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Erweiterte Personenfreizügigkeit (8. Februar 2009)


MarkusP210

Empfohlene Beiträge

Hallo

 

Wollte mich mal erkundigen ob ich der einzige bin dem das auffällt:

 

Seit die Personenfreizügigkeit schrittweise eingeführt wurde haben wir in der Schweiz, ganz im Gegensatz zur Behauptung unserer Politiker, einen MASSIVEN Zuwachs von Arbeitnehmern aus dem Ausland (und hier vor allem Deutschland und nicht nur hochqualifiziertes Personal) zu verzeichnen. Ich stelle auch fest, dass diese Leute hier sehr viele Führungspositionen besetzen und in aller Regel ihre ganze Entourage mitbringen; was zur Folge hat, dass schweizer Arbeitnehmer zunehmend in der Minderzahl sind (mit allen Folgen).

 

Nun steht die Abstimmung über die Erweiterung der Personenfreizügigkeit an und wieder beteuern unsere Politiker, dass da überhaupt kein Grund zur Sorge sei. Entgegen früherer Aussagen will man jetzt aber plötzlich 'griffige flankierende Massnahmen' gegen Lohndumping vorsehen (obwohl Lohndumping ja gar nicht passieren wird, wie man uns versicherte)...

 

Als übliche Begleiterscheinung, wenns um Abstimmungen dieser Art geht, droht man uns mit Schlagworten wie Isolation und absolutem Mangel an Fachkräften für die Wirtschaft falls wir uns gegen die Vorlage wenden sollten.

 

Ich stelle weiterhin fest, dass der Unmut über diese Überflutung unseres Arbeitsmarktes im schweizerischen Anteil der Bevölkerung (auch in der französisch sprechenden Schweiz) zunehmend wächst.

 

Nun habe ich dazu ein Paar Fragen:

 

- Wie kommt es, dass wir von unseren Politikern offenbar angelogen werden ohne dass es jemals zu Konsequenzen kommt?

- Wie kommt es, dass ausgerechnet die Gesellschaftsschichten welche durch Lohndumping am ehesten bedroht sind (und deren Verbände) solche Vorlagen mit so grossem Ehrgeiz befürworten?

- Woher haben unsere sogenannten 'Fachleute' die Informationen und das Wissen zu behaupten, Lohndumping werde nicht stattfinden? (Die Personenfreizügigkeit zielt ja genau darauf ab!)

 

Die Liste liesse sich beliebig verlängern.

 

P.S.

Um es vorweg zu nehmen, ich will hier keine gehässige Diskussion lostreten! Vielmehr möchte ich von (hoffentlich) möglichst vielen von Euch wissen ob Ihr das auch so empfindet.

 

Markus

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Hoi Markus,

 

ja das ist leider die Realität, ich sehe das in unserem Betrieb, mit der täglich wachsenden Zahl an Umzugsgüter in die Schweiz.

 

Und das unsere Politiker nicht immer nur die Warheit sagen, ist glaub auch nichts neues:D

 

Grüessli

Chrigel

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Für eine objektive und neutrale Diskussion finde ich den Eröffnungsbeitrag etwas überspitzt formuliert.

 

Wie genau zeigt sich dieser "massive" Zuwachs? Falls du eine Statistik oder einen Bericht dazu hast, schreib doch bitte den Link dazu. Dass bei erleichterten Einreisebedingungen grundsätzlich mehr Leute kommen, ist natürlich klar. Ich meine aber gehört zu haben, dass viel weniger Leute aus den Oststaaten kamen, als erwartet. Aber auch das ist eine Diskussion über Zahlen, ohne dass ich genaue Zahlen hätte...

 

Dass unsere Bevölkerung von allen Politikern ständig und konsequent angelogen wird, ist auch etwas übertrieben. Für eine solch überspitzte Formulierung müsstest du schon noch ein paar Zahlen bringen. Auch im Bezug auf das Lohndumping: Wo ist das eingetreten? In welchem Ausmass? Hat es neben der Personenfreizügigkeit noch andere Gründe? Etwas mehr Begründung wäre nicht schlecht. Denn so kann man sich weder auf deine Seite der Diskussion, noch auf die andere stellen.

 

Interessant ist natürlich auch die Überlegung, was passiert, wenn die Personenfreizügigkeit und alle Bilateralen Verträge am 8. Februar gekündigt werden. Wer soll all diese Stellen besetzen?

 

Ein Gedankenanstoss zum Schluss: Waren zuerst die freien Stellen da, oder zuerst die freien Arbeiter?

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Also zum Thema des massiven Zuwachs habe ich eben das hier gegoogelt:

 

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/kanton/Zahl-deutscher-Zuwanderer-bricht-alle-Rekorde/story/12320209

 

Zum Thema Lohndumping habe ich keine Daten, aber gestern wurde in den Nachrichten auf Radio DRS 1 ein Politiker zitiert der diese 'griffigen Massnahmen' gegen Lohndumping will; es scheint also doch ein Problem zu sein.

 

Wer soll all diese Stellen besetzen?

Zunächst die Gegenfrage: gibts all die Stellen 2009 noch?

 

Aber klar, dass Stellen besetzt werden müssen ist mir auch klar. Nur weshalb muss man die Kontigentierung aufheben? Und warum sollen die bilateralen Verträge nicht ohne die volle Personenfreizügigkeit funktionieren? (Wir sind ja nicht Mitglied in der EU). Es scheint doch logisch, dass eine Volkswirtschaft mit hohem Lebensstandart bei einer vollständigen Öffnung überflutet wird bis ein Ausgleich stattgefunden hat; wollen wir das wirklich?

 

Markus

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Es wird sicher spannend sein, die Auswirkungen des Abkommens zu verfolgen. Für mich ist klar, dass die Schweiz auf eine grosse Zahl ausländischer Arbeitnehmer angewiesen ist. Es ist realitätsfremd, alle Stellen mit Schweizern besetzen zu wollen. Unternehmen, die nicht genügend Fachkräfte in einem Land finden, wechseln in ein anderes Land- und das kann ja wohl auch nicht das Ziel einer Isolation sein. Zudem tragen die ausländischen (meist gut qualifizierten) Arbeitnehmer momentan sehr stark an die immer noch hohe Kaufkraft in der Schweiz bei- ein Grund weshalb die Schweiz auch die Krise(?) etwas weniger spürt als andere Länder.

Es ist für mich auch klar, dass die Schweiz keine Rosinenpickerei betreiben kann. Ein Abkommen ist immer zweiseitig und man muss auch Eingeständnisse machen (dafür erhält man auch etwas...). Letzten Endes ist es auch der Weg, den die Schweiz gewählt hat: Anstatt vollkommene europäische Integration einen bilateralen Weg einschlagen. Es wäre vermessen, bei einem solchen Weg nur Vorteile suchen zu wollen.

 

 

Gruss

Thomas

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Zudem tragen die ausländischen (meist gut qualifizierten) Arbeitnehmer momentan sehr stark an die immer noch hohe Kaufkraft in der Schweiz bei- ein Grund weshalb die Schweiz auch die Krise(?) etwas weniger spürt als andere Länder

 

Da bin ich anderer Ansicht:

Die schweizer Volkswirtschaft erbringt zum Grossteil Dienstleistungen und ist anders als z.B. Deutschland kein typisches Produktionsland. Aus diesem Grund wird die Krise hierzulande genauso spürbar sein, einfach später und wohl auch schwächer.

 

Aber meine Fragen zielten nicht darauf ob die Schweiz ausländische Arbeitskräfte braucht, sondern wie viele. Und wieso in umgekehrter Richtung nicht auch so ein Exodus stattfindet.

 

...(dafür erhält man auch etwas...)...

Da wäre ich interessiert daran zu erfahren was das 'etwas' ist.

 

Ich glaube dass Angesichts der rasch wachsenden Zahl ausländischer Arbeitsloser in der Schweiz auch nicht von 'nur Vorteilen' gesprochen werden kann (das Schlagwort 'Rosinenpickerei' ist als Druckmittel vor allem in Politikkreisen sehr beliebt). Viel mehr wüsste ich gerne mal ob wir (und damit meine ich das Volk, welches den finanziellen Spielraum für das alles schafft) eigentlich überhaupt einen Vorteil aus den bilateralen Verträgen geschweige denn der Personenfreizügigkeit ziehen.

 

Folgender Link wird vielen einen Aufschrei des Entsetzens entlocken; doch nichts desto trotz empfehle ich, einige Der Beiträge (welche übrigens nicht von Nobodys verfasst sind) einmal unvoreingenommen durchzulesen und sich einmal selbst zu fragen, ob man zur Oberschicht oder zum Mittelstand gehört. Weiter müsste man sich in diesem Zusammenhang auch fragen, weshalb unser Parlament die ursprünglich zwei Vorlagen der Abstimmung vom 8. Februar auf eine vereint hat, wenn die Personenfreizügigkeit doch so ausgezeichnete Qualitäten hat (dass eben dieser Mittelstand das Geschäft ja auch bewillige und zahle).

 

http://www.eu-kritik.ch/?p=90

 

Markus

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Ich werf' mal schnell einen Beutel Popcorn in die Mikrowelle.

 

Als Nordkantönlicher Sauschwob der in Züri sein Brot verdient bin ich mal gespannt wie's hier weitergeht. Fakten vs. Polemik.

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Viel mehr wüsste ich gerne mal ob wir (und damit meine ich das Volk, welches den finanziellen Spielraum für das alles schafft) eigentlich überhaupt einen Vorteil aus den bilateralen Verträgen geschweige denn der Personenfreizügigkeit ziehen.

 

Ich liefere lediglich ein paar nackte Fakten. Du kannst dir dann die Antwort selber geben.

 

668 000 SchweizerInnen leben und arbeiten im Ausland (Quelle: Bundesamt für Migration)

 

Mit den bilateralen Verträgen wurden u.a. folgende Gebiete geregelt: Bekämpfung der schweren Kriminalität, der Reiseverkehr wird erleichtert, die EU verzichtet im Handel mit der Schweiz auf Importzölle und Ausfuhrbeiträge, Unternehmen der Schweizer Nahrungsmittelindustrie (inkl. Landwirtschaft) können in einem breiten Produktbereich zollfrei in den EU-Markt exportieren, Schweizer Filme können auch im Ausland leichter gezeigt werden (Filmförderung), direkte Beteiligung an der Europäischen Umweltagentur, die gleichberechtigte Beteiligung der Schweizer Forschung (Universitäten, Unternehmen, Privatpersonen), Zugang der schweizerischen Fluggesellschaften zum liberalisierten europäischen Luftverkehrsmarkt...

(Quelle: EDA)

 

Das sind halt alles Themen, die uns Füdlibürger nicht explizit persönlich betreffen, aber wir denen dennoch wohl alltäglich irgendwo begegnen.

 

Hinter den Abkommen steckt eine Menge Arbeit und ich hoffe, dass wir endlich lernen, dass wir miteinander besser und schneller vorwärts kommen, als stetig wieder zurück wollen und Angst vor anderen Menschen haben und alles andere als unsere Mini-Schweiz als persönliche Bedrohung ansehen.

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Hallo Bastian,

sehr gut geschrieben, danke! :) Das bringt die Fakten auf den Tisch, aber wer ein Brett vor dem Kopf hat, nur ans Geld denkt und vermutlich noch immer das Gefühl hat dass wir in nächster Zeit von den Russen eingenommen werden denkt gar nicht daran, was alles an diesem Abkommen dranhängt! Der bilaterale Weg ist der einzig richtige, dazu gehört aber auch, dass Abkommen genehmigt werden müssen, die einem vielleicht nicht ganz passen...

Mir geht diese "Rosinenpickerei" nach dem Motto, "das passt, nemed mer", "das passt nöd, abglehnt" schon lange richtig auf die Nerven!

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Ich bin auch ein sehr EU-kritischer Geist. Trotzdem scheint mir, dass uns keine gross andere Wahl bleibt.

 

Vorab, zugegeben, ich bin noch nicht in der Arbeitswelt, womit mir der Praxisbezug fehlt, was wiederum die Argumentation pro FZA erleichtert.

 

Für mich liegt das Problem in der Guillotine-Klausel: Wir haben 7 Verträge mit der EU ("Bilaterale I"), welche über eine solche Klausel verbunden sind:

  • Personenverkehr (Personenfreizügigkeit)
  • Luftverkehr: Freier Zugang für CH-Airlines zum EU-Raum
  • Landverkehr: Transitregelungen, z.B. Recht auf höhere Schwerverkehrsabgabe für Schweiz. Freier Zugang für Bahnen zum Schienennetz der Vertragsparter
  • Landwirtschaft: Liberalisierung des Handels mit Agrarprodukten, v.a. Zollabbau
  • Technische Handelshemmnisse: Vereinfachte Zulassung für Produkte im Ausland, da Länder bereits ergangene Zulassungen in anderen Staaten zu berücksichtigen haben
  • Öffentliches Beschaffungswesen: Vergabe öffentlicher Aufträge an private Unternehmen
  • Forschung: Möglichkeit der Teilnahme als gleichberechtigte Partner an Forschungsprogrammen der Vertragsstaaten

 

Wird nun nicht "ja" zum Freizügigkeitsabkommen (und der Ausdehnung) gesagt, verletzen wir einen dieser Verträge. Damit fallen alle obigen Abkommen automatisch mit dahin (Guillotine-Klausel).

Sicherlich, einige dieser Abkommen bieten mehr Vorteile für die EU als für die Schweiz. Trotzdem wäre es wohl nicht förderlich, wenn sie alle dahinfielen. Die Konsequenz wäre nämlich, dass man Neuverhandlungen ansetzen müsste, bei denen die Schweiz wohl (noch) schlechtere Karten hätte.

 

Diesen Weg hat sich das Volk selber eingebrockt ("Ja" beim Referendum vom 21.5.2000 mit immerhin 67,2%). Nun müssen wir diesen Weg wohl weitergehen, denn die anderen Optionen erscheinen -zumindest mir- noch weniger vorteilhaft.

 

 

Grüessli,

 

Tis

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Mein Senf: Die Schweiz kann eh nicht viel für oder gegen die Einwanderung tun. Die Bevölkerung der Schweiz steht den Zuzügern eher skeptisch gegenüber, die Politiker, welche vom Volk gewählt sind, offen. Man will ja nicht so doof dastehen wie das Volk. (Meine Meinung über Politiker/innen)

 

Die Menschen, welche zu uns kommen können auch nichts dafür. Die werden gezwungen! Zum Teil mit Geld, zum Teil von Angelas Steuerbehörde. Kommt aufs gleiche raus.

Als Wohlhabender ist es üblicherweise einfach: Man kauft sich ein Haus, meldet sich an und, wenn man Kontakt zu den Einheimischen sucht, lässt man sich des öfteren entweder in der Kirche, der Kneipe, irgendeinem Verein, blicken. Möglichst nicht alles zusammen. Eines davon.

Will man sich gleich verhasst machen dann zieht man einen Zaun ums Anwesen. Und lässt sich nirgens blicken.

Will man wieder gehen dann verkauft man den ganzen Krempel, üblicherweise ohne Verlust.

Als wirklich arbeitender Mensch, ohne Vermögen, hat man es schwerer. Die irre hohen Mietpreise sind ein Hinderungsgrund um glücklich zu werden.

Richtig machen es die deutschen Pfarrer, welche indie Schweiz kommen: Das Haus ist von der Gemeinde bezahlt, da hat man keine Ausgaben. Zudem sollte ja Philosophie wie Theologie zur Ausrüstung gehören, eine echte Härteprüfung der Annäherung an fremde Völker steht bevor. Als deutscher Pfarrer, erfolgreich in Appenzell, Glarnerland oder Bern; ich würde mich dann von Müller nennen. Aber es geht!

Hans

Nun, dies ist ein Teil meiner Betrachtungsweise.

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Immer wieder kommt das Thema zurück und gleichzeitig auch das schüren von Unsicherheit. Als in einem der "bösen", jüngeren EU-Staaten lebender Schweizer kann ich lediglich meine subjektive Sicht kundtun. Wenn ich mich hierzulande umhöre, was die Leute von der Schweiz halten (als Arbeits- oder Urlaubsort), dann fallen die Meinung ziemlich eindeutig aus (und zwar durch eine grosse Altersspanne hindurch): die Leute im Osten mögen die Schweiz als Urlaubsland, für viele bleibt sie jedoch wegen den hohen Kosten unerreichbar. Da werden andere Länder vorgezogen (allen voran Kroatien, Bulgarien, Ägypten & Griechenland). Als Arbeitsland ist die Schweiz soweit ich das in meinen bald 2 Jahren hier mitgekriegt habe ziemlich irrelevant. Da werden die USA und Deutschland ganz klar vorgezogen.

 

Ich bin der Meinung, dass die Leute, die in die Schweiz kommen um kriminellen Tätigkeiten nachzugehen, mit oder ohne der erweiterten Personenfreizügigkeit ihren Weg in die Schweiz finden werden. Wie naiv muss man sein um zu denken, dass wegen irgendeines Vertrages auf einmal die ganzen "bösen, dunkeln, kriminellen Ostblockstaaten" über die Schweiz einfallen und unser schönes Land ausrauben usw.? Naja.. :003:

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Aber meine Fragen zielten nicht darauf ob die Schweiz ausländische Arbeitskräfte braucht, sondern wie viele.

 

Ich denke, diese Frage sollte der Markt entscheiden. Ich verstehe die Panik auch nicht ganz, weil das Abkommen nur Anwendung auf Arbeitnehmer, Selbständige und Personen ohne Erwerbstätigkeit, die über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, findet. Die Gefahr des Lohndumpings besteht sicher in einzelnen Branchen. Da braucht es halt sichere Kontrollen und scharfe Strafen. Andererseits bin ich mir sicher, dass man immer jemanden findet, der für einen Hungerlohn arbeitet. Wenn halt kein Rumäne, dann halt ein Sizilianer oder Portugiese. Ob es einen Einfluss hat, ob wir die Erweiterung gutheissen oder nicht, möchte ich in diesem Zusammenhang ebenfalls anzweifeln.

 

Viel mehr wüsste ich gerne mal ob wir (und damit meine ich das Volk, welches den finanziellen Spielraum für das alles schafft) eigentlich überhaupt einen Vorteil aus den bilateralen Verträgen geschweige denn der Personenfreizügigkeit ziehen.

 

Viele wurden ja bereits genannt. Ein paar andere:

 

-im Rahmen des APF wurde der Markt in der Schweiz nur etappenweise geöffnet, jedoch wurde schweizerischen Staatsangehörigen der Zugang zu den EU-Arbeitsmärkten ohne jede Uebergangsregelung ermöglicht

 

-einseitige Möglichkeit der Schweiz, eine Kontingentierung einzuführen

 

-gegenseitige Anerkennung von Diplomen, Prüfungszeugnissen und anderen Befähigungsnachweisen

 

 

Wir gehen in unserer (Wirtschafts-)Welt (?) nun einmal davon aus, dass die Liberalisierung der Produktionsfaktoren zu erhöhtem Wohlstand führt. Es käme ja auch niemandem in den Sinn, den freien Kapital- und Zahlungsverkehr zu beschränken oder gar zu unterbinden. Dann wären wir gerade in der Schweiz bald bankrott.

 

 

Gruss

Thomas

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Also zum Thema des massiven Zuwachs habe ich eben das hier gegoogelt:

 

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/kanton/Zahl-deutscher-Zuwanderer-bricht-alle-Rekorde/story/12320209

 

Zum Thema Lohndumping habe ich keine Daten, aber gestern wurde in den Nachrichten auf Radio DRS 1 ein Politiker zitiert der diese 'griffigen Massnahmen' gegen Lohndumping will; es scheint also doch ein Problem zu sein.

 

 

Zunächst die Gegenfrage: gibts all die Stellen 2009 noch?

 

Aber klar, dass Stellen besetzt werden müssen ist mir auch klar. Nur weshalb muss man die Kontigentierung aufheben? Und warum sollen die bilateralen Verträge nicht ohne die volle Personenfreizügigkeit funktionieren? (Wir sind ja nicht Mitglied in der EU). Es scheint doch logisch, dass eine Volkswirtschaft mit hohem Lebensstandart bei einer vollständigen Öffnung überflutet wird bis ein Ausgleich stattgefunden hat; wollen wir das wirklich?

 

Markus

 

 

Dass die Zuwanderung gerade aus Deutschland stark ansteigt liegt an den vielen freien gut qualifizierten Stellen. Ich habe oben die Huhn-Ei-Frage aufgeworfen und hier ist der Fall klar: Die freien Stellen waren zuerst und sie blieben nicht frei, weil wir uns selber benachteiligen wollen, sondern weil wir schlicht nicht genügend hoch qualifizierte Arbeitskräfe haben, da wir für grössere Unternehmen attraktiv sind.

 

Vor kurzem wurde im Blick behauptet, dass viele Deutsche nun bei uns aufs Arbeitsamt gehen. Kurz darauf wurde ein weiter zurückgehender Auszug dieser Zahlen im Tagi gezeigt und man kann sehen, dass die Zahl über die Jahre konstant bleibt, obwohl jetzt viel mehr Deutsche hier sind. Da diese oft in guten Jobs angestellt sind, sind sie von der Krise weniger betroffen.

 

Als "restlicher Teil" der Einwanderer verbleiben jetzt noch die normal oder schlecht qualifizierte Arbeiter. Diese sind es wohl auch, die allfälliges Lohndumping verursachen. Ich kenne die flankierenden Massnahmen gegen Lohndumping praktisch kaum, kann mich aber auch nicht erinnern, dass wir damit grosse Probleme hätten. Es gibt ja in vielen Branchen GAV und Mindestlöhne, die man auch mit ausländischen Arbeitern nicht umgehen kann. Als gefährdete Branchen fallen mir das Bau- und das Servicegewerbe ein, wie es dort geregelt ist, weiss ich aber nicht genau. Kennt sich jemand gut damit aus? Lohndumping kann übrigens erst entstehen, wenn Schweizer Unternehmen zu tiefe Lohne zahlen wollen. Wenn man diese Probleme bei uns lösen könnte, wäre es egal, wer die Stelle besetzt.

 

PS: Die Beiträge auf eu-kritik.ch sind schon nicht von Nobodys verfasst, aber ich denke, für eine objektive Diskussion sollte man solche Beiträge nicht beiziehen. Oder man nimmt zum Ausgleich auch Beiträge der EU-Absolut-Befürworter hinzu. Solche Positionen an den politischen Aussenrändern regen meist zu diskussionen an, verlieren dann aber bald ihre Objektivität ;).

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PS: Die Beiträge auf eu-kritik.ch sind schon nicht von Nobodys verfasst, aber ich denke, für eine objektive Diskussion sollte man solche Beiträge nicht beiziehen. Oder man nimmt zum Ausgleich auch Beiträge der EU-Absolut-Befürworter hinzu. Solche Positionen an den politischen Aussenrändern regen meist zu diskussionen an, verlieren dann aber bald ihre Objektivität ;).

Ich kannte die Seite bislang nicht. Mit geschätzten 3 Klicks sieht man jedoch, wer wieder einmal dahinter steckt... es ist halt immer so einfach, über ein Volk oder eine Region zu urteilen, von deren Vergangenheit und Gegenwart man keine, aber auch wirklich keine Ahnung hat. Wenn ich mir die Köpfe hinter solchen Seiten anschaue (z.b. hier http://young4fun.ch/young/vorstand.htm), dann bin ich doch sehr froh, in einem Land zu leben, welches die Schweiz nicht als das Nonplus-Ultra ansieht, sondern als schönes, aber eher mittelmässig attraktives Land. Der Schein mag trügen, aber gewissen Leuten würde es bestimmt gut bekommen, wenn sie einwenig von ihrem hohen Pferd runterkommen könnten und den harten Boden der Realität fühlen würden. Auf die Dauer ist das Wiederholen von Phrasen ermüdend und nimmt dem Land leider die Energie, welche es dringend braucht, damit es nicht eines Tages von den bösen Osteuropäern überholt wird...

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Ihr wisst schon dass ein Ausländer hier erst mal 12 Monate arbeiten muss bevor er Anspruch auf RAV Unterstützung hat?

Aber Markus.. das sind doch nur Details, die das "Volk" ja nicht zu interessieren brauchen.. wichtig ist, dass die "bösen" Ausländer allen Eidgenossen die Jobs wegnehmen, sie beklauen und sie sonst wie ins Verderben stürzen.. ;)

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Aber Markus.. das sind doch nur Details, die das "Volk" ja nicht zu interessieren brauchen.. wichtig ist, dass die "bösen" Ausländer allen Eidgenossen die Jobs wegnehmen, sie beklauen und sie sonst wie ins Verderben stürzen.. ;)

 

Ähh, angelo: Auch die Wohnungen!

Die 64 000 Deutschen die im Kanton Zürich leben, brauchen ja auch Wohnungen. Gestern kam übrigens in Schweizer TV eine interessante Sendung:

Einigermassen zahlbare Wohnungen oder Wohnhäuser werden von unbekannten Immobilienhaien gekauft, ein bisschen umgebaut und dann zu horrenden Preisen wieder vermietet.

Und, angelo, was glaubst du , wer diese Mietzinse bezahlen kann ? Genau!

 

Und glaubst du, dass diese schweizer Mieter, die den neuen Mietzins nicht mehr bezahlen können und ausziehen müssen, grosse Freude an einer weiteren Personenfreizügigkeit haben ?

 

Vor allem da es praktisch unmöglich ist, vor allem in der Stadt Zürich, eine Wohnung zu finden.

 

In der Sendung wurde einem älteren Herr ein Angebot unterbreitet. 2.5 Zimmer Wohnung 3400.00 Franken!

 

Diese Personenfreizügigkeit könnte auch ein Bummerang werden Gestern gingen im Quartier Seefeld jedenfals bereits hunderte von Leuten auf die Strasse.

Und wer weiss wie es weiter geht...

 

Gruss

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Angelo und Erich - wir Ausländer nehmen sogar Sitzplätze im Tram weg!

 

:007:

 

Dass wir die gleichen Preise für's GA oder ZVV Abo und die gleichen Mietpreise zahlen wie "Inländer" scheint keinen zu interessieren.

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Angelo und Erich - wir Ausländer nehmen sogar Sitzplätze im Tram weg!

 

:007:

 

Dass wir die gleichen Preise für's GA oder ZVV Abo und die gleichen Mietpreise zahlen wie "Inländer" scheint keinen zu interessieren.

 

Hallo Markus Tomcat

Ich glaube eher dass angelo auf "deiner Seite"steht.

Er hat einfach ein bisschen Ironisch geschrieben.

 

Aber wieso du Inländer in Anführungs und Schlusszeichen schreibst, ist mir ein Rätsel.

Ich bin jedenfalls ein Inländer.

 

Und die Ausländer sind in Gottes Namen ausländer.

 

Gruss

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Hallo Markus Tomcat

Ich glaube eher dass angelo auf "deiner Seite"steht.

Er hat einfach ein bisschen Ironisch geschrieben.

 

Aber wieso du Inländer in Anführungs und Schlusszeichen schreibst, ist mir ein Rätsel.

Ich bin jedenfalls ein Inländer.

 

Und die Ausländer sind in Gottes Namen ausländer.

 

Gruss

 

Erich - anscheinend hast Du nicht bemerkt, dass ich auch bissl ironisch geschrieben habe, der Smiley war wohl nicht eindeutig genug. Hier sind noch ein paar:

 

<grins> :005: :009: und LOL

 

Den Inländer schreibe ich in Anführungszeichen weil ich ihn hier in der Schweiz noch nie als Begriff gehört habe, ich kenne das Wort sonst nur aus Oesterreich.

 

<grins> :005: :009: LOL etc.

 

Edit: Noch ein kleines PS: Ausländer ist auch ein relativer Begriff, so zwischen Urlauber, L, B und C Bewilligung, Secondo, etc. gibt's doch viele Schattierungen ... oder meinst Du jetzt Schweizer Pass vs. andersfarbiger Pass? Und was ist mit Doppelbürgern?

 

<grins> :005: :009: LOL etc.

 

2. Edit - ein ernsteres PPS: Vor Gott sind alle Menschen gleich. Also sind in Gottes Namen NICHT alle Ausländer einfach Ausländer, sondern sie sind alle gleichwertige Geschöpfe Gottes!!

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Hallo Markus"Tomcat"

 

Ich bin es mir es eben nicht so gewohnt, mit Smileys zu schreiben. Vermutlich bin ich ein alter Knacker.

Aber wenn ich es nicht vergesse, nehme ich es mir zu Herzen.:rolleyes::007::cool:;):008:

Aber eigentlich gehört doch, wie in einigen anderen Foren das PROST Smiley

dazu. 2 Grosse Biergläser.

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Hallo Markus"Tomcat"

 

Ich bin es mir es eben nicht so gewohnt, mit Smileys zu schreiben. Vermutlich bin ich ein alter Knacker.

Aber wenn ich es nicht vergesse, nehme ich es mir zu Herzen.:rolleyes::007::cool:;):008:

Aber eigentlich gehört doch, wie in einigen anderen Foren das PROST Smiley

dazu. 2 Grosse Biergläser.

 

So eines?

 

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Ich bin auch ein sehr EU-kritischer Geist

.

Das ist grundsätzlich auch kein Fehler. Die Schweiz hat bis jetzt recht vorbildlich gezeigt, dass sie auch ohne einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union wirtschaftlich, politisch als auch gesellschaftlich recht gut zurecht kommt.

 

Ich denke, die Schweiz sollte ihre Souveränität als auch ihre ganz spezielle Identität nicht so schnell aufgeben und in der Frage einer EU Vollmitgliedschaft zunächst einmal aus einer kritischen Distanz heraus bremsend und entschleunigend wirken.

 

Am Beispiel der Iren und der Tschechen erkennt man aus meiner Sicht eine durchaus zurecht kritische Haltung gegenüber zu rasanten, unüberschaubaren und zu wenig transparenten Entwicklungen in der Europäischen Union.

 

Wenn ich es richtig einschätze, so hat die Schweiz die Finanzkrise bis jetzt recht souverän bewältigt.

 

Gruss Robert

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