirklich Respekt davor haben und alles tun, um die Warnsignale in Zukunft zu erkennen und somit nicht den Stall zu kommen. Leider lernt man in Deutschland nicht mehr fliegen, wirklich schade :(

 

Wie stallt die Falcon denn so?

Geschrieben

Kann die Erfahrung meines Vorredners bezueglich der Katana und ihrer Gutmuetigkeit bestaetigen, hab auf ihr das Fliegen gelernt und aehnliches erlebt beim Training...

 

Das NICHT ueben bzw demonstrieren von kritischen Flugzustaenden ist mir eben bei oben genannter TB9 selbst widerfahren. Die Clubobligatorische Einweisung bestand aus 2 Stunden Flug mit allen moeglichen Konfigurationen, aber nicht einer einzigen Stalluebung, bzw darueberhinaus. Der genannte befreundete Fluglehrer, (nicht der Einweiser auf das Muster gewesen), bemerkt dazu einige Zeit spaeter kritisch, dass gerade bei der Tampico man haette das machen MUESSEN, da sie sehr abprupt abkippt... Gleiches gaelte fuer die aeltere PA28 (mit relativ kurzer Flaeche), wovon der Club auch eine im Bestand hat. Ist das wirklich so extrem, hat jemand auf diesen beiden Mustern Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht?

 

Fliege die Tampico uebrigens nicht mehr, der Club hat sie leider verkauft.

:006:

Geschrieben
Ist das wirklich so extrem, hat jemand auf diesen beiden Mustern Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht?
Mit der PA28 nicht, aber mit einer C172 hab ich das auch schon erlebt (natürlich war es provoziert und mit FI, allerdings nicht minder eindrücklich).
Karsten Sanders
Geschrieben

"Es ist wohl tatsächlich nicht das "gutmütige Schulflugzeug", und man erzählte mir, dass Klubs in Deutschland deshalb auch in der Ausbildung auf den Stall verzichten, wenn sie mit Aquila/Katana/etc. ausbilden."

 

Kann ich nicht bestätigen, da muss ich sogar vehement wiedersprechen. Das Verhalten ist absolut erklärbar, es ist für einen Tiefdecker plausibel und es ist beherrschbar. Da dieses Verhalten erst nach erheblicher Ignoranz vieler anderer Anzeichen eintritt, ist es durchaus auch Anfängertauglich. Im Landeanflug korrigiert man ja ohnehin schon beim ersten Klang der Tröte und damit ist man meilenweit vom Abschmieren entfernt.

 

Aber an dieser Stelle sollte man mal einige Begriffdifferenzierungen vornehmen:

 

- Stall. Kennen wir alle. Auch die Auqila geht ganz normal in den Sackflug, wenn auf den Sitzen ca. >160 kg sitzen, der hintere Gepäckraum leer ist und keine Hecklastige Trimmung anliegt.

- Stall wird nach Ausbildungsrichtlinie durch die Maßnahmen laut Handbuch beendet. Bitte mal Handbuch lesen. Was steht dort zum Thema Stall? Ich habe kein Handbuch vorliegen.

- Der Unterschied einer normalen zu einer guten Ausbildung ist die Beantwortung der Frage: Was passiert danach? Bei der Aquila und anderen Flugzeugen in vergleichbarer, aerodynamischer Güte kann es ja nach Fluglage und Trimmung zum Abschmieren/Abkippen kommen. Das ist ein Flugzustand, der dem Stall erst folgt, also dann einsetzt, wenn man den Stall nicht ordentlich beendet hat. Abschmieren/Abkippen hat noch nichts mit Trudeln zu tun. Trudeln kann aber bei erneut falscher Handhabung die Folge sein. Ansonsten aber ist Abschmieren/Abkippen nichts als eine Folge eines nicht beendeten Stalls

- Die Flugzeuge durchlaufen eine umfangreiche Flugerprobung, in der die Zustande erflogen und dokumentiert werden müssen. Das Resultat steht im Betriebshandbuch. Der Rest ist gute und vielseitige Ausbildung.

 

Die massive Reaktion zur Katana kann ich nicht ganz so unterstreichen. Die Katana gibt es dafür in viel zu vielen Varianten (80-115 PS Rotax, mit und ohne Verstellprop, Conti, Wankel ...) und auch da ist es eine Frage der Beladung und Trimmung. Insgesamt würde ich die Katana aber auch zu den Flugzeugen zählen, die eine deutlich geringere Neigung zum Abschmieren/Abkippen haben. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass eine bestimmte Mannschaft mit ungeschickter Beladung Abschmieren/Abkippen erzeugen kann.

 

In der dunklen Zeit des großen Kantons wurde dazu mal ein Lehrfilm gedreht, der die Zustände hervorragend erklärt, wenn auch unter Verwendgung sehr archaischer Sprache und verfassungsfeindlichen Symbolen. Sollten die Filme (auch der zum Ecolight) speziell eine Flugschule zur Unterstützung des Unterrichts interessieren, stelle ich gerne einen Kontakt her.

 

Gruß

Karsten

Geschrieben

Hoi,

Wie stallt die Falcon denn so?
die Falcon stallt sehr gutmuetig. Bei Erreichen des gelben Bereichs des Speedtapes erklingt eine nette Stimme und ermahnt einen "Increase speed!, increase speed!". Wenn man das nicht tut, schreit einen die selbe Stimme mit Eintritt in den roten Bereich mit "Stall! Stall!" an. Dabei faehrt die Falcon dann automatisch die Slats aus. War in dieser Situation der Autopilot aktiviert, so schaltet sich von selbst die Autothrottle ein (mit eingeschalteter Autothrottle kann man Vref nicht unterschreiten, weil das System einen niedrigeren Input nicht akzeptiert und somit nicht ausfuehrt) und gibt zuegig Vollgas (MAX CLIMB). Macht man alles korrekt, verliert man bei diesem Manoever lediglich geschaetzte 150ft.

 

Sprich: Die Falcon stallt nicht giftig. Sie kippt nicht ab. Das trainieren wir im Level-D Simulator wiederholt, sowohl "clean", "fully configured", "power-off" und "power-on".

 

Man beherrscht ein Flugzeug nur dann, wenn man auch seine Grenzwerte selbst kennengelernt hat.

Geschrieben

Tach allezusammen, und nochmal "merci" für die interessanten Antworten!

 

Ob die Katana nun kippt oder wie man in Deutschland ausbildet... keine Ahnung, ich kenne nur die Ausbildung hier in Frankreich und kann nur die Informationen der Kollegen weitergeben. Mir geht es ja auch mehr darum, wie ihr diese Situation erlebt, bzw. wie sich andere Flugzeuge verhalten.

 

Ich stimme der Aussage zu, dass man gerade bei einem Flieger wie der Aquila dem Schüler demonstrieren muss, wie a) das Flugzeug und hinterher b) der Pilot in dieser Sitaution reagiert.

 

A+

Jörg

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

meine Erfahrungen mit der 80-PS Katana bei der Einweisung waren folgende: sehr gutmütig beim power-off-stall. Sie sackt einfach durch und bleibt steuerbar.

Beim Power-on-Stall wurde ich hingegen überrascht. Die Annäherung an den Stall ist deutlich spürbar. Die akustische Stallwarnung kam recht früh und der Flieger begann um die Hochachse unstabil zu werden. Nun hielt ich die Kugel sauber in der Mitte. Mit der Nase in den Himmel, kippte sie recht abrupt über den RECHTEN Flügel in die Messerlage. Die Nase ging steil nach unten und so lag schnell auch wieder Fahrt an, um den Flieger mittels Querruder in Normalfluglage zurückzurollen. Mein Fluglehrer war sichtlich selber überrascht und wir haben nach dieser Erfahrung nur noch power-off-Stalls geübt.

Es herrschte keine Turbulenz, Weight&Balance war in Ordnung (ca. Mittellage) , Tank halb voll. Temp. ca. 20°C. Alle Radverkleidungen montiert. Ich ca. 80 kg, Fluglehrer auf dem rechten Sitz schätzungsweise 100 kg. (Ist sie deshalb über den rechten Flügel weg?)

Auch von der Aquilla habe ich eine ähnliche Tendenz gehört. Es muss aber auch klar erwähnt werden, dass man sämtliche Warsignale übersehen und ignorieren muss um in eine solche Situation zu konnen. Grundsätzlich ist die Katana bestimmt ein gutmütiges Flugzeug.

 

Gruss Reto

Geschrieben

Weißt du was der Grund dafür war, nach diesem Erlebnis nur noch Power-off stalls zu üben?

 

War das weil der FI selbst überrascht war und es somit nicht safe gewesen wäre?

Oder was is der Grund, einen grenzwertigen Flugzustand der einen offensichtlich überrascht nicht weiter zu trainieren bis es eben keine Überraschung mehr ist?

 

Greets

Tom

Geschrieben

Kann Reto da nur zustimmen, DA20 mit 80PS Rotax, da ist der Power-Off Stall ein Spaziergang. Absolut nichts wildes, sowohl clean als auch in approach config, äußerst gutmütig. Beim Power-On Stall sieht das ganze jedoch etwas anders aus, auch bei mir kippte die Mickeymaus abrupt über die rechte Fläche ab, war ab da allerdings leicht abzufangen. Mein Fluglehrer zeigte mir dieses Manöver allerdings bewusst und ließ es mich auch wiederholen. Was mir bei der DA20 allerdings aufgefallen ist, wenn der Ball nicht wirklich genau in Cage ist (was ja in den ersten Flugstunden unter Uuumständen doch mal vorkommen konnte :009::rolleyes: ) dann kippte die DA20 auch beim Power-Off Stall deutlich.

Jörg,

Lange Rede kurzer Sinn, vielleicht hattest du das Seiten Ruder in der Aquila einfach nicht genug getreten?

 

Schöne Grüße,

Michael

Markus "Tomcat"
Geschrieben
...

Beim Power-on-Stall wurde ich hingegen überrascht. Die Annäherung an den Stall ist deutlich spürbar. Die akustische Stallwarnung kam recht früh und der Flieger begann um die Hochachse unstabil zu werden. Nun hielt ich die Kugel sauber in der Mitte. Mit der Nase in den Himmel, kippte sie recht abrupt über den RECHTEN Flügel in die Messerlage. Die Nase ging steil nach unten und so lag schnell auch wieder Fahrt an, um den Flieger mittels Querruder in Normalfluglage zurückzurollen. Mein Fluglehrer war sichtlich selber überrascht und wir haben nach dieser Erfahrung nur noch power-off-Stalls geübt.

...

 

Gruss Reto

 

Da würde ich dringend den Fluglehrer wechseln.

Karsten Sanders
Geschrieben

Rechts irritiert mich jetzt ein wenig wegen des Propeller Moments und des Dralls. Kann es sein, dass sie erst kurz nach links und dann kräftig nach rechts gegangen ist? Wenn nicht, fehlt wahrscheinlich ein Bügelblech.

 

Aber wie man liest ist das Verhalten bekannt, lernbar und verliert dann auch den Schrecken. Als Neuling muß man sich ja auch erst an die "Luftlöcher" gewöhnen. Wenn man dann weiß, wie es geht und was da passiert, verliert das alles recht schnell seinen Schrecken. Systembedingt ist dieses Verhalten bei Tiefdeckern häufiger als bei Hochdeckern, gehört also mit zum Spiel. Das einige Tiefdecker es garnicht machen, liegt an diversen Konzepten. Nur eines sollte klar sein: Modern, ökonomisch und effizient, also mit weniger Treibstoff schneller unterwegs sein, kostet nun mal aerodynamische Hängematten.

 

Gruß

Karsten

Geschrieben

Hallo Karsten,

 

Du hast völlig recht. Vom Drall her müsste der Flieger eindeutig nach links weggehen.

Ich gebs zu, die Einweisung liegt schon Jahre zurück. Aus der Erinnerung würde ich sagen, die Katana taumelte leicht nach links und rechts und kippte recht brutal über den rechten Flügel ab. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie zuerst nach links ausbrach. Ich glaube auch, dass es das Ausbrechen nach rechts war, das meinen Fluglehrer überrascht hat.

 

Ich fliege 7 verschiedene Flugzeuge und musste bei den Einweisungen feststellen, dass es oft nur eine Annäherung an den Stall gab. In Gefahrentrainings auf freiwilliger Basis habe ich nun verschiedene Stalls bis zum Abkippen, Highspeed-Stalls, Abfangen aus Vrillen und einfache Kunstflugfiguren erlebt. Bei der ersten Vrille erschrickt man schon recht und ist für einen Moment handlungsunfähig. Schön zu erleben, wie das Ausleiten immer mehr zum Automatismus wird. Das gab mir Selbstvertrauen und Sicherheit, ohne den Respekt vor abnormalen Flugzuständen zu verlieren.

Für mich unverständlich, das dies nicht Bestandteil der PPL- Ausbildung ist.

Ohne selber zuvor erlebt zu haben, wie sich eine Vrille anfühlt, ist es im Stress unmöglich aus diesem Zustand herauszukommen, sollte dieser Flugzustand mal eintreten.

 

Gruss Reto

Karsten Sanders
Geschrieben

Bezüglich Ausbilden oder nicht kann ich beide Seiten verstehen:

 

Die Nicht-Ausbilden Fraktion: Was nützt ein paarmal zeigen? Nach 6 Monaten ist das vergessen. Außerdem ist jeder Stall anders, jede Situation anders, jede Auswirkung anders. Da wird zuviel Sicherheit vorgegaukelt, die den Leuten lediglich signalisiert, die Maximas weiter zu dehnen. Lieber die Maximas als Handbuchverfahren setzen und nur die Leute tiefer ausbilden, die es auch wollen und Interesse daran haben.

 

Die Ausbilden Fraktion: Das gehört dazu, kann ja mal passieren und dann ist es gut, wenn das schon mal gemacht wurde, damit es den Schrecken verliert.

 

Allerdings ist es vom Abschmieren mit dem falschen Input eben auch nicht weit zum Trudeln und dort gilt nun erst recht: alles ist immer anders, Standardregeln KÖNNEN zutreffend sein, müssen aber nicht. Nein, ich glaube die jungen Piloten sollen in die Luft mit Respekt vor den Betriebsgrenzen. Denn genau das ist es, was Kränze auf den Gräbern produziert: Einflug in IMC, und Notlandeverfahren nach Motorausfall. Hatten wir in jüngster Zeit echte Trudel- oder Spiralsturzunfälle?

 

Ich glaube, jemand der im Rahmen der Ausbildung die Anzeichen des Stall bis hin zum schwammigen Gefühl gezeigt kriegt, kann einen Stall erkennen und vernünftig ausleiten. Als weitere Message: Das sind die Betriebsgrenzen. Fliege so, dass du innerhalb der Grenzen bleibst. Informiere dich bei anderen Flieger über die Betriebsgrenzen.

 

Laß die Jungs diese Dinge erstmal 40-100 Stunden verinnerlichen und dann ein Gefahrentraining, wenn gewünscht.

 

Gruß

Karsten

Geschrieben

Auch wenn es schon über den hier besprochenen Stall hinaus geht... das ist genau das wo man dann NICHT ankommen soll/will: http://uk.youtube.com/watch?v=bvbS-oHi9ro

Story hier: http://www.eadt.co.uk/content/eadt/news/story.aspx?brand=EADOnline&category=News&tBrand=EADOnline&tCategory=news&itemid=IPED14%20Aug%202007%2018%3A24%3A56%3A660

Unglaublich sein Kommentar "well this is it, well" bei ca. 1min...

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