Susan27 Geschrieben 30. Oktober 2008 Teilen Geschrieben 30. Oktober 2008 Hi, hab mal eine Frage zum sog. "Outside Check": Ich schaue mir gerade das Video des "berühmt, berüchtigten" Captain Ruud Bakker an (soll ja schon ein echtes Idol wegen der Lehrvids sein!). Da wird zu Beginn der Outside Check gemacht, wo es ja m.E. um die Begutachtung kritischer, sicherheitserheblicher Teile am Flugzeug geht: Nun im Vid schaut der Copilot nur rasch auf die einzelnen Komponenten...mir ist unbegreiflich, wie man in so schneller Zeit, da kleine Beschädigungen etc. überhaupt erkennen kann (dauert z.T. nicht mal 3 s). Besonders interessant finde ich die Begutachtung der Triebwerke, Reifen und des Fahrwerkgestänges (keine Taschenlampe zum Reinleuchten)...wie kann der Co da etwaige kleine Risse, Beschädigungen erkennen...? Daher meine Frage: 1) Ich denke mal nicht, dass das anderswo anders gemacht wird (Zeit-/Kostendruck bei On-Block Zeiten), außerdem gibts ja noch die D-Checks...etc...aber wie schafft Ihr es bzw. wird man in der Fliegerschule trainiert, das alles so schnell in wenigen Sekunden aus einiger Entfernung komplett auf Schadhaftigkeit beurteilen zu können...? :) :) 2) Macht man bei mehreren Legs pro Tag jedesmal vor Beginn eines neuen Legs einen erneuten OC? 3) Gehört nicht zum Thema, aber: Ruud ist ja erfreulich jung für einen Chief Pilot...ist das anderswo auch so durchaus üblich...? Hier ist das Video: Outside Check beginnt bei 0:35 s: http://de.youtube.com/watch?v=0887ONOqCfw LG Susan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danny C172 Geschrieben 30. Oktober 2008 Teilen Geschrieben 30. Oktober 2008 Hallo Susan, Ich versuche Deine Fragen wie folgt zu beantworten: 1. Zeit für den OC: Ich denke, dass das geschulte Auge relativ schnell erkennnen kann, ob etwas defekt ist. Der OC schreibt ja auch vor, auf was genau geachtet werden muss (bspw. ob Hydraulik-/Bremsflüssigkeit beim Fahrwerk austritt etc.). Um festzustellen, ob Flüssigkeit am Boden liegt, reicht ein kurzer Blick von einer 1/4 Sekunde durchaus aus. 2. Periodizität des OC: Vor jedem Leg wird ein OC durchgeführt, da ja auf dem vorhergehenden Flug ein Schaden aufgetreten sein könnte, der aber im Cockpit nicht bemerkt wurde, aber beim nächsten Flug fatal wirken könnte. 3. Alter des Chief Pilot: Da ich nur Privatpilot bin und leider keine Chief Pilots kenne, überlasse ich diese Frage gerne den Profis. Ich hoffe, Dir dennoch mit diesen Antworten zu dienen. Beste Grüsse Daniel Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas Linz Geschrieben 30. Oktober 2008 Teilen Geschrieben 30. Oktober 2008 Man hast Du ein Fragenrepartoire. :eek: Also Zeit hat man in der Regel für den outside check genügend. Kontrolliert werden fürs bloße Auge sichtbare Schäden. Austretende Flüssigkeiten, beschädigte Reifen, verbogene Fan Schaufeln, Ölstand, markante Schäden an der Außenhaut und Tragflächen, die Pitots, die Bremsen und ob nicht ein Terrorist irgendwo eine Bombe abgelegt hat. Das sind so die groben Punkte die kontrolliert werden. Dazu braucht man 5, höchstens 10 Minuten. In der Zwischenzeit läßt man das Flugzeug betanken. So eine Kontrolle ist kein D-Check, ob die Niet 23 an Sektion 4 Ermüdungserscheinungen aufweist oder nicht, kann man nicht erkennen, egal ob mit Taschenlampe oder ohne und hat auch nichts mit Zeit und Kostendruck zu tun. :) Gruß Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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