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Space Flight Infos - International Space Station - Space Shuttle Mission Review


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Heute Abend um 18:52 MESZ soll von der Wallops Flight Facility in Virginia eine Antares-Trägerrakete von Orbital Sciences Corporation mit dem Frachtschiff Cygnus zur ISS starten. Der Start wird ab 18:00 auf NASA TV übertragen.

 

Die Ankunft bei der ISS ist am Mittwoch um 12:39 geplant.

 

Dieser Start hätte ursprünglich Anfang Juni stattfinden sollen, musste aber verschoben werden, nachdem in Stennis auf dem Teststand ein typgleiches Triebwerk der ersten Stufe von Antares (AJ-26) eine "Rapid Unplanned Disassembly" (RUD) erlitten hatte.

 

A propos ISS: Die ISS feierte gestern 5'000 Tage ununterbrochene Bewohnung ;)

 

Gruss,

Dominik

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Ernst Dietikon
Dieser Start hätte ursprünglich Anfang Juni stattfinden sollen, musste aber verschoben werden, nachdem in Stennis auf dem Teststand ein typgleiches Triebwerk der ersten Stufe von Antares (AJ-26) eine "Rapid Unplanned Disassembly" (RUD) erlitten hatte.

 

Interessant sind die von Aerojet als AJ26-62 bezeichneten Triebwerke. Es handelt sich um überholte Triebwerke NK-33 aus dem sowjetischen Mondflugprogramm. Die Zahlen gehen etwas auseinander, aber es sollen noch rund 60 solche Triebwerke existieren, je nach Quelle die Hälfte resp. 43 im Besitz von Aerojet. Die Antares Erststufe besitzt zwei solche Triebwerke.

 

Die Erststufe wird in der Ukraine auf der gleichen Produktionsanlage wie die Zenit hergestellt.

 

Quellen u.a.:

http://de.wikipedia.org/wiki/Antares_%28Rakete%29

http://www.bernd-leitenberger.de/taurus-ii.shtml

 

Gruss

Ernst

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  • 2 Wochen später...

Heute Abend um 23:44 MESZ startet in Baikonur eine Soyuz-U mit dem Frachtschiff Progress M-24M zur ISS. Der Start wird ab 23:30 live auf NASA TV übertragen.

 

Wenn alles läuft wie geplant, soll Progress M-24M morgen früh um 05:30 an der ISS andocken.

 

http://www.nasa.gov/press/2014/july/space-station-cargo-ship-activities-to-air-on-nasa-tv/

 

Gruss,

Dominik

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Diese Nacht um 01:47 MESZ startet in Kourou eine Ariane 5 ES mit dem Raumfrachter ATV-5 "Georges Lemaître" zur ISS. Der Start wird ab 01:27 auf der Webseite von Arianespace übertragen:

http://www.arianespace.tv

 

ATV-5 soll am 12. August um 15:34 MESZ an der ISS andocken.

 

Dies ist die letzte ATV. Das ATV-Programm wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um der ESA eine Möglichkeit des finanziellen Ausgleichs für die Benutzung der ISS und den Transport der ESA-Astronauten zu bieten. Anstatt dass die ESA der NASA direkt Geld zahlt, bot die ESA Transportflüge zur ISS an. Somit konnte das Geld in Europa ausgegeben werden. Nach ATV-5 ist nun jedoch Schluss. Als Ausgleich entwickelt die ESA nun das Service-Modul für die amerikanische bemannte Orion-Kapsel (erster Testflug auf einer Delta IV Heavy noch Ende dieses Jahres), wahrscheinlich auch mit der Hoffnung, dass dann einmal ein ESA-Astronaut auf einer Orion-Mission teilnehmen könnte.

 

In den USA stiess dieses Vorhaben vielerorts auf Kritik, da u.a. Verspätungen (hat sich leider teilweise bewahrheitet) und insgesamt höhere Kosten befürchtet wurden. Ausserdem gefällt vielen die Auslagerung von potentiell amerikanischen Jobs nach Europa nicht. Andere wiederum befürworten das Vorhaben, da die internationale Beteiligung am Orion-Programm dieses ein bisschen schwieriger einzustellen macht. (Ich bin nicht sicher, wie viel ich nach der Exomars-Geschichte von diesem Argument halte...)

 

Gruss,

Dominik

 

UPDATE: ATV-5 ist erfolgreich gestartet. Video des Starts:

http://www.space-multimedia.nl.eu.org/index.php?option=com_content&view=article&id=9016

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  • 3 Wochen später...

Morgen findet auf der ISS ein russischer Aussenbordeinsatz statt:

 

Kosmonauten: Oleg Artemyev & Aleksandr Skvortsov

Beginn: 16:00 MESZ (Übertragung auf NASA TV ab 15:30)

Dauer: ca. 6.5 Stunden

 

Während dem EVA wird u.a. ein Nanosatellit ausgesetzt, sowie Experimente aussen an der ISS angebracht, resp. reingeholt.

 

Eine Animation des geplanten Ablaufs ist hier zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=lD4DfF7Kjgw

 

Gruss,

Dominik

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  • 4 Wochen später...

Gestern Abend hat Steve Swanson (NASA) das ISS-Kommando an Max Suraev (Roscosmos) übergeben. Diese Nacht wird Soyuz TMA-12M mit den Astronauten Steve Swanson, Alexander Skvortsov und Oleg Artemyev (beide Roscosmos) von der ISS abdocken und in Kasachstan landen. Vor kurzem wurden die Luken zur ISS geschlossen.

 

Das Undocking findet um 01:01 MESZ statt (Übertragung auf NASA TV ab 00:45). Die Landung dann ein paar Stunden später um 04:23 (Übertragung ab 03:15).

http://www.nasa.gov/press/2014/september/nasa-television-to-broadcast-sept-10-return-of-space-station-crew/#.VBCwpRx5eWc

 

Gruss,

Dominik

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In Kürze, um 22:00 MESZ, wird die NASA die Gewinner des Commercial Crew Programmes bekannt geben, welche ab 2017 (offiziell) Astronauten zur ISS transportieren sollen. Die Ankündigung wird live auf NASA TV übertragen.

 

Zur Erinnerung: Im Rennen waren

  • SpaceX: Falcon 9 & Dragon
  • Boeing: Atlas V & CTS-100
  • Sierra Nevada Corporation: Atlas V & Dreamchaser

UPDATE: Und gewonnen haben SpaceX und Boeing. Totaler Auftragswert (für die erste Phase): 6.8 Milliarden USD: 4.2 Milliarden für Boeing und 2.6 Milliarden für SpaceX.

 

Der erste Auftrag ist für je 2-6 Missionen à 4 Astronauten plus die dafür benötigte Zertifizierung.

 

Gruss,

Dominik

Bearbeitet von ILS28
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Und mich ärgert, dass wir Europäer das feld wieder völlig den USA und Russland überlassen und auf die Weiterentwicklung des ISS Versorgungsfahrzeugs zum bemannten Fahrzeug verzichten. Wenn die Raumfahrt die technologische Entwicklung fördert, dann gilt dies auch für Europa.

 

Gruss

Ernst

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Und mich ärgert, dass wir Europäer das feld wieder völlig den USA und Russland überlassen und auf die Weiterentwicklung des ISS Versorgungsfahrzeugs zum bemannten Fahrzeug verzichten. Wenn die Raumfahrt die technologische Entwicklung fördert, dann gilt dies auch für Europa.

 

Gruss

Ernst

 

Naja, die Raumfahrt besteht natürlich nicht nur aus der bemannten Raumfahrt. Und gerade was den Bau von wissenschaftlichen Instrumenten oder Satelliten betrifft, ist Europa eigentlich recht stark. Auch sonst gibt es in Europa einige sehr wichtige Zulieferer (man schaue sich nur mal das Portfolio von RUAG Space, Astrium Airbus D&S oder Thales Alenia - um nur einige zu nennen - an, und wo diese Komponenten überall verbaut werden).

 

Momentan entwickelt Europa auch das Service Modul für die (bemannte) NASA-Kapsel Orion (auch wenn momentan noch in den Sternen steht, wieviele Missionen damit auch wirklich geflogen werden).

 

Aber ja, ein eigenes bemanntes Raumfahrtvehikel hat es in Europa noch nie weit geschafft. Liegt wohl einerseits an den mangelnden Finanzen, als auch daran, dass es vorallem in Europa eine relativ starke Strömung zu geben scheint (meine Einschätzung), welche der bemannten Raumfahrt eigentlich jede Berechtigung abspricht ("Geldverschwendung, Menschen können nichts was Roboter nicht auch viel billiger und besser tun können" - O-Ton eines ESA-Vertreters an einem ETH-Informationsevent).

 

Erwähnenswert ist aber auch, dass sowohl ESA als auch JAXA (die japanische Raumfahrtbehörde) ein gewisses Interesse am Dreamchaser (dem Verlierer der gestrigen Commercial Crew Selektion) gezeigt hat.

 

Schlussendlich ist Raumfahrt eine recht internationale Angelegenheit und Europa leistet hier durchaus einen wichtigen Beitrag. Schlussendlich setzt Europa halt in gewissen Bereichen die Prioritäten anders. Wichtig ist auch zu sehen, dass bei der ESA die Interessen von einer Vielzahl von Mitgliedsstaaten irgendwie ins Gleichgewicht gebracht werden müssen, was bei USA, Russland und China halt nicht der Fall ist. Z.B. konnte man sich bis jetzt in Europa nicht einigen, ob man die Ariane 5 weiterentwickeln, oder einen Nachfolger (Ariane 6) entwickeln will. Hat zur Folge, dass bei der letzten Ministerkonferenz für beides Geld gesprochen wurde...

 

Gruss,

Dominik

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Und obwohl die jetzt in den USA "wiederbelebte" bemannte Raumfahrt (die SF-Trickfilme der Amerikaner waren schon immer exzellent :o  ) auch damit wirbt, man wolle die Nation sein, die als erste den Fuß auf den Mars setzt, halte ich die Kosten einer solchen Mission für so immens , daß das ohnehin nur in breiter internationaler Zusammenarbeit machbar ist. Erstmal geht's darum, wieder einen zuverlässigen(!) Zubringer für Menschen in den LEO zur Verfügung zu haben. Vor 2020 rechne ich persönlich allerdings nicht damit.

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Eine Frage: Das Raumschiff ist ja nur eine Komponente der Angelegenheit, man braucht ja auch eine passende  Trägerrakete. Soll das die (sehr zuverlässige) Atlas V sein? Da rechnete man mal mit drei Jahren Entwicklungszeit, um den Träger man-rated zu machen. Andererseits: Die Triebwerke der Atlas V werden in Rußland gekauft...

 

Weißt Du da näheres?

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Ja, bei Boeing ist das die Atlas V. Ein Teil des Manratings (was ja grösstenteils Zertifizierungsarbeit ist) war schon Teil des vorhergehenden Auftrags im Rahmen des Commercial Crew Programmes (also CCDev2). Siehe auch (im Speziellen Boeing Milestones 10a und 10b):

http://www.nasa.gov/pdf/679671main_CCDev2_Public_August2012_508.pdf

(Nicht das aktuellste Dokument, aber es dient gut als Überblick)

 

Man muss auch noch erwähnen, dass die NASA zwar offiziell 2017 als Datum angibt, wo die neuen Systeme bereit sein sollen, aber die meisten, die das etwas näher beobachten, halten das für eher optimistisch. 2014 + deine 3 Jahre = 2017, passt also  ;)

 

Das mit den russischen Triebwerken soll sich, zumindest wenn's nach dem Kongress geht, baldigst ändern. Wenn ich das richtig im Kopf habe wurde vor kurzem dafür sogar Geld gesprochen. (Es ist momentan noch irgendetwas mit ULA + Blue Origin im Busch, aber ich habe momentan ein bisschen zu wenig Zeit, dass alles im Detail zu verfolgen, daher nur so als Stichwort zum Googeln...)

 

Bei SpaceX ist die Trägerrakete die Falcon 9 (bis jetzt auch sehr zuverlässig). Im Gegensatz zur Atlas wurde Falcon 9 schon nach den NASA Human Rating Standards entwickelt, ist also für den Transport von Astronauten bereit (ein grosser Teil vom Manrating ist glaube ich, welche Safety Factors man veranschlagt, 1.4 statt den industrieüblichen 1.25 (?))

 

Gruss,

Dominik

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Meine persönliche Ansicht zur bemannten Raumfahrt: Eigentlich halte ich sie für völlig falsch. Wenn wir die Roboter entwickeln welche die gleichen Aufgaben erfüllen, dann bringen wir die technische Entwicklung weiter als mit Menschen im Weltraum.

 

Trotzdem hat die bemannte Raumfahrt eben einen enoremen propagandistischen Wert. hier könnten wir zeigen, zu was Europa technisch fähig ist. Dieses Selbstvertrauen würde sich auch auf die übrige technische Entwicklungauswirken.

 

Die europäischen Trägerraketen glänzen ja eigentlich mit recht hoher Zuverlässigkeit. Die eben gestartete Ariane V war der 61. erfolgreiche Start in ununterbrochener reihenfolge. Wenn ich mich richtig erinnere, waren die letzten 78 Starts der Ariane 4 erfolgreich.

 

Einwenig mehr europäisches Selbstvertrauen wäre manchmal schon am Platz. Trotzdem schaut man zu oft nur bewundern nach den USA.

 

Gruss

Ernst

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Was mir im Moment überhaupt nicht in den Kopf will, ist das neue Landesystem der Kapsel mit Raketentriebwerken die eine sanfte und kontrollierte Landung ermöglichen (analog zur Mondfähre, nur besser steuerbar über 4 Triebwerke). Da wird eine Unmenge an Gewicht und komplexen Systemen einen ganzen Flug über mitgeschleppt, nur für die allerletzte Phase der Landung. Das geht doch zu 100% zu Lasten der Nutzlast. Dagegen sind doch frühere Konzepte á la Gleitschirm wesentlich Effizienter. Gut, nicht steuerbare Rundkappenschirme sind völlig out, aber in Bezug auf (mangelnde) Komplexität und Gewicht nicht zu schlagen. Das Raketensystem mag ja cool aussehen, wie in den ganzen Science-Fiction-Serien, aber Sinn macht das eigentlich nicht.

 

 

Wenn wir die Roboter entwickeln welche die gleichen Aufgaben erfüllen, dann bringen wir die technische Entwicklung weiter als mit Menschen im Weltraum.

Das ist die Frage. Es macht immer noch einen gewaltigen Unterschied, ob man in der Lage ist Technologie zu entwickeln, der man einen Menschen anvertrauen kann, oder ob man dem Verlust von Robotern schlicht wirtschaftlich betrachtet. Allein für die Raumfahrtaufgabe magst du recht haben, für die technische Entwicklung finde ich es wichtiger, 99.9999999% zuverlässige Technik zu entwickeln. Von daher finde ich auch rein vom technischen Entwicklungsstandpunkt ein Atomkraftwerk deutlich reizvoller als ein Solarkraftwerk. Es gibt ein paar unvermeidbare Hochrisikotechnologien (Chemie, Viren...), von daher muss auch der technische Fortschritt sich an höchstzuverlässigen, virtuell unfehlbaren Systemen orientieren, dieses know-how ist für eine ethisch vertretbare moderne Industriegesellschaft unverzichtbar.

 

Gruß

Ralf

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Was mir im Moment überhaupt nicht in den Kopf will, ist das neue Landesystem der Kapsel mit Raketentriebwerken die eine sanfte und kontrollierte Landung ermöglichen (analog zur Mondfähre, nur besser steuerbar über 4 Triebwerke). Da wird eine Unmenge an Gewicht und komplexen Systemen einen ganzen Flug über mitgeschleppt, nur für die allerletzte Phase der Landung. Das geht doch zu 100% zu Lasten der Nutzlast. Dagegen sind doch frühere Konzepte á la Gleitschirm wesentlich Effizienter. Gut, nicht steuerbare Rundkappenschirme sind völlig out, aber in Bezug auf (mangelnde) Komplexität und Gewicht nicht zu schlagen. Das Raketensystem mag ja cool aussehen, wie in den ganzen Science-Fiction-Serien, aber Sinn macht das eigentlich nicht.

 

...

Eine sanfte Landung allein mit Raketentriebwerken halte ich aus den gleichen Gründen ebenfalls für wenig sinnvoll. Andererseits wird eine Rundkappe riesig, selbst wenn sie eine Rückkehrkabine von "nur" 2 bis 3 Tonnen Masse (Sojus) ohne kritische Verzögerungswerte auf Land aufsetzen muß, daher die Wasserlandungen der Amerikaner. Die Russen (Rundkappe) haben ein System von einfachen Feststoffraketen, das ganz kurz vor Aufschlag (noch um 10 m/s, wenn ich mich richtig erinnere) in geringer Höhe (1 m? 2 m?) zündet und den Landestoß verringert, ausgelöst durch einen Gamma-Rückstrahlsensor. Ist aber auch nicht failsafe, der immer noch riesige Fallschirm muß (manuell) abtrennt werden, damit  er die Kabine nicht bei Wind mitschleift (da kann Sigmund Jähn ein Lied von singen: Wirbelsäulenschaden, weil der Kommandant Bykowsky den Schalter verfehlt hatte).

Bleibt die Idee von Rogallo, die ja auch schonmal beim Gemini-Programm untersucht wurde. Da müßte die Kabine aber aktiv  geflogen (gelandet) werden (Abfangen usw), hinzu kommt der Ausfahr-Mechanismus für den "Drachen"usw, auch nicht wirklich failsafe...

 

Ich schätze mal, es wird wieder auf eine Kombination aus (steuerbarem? ) Fallschirm und Bremsraketen für die Endphase hinauslaufen, eventuell Zündung in etwas größerer Höhe als bei der Sojus. Den Sprit für einen kontrollierten Abstieg auch nur aus - sagen wir mal - 1000 ft in den Orbit und zurück mitzunehmen, wäre schon ziemlich närrisch.

 

EDIT:

Ich lese gerade: Beim CST-100 (Boeing) wird auch über Airbags zur Aufschlagdämpfung nachgedacht. Erinnert mich an den "Landesack" der Mercury-Kapseln... :huh:

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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 ..... , für die technische Entwicklung finde ich es wichtiger, 99.9999999% zuverlässige Technik zu entwickeln. ....

Einfach nur so nebenbei wegen der Zuverlässigkeit der bemannten Systeme: Von 135 Shuttle Flügen gingen zwei schief. Einer beim Start, einer bei der Landung.

 

Bei 129 russischen Starts versagte zweimal die Rakete. Einmal versagte die Zweitstufe und die Kosmonauten landeten in China. Einmal explodierte die Rakete auf der Startrampe. Die Kosmonauten konnten sich mit dem Retungssystem retten. Zweimal starben die Kosmonauten bei der Landung. Zugegeben in den Anfängen der Soyus (Soyus 1 und 11).

 

Gruss

Ernst

Bearbeitet von Ernst Dietikon
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Sojus 1: Fehler beim Aufbringen der Plastikverkleidung im Fallschirmcontainer (Tropfenbildung, durch die erhöhte Reibung konnte der Hauptfallschirm nicht herausgezogen werden.).

 

Sojus 11: Vakuumkleben eines Ventils. Dieser Effekt war vorher unbekannt und konnte nicht erwartet werden.

 

Quelle: Boris Tschertok.

 

Aus den Fehlern hat man gelernt.

 

Die Shuttle-Fehler waren - quite frankly - Leichtsinn der für den Einsatz Verantwortlichen, da kann man nicht drum herumreden, es gab genug Warnungen der Ingenieure. Die Details der Skandale um die O-Ring-Dichtungen der Booster und um die Verletzlichkeit der Kacheln durch Hartschaum sind hinlänglich bekannt.

 

Ich nehme mal an, daß man auch aus den Fehlern gelernt hat.

 

Arumente für oder gegen die bemannte Raumfahrt ergeben sich daraus für mich eher nicht.

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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.....

 

Arumente für oder gegen die bemannte Raumfahrt ergeben sich daraus für mich eher nicht.

Es zeigt einfach, dass das mit den hohen Sicherheitsstandards der bemannten Raumfahrt doch recht zweifelhaft ist. Dabei muss allerdings gesagt weden, dass vermutlich bei Soyus 1 erheblicher politischer Druck ausgeübt wurde und die Kapsel bemannt startete obwohl bei unbemannten Testflügen immer Probleme auftraten. Auch beim Challenger Unfall dürfte der Druck eines all zu ehrgeizigen Startprogramms nicht unerheblich am Start bei nicht optimalen Bedingungen (seh kalt) Schuld gewesen sein.

 

Gruss

Ernst

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Ja, aber da sollte man doch technische Zuverlässigkeit und allgemein organisatorische Zuverlässigkeit auseinanderhalten. Immerhin, soviel ich weiß, liegt die technische Gesamtzuverlässigkeit zur Zeit auch nur bei irgendwas um 1:100.

 

Nein, die Argumente für und gegen die bemannte Raumfahrt folgen doch letztlich nur aus  gesamtgesellschaftlichen Zielsetzungen, Vorstellungen und Ideologien: Will man den Menschen im Weltraum oder nicht? Schwer, sowas rein technisch oder ökonomisch zu belegen.

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Warum wurde in den 60-er Jahren die bemannte Raumfahrt in der Sojetunion und den USA betrieben? Frank Bormann brachte es auf den Punkt als er sagte "Es war eine Schlacht im kalten Krieg". Ich kann in der bemannten Raumfahrt eigentlich nur die Propaganda als Sinn sehen, sei es um den Führungsanspruch der USA in technischen Dingen zu untermauern oder, das würde ich mir wünschen, um zu zeigen, dass wir Europäer auch dazu fähig sind. Zugegebn kann man dies eigentlich auch mit Porjekten wie der Sonde Rosetta. nur wird eben bemannte Raumfahrt immer noch mehr wahrgenommen.

 

Gruss

Ernst

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Will man den Menschen im Weltraum oder nicht? Schwer, sowas rein technisch oder ökonomisch zu belegen.

Ich denke, das ist eine andere Diskussion. Das ist ein politisches Problem.

Schon allein von Gesichtspunkt "was bekomme ich für mein Geld" glaube ich, dass wir von der bemannten Raumfahrt viel mehr für andere Industriezweige lernen können, als von der unbemannten Raumfahrt. Raumfahrt ist so speziell, das man aus der unbemannten Raumfahrt für kaum etwas anderes etwas lernen kann, als für unbemannte Raumfahrt. Viele der ganz speziellen Probleme gibt es für andere Anwendungen gar nicht, die Erkenntnisse sind nicht verwertbar. Und trotzdem ist es noch richtig teuer, nur fast ohne spin-off effekt. Vom Mondprogramm profitieren die Amerikaner bis heute. Von der Tatsache, dass sie den ersten Mensch auf den Mond brachten eher weniger.

 

Die Unfallrate in der bemannten Raumfahrt ist höher als man sich das gewünscht hat (ganz im Gegensatz zur Atomkraft, wo wir ziemlich exakt bei den angepeilten 10.000 Jahren MTBF sind), eben weil man vieles nicht wusste. Aber genau das ist doch was man daraus lernt. Das Unbekannte sicher zu managen. Und wenn man es mal betrachtet, über die Details der zwei Shuttleverluste lernt heute jeder Ingenieur etwas in seiner Ausbildung, und auch in der Managementausbildung werden viele der Lehren daraus bis heute berücksichtigt. In der unbemannten Raumfahrt haben wie eine um mindestens eine Größenordnung schlechtere Unfallrate. Auch in der Luftfahrt sind wir übrigens von dem Ziel eines katastrophalen Ereignises pro Milliarde Flugstunden noch ein gutes Stück entfernt.

 

Gruß

Ralf

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Was mir im Moment überhaupt nicht in den Kopf will, ist das neue Landesystem der Kapsel mit Raketentriebwerken die eine sanfte und kontrollierte Landung ermöglichen (analog zur Mondfähre, nur besser steuerbar über 4 Triebwerke). Da wird eine Unmenge an Gewicht und komplexen Systemen einen ganzen Flug über mitgeschleppt, nur für die allerletzte Phase der Landung. Das geht doch zu 100% zu Lasten der Nutzlast. Dagegen sind doch frühere Konzepte á la Gleitschirm wesentlich Effizienter. Gut, nicht steuerbare Rundkappenschirme sind völlig out, aber in Bezug auf (mangelnde) Komplexität und Gewicht nicht zu schlagen. Das Raketensystem mag ja cool aussehen, wie in den ganzen Science-Fiction-Serien, aber Sinn macht das eigentlich nicht.

 

Die Antwort darauf ist relativ einfach:

SpaceX (und auch Boeing bei CST-100) arbeiten mit einem "Pusher"-Rettungssystem. D.h. die Raketen des Rettungssystems sind in der Kapsel verbaut und stossen das Raumschiff von unten weg von der Trägerrakete. Im Gegensatz dazu das traditionelle "Tractor"-Rettungssystem, wo ein sog. Launch Escape Tower (glaube ich Apollo-Terminologie) das Raumschiff von der Trägerrakete wegzieht. Der Launch Escape Tower wird nach der ersten Startphase weggesprengt, ähnlich wie eine Nutzlastverkleidung, und steht für die Landung nicht mehr zur Verfügung.

 

Die Überlegung von SpaceX geht nun folgendermassen (im Gegensatz zu Boeing will SpaceX seine Kapseln, zumindest in der zweiten Phase, auf dem Land mit den Triebwerken landen):

Da wir das System sowieso an Bord haben, und die benötigte Treibstoffmenge für den Startabbruch auch in etwa dem Treibstoffbedarf für die Landung entspricht, können wir es doch einfach für die nominelle Landung nutzen. Sollte ein Startabbruch nötig sein, würde ein zusätzlicher Fallschirm die Kapsel im Wasser landen. Der gleiche Fallschirm kann nun auch als Backup für die nominelle Landung auf dem Land benötigt werden, sollte sich das Antriebssystem beim Funktionstest in grösserer Höhe als nicht funktionierend herausstellen.

 

Die Treiber dieser Entscheidung sind eigentlich Folgende:

  1. SpaceX arbeitet in Richtung maximale Wiederverwendbarkeit ihrer Hardware. Also Landen, kurz reinigen, inspizieren, Systemtest, betanken und weiter gehts. (Siehe auch die Tests mit dem F9R-dev Testvehikel in Texas und die Tests mit der ersten Stufe nach erfolgtem Start).

    Das Ziel ist ambitiös, aber macht schlussendlich Sinn: Schaffen wir es, wirtschaftliche Wiederverwendbarkeit von Space Hardware selbstverständlich zu machen (so wie niemand erwartet, dass ein Flugzeug nach erfolgreicher Landung in New York verschrottet wird, und Boeing zuerst ein neues bauen muss für den Rückflug nach Zürich), können die Preise für die Raumfahrt (inkl. bemannte Raumfahrt) massiv gesenkt werden.

     

    Eine Landung auf dem Land nur mit Fallschirmen und Airbags macht dieses Ziel wesentlich schwieriger zu erreichen (nach Meinung von SpaceX, es liesse sich wohl darüber diskutieren, wie man es am besten anstellen sollte..). Eine Landung im Meer ist Gift für eine allfällige Wiederverwendung (Stichwort Salzwasser).

     

  2. SpaceX hat das Ziel (ist laut Gründer Elon Musk dessen einzige Daseinsberechtigung) Menschen auf den Mars zu bringen, und zwar nicht 2-3, für "Boots & Flags", sondern tausende, für eine dauerhafte, autarke Kolonisation. Man mag von diesem Ziel halten, was man will, aber es ist für viele Entscheidungen von SpaceX durchaus wichtig als Kontext. So auch hier:

     

    SpaceX möchte die Dragon-Kapsel (resp. eine Weiterentwicklung davon) auch dazu benutzen, um auf dem Mars zu landen. Aus diesem Grund möchte SpaceX möglichst viele Anforderungen einer Marslandung schon in der jetzigen Variante von Dragon berücksichtigen. So auch die Tatsache, dass Fallschirme dafür mehr oder weniger nutzlos sind.

     

    Aus dem gleichen Grund auch das Interesse von SpaceX, Kerosin mit Methan abzulösen.

Ob die erwähnten Ziele und Designentscheidungen Sinn machen, kann man geteilter Meinung sein. Aber ich hoffe ich konnte ein Bisschen Klarheit in die Mentalität von SpaceX bringen.

 

Gruss,

Dominik

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