[Review/Verkauf] Graupner 1,4m Pitts S-12 aus Depron

[DNovet]

Salü zäme!

 

Vor noch nicht allzulanger Zeit hab ich mir die Pitt S-12 von Graupner gezogen.

 

Das Modell ist vor allem aus 6mm Depron zusammengestellt, die tiefgezogenen Teile sind aus 4mm Depron, zur Verstärkung sind jeweils Kohlefaserprofile verwendet. Als Kleber kommt vor allem UhuPor, auch mal Schaum-CA oder spärlich Zweikomponenten zur Anwendung, als Verstärkung im Bereich des Motorspants und als Ruderscharniere kommt Glasfaserklebeband zum Einsatz.

 

Der Zusammenbau ist eigentlich relativ einfach, wenn auch typisch für ein Graupner-Bausatz...

Sprich, keine anständige Anleitung, dafür den Bausatz mit "Fortgeschrittene" markieren, und da Modelle für Fortgeschrittene nicht billig sein können, gleich noch ein bisschen den Preis anheben...

Und Fortgeschritten ists nur daher, weil man selbst auf viele Ideen kommen muss, um das Ding fertigstellen zu können.

Beispiel-Stichwort Motor-Sturz und -Zug: "Individuell einstellbar" verspricht die Werbung gross. Stimmt auch. Aber was für ein Wert zum Anfangen geeignet ist? *demEchozuhör*...

Whatev'...

Auf jeden Fall gehen 6 Abende drauf, und damit meine ich keine Halbstünder, sondern durchaus jeweils 4 Stunden...

 

Verbaut habe ich:

Als Motor ein EMax 2826, praktisch bis auf physikalisch minim grössere Abmasse identisch mit dem Axi2826.

Regler EMax Opto 60A, mit einem 3A uBec (=getaktetesBEC)

Propeller APC 14x9-Prop.

Als Akku ein 4S 2500mAh CX-Akku von Hyperion, ergibt Flugzeiten von 8min mit der 80%-Regel. Etwas grösseres würde ich nicht probieren, da irgendwann das Problem aufkommt, wie man das Pack befestigen will.

Servos 4x C5077 (gemäss Beschreibung kann man sich natürlich auch bis zu 100.-CHF schwere Mikro-Digitalservos verbauen... Die Servohalterungen wären "per Zufall" schon beiliegend...)

 

Das Flugbild ist wirklich schön, das Flugverhalten eher unkritisch - Schaumwaffel halt eben, Saft ist genügend da, um endlos senkrecht oder torquen.

Ausschläge passen auch relativ gut, wobei die Querruder gut noch ein wenig mehr brauchen könnten: Äusserstes Loch am Servohorn und Ausschläge auf 150%, dann passt das.

 

Bemalt hab ich noch nix, da bei mir prinzipiell immer die Modelle zuerst zeigen müssen, dass sie's können, bevor sie schön gemacht werden. Rein weiss hat aber auch sein Reiz... Elegant und zeitlos. Vielleicht noch ein sexy Logo aufs Seitenruder und gut ist.

 

Absoluter Schwachpunkt ist die Befestigung der Kabinenhaube. Magnete sind zwar mittlerweile weit verbreitet im Einsatz, aber die Anwendung an der Pitts sollte doch nochmals überlegt werden... Stimmt die Positionierung der Haube nicht exakt, so fällt die Haube einfach ab. Dies wird besonders dadurch unterstützt, da die Haube in einem V-förmigen Ausschnitt sitzt, der bei leichtem biegen des Rumpfes die Haube förmlich rausdrückt... Und "richtig" positioniert bedeutet hier "die Haube drüberhalten und fallen lassen", wie präzis und reproduzierbar exakt diese Montage ist, dürfte einleuchten...

 

Problem ist meines Erachtens die Böenanfälligkeit - Schaumwaffel halt eben - plus die Filigranheit aber durch die Grösse ausfallende Volumen des Modells. Hat zwar locker in meinem Kombi Platz, aber danach nix mehr... Auch wenn zerlegbar...

Hat man aber die Mühe des Transport und Aufbaus auf sich genommen, und kann bei windstille Luft verzwirbeln gehen, ist es durchaus ein Genuss.

Besonders Starts und Landungen sind mit ein bisschen Mühe ein Genuss, richtig Scale-like.

 

Hier noch ein Bild zur plastischen Vorstellung der Grösse - im Verhältniss meiner MC-22:

Ja, grottenschlechte Bildqualität, aber auch tausend Leute mit gutem Equipment nützen nix, wenn sie nie Zeit haben...

 

Leider aber ist für mich das Verhältniss von dem, was ich für ein Flug an Aufwendung habe, nicht genügend klein für das, was das Modell im Flug hergibt. Plus hats zuviel Platz im Bastelraum gebraucht. Da ich schon über Schaumwaffeln verfüge - welche über das praktsich gleiche Flugverhalten verfügen aber weniger Aufwand benötigen - hab ich das Modell wieder verkauft...

 

Nichtsdestotrotz wars eine interessante Erfahrung der eher besonderen Art...

 

Liebe Gruess,

 

Dani