Der Pilotentest - Vorbereitung zum DLR-Test

[SWISS 1988 heavy]

Hallo liebe user,

 

da ich auch das Ziel anstrebe, einen Platz im Cockpit zu bekommen, habe ich mir das Buch "Der Pilotentest" zugelegt, mit Lern - Software.

Möchte gern ein Feedback von denjenigen haben, die es ebenfalls benutzt haben, oder die es genauer kennen. Ist es wirklich eine gute Vorbereitung?

 

Eure Meinung zu hören, würde mir persönlich sehr weiterhelfen.

 

Liebe Grüße

 

David

[TooLowFlap]

Ich kenne die erweiterte Auflage aus dem Jahr 2005 leider nicht. In meinem Schrank steht nur die 1. Auflage. Das Buch ist sicherlich tauglich einem klar zu machen, was einen in der BU erwartet, ist jedoch meiner Meinung nach nicht ausreichend, um einem die sozialen Anfordernisse der FQ vor Augen zu führen.

[FalconJockey]

Die GU/BU kann man sicher mit den einschlägig bekannten Softwares bestehen, wenn man nur einen Funken Grips hat. Die FQ/FU ist, wie Jo angesprochen hat, schon was anderes. Auch da hilft einem eine Vorbereitung sicher, aber schlussendlich ist entscheidend ob man den "Prüfern" dort ins Konzept passt oder nicht. Ich habe damals nicht reingepasst, darum fliege ich jetzt halt nur in der B-Lige und bin trotzdem happy :)

 

Für die GU/BU reicht auf jeden Fall Software zum Üben, ein Kurs ist dafür reine Geld- und Zeitverschwendung. Übe mit der Software jeden Tag, mehrere Wochen vor dem Test. Da musst Du dizipliniert sein.

 

Bei der Vorbereitung zur FQ/FU gibt es widersprüchliche Meinungen. Ein Freund von mir hat sich im Rahmen eines Kurses vorbereitet und wurde genommen. Er sah die Investition (über 1000 EUR) in den Kurs auch eher als einen psychologischen Vorteil, da man eben "alles gemacht" hat, um sich auf die FQ/FU vorzubereiten. So konnte er beruhigt zum Assessment Center gehen.

Ein anderer Freund hat sich dagegen nur durch die Software für die GU/BU geklickt, dann aber nichts mehr für die FQ/FU getan und wurde trotzdem genommen.

 

Es gibt also keine Pauschalantwort.

[TooLowFlap]

Ich sehe es ähnlich. In meinen Augen gibt es drei Personenkreise:

 

(1) Die, die so wie sie sind in die Firma passen.

(2) Die, die nie reinpassen werden.

(3) Die, die jung sind. Noch nicht am Ende ihrer Entwicklung. Die sich noch nie Gedanken über die Anforderungen an einen Piloten gemacht haben oder einfach ein völlig falsches (romatisches) Bild vom Helden der Lüfte haben. Und genau denen kann durch eine gezielte Vorbereitung sicherlich ein wenig auf die Sprünge geholfen werden. Wer sich in die Anforderungen und Zwänge eines Lufthansa-Piloten hereinversetzen kann und dann in der FQ so handelt, besteht.

 

P.S.: Letztendlich würde ich wahrscheinlich aus HEUTIGER Sicht einfach zur FQ fahren, ohne alles. Wenn es klappt gut, wenn nicht, war es die bessere Entscheidung. Ich war ein Wackelkandidat bei der FQ. Entgegen der Empfehlung der Herren der DLR hat sich der Vertreter der DLH damals im Interview für mich entschieden. Aus heutiger Sicht hatte die DLR recht. Ich wäre nur mit dem Fliegen kreuzunglücklich geworden.

[Sebastian]

Hi Jo,

nur interesse halber: sitzt du mit in der "Kommission" bei der FQ ?

Keine Angst, will dich nicht nerven mit FQ Fragen. Mit 9 Dioptrien und ohne Sehhilfe würd ich nichtmal den Raum finden

[SWISS 1988 heavy]

Danke für eure Ratschläge

 

@Andreas: Was genau bedeutet B-Lige? Was für ne Ausbildung hast du absolviert, wenn ich fragen darf?

 

Grüße

 

David

[FalconJockey]

Hallo David,

 

mit der B-Liga meine ich die anderen, kleineren Firmen. Also nicht so grosse Konzerne wie Lufthansa, Air Chance, British Airways etc., in denen man sehr gut aufgehoben ist - sich aber evtl. langweilt, wenn man alles gesehen hat. So doof es klingt, aber wer zu intelligent ist, hat auf einem Pilotensitz leider nichts zu suchen. Den Leuten wird nach gewisser Zeit einfach langweilig, sie geben sich keine Mühe mehr etc.. Kompensieren kann man dies allenfalls durch Hobbies oder gar einen anderen Job nebenher, bei dem die ganze Kreativität entfaltet werden kann. Im Cockpit ist Kreativität in diesem Sinne nämlich nicht gefragt!

 

Wie Jo angedeutet hat, wird nicht jeder damit glücklich, auch wenn er sich dies vorher ganz, ganz anders vorgestellt hat. In grossen Konzernen wie LH kann man dann aber noch andere Jobs intern annehmen und nur noch nebenher fliegen. Jo ist Ingenieur (stimmt doch, oder?) und macht irgendwas in der Richtung. Da ist Kreativität gefragt, so hat er wieder Spass an der Sache! Ab und zu fliegen ist für ihn genau das Richtige, oder?

[SWISS 1988 heavy]

Ja, das ging mir auch schon einige male durch den Kopf. Das ist ja aber in vielen Sachen so, z.B. auch Freizeitbeschäftigungen. Ist man etwas gewohnt, so hat man unter Umständen kein Bock mehr, was bezgl. der Freizeitbeschäftigungen eigentlich nicht so tragisch ist, hingegen beim Beruf vernichtent sein kann. Routine dämpft natürlich die anfangs so starke Interesse am Beruf und deshalb finde ich auch solche Ideen, die du angesprochen hast sehr gut. Ich habe mich in letzter Zeit wirklich mit dem Pilotenberuf auseinandergesetzt und da ich noch nie ein kreativer Mensch war ist dieser Beruf für mich warscheinlich der richtige. Als ich sechs Jahre alt war, entdeckte ich die Begeisterung für Flugzeuge, die sich bis jetzt gehalten hat, aber das ist ja bei jedem von uns Simmern/Piloten,etc. so. Die negativen Seiten sind mir durchaus bekannt. Ich bin froh, dass ich dieses Ziel vor Augen habe und es verfolge, meiner Meinung nach ist das auch der Punkt, warum viele junge Menschen ziellos umher irren - sie haben keinen Traum den sie erreichen wollen.

 

Gruß, David

[FalconJockey]

Na dann hoffe ich, dass Du richtig liegst, David.

 

Wenn Du willst, kannst Du das ja mit mir und anderen realen Piloten ausdiskutieren: Stammtisch Karlsruhe 29.10.2008

[Thomas Linz]

Ich bin froh, dass ich dieses Ziel vor Augen habe und es verfolge, meiner Meinung nach ist das auch der Punkt, warum viele junge Menschen ziellos umher irren - sie haben keinen Traum den sie erreichen wollen.

Gruß, David

 

Wow, das ist meine oberste Lebensmaxime. Wenn ich ein Ziel erreicht habe, freue ich mich ein wenig und dann setze ich mir ein neues Ziel, wobei die materiellen Ziele inzwischen im Hintergrund stehen und mehr familiäre Ziele oben an stehen. Behalte Dir das Motto bei und Du wirst ein glücklicher Mensch!

 

@FalconJockej

 

Irgendwann muß ich auch mal bei so einem Event aufkreuzen :)

 

Gruß

Thomas

[FalconJockey]

Hoi Tom,

 

sehr gerne!

[Thomas Linz]

Ich werde sorgfältig schauen, wann ihr Euch trefft und dann irgendwann zusagen. Am 29. kann ich nicht, da komme ich aus Kiew zurück. Meine Frau würde mich mit dem Nudelholz verprügeln, wenn ich gleich wieder die Koffer packen würde. :009: Aber danke für die Einladung! :)

 

Gruß

Thomas

[TooLowFlap]

Jaja, die lieben Frauen...habe meiner Frau alle Nudelhölzer weggenommen. Jetzt nimmt sie Bratpfannen. :007:

 

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In Hamburg beim DLR sitze ich im Regelfall nicht.

 

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Letztendlich treffen die Damen und Herren in HH die Entscheidung, wer die Möglichkeit bekommt die LFT zu besuchen. Das ist auch gut so. Wenn man genommen wird, hat man meist auch Spass an dem Job, zumindest für einige Zeit.

 

Dann öffnen sich ungeahnte Türen - sei es als Instructor auf der Citation, als Ausbilder oder Checker auf den Mustern, im Personlrat, als technischer Pilot, als Softwareentwickler für die LFT, in der Flugbetriebsleitung, in der Flottenleitung, als Sicherheitspilot - tausende Möglichkeiten. Natürlich bedürfen die einer zusätzlichen Qualifikation, möglichst ein abgeschlossenes Studium.

 

Ich bin meinen Weg gegangen (habe ein Diplom (Ing.) und werde in Kürze zur 1. jur. Staatsprüfung antreten. Stillstand ist Rückschritt. Sicherlich schmelzen dann die 24h, die ein Tag hat, zusammen, aber es lohnt, zumindest für mich. Tolle Aufgaben kombiniert mit dem einen oder anderen Flug ab und an (die Meisten von uns, die Teilzeit fliegen, kommen noch so auf ~400h pro Jahr).

[FalconJockey]

...und eben das sind Dinge, die man nur in einem so grossen Konzern (A-Liga) machen kann. Bei Netjets gibt es inzwischen auch einige Jobs, die man übernehmen kann, aber noch kommen wir nicht an die Lufthansas, Air Fränzlis, British Airwayler etc. ran.

 

Bei uns ist aber dafür so, dass einige Kollegen noch ein zweites Business privat haben, das sie mit Freunden betreiben und in ihren jeweils fünf freien Tagen zwischen den Touren betreuen. Der eine verkauft diamantenbesetzte Schneideseile an die Marmorsteinbrüche, der andere verkloppt Autos etc. ;)

[SWISS 1988 heavy]

Hab nicht geahnt, dass ihr so vielseitig seid. Hab ja noch bischen Zeit, immerhin noch eineinhalb Jahre bis zum Abi. Hab mir mal überlegt, wie es wäre PPL-A zu machen, weiß halt nicht ob es sinvoll ist, wenn ich das jetzt schon mach, falls es nicht klappen sollte mit Beruf Pilot kann ich das ja immer noch machen, oder wie denkt ihr? Glaub das würd ich gar nicht unter ein Dach kriegen, neben der School.

 

@Andreas: Am Donnerstag den 29. Oktober bin ich leider noch in Gstaad (LSGK) zum Rennrädel fahrn, fahre erst am Freitag zurück nach Pforzeheim, hab da ja Herbstferien. Ist kacke, sonst wär ich natürlich gekommen, Ettlingen is ja ein Katzensprung von PF weg. Werd mich schlau machen, wenn der nächste Termin ansteht, trotzdem vielen Dank für die Einladung.:(

 

Grüße, David

[TooLowFlap]

PPL-A nutzt Dir bei der LFT-Ausbildung genau die ersten 2 Wochen was, wenn überhaupt. Die Ab-Initio-Ausbildung war zumindest zu meiner Zeit ab dem ersten Tag auf die ATPL ausgerichtet, d.h. mit dem PPL-Wissen kam man in den jeweiligen Fächern vielleicht 2-3 Stunden weiter, ab da wurde massiv neuer Stoff vermittelt.

 

Ich würde es lassen. PPL-A kannst Du auch noch machen, wenn der Traum ausgeträumt ist...

[pilot-monitoring]

 

Den Leuten wird nach gewisser Zeit einfach langweilig, sie geben sich keine Mühe mehr etc.. Kompensieren kann man dies allenfalls durch Hobbies oder gar einen anderen Job nebenher, bei dem die ganze Kreativität entfaltet werden kann. Im Cockpit ist Kreativität in diesem Sinne nämlich nicht gefragt!

 

 

Im Cockpit ist Kreativität in diesem Sinne nämlich nicht gefragt!

Tja, ich möchte nicht arrogant klingen, aber ich bin eigentlich das Gegenteil von unkreativ: Ich bin Musiker, schreibe auch gerne mal einen Text oder ein Gedicht, aber diese Kreativität ist für mich ein Ausgleich zum sonstigen Leben, ohne meine Kreativität würde mir etwas fehlen. Allerdings trenne ich das "normale Leben" und meine Ausübung meiner Kreativität.

Hab schon einen Schreck bekommen, als ich den Satz da eben gelesen habe:p

Ich denke, wenn man das trennt und vielleicht auch noch einen JOb in der Airline annimmt, "dann geht das schon".

Liebe Grüße

Emanuel

[FalconJockey]

...und deswegen sucht die Lufthansa eher den Durchschnittsmenschen als den "Total-Piloten". Irgendwann drehen die dann nämlich mal durch.

[Thomas Linz]

...und deswegen sucht die Lufthansa eher den Durchschnittsmenschen als den "Total-Piloten". Irgendwann drehen die dann nämlich mal durch.

 

Genau das habe ich auch schon mehrmals gehört. Der Klassenprimus hätte angeblich nur geringe Chancen. Obs stimmt?

[FalconJockey]

Nicht von vorneherein, denke ich mal. Es ist aber wahrscheinlicher, dass ein durchschnittlich begabter, aber simpel begeisterter Kandidat genommen wird als der arrogante Klassenprimus.