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Geschrieben

Hallo Techniker!

 

Im St.Galler Tagblatt fand ihc heute Morgen folgende Beschreibung des Absturzes in Russland:

 

) Der Absturz des Grossraumflugzeugs Iljuschin IL-86 bei Moskau wurde nach Angaben von Experten womöglich durch einen defekten Stabilisator des Flugzeugs verursacht. Er habe zwei Sekunden nach dem Abheben der Maschine geklemmt. Ein Besatzungsmitglied habe danach erfolglos versucht, die Lage des Flugzeugs zu korrigieren. Das Gerät ist am hinteren Leitwerk der Maschine befestigt und stabilisiert deren Gleichgewicht.

 

Was ist ein "Stabilisator"?

 

 

 

 

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Liebe Grüsse vom Bodensee:

 

Johann ;-)

Markus Burkhard
Geschrieben

Diese Beschreibung sollte wohl die Höhenrudertrimmung beschreiben. Da wird nämlich zur Stabilisierung das gesamte Höhenruder bewegt...

 

Gruss Markus

 

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www.airliners.ch - Die grösste schweizer Website über Verkehrsflugzeuge

Redaktion ILS Vereinszeitschrift - glideslope@airliners.ch

Geschrieben

Ein Flugzeug im Fluge vollführt alle Bewegungen um den Schwerpunkt.

 

Mit dieser Grundlage ergibt sich folgendes. Der Druckpunkt an einem Tragflügel (Da, wo alle Luftkräfte angreifen - Auftrieb/Luftwiderstand) liegt nun hinter dem Schwerpunkt. Damit hast du einen Hebelarm und eine Kraft, die ein Moment um den Schwerpunkt bewirken. Dieses Moment muss durch das Höhenleitwerk ausgeglichen werden. Das Höhenleitwerk muss also Abtrieb erzeugen (um den Nose Down Moment entgegenzuwirken). Es ist also nix anderes als eine umgekehrt eingebaute Tragfläche.

 

Mit dem Höhenleitwerk musst du also nun die Verschiedenen Luftkräft (mal mehr Auftrieb/Widerstand, mal weniger) an der Tragfläche ausgleichen. Dies machst du durch Veränderung der Wölbung des Höhenleitwerkes mit Hilfe der Höhenruder. Da aber ein permanentes Ziehen/Drücken auf die Oberarme geht (und den Luftwiderstand überdurchschnittlich verschlechtert), gibt es bei Großraumflugzeugen die Trimmung über das verändern des Einstellwinkels des gesamten Höhenleitwerks - sprich du neigst das gesamte Höhenleitwerk um die verschiedene Anstellwinkel bei gleicher Anströmung zu erhalten. Nachteil bei dieser Sache ist, dass ein Ausfall, ein sogenannter Stabilizer Runaway nicht mehr aufzuhalten ist (falls die Sicherungsbolzen versagen), und du damit ein astreines Pitch UP (manchmal auch Pitch Down Moment bekommst). Der Flieger bohrt sich in die Erde, da die Höhenruder im Vergleich zu Stabilizer kaum Wirkung mehr zeigen.

 

Bei Kleinflugzeugen wird übrigens statt mit dem Stabilizer Trim mit Trim Tabs an den Ruderflächen selbst gearbeitet. Mit der Auslenkung dieser Trim Tabs bewirkst du eine Auslenkung des Ruders in die andere Richtung.

 

TLF

 

Geschrieben

Hallo Ihr 2!

 

Vielen Dank! Das ist ja richtig "Schule in Luftfahrttechnik"! biggrin.gifbiggrin.gif

 

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Liebe Grüsse vom Bodensee:

 

Johann ;-)

Geschrieben

und auch bei den "kleinen" ist ein ausfall der anlenkung od. befestigung des trimmruders nicht ein kinderspiel. das höhenruder beginnt wie wild nach oben und unten auszuschlagen wobei die kräfte nicht mehr zu halten sind. da hilft nur noch ein extremes langsamfliegen.

 

 

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Gruss Oliver

 

Präsident ILS

 

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Geschrieben

Und wenn wir schon von den Stabilizer sprechen: Bei der TriStar werden die Höhenruder nicht angesteuert. Bei betätigen des Steuerhorns wird das ganze Höhenleitwerk bewegt! Ist ne sehr interessante Konstruktion.

 

MfG

 

Michel Verde

 

[Dieser Beitrag wurde von Michel Verde am 30. Juli 2002 editiert.]

Geschrieben

Hallo!

Ich will da mal eine ganz anderen Aspekt ins Spiel bringen.

Russische Flugzeuge haben eine sogenannte Ruderarretierung. Um den Sinn selbieger zu erklären, muss ich ein bischen ausholen.

Bei der IL86 handelt es sich noch um einen klassischen russischen Flieger. Die Ansteuerung der Ruder erfolgt dierekt über Stangen und Seile. Eine Hydraulische Unterstützung geschieht indirekt. Es gibt demzufolge eine direkte mechanische Verbindung zwischen Ruder und Steuersäule.

Bewege ich die Steuersäule bewegt sich das Ruder, bewege ich das Ruder bewegt sich die Steuersäule.

Steht das Flugzeug nun am Boden und es ist windig, würde ständig die Steuersäule im Flugzeug hin und her gehen. Für diesen Fall hat man eine mechanische Ruderarretierung eingebaut. Diese ist ein Federbelasteter elektromagnetisch gesteuerter Stift. Er greift bei Aktivierung in einer bestimmten Ruderstellung ein und blockiert die Anlage.

Diese Ruderarretierung ist zwar Failsafe ausgelegt, man muß aber Sorgfalt walten lassen.

Hier denke ich kann auch eine Ursache für die Blockierung der Ruder sein. Bestes Beispiel ist der Crash einer IL62M der Interflug DDR-SEW am 17.06.1989 in SXF beim T/O. Hier hatte sich die Arretierung für das Höhenruder eingeklinkt, so das ein Hochziehen unmöglich war.

Ich will hier keinen wilden Spekulationen Vorlauf geben, wollte nur ein technischen Aspekt nennen, den viele von euch nicht kennen und nicht kennen können.

 

Gruß Ronald!

Geschrieben

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von TooLowFlap:

Mit dieser Grundlage ergibt sich folgendes. Der Druckpunkt an einem Tragflügel (Da, wo alle Luftkräfte angreifen - Auftrieb/Luftwiderstand) liegt nun hinter dem Schwerpunkt. Damit hast du einen Hebelarm und eine Kraft, die ein Moment um den Schwerpunkt bewirken. Dieses Moment muss durch das Höhenleitwerk ausgeglichen werden. Das Höhenleitwerk muss also Abtrieb erzeugen (um den Nose Down Moment entgegenzuwirken). Es ist also nix anderes als eine umgekehrt eingebaute Tragfläche.

 

und das ist noch nicht alles. zusaetzlich gibt es da noch ein anderes drehmoment, das durch schub und widerstand entsteht. da bei den meisten airlinern die triebwerke so tief haengen, ergibt sich dadurch ein nose-up drehmoment, was ja gar nicht so verkehrt ist...

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