ManuCH Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Als ich einige Forumbeiträge hier am dürchstobern war, sehe ich, dass regelmässig die Frage auftaucht, ob Wenigflieger gefährlicher sind als Vielflieger. Das Problem wird aber nie richtig durchdiskutiert, da es im Thead normalerweise um etwas anderes geht. Was denkt ihr? Ist ein Privatpilot, der nur seine Mindeststunden fliegt, gefährlicher bzw weniger sicher unterwegs als jemand, der 100-200 Stunden im Jahr fliegt? Meine Meinung ist, dass die Sicherheit eines Piloten nicht nur von den Flugstunden, sondern mehr von der Vorbereitung und von der Einschätzung der persönlichen Limiten abhängt. Anders gesagt: meiner Meinung nach ist ein wenigfliegender, vorsichtiger, nur bei gutem Wetter fliegender und gut vorbereiteter Pilot u.U. sicherer unterwegs, als ein vielfliegender "Cowboy", der mit 3000 Meter Sicht losfliegt, ohne die Checkliste zu benutzen oder das Wetterbriefing zu lesen. Klar, es ist alles relativ, und ich will hiermit natürlich nicht sagen, dass Vielflieger gefährlicher sind :005: (es gibt schliesslich auch unvorbereitete Wenigflieger, das ist ja noch schlimmer...), dennoch würde mich eine Diskussion bzw eure Meinung zu diesem Thema interessieren. Gruss Manuel Zitieren
Coucar79 Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Ich bin ja nur Gleitschirmpilot, kann daher auch ein bisschen mitreden. ;-) Du hast es miener Meinung nach gut auf den Punkt getroffen. Das es auf den Piloten an kommt wie er sich vorbereitet und ob er sich an seine persönliche grenzen kennt. Denn es ist nicht derjenige Pilot der am höchsten, weitesten und am schnellsten fliegt! Nein, DER BESTE PILOT IST DER, DER NACH DEM FLUG AM GLÜCKLICHSTEN IST! Zitieren
Benjamin M Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Sehr viel Sicherheit bekommt man über Erfahrung. Wer wenig fliegt, sammelt wenig Erfahrung und damit automatisch auch weniger Sicherheit. Natürlich ist ein Wenigflieger nicht automatisch ein Sicherheitsrisiko und ein Vielflieger nicht automatisch sicher. Aber mit minimum Stunden rumkrebsen, kann m.M. schnell unsafe werden. Man kann einfach nicht alles planen und schon garnicht in der Ausbildung lernen. Und da hilft dann einfach Erfahrung. Das ist beim Autofahren genauso. Zitieren
G115B Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Ich glaube, wenn sich ein "Wenigflieger" bewusst ist, dass er weniger Übung und Routine hat und sich dem entsprechend vorbereitet und verhält, ist er weniger gefährlich als ein "routinierter", vielfliegender Pilot mit um die 300h Flugerfahrung der denkt er habe alles im Griff. Der Masstab sollte richtig gesetzt sein. Überschätzung oder Nachahmung ist das grösste Risiko meiner nichtfliegerischen Weisheit nach. Der "Anfänger" kann nie das was sich ein Profi erlauben kann. Ist er sich dessen bewusst, glaube ich kaum dass er im Normalfall ein grösseres Risiko ist. (Einschätzung des Wetters, Luftraum und Verkehrs, Flugplanung, Gelände, Art des Flughafens etc..) Gruss Roy (Kein Pilot) Zitieren
flyix Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Auch wenn er seine Limits an den geringeren Trainingsstand anpasst, kann es doch immer passieren, dass er in eine Situation kommt, die er nicht kontrollieren kann. Ein Triebwerksausfall wäre z.B. so ein Szenario. Ein Vielflieger hat möglicherweise eben mehr Zeit, sich mit solchen simulierten Notfällen aktiv zu beschäftigen, was ihm im Ernstfall Vorteile verschaffen kann. Andersrum neigt vielleicht ein Vielflieger dazu, solche Gefahren (und die vorbereitenden Übungen) aufgrund des zunehmenden Vertrauens in sich und den Flieger zu ignorieren. Ich denke man kann es nicht generell beantworten, wobei der Vielflieger zumindest die besseren Möglichkeiten hat, nutzen muss er sie aber. Zitieren
J3C Rider Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Die Persönlichkeit ist sicher ein entscheidender Faktor. Dennoch, regelmässiges Training in UNTERSCHIEDLICHEN Wetter - Konditionen erachte ich technisch gesehen als wichtigsten Faktor. Und dieses Training soll halt auch regelmässig von einem FI begleitet werden. Unter diesem Aspekt sind 15 Stunden viel effektiver als 30 Stunden bei "grand beau". Grundsätzlich sage ich aber für mich persönlich: Sollte ich über zwei, drei Jahre nur noch auf dem Minimum an Stunden (ist ja nach JAR ein weitgehender Begriff) herumfliegen können, entscheide ich mich Wohl oder Übel für den Verfall der Lizenz. Zitieren
BITTERLINAIR Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Ich denke auch es sind mehr Faktoren die eine Rolle spielen als nur die Stunden Zahl. Ich bin der persönlichen Meinung, das der Charakter des Piloten so ziehmlich das wichtigste ist. Kann er, wenn die K.k. am dampfen ist, die nötige Ruhe bewahren? Überschätzt er sich und bringt sich in gefährliche Situationen? will er mit seinen PAXsen zeigen was er kann (oder eben nicht kann)? Hat er in wirklichkeit schon immer etwas angst vom fliegen gehapt (ich kenne solche weiss aber nicht warum die fliegen)? Da gibt es sicherlich ganz viele Dinge die eine sehr grosse Rolle spielen aber vom Fliegerarzt und allen Behörden und FIs nicht festgestellt werden kann. Anders herum denke ich, mann kann auch bei bester Wettervorbereitung einfach mal in eine schlechte Situation kommen (gerade jetzt anfang Herbst) und da glaube ich schon das Erfahrung in form von Flugstunden in verschiedenen Wettersituationen sehr wohl eine grosse Rolle spielen. Ich glaube diese Frage, kann man nie so einfach mit Schwarz oder Weiss beantworten. Zitieren
Heli Foxy VS Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Der "Anfänger" kann nie das was sich ein Profi erlauben kann. Roy, wer ist ein Profi? und was darf sich ein Profi erlauben was sich ein anderer Pilot nicht erlauben darf? Ich finde diesen Satz etwas gefährlich. Die Regeln sind für alle die Gleichen, beim Wetter muss jeder selber entscheiden. Sollte ein Profi zum Beispiel bei 20kts Wind noch abheben, wo ein "Anfänger" den Stick nicht mehr berührt? Da passieren ja genau die schlimmen Unfälle ... Gruss Alex (Student pilot auf R22) Zitieren
sirdir Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Naja, wenn mir mit 200 Stunden erfahrung der Prop stehen bleibt, weiss ich nicht ob es wesentlich ist, ob ich diese 200 Stunden innerhalb von einem oder von 4 Jahren erflogen habe. Ich bin mir bewusst, dass ich zu wenig fliege um wirklich routiniert zu fliegen. Ich gleiche das dadurch aus, dass ich so viel wie möglich mit FI unterwegs bin und wo immer möglich immer Weiterbildung miteinbeziehe. Ich habe z.B. nach der Prüfung schon mehr (praxisrelevantes) vom FI gelernt als vor der Prüfung - finde ich. Kommt halt immer auf den FI an. Der, den ich jetzt habe (in der Schweiz) sagt z.B. Fliegen ist weniger eine Übungssache, sondern sollte bewusst und im Kopf stattfinden. Wenn du im Kopf fliegen kannst, brauchst du nicht dauernd zu üben. Er ist so gesehen auch kein Fan von 'Popometer' u.Ä. Ich weiss, dass das viele gaz anders sehen ;). Aber bei DER Erfahrung die er hat (und mit >50 noch in die ATPL-Fliegerei eingestiegen...) nehm ich ihn halt schon ernst. Gewisse Dinge habe ich mir eben (z.T. falsch) an 'gedrillt' und die versucht er dann eher wieder wegzukriegen. Ich bin mit ihm auch schon nach 8 Monaten oder so wieder geflogen und er meinte, ich hätte im Prinzip nichts verlernt. Zitieren
philipp.stapfer Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Viel fliegen verschafft Sicherheit. Gerade in kritischen Situationen ist genügend Routine sicher von Vorteil. Persönlich bin ich der Meinung dass gerade im Segelflug die Mindeststunden dem Motorflug angepasst werden sollten. 6h im Jahr sind nicht gerade viel. Vielmals fliegen Piloten die gerade mal die Mindeststunden erreicht haben, jedes Jahr so wenig. :009: Zitieren
BITTERLINAIR Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Also da bin ich jetzt nicht ganz so deiner Meinung Patrick. Ich habe in einer Flugschule gelernt wo man bewust nicht will das die FIs eine Linie haben, bewust wollen sie auch nicht das man einem etwas das getrillt ist weg trillt. Ich hatte jetzt das Glück, das alle FIs auch gleichzeitig ATPLer waren. Das Motto war etwa so "ein Fluglehrer, vier Crosschecker, ein FE und 12 Meinungen" :007: Man hat fast das Gefühl alle haben das fliegen persönlich erfunden. Ich finde das gut verschiedene Meinungen zu hören und sehen und finde die entscheidung sollte bei einem selber liegen ob man getrilltes zu gunsten von etwas vermeindlich besseren ersetzt. aber gut ist ja jetzt eigentlich nicht das Thema. ..aber wegen den 200 Stunden: Ich habe im moment eher angst, das ich jetzt (nach dem ich letzte Woche die grosse Prüfung bestanden habe) aus der Übung komme. Ich musste wirklich bei jeder Flugstunde mindestens einmal einen sim Engine-Ausfall oder einmal Strömungsabris oder beides oder noch zusätzlich nochmal was anderes üben. Mein Fluglehrer, wollte auch immer bei jedem Schei.. Wetter mit mir fliegen gehen. Also ich fühle mich jetzt eigentlich richtig fit, ich habe nun eher angst das wieder zu verlieren. Zitieren
Chrigi Spaltenstein Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Gutes Thema! Ich hatte letztes Jahr aufgrund verschiedener Umstände nur ein ganz kleines bisschen Mehr als das Minimum fliegen können und bin mehr als nur froh, dass ich dieses Jahr SEHR weit darüber liege. Es stimmt sicher, dass mit einer guten, ruhigen und überlegten Vorbereitung sehr viele Fehler vermieden werden können. Doch Fliegen ist nicht Velo-fahren. Man kann es wieder verlernen, und dabei meine ich nicht die Grundfunktionen der Steuerbewegungen, sondern das möglichst effiziente und schnelle Überblicken von Situationen und Problemen. Ich bin wie Alex der Meinung, dass es keinen "Profi" geben kann, der sich mehr erlauben darf als ein "Wenigflieger", das ist wirklich gefährlich, aber durch Übung (und dazu gehört meiner Meinung nach auch das von Patrick erwähnte Kopftraining, z.B. durch das Lesen von Unfallberichten und dem anschliessenden Verarbeiten) können Kapazitäten geschaffen werden, die in Notsituationen hilfreich sein können. Zitieren
sirdir Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Also da bin ich jetzt nicht ganz so deiner Meinung Patrick.Ich habe in einer Flugschule gelernt wo man bewust nicht will das die FIs eine Linie haben, bewust wollen sie auch nicht das man einem etwas das getrillt ist weg trillt. Ne das hab ich vielleicht falsch beschrieben, es geht nicht um eine Linie, aber bei mir hatte es sich z.B. eingeschlichen dass ich nen Flügel leicht hängen lasse statt die Kugel sauber in der Mitte zu halten. Hatte mein alter FI nicht bemerkt und hat sich darum bei mir festgesetzt. Ähnliches im Final bei der Quer- und Seitenruderbenutzung, mein FI meinte ich hätte mir da einfach angewöhnt etwas 'hinzuwuseln' statt ganz bewusst mit wohl definierten Ausslägen des richtigen Ruders zu tun, was es zu tun gibt. Zitieren
Träumer Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Ich weiss nicht, ob der Vergleich zulässig ist. Aber, wenn ich mir überlege, wieviel Routine ein Autofahrer bekommt, der nach der Fahrprüfung noch einemal im Monat einen Sonntagsausflug macht, so werde ich mich hüten, jemandem ins Flugzeug zu sitzen, der seit Jahren nur mit den Minimumstunden rumkurft. Natürlich ist einer, der denkt, aufgrund seiner immensen Erfahrung kann er die Physik überlisten, genau so gefährlich. Bernie Zitieren
G115B Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Roy, wer ist ein Profi? und was darf sich ein Profi erlauben was sich ein anderer Pilot nicht erlauben darf? Es geht um die richtige Selbsteinschätzung. Kannst Du das was ein Langjähriger, erfahrener, geübter, weitergebildeter und gewissenhafter Vielflieger kann? Ich sag dem "Profi", auch wenn er damit kein Geld verdient. "Schätz Dich richtig ein... oder lass das Fliegen sein". "Stell Dich mit deinem Meister gleich, landest du mit viel Glück in einem Teich." "Kurze Piste harter Kopf, bald bist Du ein armer Tropf" "Mit Wissen und Theorie fliegt's sich netter... scheissegal ist's dem Wetter" "Spiel nicht mit dem Stall, dahinter lauert ein lauter K...." "Fliegen mit Reserve weisst Du so; der Rechner sich vertippt und geht K.O." aber das sollte offensichtlich sein ;) :D Gruss Roy Zitieren
ArminZ Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 erinnere mich vage an eine Grafik (AOPA, USA?) die Unfallhäufigkeit und Flugerfahrung/ Flugstunden verglich? EDIT 1: Night-VFR Statistik (pdf Seite 5/9) EDIT 2: Hier schon mal was aus den USA, Jahrgang 2003: www.ntsb.gov. Interessant wirds auf pdf seite 24-26. Die USA Daten sind wahrscheinlich kaum direkt auf Europa zu übertragen, sind aber trotzdem interessant. Die Grafiken zeigen zwar nicht Unfallhäufigkeit vs. geflogene Stunden pro Jahr o.ä., sondern Unfallhäufigkeit vs. Gesamtflugerfahrung. Resultat: -geringe oder sehr hohe (>10'000) Gesamtflugzeit bedeuten statistisch gesehen erhöhtes Risiko. -geringe oder hohe (>1'000) Gesamtflugzeit auf dem Unfallmuster bedeuten statistisch gesehen erhöhtes Risiko. EDIT 3: das Dokument das ich eigentlich suchte: AOPA, Piper Cherokee and Arrow Safety highlights, pdf Seite 3/20. Dokumente für weitere Muster finden sich hier. Das Dokument vergleicht PA28 und PA28R Unfälle mit vergleichbaren Mustern, es ist etwas aussagekräftiger als obige Daten (die u.a. Experimental-zugelassene Muster einschliessen). Das Resultat ist trotzdem sehr ähnlich: (-Keine Aussage zur Gesamtflugzeit) -geringe Gesamtflugzeit auf dem Unfallmuster bedeuten statistisch gesehen erhöhtes Risiko. (-keine Aussage zu hoher (>1'000) Gesamtflugzeit auf dem Unfallmuster) EDIT 4: AOPA, Nall Report 2006, pdf Seite 18/32 Ein ebenfalls sehr interessanter Report, kommt zum gleichen Ergebnis. Eine weitere Bemerkung im Report: As in previous years, the more experienced the pilot, the less likely he or she is to be involved in an accident. The first 500 hours of a pilot’s flying careerare the most critical, with 34.9 percent of the total and 30.7 percent of fatal accidents occurring within that timeframe. It should be noted that pilots at this experience level fly the vast majority of flying hours. As such, these statistics may not reflect the true safety record of less experienced pilots, but rather their increased exposure. The Air Safety Foundation is working to gather data that will allow analysis in this area. Zitieren
willard Geschrieben 1. November 2008 Geschrieben 1. November 2008 Hallo Manuel Vom Segelfliegen kenne ich folgenden Trainingsbarometer: http://www.trainingsbarometer.de/ Der gibt Dir, basierend auf den Anz. Starts und den Anz. geflogener Stunden während der letzten 6 Monate einen Überblick, wo Dein Training ungefähr steht. Natürlich nichts wissenschaftliches, bloss grobe Erfahrungswerte der Autoren (allerdings mit dem Segen vom Büro für Flugsicherheit des DAeC). Was meint Ihr, ob man diesen Index auch aufs Motorfliegen übertragen kann? Bin gespannt auf Eure Meinungen. Zitieren
BITTERLINAIR Geschrieben 2. November 2008 Geschrieben 2. November 2008 Ich glaube den Statistiken einfach nicht so ganz. Ich habe von unserem Verein gehört, das fast ein Drittel der Flugschüler die Ausbildung nicht zu ende bringt ( Geld geht aus oder schwieriger als erwartet oder Familie oder oder..) , nach zwei Jahren nach der PPL ist schon wieder die Hälfte weg aus welchen Gründen auch immer ( Der Frau wirds beim Fliegen immer schlecht oder tausend mal um den gleichen Berg). Nach fünf Jahren sind noch weniger Aktiv. Ich glaube es gibt einfach viele die wenig Stunden haben und wenige die lange Jahre dabei bleiben. Ich will jetzt nicht sagen das die Statistig garnichts wahres hat, nur darf man nicht einfach blind den Daten vertrauen. Zitieren
G115B Geschrieben 2. November 2008 Geschrieben 2. November 2008 @Patrick Ich verstehe nicht was Du sagen willst. Die statistischen Zahlen sind relativ zur Anzahl aktiver Flieger... Das hat nichts damit zu tun wer wie lange Fliegt oder wer wann aufhört zu fliegen. Prozente sind immer Prozente (oder Promille). 0.1 von 100 sind 1er auf 1000... egal wieviele es kategorisch sind. Als Wenigflieger hat man auch die Möglichkeit ab und zu mit jemand erfahrenem zusammen zu fliegen, es muss nicht immer ein FI sein der kostet. zB so ein Forum wie dieses ist ein idealer Kontaktpunkt sich so ein Flug im Duopack zu organisieren (Billiger wird's auch). Roy Zitieren
sirdir Geschrieben 2. November 2008 Geschrieben 2. November 2008 Ist die Stundenzahl überhaupt ein geeignetes Mittel um diese Unterscheidung zu machen? Sowohl der Viel- wie auch der Wenigeflieger wird mal 200 Stunden auf der Uhr haben. Zitieren
BITTERLINAIR Geschrieben 2. November 2008 Geschrieben 2. November 2008 Hoi Roy, Ich will damit sagen das es möglicherweisse einfach mehr Piloten in der Luft gibt die eher wenig Stunden auf dem Buggel haben und somit die Wahrscheinlichkeit grösser ist das diese Mehrheit eben auch einen Unfall hat. Ich weiss nicht wie das auf anderen Plätzen ist, bei uns ist das wie eine Pyramide, unten viele Schüler, dann Jungpiloten und gegen oben immer weniger die lange lange dabei sind. Ich verstehe jetzt nicht ganz was du mir sagen willst mit jemanden erfahrenen zu fliegen? Meinst du wegen dem fit bleiben ? Die Wahrscheinlichkeit das ich mit Jemanden gehe um Notlandungen zu üben und Stall`s und anderes, wird bei mir der Ehrlichkeit halber eher klein bleiben. das müsste dann schon Jemanden sein dem ich vertraue, da bin ich etwas heikel, nein da bezahle ich lieber mal wieder den FI meines vertauens. Zitieren
G115B Geschrieben 2. November 2008 Geschrieben 2. November 2008 @Patrick sirdir Übung= h/Jahr Erfahrung= total h/Vergesslichkeitsfaktor (Übung x Erfahrung x Selbsteinschätzung) / Risiko = Kompetenzfaktor¿ :009: :p @Patrick Bitterlinair Hoi Patrick Nein ich meine desswegen mal mit jemand erfahrenerem zu fliegen um Flüge ausserhalb des Bereiches machen zu können die man sich alleine nicht unbedingt zutraut. Zu Trainingszwecken sozusagen. Natürlich muss dieser jemand Verantwortungsbewusst und wirklich erfahren sein... je nachdem was man vor hat. On Top Flug... Hohe Kurze Piste... Auslandflug...ungewöhnliche Anflüge...höheres Verkehrsaufkommen (zB Grossflughafen).. etc... -zB Mit Hans Fuchs mal Bergaufwärts landen. Alpenflüge trainieren oder so... -Mit Chris Grossflughäfen anfliegen, IMC trainieren... usw... Vorausgesetzt man hat die entsprechend nötige PPL-Erweiterung falls notwendig. Gruess Roy Zitieren
BITTERLINAIR Geschrieben 2. November 2008 Geschrieben 2. November 2008 Jetzt verstehe ich was du meinst Roy :D Also wenigstens kurze Piste muss ich nicht üben, das haben wir in Hohenems sowieso, die hat 630m und davon stehen oft 100m unter Wasser :D nur hoch ist der Platz nicht. Grossflughäfen fliege ich aus Prinzip nicht an, die kosten mir zu viel (selbst ohne Handling). Mit Hans mal bergauf landen währe allerdings schon mal eine tolle Sache so jetzt schaue ich mal das wir wieder zum Thema zurück kehren und wir keine Privatunterhaltung machen :D . Sorry an alle Zitieren
Thomas Geschrieben 2. November 2008 Geschrieben 2. November 2008 Grundsätzlich sage ich aber für mich persönlich: Sollte ich über zwei, drei Jahre nur noch auf dem Minimum an Stunden (ist ja nach JAR ein weitgehender Begriff) herumfliegen können, entscheide ich mich Wohl oder Übel für den Verfall der Lizenz. Das habe ich vor ein paar Jahren so gehalten. Nach dem Wegzug von Berlin hatte mir die Fliegerei im neuen Club nicht mehr so viel Spass gemacht, zudem stiegen die Preise gleichzeitig erheblich. Im ersten Jahr hatte ich gerade so die Minimumstunden geschafft, im nächsten 2-Jahreszeitraum hatte ich immer weniger Lust - zumal ich mich auch zunehmend unsicher fühlte. So stand ich vor der Wahl, entweder richtig konsequent fliegen zu gehen oder es sein zu lassen. Habe mich dann für letzteres entschieden. Was die Erfahrung anbelangt, so glaube ich durchaus, dass das Risiko bei unerfahrenen und sehr erfahrenen Piloten höher ist als bei solchen mit mittlerer Erfahrung. Bei den"alten Hasen" kann sich Routine einschleichen, man hat ja schliesslich alles schon x-mal gesehen. Habe selbst schon erfahrene Leute erlebt, die nach 2 Bier noch fliegen gegangen sind - Aussencheck in 30 Sekunden erledigt und ab auf die Piste. Am Fliegerstammtisch werden dann Stories erzählt, wie man Baumwipfel mitgenommen hat, wie man nochmals "gerade so" davon kam - wo man sich als Aussenstehebder fragen muss, ob diese alten Hasen wirklich unverschuldet in solche Situationen gekommen waren oder ob die eigene Nachlässigkeit nicht doch eine grosse Rolle spielte? Gruss, Thomas Zitieren
Andi_S Geschrieben 3. November 2008 Geschrieben 3. November 2008 In meiner Ausbildung kam im Fach "Human Resources" auch dieses Thema zur Sprache und da gab es eine Statistik (wieder mal), die darauf hindeutet, dass die rookies und Eherwenigflieger genauso wie die alten Hasen weniger Gefahr laufen schwerwiegende Fehler zu begehen als die halbwegs routinierten Flieger. Begründung war, dass die Rookies und Eherwenigflieger sich Ihrer mangelnden Erfahrung meist sehr bewußt sind und durch exaktere Flugvorbereitung bzw. der größeren Bereitschaft, im Zweifelsfall auf den Flug komplett zu verzichten oft erst gar nicht in Gefahrenbereiche gelangen bzw. sehr erfahrene Piloten diese (sollten sie überhaupt in diese Bereiche kommen) auch meistern können. Das Problem sind nach dieser Argumentation dann die Piloten, die sich in trügerischer "Erfahrenheit" wiegen und deshalb in Gefahrensituationen gelangen, die ein Wenigflieger meiden würde und ein Routinier leichter handeln kann bzw. eben auch aus der Erfahrung heraus vermieden hat. Ich denke, man kann so eine Diskussion nur schwer führen, da das Ergebnis nicht an einer Stundenzahl oder ähnlichem festgemacht werden kann. Ich glaube, dass die Herangehensweise an eine Aufgabe bzw. die Selbsteinschätzung jedes Menschen das Ergebnis hauptsächlich beeinflußt. Wenn jemandem seine mangelnde Praxis bewußt ist und er diese zwar mit wenigen Stunden dafür aber z.B. unter Anleitung eines FI oder erfahrenen Kollegen weiter ausbaut kann das aus meiner Sicht wesentlich zielführender sein als jemand, der mit frischem PPL viele Stunden schrubbt um an Erfahrung zu gewinnen und dabei einen Großteil der Fehler selbst "erfliegt". Natürlich steigt mit wachsender Erfahrung auch die Möglichkeit, in einer brenzligen Situation schneller richtig zu reagieren. Aber gleichzeitig täuscht doch gerade die Routine eine trügerische Sicherheit vor. Von daher ist für mich die Selbstkritik in Verbindung mit dem Annehmen von Kritik von bzw. Überprüfung durch Kollegen ein besserer Indikator für mein Können und Flugsicherheit als der Blick in mein Flugbuch. Ist aber nur meine bescheidene Meinung als Flugschüler! Zitieren
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