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Space Flight Infos - International Space Station - Space Shuttle Mission Review


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Zitat Volume " .... dass wir von der bemannten Raumfahrt viel mehr für andere Industriezweige lernen können, als von der unbemannten Raumfahrt. Raumfahrt ist so speziell, das man aus der unbemannten Raumfahrt für kaum etwas anderes etwas lernen kann, als für unbemannte Raumfahrt. Viele der ganz speziellen Probleme gibt es für andere Anwendungen gar nicht, die Erkenntnisse sind nicht verwertbar. Und trotzdem ist es noch richtig teuer, nur fast ohne spin-off effekt. Vom Mondprogramm profitieren die Amerikaner bis heute. Von der Tatsache, dass sie den ersten Mensch auf den Mond brachten eher weniger.

 

..... In der unbemannten Raumfahrt haben wie eine um mindestens eine Größenordnung schlechtere Unfallrate."

 

Sehe schon etwas anders. In der bemannten raumfahrt lernt man in erster Linie wie man einen Menschen im Weltraum überleben lassen kann. Er braucht dort sehr viel Zeit ums sich am Leben zu erhalten und stört mit seiner Erschütterung sinnvolle Experimente. Aber eben, um diese geht es gar nicht sondern nur um den Menschen im Weltall leben zu lassen.

 

In der unbemannten Raumfahrt lernt man wie man komplizierte Dinge ohne Anwesenheit des Menschen durchführen kann. Dies bringt die Robotertechnik auf der Erde weiter und davon können wir letztlich profitieren.

 

SO extrem viel schlechter sind die Unfallraten in der unbemannten Raumfahrt gar nicht. Shuttle ein Fehlstart von 135, die letzten 110 Starts allerdings erfolgreich. Ariane 4 die letzte 78 (aus meiner Erinnerung), Ariane 5 die letzte 61 Starts erfolgreich. Der erste Ariane 5 Start allerdings nicht erfolgreich. Da hätte man bemannt vorsichtiger zu Werke gehen müssen.

 

Was die USA heute noch vom Apollo Programm profitieren ist mir allerdings unklar. Ich weiss, man schriebt vieles der raumfahrt zu was gar nicht stimmt.

 

Gruss

Ernst

Bearbeitet von Ernst Dietikon
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Da wir das System sowieso an Bord haben, und die benötigte Treibstoffmenge für den Startabbruch auch in etwa dem Treibstoffbedarf für die Landung entspricht, können wir es doch einfach für die nominelle Landung nutzen.

Das System würde man normalerweise in 1000 Metern oder so absprengen, und nicht in den Orbit mitschleppen und auf dem Rückweg wieder mit viel Reibungswärme abbremsen. Da mag ein gewisser Anteil an Ersparnis drin liegen (und dann wohl auch geringere Komplexität), aber von "sowieso an Bord" kann keine Rede sein.

 

 

In der bemannten raumfahrt lernt man in erster Linie wie man einen Menschen im Weltraum überleben lassen kann.

Vieles davon hilft uns auch in anderen Bereichen weitet, aber ein Teil davon ist natürlich anders nicht nutzbares Spezialwissen

 

 

In der unbemannten Raumfahrt lernt man wie man komplizierte Dinge ohne Anwesenheit des Menschen durchführen kann. Dies bringt die Robotertechnik auf der Erde weiter

Nur sehr bedingt. Aber natürlich gibt es auch da was zu lernen, natürlich. Die Anforderungen an einen Roboter in der Schwerelosigkeit, im Vakuum, bei -200° bis + 200°C, mit extremem Leichtbau (der einerseits extrem notwendig, andererseits in der Schwerelosigkeit auch gut möglich ist) sind schon sehr speziell. Man lernt tatsächlich im Wesentlichen wie man diese speziellen Dinge ohne Menschen (auch und vor allemn ohne Echtzeitfernsteuerung) erledigt. Aber die anderweitige Nutzbarkeit ist beschränkt auf Robotersteuerungsalgoritmen, nicht auf den Roboterbau und mögliche Anwendungsfelder von Robotern.

 

So oder so, Raumfahrt muss immer zusammen mit den spin-off Ergebnissen gesehen werden, wenn man ihren Wert beziffern möchte. Und da gibt es jeweils ganz spezielle für bemannte und unbemannte Raumfahrt.

 

Gruß

Ralf

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Das System würde man normalerweise in 1000 Metern oder so absprengen, und nicht in den Orbit mitschleppen und auf dem Rückweg wieder mit viel Reibungswärme abbremsen. Da mag ein gewisser Anteil an Ersparnis drin liegen (und dann wohl auch geringere Komplexität), aber von "sowieso an Bord" kann keine Rede sein.

...

 

 

Ist vermutlich jetzt ein bischen Haarspalterei, aber die Escape-Systeme wurden/werden viel länger mitgeschleppt, nicht 1 km, sondern je nach System (Mercury, Apollo, Sojus - Gemini hatte Schleudersitze, die gottseidank nie ausgelöst wurden, die Mannschaft hätte das ziemlich sicher nicht überlebt) um 30 bis 60 km - bei der Sojus bis nach der Zündung der Drittstufe, um bei einer Fehlfunktion (die "China-Landung", die aber knapp vor(!) China endete) die Landekabine noch abtrennen zu können. Zudem zieht bei Sojus das Escape-System mit "kleiner Ladung" normalerweise auch die Nutzlasthülle (Shroud) weg. Wesentlich ist ja für unsere Diskussion über den Antriebsbedarf die Höhe ohnehin nur in zweiter Näherung, sondern eher die Geschwindigkeit (die Energie), die in so ein System gesteckt wird, und das sind gewöhnlich doch schon um 4 km/s. Naja, ist nur Detail.

 

Spin-Off bei Apollo: Zum Beispiel völlig neue Organisationsverfaren, um die termingerechte Zusammenarbeit einer sehr großen Zahl von Zulieferern handhaben zu können. Der A380 wäre ohne solche Verfahren kaum möglich gewesen.

 

Spin-Off bei Sojus: Detaillierte Theorien und Experimente zum Verhalten von Hyperschall-Auftriebskörpern, teilweise bis heute unter Verschluß. Die Glockenform der Landekabine mit ihrem asymmetrischen Schwerpunkt (Bahnsteuerung durch Lageänderung um die Längsachse, Rollsteuerung) ist nahe am Optimum bezüglich Raumnutzung, Aerodynamik und (geringstmöglichem) Wärmeübergang aus der Plasmaströmung beim Wiedereintritt, General Electric hatte den Entwurf sogar mal in einer Raumschiff-Studie übernommen (abgekupfert ;)  ).

 

EDIT:

Mir ist immer noch unklar, warum die USA an ihrer suboptimal einfallslosen Kegelform festhalten. Unkompliziertere Fertigung?

 

usw, usw...

 

Gruß

Peter

 

Bearbeitet von PeterH
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Wesentlich ist ja für unsere Diskussion über den Antriebsbedarf die Höhe ohnehin nur in zweiter Näherung, sondern eher die Geschwindigkeit (die Energie), die in so ein System gesteckt wird, und das sind gewöhnlich doch schon um 4 km/s. Naja, ist nur Detail.

OK, darüber hatte ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Ist tatsächlich die kinetische Energie, nicht die potentielle entscheidend? Und sind die zwei nicht fest verknüpft, gehört nicht zu jeder stabilen Umlaufbahn in eine bestimmten Höhe auch eine bestimmte Geschwindigkeit?

 

 

suboptimal einfallslosen Kegelform

Ist die nicht für den Überschall-Atmosphärenflug wärend des Starts optimal ?

Im Weltraum hätte man wohl am liebsten eine Kugel, und der Designer der Inneneinrichtung hätte wohl am liebsten einen Quader...

 

 

Spin-Off bei Apollo: Zum Beispiel völlig neue Organisationsverfaren, um die termingerechte Zusammenarbeit einer sehr großen Zahl von Zulieferern handhaben zu können.

Nicht nur das, auch die ganzen Entscheidungsfindungsprozesse (z.B. Kegel, Kugel oder Quader...) sind damals neu entwickelt bzw. perfektioniert worden. Nicht umsonst ist die ganze Betriebswirtschaftslehre und sind die ganzen Managementschulen und Unternehmensberater in den 70ern und 80ern aus Amerika gewesen, bevor sich dann auch die asiatischen Ideen eingeschlichen haben. Das ist ganz klar einer der Punkte, in denen das Mondprogramm bis heute für Amerika positiv nachwirkt. Die Computertechnik war ein ähnliches Feld, nicht umsonst hat sich das Silicon Valley nach dem Mondprogramm entwickelt, und Amerika hat das weltweite Computergeschäft für 20 Jahre dominiert.

 

Gruß

Ralf

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Zitat Ralf: "Ist tatsächlich die kinetische Energie, nicht die potentielle entscheidend? Und sind die zwei nicht fest verknüpft, gehört nicht zu jeder stabilen Umlaufbahn in eine bestimmten Höhe auch eine bestimmte Geschwindigkeit?"

 

Klar, völlig richtig. Normal verläuft der Flug zum Orbit zunächst relativ "senkrecht", bis grob 10 km fast vertikal, in 30-50  km grob 30..45 Grad Pitch, dann mehr und mehr horizontal (die Pitch-Änderungen geschehen meist sehr "fließend" - von Ausnahmen abgesehen. In der Atmosphäre sind die Anstellwinkel äußerst begrenzt, sonst zerlegt sich die Rakete, die nur in der Längsachse wirklich stabil ist). Bei Abtrennen des Escape-Systems stecken darin also die Hubarbeit, Reibungsarbeit und kinetische Energie. Läßt man die Reibungsarbeit weg, kann man einfach g*h vergleichen mit 1/2 v^2 (die Masse kürzt sich weg), um zu entscheiden, welcher Anteil (Epot vs. Ekin) dominiert. Und ab etwa 100 km Höhe schlagen die grob 4000 m/s schon heftig zu Buche, und danach muß man nochmal 4 km/s hineinstecken, um einen halbwegs stabilen Orbit zu erreichen (oberhalb von etwa 150...170 km). Antriebslos ist dort Epot + Ekin = konstant.

 

EDIT: Die Glockenform ist eben ein optimaler Kompromiß zwischen Kugel und Kegel unter der Nebenbedingung, daß der Wärmeübergang aus dem Plasma geringer ist als bei einer Kugel und (fast) so gering wie bei einem stumpfen Kegel

 

EDIT2: Die Geschwindigkeit auf einem KREISförmigen Orbit ist sqrt(g*M/r) mit M:= Masse Himmelskörper, g:=Gravitationsonstante, r:=Radiusvektor:= R+h; h:= Höhe über Oberfläche; R:=Radius Himmelskörper. Ein niedriger Erdorbit (LEO) ergibt eine KREISbahngeschwindigkeit um rund 7.8 km/s. Steckt man dann  noch etwa 3.2 km/s zusätzlich hinein, so reicht die Bahnellipse schon über Mondentfernung hinaus.

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Spin-Off bei Apollo: Zum Beispiel völlig neue Organisationsverfaren, um die termingerechte Zusammenarbeit einer sehr großen Zahl von Zulieferern handhaben zu können. Der A380 wäre ohne solche Verfahren kaum möglich gewesen.

Ist dies bei der A380 nicht eher auf die Concorde zurückzuführen? Ich denke, die Zusammnearbeit der europäischen Luftfahrtindustrie wurde dort eingeleitet. Hatte die verspätung der B787 nicht etwas damit zu tun, dass man mit den verschiedenen vertreuten Lieferanten nicht zurchtkam? Nach der Apollo Theorie wüste man jetzt wie man dies managt.

 

Ich bin halt immer etwas skeptisch, wenn man gar viel posititve Auswirkungen in die Raumfahrt hineininterpretiueren will. Zu Recht?

 

Gruss

Ernst

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Bei der 787 war bereits die Generation Manager am Werk, die glaubt ihre Vorgänger hätten noch auf Bäumen gelebt und aus den 70ern könne man nichts mehr lernen ;)

Ich vermute auch bei der 787 ist nicht unbedingt an einem Strang gezogen worden, sondern da war viel innere Reibung im Spiel zwischen denen, die nicht ursprünglich aus der Luftfahrt stammten und alles neu machen wollten, und denen die schon seit Jahrzehnten bei Boeing waren und es besser wussten... Ich glaube da war auch so manch einer bedient "dass man ihm sein Schäufelchen weggenommen hat" und hat das Management einfach ungebremst gegen die Wand laufen lassen.

Von der 787 kann man vermutlich auch ´ne Menge lernen, dafür braucht man nicht auf den Mond. Ich traue nur vielen modernen Managern null Reflexionsvermögen zu, oder gar mal kritisch zu betrachten, was man wohl alles falsch gemacht hat. Es muss aber mit dem Teufel zugehen, wenn sie gar nichts gelernt hätten, die 77X wird vermutlich deutlich besser laufen. So wie der A350 deutlich besser gelaufen ist (bisher) als der A380.

 

 

Ich bin halt immer etwas skeptisch, wenn man gar viel posititve Auswirkungen in die Raumfahrt hineininterpretiueren will. Zu Recht?

Ob es sich wirklich rechnet, was man für sein Geld bekommt frage ich mich auch. Aber is bin absolut überzeugt, dass man sehr, sehr viel dabei an positiven Nebeneffekten bekommt.

 

 

Ist dies bei der A380 nicht eher auf die Concorde zurückzuführen?

Die Concorde hat sicher die Airbus Gründung und den A300 maßgeblich beeinflusst, beim A380 glaube ich da nicht mehr so unbedingt dran. Die Concorde war auch schon mehr Raumfahrt als Luftfahrt... Ach ja *seufz* ich wäre gern schon zu den Zeiten Ingenieur gewesen. Concorde, Mondprogramm, damals waren die Möglichkeiten noch grenzenlos... Schon zu Zeiten des Shuttles waren Budget und Wirtschaftlichkeit wichtiger als technische Möglichkeiten.

 

Gruß

Ralf

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Das System würde man normalerweise in 1000 Metern oder so absprengen, und nicht in den Orbit mitschleppen und auf dem Rückweg wieder mit viel Reibungswärme abbremsen. Da mag ein gewisser Anteil an Ersparnis drin liegen (und dann wohl auch geringere Komplexität), aber von "sowieso an Bord" kann keine Rede sein.

 

Das Stichwort ist "Pusher Escape System" im Gegensatz zu "Tractor Escape System". Ein Tractor Escape System kann man wegsprengen (massiv später als 1000 m, aber das hat Peter schon erwähnt), ein Pusher Escape System hingegen nicht. Das heisst, wenn man sich für ein Pusher Escape System entscheidet, hat man das System sowieso an Bord. Das wollte ich sagen.

 

Ob es nun Sinn macht, überhaupt ein Pusher Escape System zu haben, oder beim traditionellen Tractor Escape System zu bleiben, ist nun eine andere Frage.

Dieser Artikel erklärt ein bisschen die Argumente von Boeing, solch ein System zu wählen:

http://www.newscientist.com/article/dn19239-whats-the-best-way-to-eject-astronauts-during-liftoff.html#.VBwNsGO9n5w

 

Im Gegensatz zu Boeing geht SpaceX noch einen Schritt weiter, und integriert das Abort System direkt in die Kapsel, siehe folgendes Bild:

http://www.spacex.com/sites/spacex/files/1_dragonv2.jpg

(Links und rechts, wo die Aussenverkleidung leicht vorsteht, unter der US-Flagge)

 

Die Argumente, warum SpaceX solch einen Ansatz gewählt hat, habe ich in meinem letzten Post versucht zu erklären.

 

Gruss,

Dominik

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 - bei der Sojus bis nach der Zündung der Drittstufe, um bei einer Fehlfunktion (die "China-Landung", die aber knapp vor(!) China endete) ...

Bei meiner Aussage die Landung sei in China erfolgt, stützte ich mich auf Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Sojus_18-1):

 

"Die Landekapsel landete im Hochgebirge im Nordwesten von China, weniger als 1,6 km von der mongolischen Grenze und rund 80 km von der sowjetischen Grenze entfernt (48° 29′ N, 88° 15′ O). Die Besatzung wurde durch sowjetische Hubschrauber wenige Stunden nach der Landung aufgenommen, ohne dass die chinesische Seite informiert wurde. Als Quelle für diese Darstellung wird die sowjetische Armeezeitung „Rotes Banner“ von 1983 angegeben.

Offizielle Darstellungen seitens der sowjetischen TASS-Nachrichtenagentur sprachen von einer Landung im Hochgebirge südlich von Gorno-Altaisk."

 

Ich schrieb auch, die zweite Stufe habe versagt. Nun werden aber normalerweise die vier Booster als erste Stufe und die Zentraleiheit als zweite Stufe bezeichnet. bei dieser Zählweise lag das Porblem bei der dritten Stufe resp. bei der Trennung zwischen den Stufen.

 

Gruss

Ernst

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Da war wohl auch wieder eine Menge Camouflage im Spiel, was meine Quellen betrifft... bleiben wir also dabei: China-Landung. Muß so oder eine Grenzerfahrung gewesen sein, sehr steiler Abstieg, über 12G, ganz kurzzeitig über 20G, soviel ich weiß.

 

Und ja, die vier Außenstufen hatte ich als 1te Stufe, die länger brennende Zentralstufe als 2te, dann die auf der Gitterkonstruktion als 3te bezeichnet. Nach der Zählung hat also tatsächlich die 3te Stufe versagt. Stufe1 und 2 werden ja gemeinsam am Boden gezündet, wieder nach russischer Zählweise.

 

Die Russen bezeichneten die Basis-R7 (noch ohne Oberstufe, die z.B. auch Sputnik 1 bis 3 in den Orbit gebracht hat) ja auch als "zweistufige Interkontinentalrakete".

 

Wenn ich mir vorstelle, daß die Basis-Konstruktion des Sojus-Trägers schon 1957 flog, vor 57 Jahren... Wie eine Douglas DC-6 als Grundlage unseres Langstrecken-Luftverkehrs... :o

 

Dasselbe gilt natürlich auch für die "gängigen" Träger der USA: Delta, Atlas, Titan...

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Ralf sagte:

 

"Ach ja *seufz* ich wäre gern schon zu den Zeiten Ingenieur gewesen. Concorde, Mondprogramm, damals waren die Möglichkeiten noch grenzenlos..."

 

Ralf, da kann ich mich ohne alle Abstriche nur anschließen... phantastische Zeiten. Die ersten Marsbilder von Mariner hab' ich noch vom Fernsehschirm abfotografiert und bei Apollo 11 haben wir auf den Nachtschlaf natürlich komplett verzichtet. Tja, da war ich 27 und hatte noch deutlich mehr Flausen im Kopf als heute... ;)

 

Es sind aber zum Glück noch genug davon übrig ... :)

 

In den 90ern habe ich 10 Jahre lang eine Empfangsstation für die umlaufenden Wettersatelliten (NOAA, METEOR) betrieben, jede Woche eine Meldung "an die Welt" (APT-Observations) über den Zustand der Apparate... ftp://www.amsat.org/amsat/news/1994/spc1212.txt

 

Oh weh, das war halt jetzt ein akuter Nostalgie-Schub, so sorry... :blush:

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Ich will die interessante Diskussion nicht unterbrechen, muss aber doch kurz mal folgenden Hinweis einbringen:

 

Morgen früh um 08:14 MESZ soll in Cape Canaveral eine Falcon 9 mit einer (Cargo-)Dragon-Kapsel zur ISS starten. Der Start wird von NASA TV ab 07:15 übertragen. SpaceX überträgt den Start ebenfalls auf ihrer Webseite:

http://www.spacex.com/webcast

 

Die Wetteraussichten sind momentan eher durchwachsen (etwa 50% Wahrscheinlichkeit für akzeptable Wetterbedingungen).

 

SpaceX CRS-4 wird 2216 kg Fracht zur ISS bringen, darunter der erste 3D-Drucker an Bord der ISS, das RapidScat Experiment, das Winde an der Erdoberfläche messen wird, sowie eine Crew von 20 Maustronauten.

 

Pressekit: http://www.nasa.gov/sites/default/files/files/SpaceX_NASA_CRS-4_PressKit.pdf

 

UPDATE: Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen in Florida hat SpaceX den Start auf morgen verschoben. Neue Startzeit: 07:52 MESZ (Übertragung auf NASA TV ab 06:45)

 

Gruss,

Dominik

Bearbeitet von ILS28
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Der Start war erfolgreich. Dragon CRS-4 wird am Dienstag um 13:04 MESZ an der ISS ankommen und vom Roboterarm eingefangen werden.

 

Die Sicht aus dem LOX-Tank der zweiten Stufe während dem Abschalten der Triebwerke war faszinierend (ab Minute 10:28 in folgendem Video):

http://www.space-multimedia.nl.eu.org/index.php?option=com_content&view=article&id=9085

 

Gruss,

Dominik

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Wenn ich mir vorstelle, daß die Basis-Konstruktion des Sojus-Trägers schon 1957 flog, vor 57 Jahren... Wie eine Douglas DC-6 als Grundlage unseres Langstrecken-Luftverkehrs...

Ja, es ist der jüngeren Generation oftmals nicht zu vermitteln, das 1957 schon die selbe Physik gegolten hat wie heute, und auch damals schon Ingenieure existierten, die ganz ohne Computer und Software in der Lage waren etwas zu konstruieren, das ganz nahe an das sinnvoll Machbare rangekommen ist. Und die Triebwerke der Sojus-Träger basieren auf denen der V2, also einer Entwicklung aus den späten 30ern...

 

Aber auch in unserem modernen Luftverkehr findet sich ja bei heute in der Entwicklung befindlichen Flugzeugen so manches, was es auch 1957 schon so gegeben hat (OK, die Eyebrow-Windows sind inzwischen wegrationalisiert, aber ansonsten stammt auch die Struktur des 737-Max-Cockpit aus den 50ern).

 

Gruß

Ralf

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Ja, es ist der jüngeren Generation oftmals nicht zu vermitteln, das 1957 schon die selbe Physik gegolten hat wie heute, und auch damals schon Ingenieure existierten, die ganz ohne Computer und Software in der Lage waren etwas zu konstruieren, das ganz nahe an das sinnvoll Machbare rangekommen ist. Und die Triebwerke der Sojus-Träger basieren auf denen der V2, also einer Entwicklung aus den späten 30ern...

 

Aber auch in unserem modernen Luftverkehr findet sich ja bei heute in der Entwicklung befindlichen Flugzeugen so manches, was es auch 1957 schon so gegeben hat (OK, die Eyebrow-Windows sind inzwischen wegrationalisiert, aber ansonsten stammt auch die Struktur des 737-Max-Cockpit aus den 50ern).

 

Gruß

Ralf

Man darf auch nicht vergessen, dass Raumfahrzeuge in ziemlich kleinen Stückzahlen gebaut werden. Damit machen die entwicklungskosten einen relativ grossen Teil der Gesamtkosten aus und es lohnt sich viel weniger eine Neuentwicklung.

 

Die B737 machte ihren Erstflug 1967 und wurde seither immer wieder weiterentwickelt. Die Basiskonstruktion ist aber immer noc gleich. Zwischen B737 und der ersten Interkontinentalrakete leigen auch nur 10 Jahre.

 

Gruss

Ernst

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Die B737 machte ihren Erstflug 1967

Und hat das Cockpit der 707, deren Entwicklung 1952 angefangen hat.

 

 

Man darf auch nicht vergessen, dass Raumfahrzeuge in ziemlich kleinen Stückzahlen gebaut werden. Damit machen die entwicklungskosten einen relativ grossen Teil der Gesamtkosten aus und es lohnt sich viel weniger eine Neuentwicklung.

Dazu kommt noch, dass in der Raumfahrt lange Zeit nach "Trial and Error" entwickelt wurde. Wenn man also endlich alle Macken aus einer Konstruktion ausgebügelt hat, ist es wenig attraktiv sich mit einer Neuentwicklung wieder neue einzuhandeln...

 

Gruß

Ralf

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Heute Abend um 22:25 MESZ startet in Baikonur Soyuz TMA-14M zur ISS. NASA TV überträgt ab 21:30 live.

 

An Bord sind die Kosmonauten Alexander Samokutyaev und Elena Serova, sowie NASA-Astronaut Barry Wilmore. Die Ankunft an der ISS ist sechs Stunden nach dem Start geplant.

 

Elena Serova ist die erste weibliche Kosmonautin seit Yelena Kondakova (1997) und somit die erste weibliche Kosmonautin, welche zur ISS fliegt. Anatoly Zak hat einen guten Artikel geschrieben zum Thema:

http://www.airspacemag.com/daily-planet/not-womans-profession-180952807/?no-ist

 

UPDATE: Der Start war erfolgreich. Ein Sonnenpanel (von zwei) hat sich nicht ausgefahren, soll aber für den Anflug zur ISS erstmal nichts ausmachen. Ob es für den Abflug und Wiedereintritt ein Problem wäre, falls man es bis dann nicht aktivieren kann, weiss ich nicht. Es wird aber daran gearbeitet, auch das zweite Sonnenpanel auszufahren.

 

UPDATE 2: Soyuz TMA-14M hat heute Morgen erfolgreich an der ISS angedockt. Irgendwann nach dem Andocken hat sich das noch eingefahrene Sonnenpanel dann selber entfaltet. Könnte mir aber gut vorstellen, dass man beim nächsten Aussenbordeinsatz im Oktober (?) evtl. noch einen detaillierteren Blick darauf werden wollen wird...

 

UPDATE 3: Bild der "einarmigen" Soyuz im Anflug: https://twitter.com/astro_reid/status/515821161050308608

 

Gruss,

Dominik

 

P.S. Ich finde erstaunlicherweise keinen Twitter-Account von Barry Wilmore (die NASA-Astronauten sind in der Regel recht aktiv und gut vertreten). Daher zur Erinnerung nochmals die Twitter-Accounts der Astronauten, welche momentan an Bord der ISS sind (noch für weitere 3 Monate):

@astro_reid

@Astro_Alex

Absolut empfehlenswert für diejenigen, welche ihre tägliche Dosis ISS brauchen ;)

Bearbeitet von ILS28
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Wenig überraschend hat SNC Protest gegen die Vergabe der CCtCap-Aufträge eingelegt:

 

http://www.sncorp.com/press_more_info.php?id=634

 

In its 51 year history SNC has never filed a legal challenge to a government contract award. However, in the case of the CCtCap award, NASA’s own Source Selection Statement and debrief indicate that there are serious questions and inconsistencies in the source selection process. SNC, therefore, feels that there is no alternative but to institute a legal challenge.

 

Nun muss sich das Government Accountability Office (GAO) die Dokumentation der Selektion anschauen und beurteilen, ob die Vergabe entsprechend den Selektionskriterien und unter Einhaltung der Regeln des Selektionsprozesses vonstatten ging.

 

Der unangenehme Nebeneffekt des Ganzen ist, dass dies natürlich unweigerlich zu Verzögerungen führen wird (erst recht, falls der Protest erfolgreich sein sollte..)

 

Gruss,

Dominik

Bearbeitet von ILS28
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  • 2 Wochen später...

Morgen Dienstag findet auf der ISS wieder einmal ein US-Aussenbordeinsatz statt:

 

Astronauten: Reid Wiseman & Alexander Gerst

Startzeit: 14:10 MESZ (Übertragung auf NASA TV ab 13:00)

Dauer: 6:30 h

 

Aufgaben:

  • Verstauen eines defekten Pumpmoduls (des Ammoniak-Kühlkreislaufs) vom temporären Aufenthaltsort zum permanenten Platz auf der External Stowage Platform (ESP)-2
  • Ersetzen eines Lichts einer externen Kamera
  • Installation des Mobile Transporter Relay Assembly (MTRA)

Ich hatte keine Zeit, mich allzu detailliert mit dem EVA auseinanderzusetzen, daher der Verweis zum offiziellen Pressebriefing der NASA:

https://www.youtube.com/watch?v=nymxP4q0yTo

 

Für Kontext zur ersten Aufgabe (Pumpmodul):

http://www.flightforum.ch/board/index.php?/topic/61950-space-flight-infos-international-space-station-space-shuttle-mission-review/?p=849727

 

Wenn ich mich richtig erinnere, wurde letzten Winter der dritte Aussenbordeinsatz gestrichen, da schneller als erwartet gearbeitet wurde und daher nur diese Aufgabe mit dem Verstauen des Pumpmoduls übrig blieb, welche einen eigenen EVA nicht rechtfertigte...

 

Gruss,

Dominik

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Morgen Mittwoch findet der zweite der beiden geplanten US-Aussenbordeinsätze statt:

 

Astronauten: Reid Wiseman & Barry Wilmore

Startzeit: 14:10 MESZ (Übertragung auf NASA TV ab 13:00)

Dauer: 6:30 h

 

Wiseman und Wilmore werden eine defekte sog. Sequential Shunt Unit (im Wesentlichen ein Spannungsregler, der dafür sorgt, dass die Solarzellen am Maximum Power Point betrieben werden) austauschen, welche früher in diesem Jahr ausgefallen ist.

 

http://www.nasa.gov/content/station-astronauts-wrap-up-preps-for-wednesday-spacewalk/index.html#.VD2OAhx5eWc

 

Gruss,

Dominik

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Und aller guten Dinge sind drei:

 

Heute Nachmittag führt auch die russische Seite noch einen Aussenbordeinsatz durch. Gestartet wird der Ausstieg um 15:24 MESZ (Übertragung auf NASA TV ab 15:00).

 

Kosmonauten: Max Suraev & Alexander Samokutyaev

Dauer: 6h

 

Der Aussenbordeinsatz ist hier beschrieben:

http://www.youtube.com/watch?v=l9GD3wcbPyw

 

Expedition 41 Commander Max Suraev and Flight Engineer Alexander Samokutyaev of the Russian Federal Space Agency (Roscosmos) will remove and jettison experiment hardware and antennas no longer needed on the Russian segment of the complex and perform a detailed photographic survey of the exterior of the Russian modules.

 

Gruss,

Dominik

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Ich habe mir das Filmchen vom geplanten Einsatz angesehen. Die Teile, die da fortgeworfen werden, verglühen die in ein paar Jahren in der Atmosphäre oder vergrössern sie die Müllhalde? Falls sie irgendwann mal verglühen, müsste die ISS ja ab und zu ein wenig Schub bekommen damit sie nicht auch verglüht. Seh ich das richtig?

Vielen Dank übrigens, für die vielen interessanten Beiträge!

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Ich staune etwas über weggeworfene Teile. Selbstverständlich verglühen diese nach einer gewissen Zeit. Bis dann aber stellen sie eine Gefahr dar.

 

Die ISS wird von Zeit zu Zeit angehoben. Dies mit Hilfe der Versorgungskapseln. Siehe hier die Höhe der ISS: http://heavens-above.com/IssHeight.aspx?lat=0&lng=0&loc=Unspecified&alt=0&tz=UCT

 

Gruss

Ernst

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Dass Teile weggeworfen werden ist bei den russischen Aussenbordeinsätzen praktisch Standard. Allerdings werden die Teile so weggeworfen, dass das Risiko, dass sie die ISS ein paar Orbits später rekontaktieren klein gehalten wird (wenn ich das richtig in Erinnerung habe, werden sie jeweils in retrograde Richtung leicht nach unten geworfen).

 

Dazu kommen zwei andere Faktoren:

Die ISS ist mit ca. 400 km relativ tief. Die meisten operationellen Satelliten (nicht Cubesats) sind höher (ich würde sogar sagen, praktisch alle; Gegenbeispiel erwünscht). Die Lebenserwartung von Trümmern in dieser Höhe kann in Monaten oder sogar Wochen gemessen werden. (Ich weiss nicht, wie lange die ISS oben bleiben würde, ohne Reboosts, aber Skylab (?) wurde genau das ja zum Verhängnis.)

Zweitens, die Teile, die weggeworfen werden, sind meistens Abdeckungen, in diesem Fall auch Experimente und Antennen, aber selten sehr massive Teile. Solche Teile haben meistens einen relativ hohen ballistischen Koeffizienten*, haben also eine relativ kurze Überlebensdauer. (Der Umkehrschluss: Die ISS hat gemessen an ihrem immensen Gewicht einen relativ kleinen Querschnitt und hat darum eine etwas längere Lebensdauer.)

 

Die gleichen Überlegungen gelten auch für Cubesats, weshalb auch diese als vertretbar angesehen werden...

 

Gruss,

Dominik

 

* ballistischer Koeffizient:

B = C_d * A / m

C_d = Widerstandsbeiwert,

A = Wirkungsquerschnitt (Fläche gesehen von "vorne")

m = Masse

(Kernaussage: bei hohem ballistischem Koeffizienten wirkt eine grössere Kraft auf eine kleinere Masse, die Beschleunigung ist also grösser, und umgekehrt)

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Interessanter Blogeintrag von Wayne Hale (ehemaliger Shuttle-Programm-Manager) zu einem der vielen kleinen "Near Misses" während dem Shuttle-Programm:

http://waynehale.wordpress.com/2014/10/26/sts-93-we-dont-need-any-more-of-those/

 

(Als Erläuterung zu den im Text erwähnten LOX-Posts: http://waynehale.wordpress.com/2014/10/11/sts-93-dodging-golden-bullets/)

 

Gruss,

Dominik

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