Lukas Geschrieben 26. August 2008 Geschrieben 26. August 2008 Hallo, sehr viele arbeitsintensive Monate an der Uni liegen hinter mir. Nun, als (fast) fertiger Bachelor musste also mal wieder eine schöne Belohnung her. Also nix wie rein in die Flieger und GANZ weit weg! Das Ziel war schnell klar: Aufgrund des für Europäer sehr lukrativen Dollarkurses ging es in die USA. Insbesondere die Westküste, die ich noch nicht kannte, stand dieses Mal auf dem Plan. Aufgrund des relativ geringen Preisunterschiedes ging es jedoch zuerst einmal nach New York. Das Routing: MUC-AMS-JFK. Zu meiner Enttäuschung bekam ich auf beiden Flügen, selbst in der kleinen Fokker 70 (tolle Performance, dat Ding) keinen Fensterplatz. Bilder von unserem schönen Anflug übers Ijsselmeer auf die 18C sucht ihr daher vergeblich. Von Amsterdam ging es dann weiter mit der B747-400 "Lima". Keine Spur mehr von Sitzplatzfrust, denn ich durfte am Notausgang Platz nehmen und durfte somit bis zur Landung meine Beine spüren! :008: Auch sonst hinterließ KLM einen exzellenten Eindruck: die Crew überfreundlich, das Eco-Essen zwar immer noch rechteckig, aber fantastisch! Auch in JFK ging die Glückssträhne weiter: an unserem Ankunftstag wurde der Airport 60 Jahre alt, als Geschenk durfte man den Airtrain zur U-Bahn umsonst benutzen. So kostete die Fahrt von JFK bis ins Zentrum von Manhattan inkl. U-Bahn nur 2 Dollar. Da ich den "Big Apple" schon bei meinem Besuch 2006 ausgiebig fotografiert habe (Link zur Serie) und der schwere Kamerarucksack bei windstillen 30C in Manhattan nicht immer ganz angenehm war, habe ich dieses Jahr nicht so viele Bilder dort gemacht. Hauptsächlich spielte ich ein wenig mit dem Fisheye herum, denn dafür eignet sich Manhattan sehr schön. Avenue of the Americas: Auf dem Dach des Met: der größte Ballonhund der Welt, erschaffen von Jeff Koons Himmel über Manhattan New Yorker Szene auf der Staten Island Ferry New Yorker Szene im hippen Tribeca (the TRIangle BElow CAnal street) SoHo (SOuth of HOuston street) im Regen Stichwort Regen: es sollte ja noch weitergehen! Nämlich ins sonnige Kalifornien. Nach vier Tagen ging es also retour zum JFK, diesmal zum Terminal von American Airlines, um nach San Diego einzuchecken. Tja und am Check-In gab's wieder keinen Fensterplatz und damit auch wieder keine Bilder. Viel mehr missfiel mir aber die inzwischen vorherrschende Politik, alle Inlandsflüge mit dem "Buy-on-board"-Service auszustatten. Auf einem Zweistundenflug lässt sich das wohl verkraften, aber auf dem 5:30h-Flug von JFK nach SAN empfand ich das als eine Frechheit! Ich möchte wie ein Passagier behandelt werden, nicht wie Luftpost!!:001: Flugzeug übrigens eine 767-300. San Diego bei wunderschönen 24C. Wer dort übrigens eine günstige Herberge sucht, dem kann ich das USA Hostel empfehlen. Direkt im Zentrum und mit urgemütlichem Charme! :) San Diegos Nahverkehrsnetz brauch sich übrigens vor keiner europäischen Stadt zu verstecken. Hier eine Stadtbahn, die übrigens bis direkt an die Grenze nach Tijuana fährt. Die Nähe zu Mexiko spiegelt sich auch in den Gebäuden wieder, so wie hier links im Bahnhofsgebäude der Stadt. Surfin' USA! :cool: Mission Beach - Erinnert an Brasilien... Aber das hier kann nur Kalifornien sein... Mein neues Haus am Meer mit dem großen Küchenfenster! Vorsicht vor Radfahren und Skateboardern! Also wenn das kein romantischer Picknick-Spot ist!!! Strandpromenade am Abend Kalifornien in einem Bild beschrieben!! San Diego bietet nicht nur coole Surfer-Typen auf noch cooleren Fahrrädern, sondern auch alles, was das Spotter-Herz begehrt. Der Airport liegt mitten in der Stadt und bietet einiges an attraktivem Traffic und Aussichtspunkten. Einige Bilder gab es ja hier schon in der Vergangenheit im Flightforum zu sehen. Wer also im Gegensatz zu mir mehr als zwei Tage dort ist und vielleicht dazu nicht mit seiner Freundin reist, sollte sich das das auf jeden Fall antun!! :005: Immerhin konnte ich noch beim Abholen des Mietwagens einen kleinen Schnappschuss "durch die Blumen" machen... Auf der Interstate 5 (Tijuana - Vancouver) ging es dann weiter in den Großraum L.A. Weil wir recht früh dran waren, entschieden wir uns, die Autobahn in Orange County zu verlassen und über die verschnöselten Küstenvororte des aus Funk und Film bekannten Landkreises einzufahren. So kamen wir rein zufällig an diesem unglaublich schönen Strand vorbei. Wasser dazu 25C und zwei Meter hohe Wellen! WOW! Tja, deshalb ging es dann auch erst abends nach L.A. rein ins Hotel. Da ich neben in dem Studium bei einer Touristikfirma arbeite, hatte ich das Hotel im Zentrum über meinen Arbeitgeber gebucht, der mich automatisch als Angestellten ausgab. Erfreulicherweise wandelte die Software das in den Vermerk "VIP TRAVEL AGENT" um, so dass sich das Lächeln der netten Dame an der Rezeption nach einem Blick auf den Bildschirm in eine nervöse Grimasse verwandelte: Ein VIP im Standardzimmer??? Das muss ein Buchungsfehler sein!!! Einige Dutzend Entschuldigungen später "vertröstete" man uns mit einem kostenfreien Upgrade in eine Executive Suite. "Thank you, ma'am!" :007: Am darauffolgenden Tag ging es mit dem Auto (womit auch sonst in L.A.) auf Sightseeing-Tour. Downtown L.A. selbst fand ich nicht weiter erwähnenswert, ein typisches US-Finanzzentrum mit wenig Flair und umso mehr Anzugträgern. Sunset Boulevard (kurz vor dem Erreichen des dritten Staus) Hollywood Boulevard mit dem Kodak Theatre (kurz nach Erreichen des vierten Staus) Hier wurde natürlich auch gedreht, man achte darauf, dass man vor der Kamera seine Bildrechte für alle Zeit im Universum abtritt! Weiter ging es durch den fünften Stau ins Nobel-Ghetto Beverly Hills (wahrscheinlich kaufen die Leute dort auch ihr Brot bei Armani, denn "normale" Geschäfte hab ich dort keine gesehen, nur Starbucks gab's natürlich) Die Trennung zwischen Arm und Reich, und deren Ausmaße, ist in L.A. wirklich brutal. In der L.A. Times war an jenem Tag ein Artikel über eine Familie aus South Central, die drei ihrer Kinder in verschiedenen Schießereien verloren hatte. Ihre jüngste Tochter (acht Jahre alt) wurde jüngst am Vortag beim Spielen auf der Haustreppe versehentlich von einem im Drogenrausch verwirrten Gang-Mitglied erschossen. Ein paar Kilometer weiter steht vor der Tür dann der fette Hummer am bewässerten Bürgersteig und es reiht sich Villa an Villa... Jedem das Seine. :001: Durch den sechsten und siebten Stau des Tages ging es weiter zum Santa Monica Beach. Inzwischen war es abend geworden und ein wenig Seenebel zog herauf. Lifeguard Station Zum Abendessen hatte ich mich eigentlich auf einen leckeren In-N-Out-Burger am Airport gefreut, die Fahrt durch den Moloch L.A. dauerte letztlich aber so lange, dass der Abstecher auch lichttechnisch einfach nicht mehr drin war. Vor der Weiterfahrt nach Santa Barbara am nächsten Mittag musste ich dann aber doch noch einmal an diesen berühmten Ort, auch wenn das Licht zu der Tageszeit alles andere als optimal war. Schön war's natürlich trotzdem! Die Spannung steigt.... WRRROOOOOOAAAARRR! :008: NWA 757 mit Fisheye Die hätte ich lieber im Anflug als beim Auf-Flimmern auf die RWY erwischt... Alaska 737 mit Disneyland c/s Vater und Sohn bestaunen die 773 aus Paris! Mad-Dog von American Airlines. Die Möglichkeiten des Fisheye lassen sich in LAX super ausspielen. Leider stand noch ein ganzes Stück Autofahrt bevor, sodass ich schon nach kurzer Zeit schweren Herzens wieder weiter musste... Wirklich schade!! Zum Finale gibt's noch mal diese tolle China Airlines 747-400, leider ohne den grandiosen Sound des echten Erlebnisses.... Abendstimmung in Santa Barbara Und wieder zieht der abendliche Nebel vom Meer herein. Ein tolles Schauspiel. Memorial für die im Irak gefallenen US-Soldaten im Sand. Würde man auch für jeden getöteten irakischen Zivilisten ein Kreuz aufstellen, wäre die Reihe laut Auskunft des Organisators etwa 18 Kilometer lang!! Von Santa Barbara ging es weiter quer durch den kalifornischen Bundesstaat in die Sierra Nevada zum Yosemite Nationalpark. Nur eine Woche zuvor hatte es in dem Ort, wo wir übernachteten, gebrannt, und nur Tage zuvor war die Evakuierung der Bevölkerung aufgehoben worden. So aber ließ sich der unglaublich schöne, urzeitlich anmutende, Yosemite in voller Pracht bewundern!! Nach diesem Ausflug in die Natur ging es wieder zurück in die Stadt, genauer gesagt in die Stadt der steilen Straßen und Cable Cars... Steve McQueen lässt grüßen! Die berühmte Lombard Street Kite-Surfer in der Bay Alamo Square mit typischen Frisco-Wetter Häuserfassaden Das Zentrum der Hippie-Bewegung: Haight Street I've been looking for the bathroom! :008: (David Hasselhoff auf dem Tankstellen-Klo getroffen, Small-Talk-Themen für die nächsten Parties damit in trockenen Tüchern) Bay-Bridge und Ferry Building Ein würdiges Wetter für die berüchtigte Insel: Der Seenebel kriecht an Alcatraz vorbei Ach ja, da war ja noch was... Blick auf die eleganteste aller Brücken... die Golden Gate Bridge Abendstimmung am Union Square! Danach hieß es Goodbye Frisco... ... und Hello Seattle! Space Needle von unten (von oben war sie uns dann doch zu teuer) Seattles schönste Attraktion: der Pine Place Market. Alles, was das Herz begehrt... Auf der anderen Straßenseite dieser Markthallen steht übrigens der erste Starbucks-Laden. Der ist auch heute noch der einzige mit dem alten unzensierten Logo, wo die Meerjungfrau noch barbusig schmunzelt. Fischmarkt in Gegenlichtstimmung... Die markante Skyline von der Fähre aus gesehen. Wer Seattle kennt, weiß wie viel Glück zu diesem Wetter gehört!!! Der mächtige Vulkan Mount Rainier am Horizont Auf dem Weg nach Bremerton Impression mit Fotofilter... Gegenfährkehr aus Seattle. Östlich von Seattle: Die Snoqualmie Falls im Abendlicht. Sonnenuntergang am Lake Sammamish vor den Toren Seattles. Landschaftlich wirklich eine der schönsten Ecken der USA, wie ich finde!!! Ein weiterer Tag und ein toller Urlaub neigt sich langsam dem Ende zu... Jetzt werde ich wahrscheinlich geschlagen: Ich habe tatsächlich Seattle besucht, ohne einmal bei Boeing vorbeizuschauen... :004: Jaja ich weiß... Dafür gab es auf dem nächsten Flug endlich einmal einen Fensterplatz. Dummerweise war dieses dann so dreckig, dass Bilder aus der Luft unmöglich waren. Hier aber noch einmal ein kleiner Eindruck von Sea-Tac kurz vor Sonnenaufgang. Mit DL 767-300 ging es quer über die Staaten nach Atlanta und von dort weiter mit 767-400 zurück nach München. (komisches Routing, ich weiß, war aber das günstigste...) Den letzten Flug werde ich in leidvoller Erinnerung behalten, fast durchgehend schüttelte es uns durch, an Schlaf also nicht zu denken. Ich verabschiede mich mit dem letzten Bild auf der Speicherkarte. Wer ist wohl der schlaue Fuchs und errät den Flughafen?? ;) Vielen Dank für's Lesen dieses gewaltigen Tripreports. Kritik, Anregungen, Kommentare und Fragen nehme ich natürlich gerne entgegen.
Empfohlene Beiträge