Susan27 Geschrieben 7. November 2008 Geschrieben 7. November 2008 Hi, um die ATPL in D zu bekommen, muß man ja zig Mio Unterrichtsstunden besuchen, Theorie büffeln, Checks fliegen etc. etc... Wie sieht es aber in während dieser Lernphase aber auch insbesondere danach während der folgenden Jahrzehnte mit dem "Kontakt" zu all den Personen und der Technik aus, die Euch das moderne Fliegen eigentich erst ermöglichen...? Was ich genau meine: 1. Funknavigation: a) Man lernt ja schon für PPL etc. sicherlich alles theoretisch über (D)VOR/DME, NDB, Loc, ILS, Tacan etc. etc...aber muß man eigentlich auch genau über die eigentliche Technik dieser Anlagen bescheid wissen, also wie sie ganau elektronisch aufgebaut sind, funktionieren, unterhalten & betrieben werden? b) Geht man während des Unterrichts (Pflicht?) und auch später mal zu solchen Funknav.Anlagen mit den entsprechenden Technikern vor Ort, schaut sich die Loc-/GS-Antennen an...und lässt sich Dinge erklären, für die die Zeit im Theoriekurs nicht ausreichte...? Vor allem: Geht man auch mal in das innere von VORs ("Häuschen") und schaut sich an, wie das aufgebaut ist...und was evt. alles "kaputt gehen kann"...? :) 2) DFS-ATC: Für das bessere Verständnis von ATC und Piloten gibts ja m.E. recht selten die Möglichkeit, dass Controller mal im Full-Motion-Sim selber fliegen...und das Geschehen von der "anderen Seite" sehen... Wie siehts aber umgekehrt aus: Müssen (oder besser: Können) angehende ATPL`ler auch mal in ACCs, Centers...zu Eurocontrol etc....und simulieren in deren Sims selber mal das Controllerdasein,..? 3) Ground Staff/Flugzeugelektroniker etc.: Man muß ja - so stelle ich mir das vor - als ATPL`ler de facto das geflogene Muster technisch(!) besser kennen, als den privaten PKW (lol!)...zumindet habe ich hier diesen Eindruck gewonnen...oder? Also etwa wie welche Kraftstoffpumpe funktioniert, wie sie aus-/eingebaut wird, welche Hydraulikschläuche für das Nose-Gear (sorry wenn das Quatsch sein sollte - soll nur ein Bsp. sein) verantwortlich sind, wie das Innenleben der APU funktioniert etc. etc...: Gibt es dann regelmäßige Besuche in den Hangars/Werkstätten, um sich mit der Ground Staff auszutauschen/sich zu informieren...oder hat das eher Seltenheitswert...? Insgesamt gefragt also: Wie steht es angesichts der heutigen Verschränkungen in der Luftfahrt mit dem "Austausch" zwischen den verschiedenen Berufen aus...? Vielen dank! :) EDIT: PS: Und nein, ich schreibe noch immer kein Buch/Zeitungsartikel (lach!)...bin nur von den `zig Facetten, die nötig sind, damit ein Flugzeug überhaupt sicher abheben & fliegen kann, überwältigt... LG & schon jetzt ein schönes Week-End an alle! :) Susan Zitieren
flyix Geschrieben 7. November 2008 Geschrieben 7. November 2008 1. a) Jein. Also ne Baunanleitung musst Du nicht lernen, aber das Funktionsprinzip. NDB ist die primitivste Anlage, VOR wird gern gefragt. Ganz besonders heiß ist das LBA aber inzwischen auf GPS. Da sollte man schon ein wenig mehr wissen. Wobei es da auch eher um Systemaufbau, Abhängigkeiten und Systemlimits geht, als um irgendwelche Schaltpläne. b) An Funkeinrichtungen bin ich nie gewesen, ich denke da gibts auch nicht viel mehr zu sehen, als auf Bildern. Zudem ist ja in der Luftfahrt alles interessante im Sicherheitsbereich, da braucht man immer auch nen Lehrer mit Kontakten. 2.) Unser Luftrechtlehrer ist Lotse, daher waren wir mal im ACC in Tempelhof und im Tower in SXF. Ist auf jeden Fall interessant mit Lotsen zu sprechen, ich nutze solche Gelegenheiten gern, da es sie leider zu selten gibt. Ansonsten beinhaltet Luftrecht z.B. viel zur Staffelung, was man vielleicht als Exkurs ins Lotsen sehen könnte, da man es selbst ja nicht anwenden kann. Selber controllen ist nicht vorgesehen. Zitieren
flowmotion Geschrieben 7. November 2008 Geschrieben 7. November 2008 (bearbeitet) . Bearbeitet 2. Oktober 2019 von flowmotion Zitieren
zeuthie Geschrieben 7. November 2008 Geschrieben 7. November 2008 Also, da ich ein zweiwöchiges Schülerpraktikum bei Condor Berlin (SXF) absolviert habe, kann ich sagen, dass das Verhältnis der Mechaniker zu den Piloten nicht immer das beste ist. Die Piloten, die ich dort getroffen habe, wirkten auf mich zum Teil etwas arrogant und überheblich gegenüber den Mechanikern. Dementspechend waren die Mech. natürlich auch nicht besonders gut auf einige Piloten zu sprechen. Andererseits arbeitete dort auch ein sehr freundlicher Pilot von der Lufthansa, der sich auch viele Dinge erklären lassen hat (z.B. irgendein Problem mit den Überlaufventilen im A320). Kurze Frage dazu: Warum konnte dieser Pilot eigentlich in der Technik arbeiten? Hat man etwa die Möglichkeit eine Art Praktikum in anderen Bereichen durchzuführen, oder war das ein einmaliger Sonderfall? Ich hätte ihn ja selber gefragt, aber ich hatte nie die Möglichkeit mit ihm zu sprechen. Zitieren
kilofox Geschrieben 5. Dezember 2008 Geschrieben 5. Dezember 2008 Moin, kommt auf die flugschule und die eigenen interessen an. bei flugschülern die ich betreut habe gabs schon öfters mal einen tower besuch und die technik unterrichtsstunden wurden auch gern in der werft gehalten. "begreifen" erhielt dort eine ganz andere dimension. also ich persönlich gehe in tegel hin und wieder mal in die werft um mir mal einen unser entblätterten flieger anzuschauen und mit den technikern zu quatschen, man wird nicht dümmer davon. aber es gibt auch kollegen die sich nicht dafür interessieren, jedem nach seinem gusto... gruß Karsten p.s. fliegen lernen ist übrigens seeeehr viel einfacher und schneller als ein jurastudium :) Zitieren
Walhalla Geschrieben 6. Dezember 2008 Geschrieben 6. Dezember 2008 Hallo Susan! Also ich denke, es ist heute vieles möglich und es liegt meistens bei einem selber. Wenn du Interesse an der Luftfahrt hast, dann nimmst du automatisch alles mit, was du kriegen kannst um ein besseres Verständnis dieser immensen Dynamik zu entwickeln. Ich für meinen Teil habe viel freiwillig gemacht und auch, trotz meines Berufes, viel Freizeit dafür aufgegeben. Hinzu kommt, dass ein guter Freund bei einer traditionsreichen (;-)) deutschen Fluggesellschaft als Dispatcher arbeitet, was mir immer mehr hilft alles zu verstehen. Da ich selbst mal zwei Jahre (während des ATPL-Kurses) bei einer kleinen Fluggesellschaft im Dispatch gearbeitet habe, hab ich auch gesehen, wie wichtig ein gutes Verhältnis zu den Technikern ist. In der Firma in der ich jetzt angestellt bin, kann ich nicht behaupten das gegenüber der Technik irgendeine Arroganz festzustellen ist. Viele der fliegenden Kollegen haben selbst mal eine Lehre gemacht, wissen somit sehr gut, was die Technik leistet und werden sich hüten, herablassend zur Technik zu werden. Um alles sich mal anzuschauen (VOR-Gerätschaften, ILS, ATC, etc.) sind Interesse, die richtigen Kontakte (bauen sich automatisch auf) und vor allem Freundlichkeit und Respekt von nöten. Wobei Respekt gegenüber der Arbeit aller Beteiligten eines Fluges des öfteren sehr zu wünschen übrig lässt. Das ist zwar ein Thema, das ich ziemlich traurig finde, jedoch in einen anderen Thread gehört... Wie dem auch sei: Freundlichkeit, Interesse und Kontakte können dazu verhelfen, sich alles in der Fliegerei anzuschauen, wenn man möchte. Gruß Simon Zitieren
Campino Geschrieben 11. Dezember 2008 Geschrieben 11. Dezember 2008 Ich mache die Ausbildung bei Swiss Aviation Training. Bei uns ist es im Programm, dass wir die Kollegen, die bei der Skyguide die Ausbildung machen, 3 Tage besuchen und den Betrieb in Tower, ACC, Approach, etc. Simulator kennen lernen. Zudem gabs auch mal einen Besuch in LSZH auf dem TWR und im ACC. Greetz! Harald Zitieren
selli Geschrieben 11. Dezember 2008 Geschrieben 11. Dezember 2008 Kleine Notiz am Rande: die "Häuschen", in denen VOR, DME & co untergebracht sind (also üblicherweise die rot-weiß lackierten Kisten) heißen hochoffiziell "Shelter". Zitieren
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