Mike Strasser Geschrieben 19. Dezember 2008 Teilen Geschrieben 19. Dezember 2008 Hallo miteinander Im Anflug auf die Rwy 23 in Genf hat es einen Graben, durch den ein Fluss und eine Strasse läuft. Darüber verläuft das Appr-Light und dort stehen auch zig Stelzen mit einem grauen was-weiss-ich obendrauf, schön geordnet aufgestellt (siehe Bild unten). Kann mir jemand sagen, wozu die gut sind? Im AIP finde ich nix. (Ist allerdings ein sehr altes AIP aus dem Jahre 2003) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
blackswan Geschrieben 19. Dezember 2008 Teilen Geschrieben 19. Dezember 2008 hoi Mike, Ich weiss nicht für was die Stelzen sind. Die Stelzen stehen nur in dem Bereich wo das Terrain nochmal ein bisschen Höhe verliert. Möglicherweise um diesen Bereich zu markieren... Hier aber eine Seitenansicht. Die Karte gibt es nur für RWY23 (Precision Approach) https://svn.origo.ethz.ch/es-vacc-sag/Dokumente/EAD/LSAS%20(SwissFIR)/LSGG/LS_AD_2_LSGG_PATC_en_2004-09-30.pdf Eine neue davon findest du auch bei EUROCONTROL (kann ich hier nicht verlinken; Die Stelzen sind da aber auch nicht markiert)... mfg, tobi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ursmunger Geschrieben 19. Dezember 2008 Teilen Geschrieben 19. Dezember 2008 Mike, das ist ein 'künstlicher Boden'. Da das ILS23 CATIII ist würde die 'Delle' im Boden die Angaben des Radar Altimeters verfälschen. Durch diese Stelzen, welche auf Höhe RWY sind, wird der Radar Altimeter getäuscht und zeigt in diesem Bereich die Höhe über dem Runway statt die wirkliche Höhe über Grund an... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
XborX Geschrieben 19. Dezember 2008 Teilen Geschrieben 19. Dezember 2008 ciao mike solche "spiegel" sind bei gewissen terrainunebenheiten vor precision appch RWYs angebracht, damit der radioaltimeter keine kapriolen aufführt unter CAT II oder III bedingungen. im dümmsten fall evtl. sogar in der gegensteigung eine GPWS warnung... die genauen requirements kenne ich nicht, massgebend ist glaub die distanz zum threshold. gruz boris Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Mike Strasser Geschrieben 19. Dezember 2008 Autor Teilen Geschrieben 19. Dezember 2008 Ja aber hallo! Das nenn' ich mal eine Turbomäßige Antwort von Euch. Vielen Dank! Wusste gar nicht, dass es sowas gibt, aber der Sinn ist absolut logisch und die Ausführung scheinbar genial. Schon bin ich wieder ein Quäntchen schlauer... :) Danke nochmals! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Marc El Geschrieben 20. Dezember 2008 Teilen Geschrieben 20. Dezember 2008 So einfach und doch genial und wirksam :009: Eine Frage hätte ich noch: Reicht denn die Fläche von allen Stäben zusammen wirklich, um einen Boden bzw. eine Fläche vorzutäuschen? Der wirkliche Boden in dem Bereich hat doch 'ne größere Fläche als die Stäbe zusammen. Müssten die Radarstrahlen vom GPWS nicht wahrscheinlicher den richtigen Boden treffen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ursmunger Geschrieben 20. Dezember 2008 Teilen Geschrieben 20. Dezember 2008 Hallo, ich würde annehmen, dass die Radaraltimeters so programmiert sind, dass, wenn er widersprüchliche Echos erhält der kleinere Wert angezeigt wird - ganz im Sinne von 'im Zweifelsfalle auf Nummer sicher'. Zudem sind die 'Köpfe' auf den Stelzen meines Wissens in einer Form, welche ein Maximum an Radar-Returns brings - so das Gegenteil von 'stealth' ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Marc El Geschrieben 20. Dezember 2008 Teilen Geschrieben 20. Dezember 2008 Okay, nehme ich mal so hin, danke. Es muss ja schließlich funktionieren, denn umsonst stehen die "Stäbe" da ja nicht:p Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Ruettelfalke Geschrieben 20. Dezember 2008 Teilen Geschrieben 20. Dezember 2008 Diese der Sicherheit des Anfluges dienende künstliche Geländeanpassung auf Stelzen ist sicher eine nützliche Installation, wenn man sich den schweren Crash vom 18.01.1971 auf dem Flughafen Zürich-Kloten nochmals in Erinnerung ruft. Damals flog eine viermotorige Turboprop vom Typ Iljushin IL 18 (LZ-BED) der staatlichen bulgarischen Fluggesellschaft Balkan Airlines von Paris kommend, die sogenannte Blindlandepiste 16 an. Es herrschte Schneetreiben und entsprechend schlechte Sicht. Das Gelände fällt von Norden nach Süden gegen diese Piste hin leicht ab. Die Besatzung der IL 18 sah sich, aus den tiefliegenden Wolken stossend, im Schneetreiben plötzlich etwas seitlich versetzt zur Runway und versuchte, die Abdrift mit einer leichten Kurve noch zu korrigieren. Während dieses Manövers streifte eine der Tragflächen den Boden wenige hundert Meter vor dem Aufsetzpunkt. Das Flugzeug überschlug sich daraufhin, kam auf dem Rücken zu liegen und ging in Flammen auf. Alle Passagiere und das Kabinenpersonal (bis auf einen Passagier) kamen damals um, von der Cockpitbesatzung überlebte nur der Kapitän mit relativ leichten Verletzungen (ein abgerissenes Ohr). Ursache des Unfalles war neben der seitlichen Versetzung und deren Korrektur während des Endanfluges die optische Täuschung der Besatzung bezüglich der Höhe über Grund. Die voraus erkennbare beleuchtete Piste schien den Piloten wesentlich tiefer zu liegen als sie es gegenüber dem Gelände tatsächlich war. Dies hatte statt einem Durchstartmanöver zu dem fatalen Entschluss der Kurskorrektur in bereits zu geringer Höhe über dem Gelände geführt. Egon:002: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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